Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Als Altlast im Ausland enden?

Soziales Als Altlast im Ausland enden?

Xalli
Xalli
Mitglied

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von Xalli
als Antwort auf margit vom 23.08.2021, 22:25:39
Hallo Margit,

ich befürchte das wird nach wie vor ein Wunschdenken bleiben...


Gerade deshalb erscheint es mir sehr wichtig, dass der Gesetzgeber Gesetze zum Schutz der Betroffenen erlässt und deren Durchsetzung überprüft. 

...da alte Menschen ein nicht zu vernachlässigender finanzieller Faktor sind,
ist das Interesse auch der zuständigen Gesetzgeber mässig, sorry klingt gemein,
ist aber nach meinen Erfahrungen nicht von der Hand zu weisen.

Xalli




 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf margit vom 23.08.2021, 22:25:39
@Xalli,

Danke für Deine ausführliche informative Antwort.

Das alles klingt sehr entmutigend. Wer keine verantwortungsvollen Verwandten oder Freunde hat, scheint mir im Alter bei einer Demenz- oder ähnlichen Erkrankung hilflos dem Wohlwollen anderer ausgeliefert zu sein. Da die Pflege aufgrund der zunehmenden Anzahl der Pflegebedürftigen, des Personalmangels, der Überforderung der Angehörigen und der Kostensteigerungen immer schwieriger zu organisieren sein wird, werden auch die Missbrauchsfälle zunehmen.

Gerade deshalb erscheint es mir sehr wichtig, dass der Gesetzgeber Gesetze zum Schutz der Betroffenen erlässt und deren Durchsetzung überprüft. 

Margit
Liebe Margit,

im FAll der 92-jährigen Dame in München war es ja so, dass es sehr engagierten MitarbeiterInnen von externen Institutionen verdächtig erschien, was in dieser Familie geschah und die dann mit hohem persönlichen Einsatz recherchierten und die Sache auch so aufdeckten, dass dieser unwürdige Sohn und dessen Frau vor Gericht kamen und auch bestraft wurden. Das Verhalten war ja illegal und besonders schäbig, wenn so ein Sohn dann auch von der Rente der abgeschobenen Mutter und in deren Wohnung lebt.
Aber so lange so eine (demente) Mutter nach wie vor zu ihrem Sohn hält und vermutlich auch nicht mehr in der Lage ist, sich zu wehren, wird so ein Gestrüpp nicht durchbrochen. Da nützen dann auch keine Gesetze mehr, wenn die Einhaltung nicht kontrolliert werden kann.
Ich glaube auch nicht an das Argument, dass irgendwelche verschwörerischen Mächte ausschiesslich an den Einnahmen von alleinstehenden Rentnerinnen im höheren Alter interessiert sind. Meist haben die eine kleine Rente, die sowieso nie für einen Heimaufenthalt reichen würde, wenn nicht das Sozialamt und die Pflegeversicherung hier finanzielle Unterstützung leisten.
Natürlich kann es auch vorkommen, dass innerhalb der Familien ein alter Familienangehöriger in ein Billigheim abgeschoben wird, weil dann kein Angehöriger anteilig zahlen muss, bzw. wenn ein Haus oder Vermögen vrohanden ist, das spätere Erbe nicht zu hoch belastet wird.Olga
RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich konnte mir den Bericht leider nicht durchlesen, bin leider nicht auf die Seite gelangt.
Um den Fall genauer zu beurteilen, bräuchte ich wahrlich mehr Einzelheiten.
Dass die alte Dame gegen ihren Willen ins ausländische Heim abgeschoben wurde, finde ich auch nicht richtig. Aber war es denn tatsächlich so? Vielleicht hat sie ja doch eingewilligt und dann irgendwann ihre Entscheidung bereut oder auch zurückgezogen. Mit dem Heim muß doch ein Vertrag gemacht worden sein? Wer hat den unterschrieben?
Die Angehörigen gleich so abzuurteilen, finde ich auch nicht in Ordnung. Ich habe selbst meine Mutter 24 Jahre lang betreut und versorgt. Das ist auch nicht immer einfach gewesen. Und zuletzt hat sie auch Dinge angestellt, die wir als Angehörige nicht mehr verantworten konnten und wollten. Aber eine Rundumbetreuung konnte ich auch nicht leisten. Ich wäre damals auch froh gewesen, wenn meine Mutter in ein Heim gegangen wäre.
Und selbstverständlich hätte ich mir ein Pflegeheim vorher angeschaut. Hätte ich bemerkt, dass es dort nicht freundlich und menschlich zugeht, hätte ich keinen Vertrag abgeschlossen. Vielleicht haben das die Angehörigen versäumt?
Für den Zustand in dem Heim kann man nicht die Angehörigen verantwortlich machen. Ich glaube auch, gäbe es solche Zustände in einem deutschen Pflegeheim, würde es schliessen müssen.
Ich wünsche uns allen, dass wir nie in solche Situation geraten.
Jutta


