Soziales Als Altlast im Ausland enden?
Richtig, liebe @Corgy, die Kontrollen sind extrem wichtig und die werden kaum geleistet.
Es ist auch nicht so, dass eine bessere Bezahlung ALLEIN die Situation bessern würde. Hinzu muss kommen, dass mehr Personal her muss (und das kommt nicht, wenn derart mies bezahlt wird) und vor allem, dass die Pflegekassen für die Betroffenen viel mehr zahlen müssten. Ein Heimbewohner hat, wenn er seine Rente an die Träger verliert, Anspruch auf 90 bis 140 Euro Taschengeld im Monat. Davon muss er z.B. alle Hygieneartikel selbst zahlen, das wird von den Heimen NICHT gestellt! Um jeden Rollator muss gekämpft werden, um jeden Rollstuhl, um jede kleine Erleichterung für den Betroffenen. Das ist unwürdig.
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Liebe @Rispe, es gibt sicherlich auch gute Heime, und auch gute Heime, die einfach und nicht so teuer sind. Ich wollte damit nicht "alle" Heime über einen Kamm scheren. Ich kann nur von denen sprechen, in denen ich oder Kolleginnen oder Freunde selbst gearbeitet haben. Und da kann ich die letzten 30 Jahre recht gut überblicken, da einige von diesen immer noch berufstätig sind. Und in vielen Heimen (wie gesagt, nicht in allen!) sieht es schrecklich aus.
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An alle:
Zum Thema, dass Angehörige ihre Betreuten ausnützen und betrügen, sag ich lieber nichts. Oder nur wenig: Ich kenne mehrere Fälle, wo Berufsbetreuer (fast immer Juristen, nur nebenbei) ganz schön in die eigene Taschen gearbeitet haben. Solche Leute bei den Angehörigen habe ich nur wenige erlebt und gefunden (eigentlich nur einen einzigen Fall). Ja, es gibt sie. Aber daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten, finde ich doch als recht gewagt. Wie gesagt, ich habe jahrelang auf diesem Gebiet gearbeitet, und weiß, wovon ich rede.
Aber nicht umsonst habe ich festgelegt, (mit Hilfe meines Freundes, der selbst ein Betreuungsbüro leitet), dass nur meine Frau oder dieser Freund (oder zwei weitere Vertraute, sofern Frau und Freund es nicht mehr können) mich gesetzlich betreuen dürfen, sollte der Fall eintreten. Juristische Berufsbetreuer habe ich per Betreuungsverfügung ausgeschlossen. Aber darauf werde ich es nicht ankommen lassen. Sollte es "nötig" werden, weiß ich, was ich zu tun habe, und ich weiß auch, wie. Mehr sage ich dazu besser nicht...
LG
DW
Nachtrag: Manche Berufsbetreuer haben bis zu 120 (!!!) Betreute. Dass sie denen nicht so gerecht werden können wie Angehörige, müsste einleuchten.
Doch, es werden Kontrollen durchgeführt. Diese beginnen und enden meist im Stationszimmer, denn es ist ja alles dokumentiert. Diese Dokumentationen nehmen mindestens ebenso viel Zeit in Anspruch wie die Pflege.
In den vergangenen Jahren versuchte ich einige Male Themen in diese Richtung zu bringen, scheiterte aber stets.
Die Frage die mich am meisten beschäftigt ist nicht - wie könnte es besser sein - sondern warum ist es so.
Nach wie vor bin ich der Meinung dass es eigentlich nicht sein darf dass mit Pflegeheimen und Kliniken Gewinn erwirtschaftet wird.
Gruß
Tessy
Gewinn ist nirgendwo schädlich, so lange er nicht in Ausbeutung ausartet.
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Nach wie vor bin ich der Meinung dass es eigentlich nicht sein darf dass mit Pflegeheimen und Kliniken Gewinn erwirtschaftet wird.
Gruß
Tessy
Ich habe mir jetzt mehrere Berichte über die Versorgung alter Menschen, die den
Alltag nicht mehr alleine bewältigen können, angesehen.
Da war immer nur von Angehörigen die Rede, die besonders gefordert sind bei
einer Unterbringung im Heim und durch ihre Anwesenheit zeigen, dass sie
Missstände wahrnehmen. Es war auch von Überlastung der gesetzlich bestellten
Vertrauenspersonen die Rede.
Wer kümmert sich denn um diejenigen, die keine Angehörigen haben, und
kontrolliert, dass sie sachgerecht betreut werden und ihre in der Patienten-
verfügung geäußerten Wünsche eingehalten werden?
Klara
Da ist aber die Frage: wer führt diese Kontrollen durch? Eine unabhängige Initiative wäre ganz sicher gründlicher und unbestechlicher
Liebe Klara, da hilft nur Vertrauen.
Dieses Vertrauen muss man ja auch zu den Ärzten haben, wenn man krank ist, denn sonst wird man vergeblich nach Heilung suchen.
Ich denke oft, dass man völlig Fremden mehr vertrauen kann als der eigenen Familie.
Vielleicht sollte man sich einen erfahrenen Berufsbetreuer mit gutem Ruf bereits aussuchen, bevor man hilfsbedürftig wird.
Pippa
Wer kümmert sich denn um diejenigen, die keine Angehörigen haben, und
kontrolliert, dass sie sachgerecht betreut werden und ihre in der Patienten-
verfügung geäußerten Wünsche eingehalten werden?
Klara
Liebe @Klara39,
man kann auch sehr gute Freunde als gesetzliche Betreuer einsetzen lassen, natürlich nur, sofern diese dazu bereit sind. Aber wer ganz allein ist, keine Freunde hat, da wird das in der Tat sehr schwierig.
Lieben Gruss
DW
Betreuer ausgesucht, der auch beruflich mit so etwas zu tun hat, weil beim
Sozialamt beschäftigt. Er ist der Sohn einer Chorfreundin und ein guter
Bekannter meiner Hausärztin. Die beiden werden es schon schaffen, dass
meine Patientenverfügung respektiert wird!
Ich versuche, Vertrauen zu haben!
Gute Zeit wünscht
Klara
Liebe Klara,
das ist eine gute Basis, finde ich.
Einen lieben Gruß
vom Waldler
Liebe Klara, falls Du einen Anwalt Deines Vertrauens hast, solltest Du eine Kopie Deiner Vollmachten und Verfügungen hinterlegen - so kannst Du ganz sicher sein , dass alles wirklich so ablaufen wird, wie Du es Dir wünscht. Vertrauen ist gut, aber wie sagt der Volksmund ... man kann nie so dämlich denken, wie es kommt.
Wir haben es so mit unserer lieben Nachbarin gemacht, die auch niemanden mehr hat und die meinen Mann und mich gebeten und schriftlich niedergelegt hat, dass und was wir für sie entscheiden sollen, wenn sie es nicht mehr kann. Wir haben das ganze über einen jungen Anwalt hier am Ort laufen lassen, der für uns und auch für diese Dame schon sehr zu unserer Zufriedenheit etwas abgewickelt hat. Sollten auch wir nicht mehr in der Lage sein, wird mein Sohn das übernehmen.