Soziales Das Ende ist immer fürchterlich bei Demenz
Man kann in manchen Fällen schon sehr frühzeitig durch Tests mit hoher Wahrscheinlichkeit Alzheimer feststellen.
Bei der Frau eines Freundes wurde diese Diagnose vor 4 Jahren gemacht --- und da war für mich als Außenstehende noch nichts bemerkbar.
Aber so ist es für beide und alle Bekannten weitaus besser. Sie weiß davon (noch) Bescheid und kann darüber mit mir und ihrem Mann durchaus reflektierend, sogar humorvoll sprechen, kann beschreiben, wie sie etwas erlebt, muß nichts verbergen... und die Agressionen, die da immer erwähnt werden, entstehen halt vor allem dadurch, daß die Selbstwahrnehmung des Erkrankten und die Wirklichkeit der Umgebung nicht übereinstimmt. Der Erkrankte kann nicht erkennen, daß die Tasche nicht gestohlen, sondern nur an einem anderen Platz ist... deshalb ist es total überflüssig und frustierend das erklären zu wollen. Wenn die Selbsterklärungen des Erkrankten akzeptiert werden, entfällt ein Teil des so nervenaufreibenden "Kampfes" dem Kranken "Vernunft beibringen" zu wollen.
Bei der Frau eines Freundes wurde diese Diagnose vor 4 Jahren gemacht --- und da war für mich als Außenstehende noch nichts bemerkbar.
Aber so ist es für beide und alle Bekannten weitaus besser. Sie weiß davon (noch) Bescheid und kann darüber mit mir und ihrem Mann durchaus reflektierend, sogar humorvoll sprechen, kann beschreiben, wie sie etwas erlebt, muß nichts verbergen... und die Agressionen, die da immer erwähnt werden, entstehen halt vor allem dadurch, daß die Selbstwahrnehmung des Erkrankten und die Wirklichkeit der Umgebung nicht übereinstimmt. Der Erkrankte kann nicht erkennen, daß die Tasche nicht gestohlen, sondern nur an einem anderen Platz ist... deshalb ist es total überflüssig und frustierend das erklären zu wollen. Wenn die Selbsterklärungen des Erkrankten akzeptiert werden, entfällt ein Teil des so nervenaufreibenden "Kampfes" dem Kranken "Vernunft beibringen" zu wollen.
Luchsi
Was du da beschreibst kann ich voll Unterscheiben!
Bei meiner Frau begann es auch mit einen "Schlaganfall"
1998 das es mal ein Dauerpflege werden würde, ahnte
niemand zu allerletzt ich selber.
Eines muss ich betonen der verlauf ist so mannigfaltig und für enge Angehörige zu beginn kaum erkennbar.
Es stimmt je nach welche Hirnregionen befallen sind so wird
die Krankheit sich entwickeln.
Bis zu ihrem letzten Tag war sie nie Agressiv- sie war äusserlich ein "geduldiges Schaf"
Als Ehemann das gebe ich zu habe ich mich wohl damit abgefunden geschockt war ich dennoch!
Demenz/Alzheimer ist eine schleichende Krankheit
die auch von den Angehörigen viel verlangt.
ich musste mit hilfe des Pflegedienstes lernen sie zu waschen- windeln- betten- füttern man muß 24 Std gewillt sein den lieben Menschen zu versorgen.
Der besuch in einem Heim/Klinik bringt nie das eigene
Erleben - wie ein mensch von Woche zu Woche seine Persönlichkeit verliert, erst kaum bemerkbar zum Ende hin
wird dann der Abbau immer schneller.
ergo ich weis in den 9 Jahren Pflege wo von ich rede!
--
mulde
Was du da beschreibst kann ich voll Unterscheiben!
Bei meiner Frau begann es auch mit einen "Schlaganfall"
1998 das es mal ein Dauerpflege werden würde, ahnte
niemand zu allerletzt ich selber.
Eines muss ich betonen der verlauf ist so mannigfaltig und für enge Angehörige zu beginn kaum erkennbar.
Es stimmt je nach welche Hirnregionen befallen sind so wird
die Krankheit sich entwickeln.
Bis zu ihrem letzten Tag war sie nie Agressiv- sie war äusserlich ein "geduldiges Schaf"
Als Ehemann das gebe ich zu habe ich mich wohl damit abgefunden geschockt war ich dennoch!
