Soziales Ab wann ist das Mamaseinmüssen beendet ??
Lieber D.W.,
ich stufe Sie persönlich als sehr klugen und überlegten Mann ein mit grosser Menschenfreundlichkeit, insbesondere bei solchen,die Hilfe benötigen. Das ist m.E. Ihre bewunderungswürdige Rolle in der realen Welt. Aber passt so ein Verhalten auch in die anonyme Welt der Foren?
In der anonymen Welt, wie auch in diesem Fall, kennen wir nur die eine 'Seite des Problems, aber auch die Performance der Seite, die unglücklich die Tochter zur Zeit nicht verstehen kann.
Es wird empfohlen, dass diese "Hilfe" braucht - aber Hilfe muss man selbst wollen und sich auch selbst holen - keiner kann jemanden zwingen, dies zu tun. Dieses Projekt, so begonnen, wäre von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Auch wenn berechtigt nun die Rolle des Schwiegersohnes hinterfragt wird - auch der kann sich nicht wehren, was immer nun über ihn berichtet werden sollte. Das ist nicht richtig gut, wie ich finde. Olga
Liebe Olga,
das sind wichtige Anmerkungen, vor allem angesichts der Tatsache, dass man in einem anonymen Forum mit Ratschlägen sehr vorsichtig sein muss, vor allem mit psychologischen.
Im Prinzip habe ich versucht, in geschriebene Worte zu fassen, was ich (vermutlich) gesagt und gefragt hätte, wenn mir ein Mensch mit den Problemen, wie T48 sie hier berichtet hat, in unserer Beratungsstelle gegenüber gesessen hätte. Denn auch dort wären Tochter und Schwiegersohn ja nicht anwesend, sondern nur die Person, die meinen Rat sucht.
Meine o.g. Aussagen sind natürlich nur "dem Augenschein nach" geschrieben, was bereits oben zu sagen wirklich nötig gewesen wäre. Daher danke ich für Ihre Hinweise.
Lieben Gruß
DW
Na, dann komme ich jetzt auch mal mit meiner Hausfrauenpsychologie und schreibe, was ich darüber denke:
Dieses Problem hat lange vor der Geburt des Kindes angefangen, so mein Eindruck. Die eigentliche Crux dabei und meines Erachtens der Kernpunkt ist, dass Mutter und Tochter eine total symbiotische Beziehung gepflegt haben, von der sie beide profitiert haben: die Tochter von der vielen Zugewandtheit und Hilfe in allen Lebenslagen und die Mama von dem Gefühl, gebraucht zu werden. Beide haben ihren Anteil daran, nicht nur eine von beiden, und beide wollten es so.
Durch die Probleme mit dem Baby wird eigentlich nur ein Symptom von bereits vorher existierenden Problemen sichtbar, das die Dinge auf die Spitze treibt. Die Tochter ist nie erwachsen geworden, das zeigt sich auch in der Wahl eines viel älteren Mannes, der ihr den Papa ersetzen soll, außerdem an diesem Terror der Mama gegenüber, der nun in diese Krise gemündet hat und jetzt eskaliert ist.
Ich würde beiden raten, gemeinsam zu einer psychologischen Beratung zu gehen, hier ist etwas viel zu lange schief gelaufen im Verhältnis Mutter-Tochter durch dieses Abhängigkeitsverhältnis, an dem – wie gesagt – beide ihren Anteil haben.
Aber mein Rat ist natürlich wohlfeil, wenn die Tochter das nicht will. Ich würde auf jeden Fall als Mama erst einmal genießen, dass sie sich jetzt zurückgezogen hat und ich mich erholen kann. Sie kommt sowieso bald zurück, weil sie die Mama wieder braucht davon kann man fest ausgehen.
Die ganze Beziehung ist eine sehr ungesunde, es wird höchste Zeit, dass die Tochter endlich erwachsen wird und lernt, sich von der Mama abzulösen, so wie es eigentlich andere in der Pubertät machen. Das heißt ja nicht, dass sie keine Hilfe mehr bekommen soll und jetzt alles aufgegeben wird. Aber in diesem Ausmaß, weil es bisher gelaufen ist, ist das alles ein total krankes System.
Tinas Verzweiflungsschrei drückt mir das Herz ab. Ab und zu sind Bibelsprüche, wenn auch nicht hilfreich, so doch verständlich. Da steht z.B.:
"Und so dich dein Auge ärgert, reiß es aus und wirf's von dir.".
