Soziales Comeback der Dorfläden sinnvoll?
Hallo,
20.000 Lebensmittelläden haben seinerzeit dicht gemacht.
12,3 Millionen Landbewohner und damit 15 Prozent
der Bundesbürger haben das zu spüren bekommen.
Vor allem die Älteren waren aufgeschmissen.
Die nächsten Discounter und Märkte sind zehn
Kilometer entfernt, und der Linienbus richtet
sich nach den Schulzeiten.
Ob die Tante-Emma-Läden auc hdann wieder zur
Nachrichtenbörse werden, bleibt aubzuwarten.
Viele Grüße
--
arno
20.000 Lebensmittelläden haben seinerzeit dicht gemacht.
12,3 Millionen Landbewohner und damit 15 Prozent
der Bundesbürger haben das zu spüren bekommen.
Vor allem die Älteren waren aufgeschmissen.
Die nächsten Discounter und Märkte sind zehn
Kilometer entfernt, und der Linienbus richtet
sich nach den Schulzeiten.
Ob die Tante-Emma-Läden auc hdann wieder zur
Nachrichtenbörse werden, bleibt aubzuwarten.
Viele Grüße
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arno
Ganz so düster sehe ich dies nicht: es geht jetzt ja eine Generation in Rente, wo es auch für Frauen selbstverständlich war, jahrzehntelang ein Auto zu fahren. Eine Abhängigkeit zum Linienbus ist da sicher nicht gegeben.
Ich habe gegenüber meiner Wohnung einen sog. Dorfladen. Er wird von einer sehr cleveren, aktiven jüngeren Frau geführt, die die Tochter eines Bäckers ist. Sie hat im Sortiment einfach alles: von der Glühbirne bis zur Brezn und Zeitungen. Und ein nettes Pläuschchen ist natürlich mit drin. Es ist ein wenig teuerer - wird aber gerne akzeptiert.
Für Samstag bestellen wir alle unsere Backwaren vor (dann weiss der Bäcker, was er zu backen hat). Für die nicht mehr so fuss-fitten Leute nimmt dann einer vom Haus alles mit und hängt es vor die Türe.
Klappt prima und wird sehr gut angenommen.
Die grossen Einkäufe werden natürlich mit Auto in den Supermärkten und Discountern erledigt.
--
olga64
Ich habe gegenüber meiner Wohnung einen sog. Dorfladen. Er wird von einer sehr cleveren, aktiven jüngeren Frau geführt, die die Tochter eines Bäckers ist. Sie hat im Sortiment einfach alles: von der Glühbirne bis zur Brezn und Zeitungen. Und ein nettes Pläuschchen ist natürlich mit drin. Es ist ein wenig teuerer - wird aber gerne akzeptiert.
Für Samstag bestellen wir alle unsere Backwaren vor (dann weiss der Bäcker, was er zu backen hat). Für die nicht mehr so fuss-fitten Leute nimmt dann einer vom Haus alles mit und hängt es vor die Türe.
Klappt prima und wird sehr gut angenommen.
Die grossen Einkäufe werden natürlich mit Auto in den Supermärkten und Discountern erledigt.
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olga64
Bleibt nur zu hoffen, dass die Ladenbetreiber vom Geschäft leben können. "Mein" kleiner Gut-Kauf nebenan hat dicht gemacht, weil er die Familie nicht ernähren konnte. Schade zwar, aber so ist es dann.
--
karilona
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karilona
Diese besagte Besitzerin macht dies schon seit einigen Jahren (ist alleinstehende mit erwachsener Tochter) und kann gut davon leben, weil sie das anbietet, was die Kunden möchten und auch die Kunden so behandelt, wie diese behandelt werden möchten.
Sie macht einmal im Jahr für 3 Wochen zu (Ferien) - ansonsten ist die kalkulierbar anwesend.
Es kommt sicher immer auf die Ladenbesitzer an - sie dürfen nicht nach dem Motto verfahren, der Kunde hat sich nach mir zu richten - sondern umgekehrt.
--
olga64
Sie macht einmal im Jahr für 3 Wochen zu (Ferien) - ansonsten ist die kalkulierbar anwesend.
Es kommt sicher immer auf die Ladenbesitzer an - sie dürfen nicht nach dem Motto verfahren, der Kunde hat sich nach mir zu richten - sondern umgekehrt.
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olga64
Schlimm, auch menschlich gesehen, finde ich, wenn jemand in einen der letzten kleinen Dorfläden kommt und sagt Emma, gib mir doch mal eine Packung Toastbrot, die hab' ich im Supermarkt vergessen!