Demenz/Alzheimer ist eine schleichende Krankheit
die auch von den Angehörigen viel verlangt.
ich musste mit hilfe des Pflegedienstes lernen sie zu waschen- windeln- betten- füttern man muß 24 Std gewillt sein den lieben Menschen zu versorgen.
Der besuch in einem Heim/Klinik bringt nie das eigene
Erleben - wie ein mensch von Woche zu Woche seine Persönlichkeit verliert, erst kaum bemerkbar zum Ende hin
wird dann der Abbau immer schneller.
ergo ich weis in den 9 Jahren Pflege wo von ich rede!
--
mulde
Hallo Mart,
ja, so in etwa habe ich mir das auch vorgestellt.
Und obwohl ich es nicht wirklich nachvollziehen konnte, musste ich die Situation akzeptieren, denn dagegen anzukämpfen ist wirklich sinnlos und verbraucht nur unnötig Kraft.
Die von Dir geschilderte Diagnose bei Deiner Bekannten ist natürlich ein Schock und zunächst äußerst brutal, aber es gibt ihr wohl auch die Möglichkeit, so lange es dauert, bewusst mit ihrer Erkrankung umzugehen und sie sogar, wie Du schreibst, zu reflektieren.
Längerfristig ist das sicher besser als die Tatsachen zu verdrängen.
Aber die Verarbeitung einer solchen Diagnose muss man auch erst einmal schaffen.
Bist Du auch im Bilde, ob es irgendeine Vorsorge gibt oder ob man der Entwicklung einer solchen Erkrankung machtlos ausgeliefert ist?
Dass dieses Thema uns alle doch irgendwie - jedenfalls hin und wieder - beschäftigt, zeigt sich an der regen Beteiligung hier?
--
enigma
ja, so in etwa habe ich mir das auch vorgestellt.
Und obwohl ich es nicht wirklich nachvollziehen konnte, musste ich die Situation akzeptieren, denn dagegen anzukämpfen ist wirklich sinnlos und verbraucht nur unnötig Kraft.
Die von Dir geschilderte Diagnose bei Deiner Bekannten ist natürlich ein Schock und zunächst äußerst brutal, aber es gibt ihr wohl auch die Möglichkeit, so lange es dauert, bewusst mit ihrer Erkrankung umzugehen und sie sogar, wie Du schreibst, zu reflektieren.
Längerfristig ist das sicher besser als die Tatsachen zu verdrängen.
Aber die Verarbeitung einer solchen Diagnose muss man auch erst einmal schaffen.
Bist Du auch im Bilde, ob es irgendeine Vorsorge gibt oder ob man der Entwicklung einer solchen Erkrankung machtlos ausgeliefert ist?
Dass dieses Thema uns alle doch irgendwie - jedenfalls hin und wieder - beschäftigt, zeigt sich an der regen Beteiligung hier?
--
enigma
Nun möchte ich das Thema auch für mich abschließen.
Durch Luchsi und ihren Beitrag von heute, 10.22 Uhr, habe ich erfahren, dass “Alzheimer” nicht ursächlich für alle Formen der Demenzerkrankung steht
Meine Großmutter ist bereits 1985 verstorben, und zu diesem Zeitpunkt war die Aufklärung noch nicht so wie heute.
Inzwischen habe ich eine Seite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. gefunden, die mir meine noch bestehenden Fragen beantwortet und mir die Unterschiede zwischen den einzelnen Krankheitsformen deutlich gemacht hat.
Demnach gibt es außer Alzheimer auch andere Grunderkrankungen, die Ursache für verschiedene Demenzen sein können.
Eine wirksame Prophylaxe gibt es offenbar nicht; vorbeugend wird geraten zu Verhaltensweisen, wie sie auch zur Vermeidung der Risikofaktoren im Hinblick auf Gefäßerkrankungen und Schlaganfälle empfohlen werden.
Das gilt besonders für die verschiedenen Formen der Demenz-Erkrankung, die zum Teil gut behandelbar sein sollen.
Was Gefäßprobleme für das Gehirn und seine Ausfälle bedeuten kann, wissen wir heute in der Regel.
Für alle, die es interessieren mag, gebe ich die Adresse der Deutschen Alzheimer Gesellschaft im Linktipp ein, obwohl allgemein heute ja Patienten und Angehörige gut informiert werden.
