Soziales Angst vor der Liebe
Ich denke, dass Liebe oft so tragisch endet, weil Liebe mit Leidenschaft verwechselt wird.
Das ist wie mit dem Wasser des Meeres und dem Quellwasser.Als junge Frau liebte ich das Gefühl, mich neu zu verlieben. Aber damals schaffte ich es nicht, den Übergang vom Verliebtsein hin zu derPhase der wirklichen Liebe zu gestalten.
Das Quellwasser trinkt man, um seinen Durst zu stillen und man kann sich darin erfrischen und es gibt Kraft - wie die Liebe
Das salzige Meerwasser ist ideal um sich darin zu vergnügen, man taucht hinein und taucht wieder auf, man lässt sich umschmeicheln von den Wogen - wie von der Leidenschaft
Aber wehe, man rinkt davon - dann dreht man durch
Oft lag das an mir, aber auch an meinen Liebes-Objekten, die diesen Weg nicht mit mir gehen wollten.
Und bei mir war auch lange die Neugierde, was sich "hinter der nächsten Ecke wohl befindet" grösser als eine wachsende Beziehungsstabilität, verbunden mit viel Arbeit.
Heute ist das anders in unserer sehr langen Beziehung. Beide haben wir viele Fehler in früheren Partnerschaften gemacht und bemühen uns, diese nicht zu wiederholen. Dabei hilft uns sehr unsere liberale Ausgestaltung und auch die räumliche Distanz, womit so Gefahrenpunkte wie Alltags-Querelen und Streitereien über Nichts sowieso entfallen.
Es bleibt dann ein gutes, warmes Gefühl der Geborgenheit zwischen zwei Menschen, die einander schon lange und auch ziemlich gut kennen und dies so fortsetzen wollen. Olga
Wie kann man Angst vor der Liebe haben ?
Ich hatte noch nie Angst vor der Liebe und ich kenne auch keine , die das hat .Wer ist "man"? Liebe soll nicht allein gestaltet werden, sondern zusammen. Und es gibt sie schon, die potentiellen Partner, die ab einem gewissen Zeitpunkt Angst vor zuviel Liebe, Nähe usw. bekommen und dann oft feige und fluchtartig die Beziehung verlassen.
Vielleicht auch, weil sie sich entliebt haben ? Olga
Ich kann das gut verstehen, daß ein Mensch Angst vor der Liebe hat.
So, wie du geschrieben hast, kann es sein, daß er Enttäuschungen hinter sich hat, daß es schmerzhafte Trennungen gegeben hat obwohl man sich ja geliebt hat, daß man vielleicht Bindungsängste hat, Verlassenheitsängste.
Auch wenn man viele wechselnde Partner im vorherigen Leben hatte und man sich selbst nicht mehr vertrauen kann, nicht weiß, was Liebe wirklich ist.
Auch Angst vor der Verantwortung, denn Liebe heißt ja nicht nur Sonnenschein.
Liebe heißt ja auch, Verantwortung zu übernehmen für den Anderen.
Oh, sicher gibt es noch mehr Ängste, sich auf eine Liebe einzulassen, wobei der Schmerz, den Anderen durch Krankheit oder Tod zu verlieren auch ein Grund ist.
Wenn man jung ist, zählt das alles nicht. Ist man älter, reifer, dann weiß man um den Wert dessen, einen Menschen gefunden zu haben mit dem man sein Leben teilen möchte .....und es treten all diese Ängste auf.
Nur sehr oberflächliche Menschen schlittern ohne Bedenken in eine Liebe.
Caya
Das hast du sehr gut erkannt und beschrieben.
Bei vielen Menschen sind auch Erinnerungen gespeichert. Die können bis in den Mutterleib zurück gehen.
Viele Eltern denken: "Das ist ja noch ein Kind; das bekommt nichts mit von unserem Streiten - und vielleicht gar Handgreiflichkeiten."
Ich aber kann euch versichern: Diese Vorkommnisse werden schon im kleinen Hirn des Kleinkindes gespeichert. Und sie kommen irgendeinmal ans Tageslicht.
Mir kamen solche Erinnerungen als Teenager hoch. Und ich konnte es mir nicht verkneifen, meine Mutter damit zu konfrontieren. Die Reaktion war keine erfreuliche......
