Soziales Dankbarkeit

mane
mane
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Re: Dankbarkeit
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaligesMitglied33 vom 24.06.2015, 12:05:26
Mane, endlich sehe ich Dich wieder,
ich habe Dich vermisst, Du hast mir
gefehlt. ... Was sagte mein Mann-selig
immer? "Und ist die Gabe noch so klein,
dankbar muss man immer sein", (er hat auch
mal ein Büchlein geschrieben über Camping-Klos,
hoho!!),
BITTE und DANKE öffnen viele Türen, viele gute
Autoren gibt es im ST, ich bin dankbar dafür,
ich freue mich über jedes gute Wort und sage
einfach DANKE, thank you, mille gracias, muchas
gracias, bedankt, je vous remercie beaucoup, merci
not merde, huhuuuuuuu,
Witta
geschrieben von witta


Hallo Witta,

ich freue mich, Dich zu lesen. Du hast recht, ich hatte eine ST-Pause gemacht - manchmal brauche ich das.

Dein "Mann-selig" war ein kluger Mann - wie hieß das Buch, welches er geschrieben hat?
Stimmt, freundliche Worte tun einfach gut.
Mane
mane
mane
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Re: Dankbarkeit
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 25.06.2015, 14:28:05
Der Homo Sapiens ist sehr viel vielschichtiger und dürfte von uns Laien nie ergründet werden - sogar Menschen mit Expertise tun sich hier schwer.
Ich denke z.B. an die Sadisten, deren Lustgewinn oder Glück darin besteht, anderen wirklich weh zu tun - z.B. Nazis, wenn sie damals Säuglinge an die Wand klatschten (und die Mütter zusehen mussten), um sie zu töten. Dann gingen sie nach Hause und gaben vor, glückliche Ehemänner und Väter zu sein.

Viele dieser Eigenschaften verpackt der Mensch tief in sein Inneres und bewahrt Stillschweigen. Das macht es nicht leichter. Olga


Hallo Olga,

dazu kommt noch, dass wir mit dem heutigen Stand der Wissenschaft noch nicht bei "der Weisheit letzter Schluss" angelangt sind. Wer weiß heute schon, welche Erkenntnisse in eine paar Jahre nicht mehr gelten und verworfen werden.

Was die "sadistischen" Taten der Menschen des Dritten Reichs betrifft, habe ich eine andere Meinung.

Unsere Vorfahren haben diese Zeit noch erlebt und die wenigsten hatten das Gefühl etwas Unrechtes zu tun, trotz der Grausamkeiten, die sie verübten. Es waren weder pervers noch sadistisch, wie Hammah Ahrend in ihrem Buch "Eichmann in Jerusalem - Ein Bericht von der Banalität des Bösen" schreibt. Sie glaubten einer guten und gerechten Sache zu dienen.

ein Buch, das bis zum heutigen Tag nichts an Gültigkeit oder Bedeutung verloren hat.

Eichmann steht prototypisch für viele der verbrecherischen Nazi-Gefolgsleute, die mit oder ohne ideologischer Verblendung, dafür aber immer mit voller Obrigkeitshörigkeit doch stets nur Befehle ausführten. Irgendeine Form der Reue geht ihm ab, denn "Reue ist etwas für kleine Kinder", so Eichmann in den Verhören. Dabei ist Reue und die daraus resultierende Selbsterkenntnis der vielleicht wichtigste Punkt einer sinnvollen Aufarbeitung. Hinter der Maske des vermeintlichen Normalos Eichmann verbirgt sich tausendfacher Schrecken -- ein Schrecken, den man auch heute noch an so manchen Stellen des Erdballs in den Personen scheinbar normaler Bürger wiederfinden kann.

Arendts Buch ist zudem eine über die persönliche Ebene hinausgehende Zusammenfassung des Holocaust, von den ersten Vertreibungen bis hin zur fürchterlichen Endlösung, denn all dies war Gegenstand des Prozesses. Bei aller berechtigter Kritik -- so gibt es heute sicherlich ausführlichere Bücher über die Historie des Holocaust -- darf man ihr eigentliches Anliegen nicht übersehen. Es ging ihr gerade um die im Untertitel aufgeführte Banalität des Bösen, um die Betrachtung der Person, die das Töten verwaltet und plant. Und genau diese Betrachtungsweise packt den Leser, denn bei der Analyse der Ereignisse im Dritten Reich sollte man immer auch die einzelnen Täter berücksichtigen. Die Erkenntnis, daß normale Menschen zu Greueltaten solchen Ausmaßes fähig sind, darf nie in Vergessenheit geraten, und so behält dieses Buch auch in Zukunft seinen Stellenwert als Warnung wie auch als Mahnmal.
geschrieben von Hannah Ahrendt

Eichmann in Jerusalem

mane
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Dankbarkeit
geschrieben von Gerdd
Lbe Mane,

Mane
ich denke, dass unsere Gehirne, von wenigen Ausnahmen abgesehen, zu Beginn unseres Lebens eine vergleichbare Anzahl von Spiegelneuronen aufweisen.