Danke noch einmal für die hier gewonnenen Denkanstöße.
Ergänzend zu meinem vorherigen Beitrag:
Das Reflektieren ist mit Sicherheit auch eine Form der Verarbeitung einer Krankheit.
enigma
Durch Luchsi und ihren Beitrag von heute, 10.22 Uhr, habe ich erfahren, dass “Alzheimer” nicht ursächlich für alle Formen der Demenzerkrankung steht
Meine Großmutter ist bereits 1985 verstorben, und zu diesem Zeitpunkt war die Aufklärung noch nicht so wie heute.
Inzwischen habe ich eine Seite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. gefunden, die mir meine noch bestehenden Fragen beantwortet und mir die Unterschiede zwischen den einzelnen Krankheitsformen deutlich gemacht hat.
Demnach gibt es außer Alzheimer auch andere Grunderkrankungen, die Ursache für verschiedene Demenzen sein können.
Eine wirksame Prophylaxe gibt es offenbar nicht; vorbeugend wird geraten zu Verhaltensweisen, wie sie auch zur Vermeidung der Risikofaktoren im Hinblick auf Gefäßerkrankungen und Schlaganfälle empfohlen werden.
Das gilt besonders für die verschiedenen Formen der Demenz-Erkrankung, die zum Teil gut behandelbar sein sollen.
Was Gefäßprobleme für das Gehirn und seine Ausfälle bedeuten kann, wissen wir heute in der Regel.
Für alle, die es interessieren mag, gebe ich die Adresse der Deutschen Alzheimer Gesellschaft im Linktipp ein, obwohl allgemein heute ja Patienten und Angehörige gut informiert werden.
Danke noch einmal für die hier gewonnenen Denkanstöße.
Ergänzend zu meinem vorherigen Beitrag:
Das Reflektieren ist mit Sicherheit auch eine Form der Verarbeitung einer Krankheit.
enigma
Mit einem Stich im Herzen denke ich bei dem Thema an einen wunderbaren Fernsehfilm von 1999 mit Inge Meysel: Die grauen und die blauen Tage...
Aus dem Inhalt:
Der Titel bezieht sich auf ein "Abkommen", dass die alte Dame mit ihrer kleinen Enkelin hat, nachdem ihr zum ersten Mal bewusst wird, dass sie geistige "Ausfälle" hat: Die Enkelin soll diese düsteren Tage grau im Wandkalender anstreichen, alle anderen hingegen blau. In einem klaren Moment sieht sie, dass auf dem Kalender fast nur noch graue Markierungen sind und sie erleidet einen inneren Zusammenbruch ..
Mit meiner Mutter führte ich Jahre zuvor einen ähnlichen Kalender, nur waren da die Ausfalltage rot angestrichen - als es mehr als 10 Tage im Monat wurde, machte ich keine Kreuze mehr ....
--
angelottchen
Aus dem Inhalt:
Die hochbetagte Lotte Hansen zieht zu ihrem Sohn. Grund für die Familienzusammenführung: Omas zunehmende Demenzerscheinungen. Anfangs klappt die WG besser als erwartet, zumal Oma den ganzen Haushalt schmeißt. Dann aber wird die hochbetagte Lotte verwirrt am Bahnhof aufgegriffen. Der Weg ins Heim scheint vorgezeichnet, weil sich ihre "grauen" und "blauen" Tage häufen. Da macht Oma Hansen die Bekanntschaft von Frau Klapproth, einer alten alleinstehenden Dame mit einem großen Haus - wie geschaffen für eine Alten- WG...
Weiß sie noch, wie's geht vor der Kamera? Sie weiß es sehr gut! Hier ist Inge Meysel in einer Rolle zu sehen, die ihr auf den Leib geschrieben wurde. Zwei Dinge werden dabei deutlich: die Profession Deutschlands bester Volksschauspielerin und ihr Mut, auch Heikles beim Namen zu nennen und gegen das Klischee von der unverbesserlichen Mutter der Nation anzuspielen. So beispielsweise auch im TV-Film "Das zweite Leben", 1998 gedreht. Inge Meysel spielte eine Frau, die auf der Autobahn herumirrend aufgegriffen und in die Psychiatrie eingeliefert wird.