So geschehen in einem unserer Dörfer.
--
clara
So geschehen in einem unserer Dörfer.
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clara
Auch in unserem Dorf hat vor einiger Zeit wieder ein Laden aufgemacht. Er wird von einem jungen Paar betrieben, die sich aber nur über Wasser halten können, weil der junge Mann von Beruf Landschaftsgärtner ist und daher die Gartenarbeiten übernehmen kann für die Leute, die es nicht mehr selbst wollen oder können.
Olga, wissen Sie , ob Sie mit 80 noch mit dem Auto fahren können? Ich weiß das jedenfalls nicht und mein Mann erst recht nicht, denn er fährt jetzt bereits sehr ungern.
--
pippa40
Olga, wissen Sie , ob Sie mit 80 noch mit dem Auto fahren können? Ich weiß das jedenfalls nicht und mein Mann erst recht nicht, denn er fährt jetzt bereits sehr ungern.
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pippa40
Re: Comeback der Dorfläden sinnvoll?
Mein kleiner Wohnort hat (Letzte Zählung 2006) 3357 Einwohner und "verträgt" zwei kleine Mini-Supermärkte der EDEKA als Vertragspartner. Beide Händler gehen voll auf die Wünsche der Kunden ein. So kann man/frau durchaus etwas bestellen, was dann am nächsten oder übernächsten Tag vorhanden ist. Dieser Händler hat auch guten Kontakt zu den umliegenden Bauern, so dass frische Ware direkt vom Erzeuger angeboten wird.
So ist es sehr oft eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung eventuell 5 Cent "hier" mehr zu bezahlen und dafür die Fahrkosten in den nächstgrößeren Ort von 4,40 EURO zu sparen.
--
hafel
So ist es sehr oft eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung eventuell 5 Cent "hier" mehr zu bezahlen und dafür die Fahrkosten in den nächstgrößeren Ort von 4,40 EURO zu sparen.
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hafel
Auch in unserem Dorf hat vor einiger Zeit wieder ein Laden aufgemacht. Er wird von einem jungen Paar betrieben, die sich aber nur über Wasser halten können, weil der junge Mann von Beruf Landschaftsgärtner ist und daher die Gartenarbeiten übernehmen kann für die Leute, die es nicht mehr selbst wollen oder können.
Olga, wissen Sie , ob Sie mit 80 noch mit dem Auto fahren können? Ich weiß das jedenfalls nicht und mein Mann erst recht nicht, denn er fährt jetzt bereits sehr ungern.
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pippa40
Da ich nicht mal weiss, ob ich 80 werde, kann ich auch nicht sagen, ob ich dann noch autofahre. Aber es ist ja noch einige Zeit hin - heute fahre ich täglich, wie ich es die letzten 45 Jahre getan habe, im eigenen Auto.
Auch bei Dorfläden gibt es das Prinzip des betriebswirtschaftlichen Konzeptes. Leider machen dies viele nicht (ähnliche Probleme gibt es ja bei Friseuren, Boutiquen, Hinterhof-Kfz-Werkstätten usw.). Dies muss schief gehen - mal dauert es länger, mal kürzer.
Solchen Existenzgründern ist immer zu raten, als ersten Schritt sich betriebswirtschaflich weiterzubilden - meist wissen diese Leute ja nicht mal, wie Kalkulationen aufgebaut sind, was Einkauf bedeutet u.v.m.
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olga64
Re: Comeback der Dorfläden sinnvoll?
Tante-Emma-Läden haben es in manchen dörflichen Wohngegenden tatsächlich etwas schwer und hier im Osten
hat es daher vielfach die mobilen Supermärkte die täglich von Dorf zu Dorf fahren und sich allergrößter Beliebtheit erfreuen.
Ich kaufe zu gern in diesen fahrenden Tante-Emma-Läden die wirklich alles anbieten was das Herz so begehrt und auch der Klönschnack kommt dabei nicht zu kurz.
ninna
Die Menschen, die den Verlust von Dorfläden beklagen, führen oft an, dass ihnen der Laden als "Nachrichtbörse" fehlt.Sie meinen damit Klatsch. Was den Laden als Versorgungseinrichtung betrifft, so haben schon längst fahrende Händler die Lücke geschlossen. Senioren dürfen auch mal mit dem Bus in Stadt fahren, ist ihnen durchaus zuzumuten.
joachim