Gibt es dafür irgendwelche Belege?
Es könnte doch auch sein, daß wir zu Beginn unseres Lebens diese Spiegelneuronen erst aktivieren bzw. die Gen-Schalter dafür allmählich einschalten?

°°°°°°°°°°°°°°

Mane
Studien weisen darauf hin, dass Vernachlässigung, eine emotionsarme Umgebung und vor allem Gewalt die Spiegelsysteme ruinieren können. Inwieweit solche Störungen später behoben werden können, wird noch erforscht.


Das wird davon abhängen, inwieweit das „zelluläre Gedächtnis“ beeinflußbar ist – Intensität und Dauer einer neuerlich emotions-REICHEN Umgebung und vom Alter des betr. Menschen?

°°°°°°°°°°°°°°°

In Deinen übrigen Punkten stimme ich mit Dir überein bzw. habe ich auch noch nichts anderes gelesen, gelernt und beobachtet.

°°°°°°°°°°°°°°°

Im Übrigen bin ich auch Deiner Meinung, daß unsere Umwelt, unsere Außenwelt, unsere Nahrung, Erziehung, Stress, Hormone, Liebe, Hunger, Klima, Umwelteinflüsse usw. unsere Zellen umprogrammieren, z.B. durch biochemische Schalterstrukturen die Arbeitsweise unserer Gene beeinflussen.
Dazu paßt auch Dankbarkeit JA/NEIN usw.

Hzl Gerdd

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Dankbarkeit
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Gerdd vom 26.06.2015, 00:19:42
Gestern sah ich in einer TV-Natursendung, dass in Experimenten mit Ratten nachgewiesen werden konnte, dass Ratten, denen die Möglichkeit gegeben wird, miteinander zu spielen, mehr solcher Hirnverbindungen entwickeln als jene, denen man die Möglichkeit zum Spielen nicht gab.

Daraus die Folgerung: Kinder, die spielen dürfen, resp. denen man die Möglichkeit dazu gibt, entwickeln sich besser zu interaktiven und empathischen Menschen.
Gerdd
Gerdd
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Re: Dankbarkeit
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf schorsch vom 26.06.2015, 10:18:50
Kinder, die spielen dürfen, resp. denen man die Möglichkeit dazu gibt, entwickeln sich besser zu interaktiven und empathischen Menschen.

JA, Schorsch!

Sagen Kinder heute noch "Ich geh spielen"?
Jedenfalls war es für uns das Höchste und oft wurden wir ausgebremst mit "Mach das noch, tu das noch - Hasenfutter, Hühnerfutter holen, Holz hacken usw usw usw. Wir kamen trotzdem zum Spielen!

Provokante Fragen:
Würde es uns Erwachsenen nicht auch noch gut tun?
Spielerisch wird vieles erfunden usw.....

hzl Gerdd
Gerdd
Gerdd
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Re: Dankbarkeit
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf Gerdd vom 26.06.2015, 00:19:42
Im Übrigen bin ich auch Deiner Meinung, daß unsere Umwelt usw.... (ein Zitat von mir - Gerdd - an Dich Mane in meiner letzten Antwort)
geschrieben von mane

Lbe Mane,

xcuse, ich gehe davon aus, daß Du auf der Seite der Psychologen/innen stehst, die eine Zusammenarbeit mit Epigenetiker begrüßen..... (hätte ich ehrlicherweise gesagt!)