Der Titel bezieht sich auf ein "Abkommen", dass die alte Dame mit ihrer kleinen Enkelin hat, nachdem ihr zum ersten Mal bewusst wird, dass sie geistige "Ausfälle" hat: Die Enkelin soll diese düsteren Tage grau im Wandkalender anstreichen, alle anderen hingegen blau. In einem klaren Moment sieht sie, dass auf dem Kalender fast nur noch graue Markierungen sind und sie erleidet einen inneren Zusammenbruch ..
Mit meiner Mutter führte ich Jahre zuvor einen ähnlichen Kalender, nur waren da die Ausfalltage rot angestrichen - als es mehr als 10 Tage im Monat wurde, machte ich keine Kreuze mehr ....
--
angelottchen
Angelottchen,
ja, da hast Du recht, da spielte sie gegen ihr eigenes Klischee an.
Den Film fand ich auch einen ihrer besten überhaupt, denn sonst bin ich auch nicht eine ihrer größten Verehrerinnen, eben wegen des Klischees!
Aber es gibt noch einen anderen Film, auf den ich aber im Moment nicht komme
(wer weiß, mit was das zu tun hat?). )
Ich suche mal nach dem Film, denn den fand ich einfach ganz besonders gut und beeindruckend zu dem Thema.
Der Hauptdarsteller war ein Mann.
--
enigma
ja, da hast Du recht, da spielte sie gegen ihr eigenes Klischee an.
Den Film fand ich auch einen ihrer besten überhaupt, denn sonst bin ich auch nicht eine ihrer größten Verehrerinnen, eben wegen des Klischees!
Aber es gibt noch einen anderen Film, auf den ich aber im Moment nicht komme
(wer weiß, mit was das zu tun hat?). )
Ich suche mal nach dem Film, denn den fand ich einfach ganz besonders gut und beeindruckend zu dem Thema.
Der Hauptdarsteller war ein Mann.
--
enigma
Kann es das Fernsehspiel "Der Vater" mit Götz George gewesen sein?
--
vera
--
vera
In seiner Kürze und Schlichtheit sehr beeindruckend. Ein Video zum Thema.
--
hl
"My Name is Lisa" is a short film about the Alzheimer's Disease, which is one of many serious and scary diseases still without a cure. Alzheimer's causes gradual memory loss. For more info, go to: www.alz.org"My Name is Lisa" is a short film about the Alzheimer's Disease, which is one of many serious and scary diseases still without a cure. Alzheimer's causes gradual memory loss. For more info, go to: www.alz.org
--
hl
Hallo Vera,
danke für Deinen Hinweis. Den Film “Der Vater” habe ich leider nicht gesehen, kenne aber den Inhalt durch Nachlesen einer Rezension. Den möchte ich mir auch gerne einmal ansehen.
Aber inzwischen habe ich doch herausfinden können, welchen ich in Erinnerung hatte:
Es handelt sich um einen FS-Film von 1997 mit dem Titel “Reise in die Dunkelheit”.
Nachzulesen etwas über den Inhalt - she. Linktipp!
Hallo hl,
danke für den Tipp!
Hier noch einige erklärende Worte und Kommentare zu dem Film
in deutscher Sprache.
--
enigma
danke für Deinen Hinweis. Den Film “Der Vater” habe ich leider nicht gesehen, kenne aber den Inhalt durch Nachlesen einer Rezension. Den möchte ich mir auch gerne einmal ansehen.
Aber inzwischen habe ich doch herausfinden können, welchen ich in Erinnerung hatte:
Es handelt sich um einen FS-Film von 1997 mit dem Titel “Reise in die Dunkelheit”.
Nachzulesen etwas über den Inhalt - she. Linktipp!
Hallo hl,
danke für den Tipp!
Hier noch einige erklärende Worte und Kommentare zu dem Film
in deutscher Sprache.
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enigma
in prinzip können wir über filme, bücher , usw. schreiben, so viel wir wollen.
sicher, die sind teilweise gut gemacht.
aber es ist was anderes, wenn man diese krankheit hautnah miterlebt.
(ich bin mitglied in alzheimer gesellschaft seit 3 jahren, und hab sehr viel hilfe bekommen von dort.)
--
eleonore
sicher, die sind teilweise gut gemacht.
aber es ist was anderes, wenn man diese krankheit hautnah miterlebt.
(ich bin mitglied in alzheimer gesellschaft seit 3 jahren, und hab sehr viel hilfe bekommen von dort.)
--
eleonore