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.08.2021, 20:03:10

Sie sollten bitte nicht den Fehler machen, ein Angelegenheit, über die Sie sich laut eigenen Aussagen gar nicht richtig informierten ,beurteilen zu wollen.
Und es ist auch unsinnig, dass man Angehörige nicht kritisieren dürfte, auch wenn diese solche Grausamkeiten begehen.
Immerhin sind der Sohn und dessen Frau rechtmässig verurteilt worden - man darf sie also jederzeit als Täter bezeichnen, auch in unserem Rechtsstaat.
Die Dame war und ist dement - wie wollen Sie in diesem Zustand Einverständniserklärungen von jemanden mit dieser Krankheit erhalten.?
Das haben der Sohn und dessen Frau schändlich ausgenützt, die der Mutter erklärten, sie würden sie in dem Billigheim wieder abholen und dies nie taten, sondern in die Wohnung der Mutter zogen und auch noch von deren Rente lebten.
Ich bleibe dabei  - das ist zu verurteilen und ich hoffe zutiefst, dass es nicht viele solcher Fälle in den Familien gibt, wo die Hilflosigkeit eines Angehörigen auf diese ARt ausgenützt wird.
Ich hoffe auch ,dass es ausserhalb dieser Familien engagierte Mitarbeiter von Institutionen gibt, die dagegen einschreiten und den alten, hilflosen Menschen helfen. Olga

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 26.08.2021, 19:30:18

Hallo Olga,
Sie haben Recht, selbstverständlich darf man Angehörige kritisieren. Aber man darf auch nicht davon ausgehen, dass alle Angehörigen so sind und sich nicht oder nicht in angemessener Weise kümmern.
Dass es in dem geschehenen Fall eben nicht so war, ist mir schon klar, es gibt ja ein Urteil.😉
Ich habe viele Jahre mit Senioren gearbeitet, auch mit an Demenz erkrankten Senioren. Zu einer Unterschrift auf einem vorbereiteten Schriftstück mit ein bisschen Zuspruch hätte man sie sicher bewegen können. 
Im Übrigen bin ich völlig Ihrer Ansicht.
Jutta

Xalli
Xalli
Mitglied

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von Xalli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2021, 18:49:33

 Ich habe viele Jahre mit Senioren gearbeitet, auch mit an Demenz erkrankten Senioren. Zu einer Unterschrift auf einem vorbereiteten Schriftstück mit ein bisschen Zuspruch hätte man sie sicher bewegen können. 
(Juttchen)

...bei einer nachweisbar demenzkranken Person ist die Unterschrift anfechtbar,
kommt auf den Grad der Erkrankung an.

Xalli
 


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2021, 18:49:33

DAnke Juttchen - schon okay. Ich habe auch nie ausdrücken wollen ,dass alle Angehörigen so grausam sind. ABer es dürfte ja schon reichen, wenn bei der Vielzahl der pflegenden Angehörigen ein gewisser Prozentzahl (die Dunkelziffer dürfte hoch sein) sich so mies verhält.
Rechtsverbindliche Unterschriften ,die dann evtl. auch noch widerrufen werden können, von dementen Personen erhalten zu wollen, dürfte nie Bestand haben.
Bei diesem Sohn nebst Schwiegermutter habe ich sogar den Verdacht, dass der die Demenz seiner Mutter und auch die grosse Liebe, die sie nach wie vor für diesen missratenen Kerl pflegt, genau ins Kalkül seiner Taten eingebaut hatte. Sie hat ihn ja vor Gericht noch in Schutz nehmen wollen.
Ich hoffe, dass dieser Kerl irgendwann selbst erkennt, was er da getan hat, nehme aber an, dass auch bei ihm der Gedanke siegen wird, alle anderen hätten die grosse Schuld (Staat, Politiker, Gesellschaft und was man da sonst noch so findet für seine eigene Rechtfertigung). Olga

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Xalli vom 27.08.2021, 18:59:30

Klar Xalli, und so wie ich es verstanden habe, bestand ja schon eine Betreuung.

margit
margit
Administrator

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von margit

Da hier das Betreuungsgesetz erwähnt und auch darauf hingewiesen wurde, dass die Regelungen dringend einer Überarbeitung bedürfen, habe ich mir vorgenommen, die Parteiprogramme einmal darauf hin durchzusehen. Ich werde dann hierüber berichten, ob sich dort tatsächlich konkrete Vorschläge oder nur Allgemeinplätze finden. Interessant wäre es sicher auch, die jeweiligen Kandidaten vor der Wahl dazu zu befragen.

Margit

Xalli
Xalli
Mitglied

RE: Als Altlast im Ausland enden?
geschrieben von Xalli
als Antwort auf margit vom 27.08.2021, 20:08:03
das Margit, ist einfach eine tolle Idee, ich wünsche dir viel Erfolg.

Was ich in punkto Heimversorgung noch hinzufügen möchte,
die Mitarbeiter in den Heimen unterliegen, gemäß Arbeitsvertrag,
alle der Schweigepflicht. Ein Verstoß dagegen zieht unweigerlich
die fristlose Kündigung nach sich.

Was  dem Altenpfleger passiert ist, der öffentlich die Zustände seines
Arbeitsplatzes schilderte um bessere Pflegeleistungen zu bewirken.

Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die Klausel heut noch in den
Arbeitsverträgen ist

Mir ist der Name des Pflegers entfallen, kann also nicht im Netz suchen.

Was auch dringend, obgleich es heut schon verbessert wurde,
nötig wäre im Zuge des Betreuungsgesetzes auf den sogenannten
Personalschlüssel anzusprechen.

Hier ein Artikel dazu

Personalbemessung

Gruß Xalli

 

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