P.S.: meine Kenntnis der Epigenetik beruht nur auf Buchwissen...

hzl Gerdd

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Edita
Edita
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Re: Dankbarkeit
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 24.06.2015, 16:08:38
Oh Gott - so tief mag ich hier wirklich nicht gehen. Es ist doch wohl so,dass jeder einigermassen zivilisierte Mensch es schon in seiner Kindheit gelernt hat, Bitte und auch Danke zu sagen - immer alles da, wo es hinpasst.
Olga


Olga - da bin ich ziemlich ihrer Meinung, ich kann mit dem Wort Dankbarkeit auch nicht allzuviel anfangen, es ist ein zu großes und bedeutungsvolles Wort für meist alltägliche Nichtigkeiten!
So alt wie ich jetzt bin, hat mich die große tiefe Dankbarkeit erst drei oder vier mal ereilt, und da verspürte ich eine allumfassende erlösende Tiefenentspannung meines zuvor über Tage, Wochen oder Monaten extremst angespannten Körpers, das ist wirklich dann so ein wohliges Gefühl, in dem man sich unablässig wälzen könnte, es läßt dann aber, bevor man blind vor Wohligkeit wird, von alleine nach, und die alltäglichen Nichtigkeiten übernehmen wieder das Kommando!

Edita
mane
mane
Mitglied

Re: Dankbarkeit
geschrieben von mane
als Antwort auf Gerdd vom 26.06.2015, 00:19:42
Lbe Mane,

Mane: "ich denke, dass unsere Gehirne, von wenigen Ausnahmen abgesehen, zu Beginn unseres Lebens eine vergleichbare Anzahl von Spiegelneuronen aufweisen."

Gibt es dafür irgendwelche Belege?
Es könnte doch auch sein, daß wir zu Beginn unseres Lebens diese Spiegelneuronen erst aktivieren bzw. die Gen-Schalter dafür allmählich einschalten?
Hzl Gerdd


Lieber Gerdd,

Soweit ich weiß, besitzen wir diese Zellen von Geburt an. Belege ob die Anzahl bei allen "gesunden" Neugeborenen gleich ist, habe ich nicht. Ich bin auch keine Fachfrau auf diesem Gebiet - falls es hier Leute gibt, die sich in dieser Materie gut auskennen und diese Frage beantworten können, würde ich mich freuen, dazulernen zu dürfen.

Die Fähigkeiten hinter den Spiegelneuronen entwickeln sich nicht von alleine, denn man braucht einen Partner dazu. Bei einem Baby/Kleinkind sind das meistens die Eltern, die das "Mitfühlen" aktivieren, da der Grundstein, ob und wieviel Empathie wir besitzen, meist schon sehr früh gelegt wird.
Ich nehme an, dass Du das mit "Einschaltung des Gen-Schalters" und "Aktivierung der Spiegelneuronen" meinst? Dann liegen unser Meinungen nicht weit auseinander.
Bevor wir mit einem Menschen mitfühlen, steht unsere eigene Fähigkeit, das Gefühl beim anderen wahrzunehmen. Und davor müssen wir es erst bei uns selber spüren.

Experimente (Tanja Singer) belegen, dass die Aktivität der Spiegelneurone ausbleibt, wenn dem Beobachter die Person unsympathisch ist. Anscheinend "feuern" diese Neurone nicht automatisch, sondern nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Gruß Mane
mane
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Re: Dankbarkeit
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 27.06.2015, 08:03:00

... ich kann mit dem Wort Dankbarkeit auch nicht allzuviel anfangen, es ist ein zu großes und bedeutungsvolles Wort für meist alltägliche Nichtigkeiten!
Edita


Hallo Edita,

Dankbarkeit ist mehr als nur "Danke" zu sagen. Es ist eine innere Haltung dem Leben gegenüber. Dann versuche ich, besonders das Gute, was mir begegnet, nicht als selbstverständlich zu sehen. Ich konzentriere mich darauf, was ich alles habe und richte meine Aufmerksamkeit nicht darauf, wo ich Mangel empfnde.
Wenn ich mir bewusst mache, wie gut es mir, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, geht, entsteht bei mir ein Gefühl der Dankbarkeit.

Dankbarkeit und Zufriedenheit hängen, meiner Meinung nach, zusammen.

Gruß Mane
caya
caya
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Re: Dankbarkeit
geschrieben von caya
als Antwort auf mane vom 27.06.2015, 18:09:52
Ganz genau so sehe ich das auch, Mane.

Dankbarkeit ist eine Haltung dem Leben gegenüber!

Ich bin jeden Tag ganz bewußt dankbar, dafür, dass alles so ist wie es ist! (und es ist nicht ALLES gold )

Trotzdem gibt es jeden Tag viele Gründe dankbar zu sein!!!

Caya

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