Eine Tochter ist zwar kein Auge. Und lieber wäre einer Mutter, ihre Tocchter wäre eine Augenweide - und für die alte Mutter da, statt von ihr noch in jeder misslichen Lage Hilfe zu erheischen. Ich kann nur raten: Sich mit dem eigenen Erhaltungstrieb akapseln!
Als mein Sohn, damals 9 Jahre alt, von seiner von mir geschiedenen Frau, also seiner Mutter, böse, von der Mutter diktierte, Briefe an mich schickte und darin schrieb, er wolle nie, nie, nie mehr etwas von mir wissen, drückte mich das zu Boden. Aber ich dachte an das Gleichnis, wo zwei Mütter um ein Kind kämpften und jede behauptete, SIE sei die Mutter. Da befahl der Richter, sie sollten jede an einer Hand des Kindes ziehen und jener, die gewinne, werde das Kind zugsprochen. Da weigerte sich die eine, die Hand des Kindes zu ergreifen, weil sie doch dem Kind keine Schmerzen zufügen könne. Der Richter sagte: "Du bist die wahre Mutter des Kindes" - und sprach IHR das Kind zu.
Noch dies: Jahre später meldete sich mein Sohn bei mir und entschuldigte sich dafür, dass er sich nicht habe wehren können gegen seine Mutter.
So hoffe ich denn auch für Tina, dass sich in der Seele ihrer Tochter endlich Menschlichkeit zeige. Ansonsten kann Tina nur noch hoffen, dass die Kinder der Tochter eines Tages nach ihrer Grossmutter fragen werden. Und wenn die Mutter dann über die Grossmutter flucht, werden ihre Kinder sagen: "Mutter, du hast uns schon so oft angelogen; warum sollten wir denn nicht endlich auch mal die Version unserer Grossmutter zu hören bekommen?"
Aber ich dachte an das Gleichnis, wo zwei Mütter um ein Kind kämpften und jede behauptete, SIE sei die Mutter. Da befahl der Richter, sie sollten jede an einer Hand des Kindes ziehen und jener, die gewinne, werde das Kind zugsprochen. Da weigerte sich die eine, die Hand des Kindes zu ergreifen, weil sie doch dem Kind keine Schmerzen zufügen könne. Der Richter sagte: "Du bist die wahre Mutter des Kindes" - und sprach IHR das Kind zu.Das ist eine Geschichte von Brecht: "Der kaukasische Kreidekreis", da kommt die vor.geschrieben von schorsch
Der kaukasische Kreidekreis
Vieles stimmt.
Einiges ist extrem auf die Spitze getrieben . "Symbiotische Beziehung" .....
Meine Tochter ist mit 22 Jahren ausgezogen , war vorher schon ziemlich unabhängig.
Das nur mal so nebenbei, ja ?
Und von wegen "total krankes System" .
Wenn , dann bevorzuge ich "gestört" . Aktuell sogar ziemlich gestört .
Guten Abend ,
hierzu merke ich an , dass ich mehr als einmal eine Beratung im größeren Kreis vorgeschlagen habe .
Der Fairness und der Ausgeglichenheit halber .
Nein.
Es endet nicht enttäuschend . Ganz einfach deshalb, weil ich nicht die Person bin , die eine 100% ige Lösung von hier erwartet.
Über so Manches arrogante lese ich hinweg und nehme es nicht an .
In der Mehrheit wurde sehr angenehm und auch hilfreich geschrieben ..
Den Personen , die mich ein Stück weit unterstützt haben nochmals herzlichen Dank .
T48
Jetzt kommt das Stadium,das ich von Anfang in diesem Thread befürchtet habe (und auch in einem meiner früheren Beiträge erwähnte): jede(r), der oder die nicht das geschrieben oder geraten hatte, was gerne gelesen worden wäre, erhält nun Kritik.
Es ist, was es ist: die Abhandlung solcher persönlichen Probleme in einem anonymen Forum, basierend auf Aussagen einer Einzelperson, wird immer zu Enttäuschungen führen. Olga
Nun muss ich doch noch mal meinen Senf dazu geben.
Wenn ich so „nette“ hellseherische Beiträge lese
😵 die Tochter ist nie erwachsen geworden - hier ist etwas viel zu lange schief gelaufen - die ganze Beziehung ist eine sehr ungesunde - ein total krankes System 😵
frage ich mich schon ob das eine faire Kritik ist.
Wenn ich solche Antworten bekäme, wäre ich nicht enttäuscht sondern würde nur denke „na klar da hat einer noch eine Rechnung mit mir offen“. 😄
So läuft das hier im Seniorentreff
LG Heidrun