Soziales "Bin ich zu empfindlich"

...wenn du überrascht warst, dann muss der Test bei dir aber ein nicht gedachtes Ergebnis gehabt haben. Hast du jetzt einen neuen Blick auf dich?

Liebe Grüße

Klaro

Guten Morgen Klaro,

ich habe diesen Test vor einigen Jahren schon einmal gemacht und hatte damals weniger Punkte als heute. Das erstaunt mich, denn ich dachte, dass ich meine Sensibilität mittlerweile etwas besser händeln kann.
Das bringt mich noch einmal auf den Beitrag von panda:

Empfindsame Menschen können lernen , auf Aktionen der Anderen einen Schutz aufzubauen.
Z.B. durch Meditation , Yoga oder einen starken Glauben.

Bis jetzt habe ich mich noch wenig mit Meditation beschäftigt, denke aber, dass es eine hilfreiche Methode sein kann.

Gruß Mane

Der Test hat es bestätigt, was ich für mich ja auch weiß.

Aber die Erklärung bei der Auswertung, dass eben auch die Unsensiblen “nichts dafür können“, dass sie so sind, wie sie sind, ist für mich nicht gerade beruhigend…

Ich habe gestern Mittag hier in Sachsen das echte kleine Erdbeben gespürt, ist kein Witz!
Hätte ich das auch bemerkt, wenn ich nicht so empfindlich wäre?

Ich werde mal versuchen “unempfindlicher zu sein” , habe gehört, dass man daran arbeiten kann.

Einen schönen Sonntag wünscht sirod49

Hallo Sirod, einen schönen Sonntag hatte ich - ich hoffe, du auch.

Wie soll das gelingen "unempfindlicher" zu sein? Ich glaube nicht, dass es geht, ebenso wird ein Mensch, der anders veranlagt ist, sich nicht ändern können, wie Du selbst schreibst.
Das Wissen um die eigene Veranlagung und dass wir es kaum beeinflussen können, kann Erleichterung bringen. Viele Hochsensible glauben, dass etwas mit ihnen nicht stimmt, sie fühlen sich anders (falsch?). Dabei funktionieren sie nur anders, als viele Menschen um sie herum, und das ist weder besser noch schlechter.

Vielleicht können wir Strategien entwickeln, um mit der Reizüberflutung besser zurechtzukommen. Freiräume schaffen, Erholungsphasen einplanen usw.

Ehe mit einem hochsensiblen Partner

In diesem Video fragt sich die hochsensible Ehefrau: "Warum siehst Du nicht, was ich sehe?"

Mane

Schade, man kann das Video nicht mehr anschauen. Da steht:

Diese Sendung durfte aus rechtlichen Gründen nur bis zum 02.06.2014 abgespielt werden.

Ich hätte es mir gerne angesehen.

LG,
woelfin

Hallo mane,

und das ist auch nicht so einfach,
denn wie oft haben diese Reizüberflutungen mich so richtig im Griff!

Ich habe gerade erst ein Gespräch geführt, wo es darum geht, dass die Abhängigkeit vom Internet immer mehr zunimmt.
In dem Beispiel ging es um ein Kartenupdate für ein Navi. Das ist nur über das Internet möglich aber zu kompliziert für uns (damit meine ich meinen Mann und mich) als Rentner.
Ich kann dir sagen, ich war gleich mächtig genervt und hätte fast vor Aufregung die Festplatte vom Navi formatiert. Bedienanleitungen sind auch meist so geschrieben, dass man nur “Bahnhof” versteht.

Aber das ist dann schon wieder ein anderes Thema.

Es ist eben doch nicht so einfach, unsensibel zu üben.
sirod49

Das finde ich auch schade, liebe Woelfin, dass das Video nicht mehr zu sehen ist.

Es ging darum, dass die Eheleute froh waren, dass sie endlich wussten, warum es so oft zu Streitigkeiten zwischen ihnen gekommen war. Sie, hochsensibel, funktionierte anders und wie sie dachte "falsch", als viele Menschen um sie herum und das war eine große Belastung für sie. Und er konnte nicht verstehen, warum sie Dinge so ganz anders sah, als er selbst und dachte/sagte oft, sie solle sich doch nicht so "anstellen".

Mittlerweile haben sie gelernt, einander zu verstehen, sich zu ergänzen und zu akzeptieren, dass der andere anders "tickt".
Es kam auch zur Sprache, dass ein Wegtherapieren dieses hochsensiblen Anteils der Persönlichkeit nichts bringen würde, man solle dazu stehen.

Im Nachhinein haben beide Ehepartner aufgearbeitet, wo sie in der Vergangenheit aus Unwissenheit einander verletzt haben. Sie hatte ihn wegen seiner sachlichen Natur oft gering geschätzt, sogar verachtet und umgekehrt war es ebenso.

Das ist es, was mir aus dem Video noch im Gedächnis geblieben ist.

Liebe grüße von Mane

Ich wollte mir das Video gestern auch mal anschauen, gerade wegen Mausi..........habe aber dann ein Anderes gefunden, schaut mal :



Edita

Hallo Sirod,

ja, dieses Genervtsein kenne ich ich auch und würde es gerne "abstellen". Laute Geräusche (Musik, laute Stimmen, das ticken einer Uhr usw.) erschrecken und ärgern mich. Gerüche nehme ich schneller wahr, als andere. Ich mag z. B. weder Deos noch Parfüm.

Positiv finde ich, dass es mir leicht fällt, mich in andere Personen hineinzuversetzen. Das hilft mir, sie zu verstehen und das kommt mir und auch oft anderen zugute. Auch wenn ich oft impulsiv und auch aufbrausend reagiere, vermag ich es, mein Gegenüber kurze Zeit später anders/differenzierter zu sehen.

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Meine Frage an alle, die das Thema betrifft oder interessiert:

Ist hohe Sensibilität für Euch etwas Gutes oder eher negativ?

Gruß Mane

Zunächst einmal danke für die Schilderung des Videoinhaltes.

Nun zu Deiner Frage.

Ist hohe Sensibilität für Euch etwas Gutes oder eher negativ?

Beides.

Zum einen kann es sehr nervig sein, überall alles mitzubekommen, auch die Dinge, die ich lieber nicht mitbekäme, denn alles wird sofort weitergeleitet und müllt die Gedanken und das Gedächtnis zu. So kommt es sehr schnell zur Reizüberflutung. Aus eben diesem Grunde gehe auch ich sehr ungerne dorthin, wo sich viele Menschen aufhalten, zum Beispiel in die Innenstadt, in den Zoo, zu kulturellen Veranstaltungen etc.

Zum anderen habe ich Verständnis für nahezu jede Befindlichkeit bei anderen Menschen, kann mich sehr gut in sie hinein versetzen, verstehe ihre Sorgen und Nöte.

Auch bei Streitparteien habe ich oft Verständnis für beide Seiten, sitze quasi zwischen den Stühlen und werde deswegen oft angefeindet, weil nicht verstanden wird, wie ich für beide Seiten Verständnis haben kann.
Das ist dann immer eine sehr schwierige Situation für mich, die auch schon zum Bruch einer Freundschaft geführt hat.

Für mich gibt es kein Schwarzweißdenken, kein entweder/oder. Für mich gibt es nur ein sowohl, als auch. Das macht mich anders und angreifbar.

Das solls erst einmal gewesen sein.

LG,
woelfin