Ich vermute, dass kein Mensch Angst vor der Liebe hat. Glaube auch, dass man das Gefühl nicht bewusst steuern kann. Es ist da oder nicht.
Die vorhandfene Liebe kann allerdings für Angst verantwortlich sein. Als Eltern z.B., wenn Kinder in schwierigen Situationen sind.
Bei Partnerschaften, würde ich sehr idealisiert sagen, es ist dann Liebe, wenn man immer wünscht, dass es dem anderen gut geht, ohne Rücksicht auf das eigene ich. Das kann Enttäuschungen geben, aber keine Angst. Angst kann nur entstehen wenn es dem anderen schlecht geht.
Hallo @schorsch für dich der nachfolgende Link.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/langzeitgedaechtnis-baby-erinnerungen-verblassen-schnell-a-220484.html
Ciao
Hobbyradler
Nicht die Angst vor der Liebe sondern eher der Weg dorthin
ist oft mit Dornen gespickt. Liebe entsteht mit der Zeit in dem
man Zuneigung, Ehrfrucht und Vertrauen beiderseitig schenkt.
Wird dies des öfteren gewaltsam unterbrochen, egal ob einseitig
oder beiderseits, bleibt immer ein Rest an Mißtrauen oder
Unverständnis in der Seele zurück. Dies blockiert einmal oder
auch öfters einen neuen Versuch Liebe zu finden und geht so lange
gut, bis ich aus Angst vor weiteren Enttäuschungen lieber resigniere
und allein bleibe. (Selbst erlebt)
guten abend schorsch, dass hast du sehr gut beschrieben,
es kann so sein, wie du es geschrieben hast.
jeder/jede geht anders mit der enttäuschung um,
da müssen die ehrlichen darunter leiden.
Leider könnte ich den Link nur öffnen, wenn ich die Zustimmung für ...... gebe. Das mache ich aber möglichst nicht.
Es gibt sehr viele Menschen, die ihr Leben lang nach der großen Liebe suchen.
Sie vergessen ganz, sich selbst Zuwendung und Liebe zu geben.....die Selbstliebe bleibt auf der Strecke.
....und sollte wirklich eines Tages die Liebe vor ihnen stehen, können sie sie nicht als solche erkennen, weil sie vor lauter Suchen und 'Ausprobieren' gar nicht mehr wissen, was Liebe ist......Sie können ihren eigenen Gefühlen nicht mehr vertrauen .
Kann mir vorstellen, daß das Angst vor Liebe macht.
Caya
Ich finde es wichtig, sich auch in der Liebe und bei der Partnerwahl auszuprobieren. Das war in unserer Generation ja oft noch recht schwierig, zumal für uns Frauen, solange es die Pille noch nicht gab.
Oft war der beherrschende Wunsch bei jungen Frauen, so bald wie möglich "unter die Haube zu kommen", dann Mutter zu werden und - wie schon die weiblichen Vorfahren - gerne ein Leben in Küche und Kinderzimmer zu führen, um IHM, der das Geld nach Hause bringt, ein gutes Leben zu machen.
Aber irgendwann änderte sich das rapide: als die Pille kam, Frauen unabhängiger wurden und auch ihre Lebensplanungen sich änderten.
Und dazu gehörte dann, sich erst mal auszuprobieren auch mit wechselnden Partnern. Das kann oft schiefgehen, wie das bei Experimenten meist der Fall ist: ich habe mich lange und oft in Männer verliebt, vor denen mich alle gewarnt hatten und es ging dann auch meist so dramatisch und schlimm auseinander, wie man es hätte erwarten können.
Aber irgendwann habe ich meine Einstellung dazu geändert, meine überzogenen Ansprüche heruntergeschraubt und Ausschau nach realistischen Bedingungen gehalten. Wenn dann das Gegenüber auch noch längerfristiges Interesse zeigte und die Bereitschaft, mit mir an einer stabilen Beziehung permanent zu arbeiten, kann das alles sehr gut werden.
Und wenn nicht? Sollte man auch frühzeitig beginnen, mit sich selbst auch allein klarzukommen. Das ist nach meiner Erfahrung auch eine wichtige Phase im Leben einer Frau, die weiterhelfen kann. Olga