Soziales Ab wann ist das Mamaseinmüssen beendet ??
Irgendwie empfinde ich gerade eine heftige Schieflage:
diejenige, die so massive Probleme hat, dass eine professionelle Unterstützung ratsam zu sein scheint, diejenige hat hier ihr Problem nicht geschildert. Und sie will auch gar keine andere Hilfe, wurde berichtet.
Diejenige, die hier Unterstützung suchte, ist die Mutter, die sich fragt, ob sie sich wirklich Schuldegefühle machen lassen musss, wenn sie die Reißleine zieht und sich abgrenzt.
Dazu kann jeder/jede eine Stellungnahme abgeben aus dem eigenen Gefühl und eigenen Eindruck heraus. Egal, ob er/sie das selbst erlebt hat.
Manchmal ist ein Blick aus der distanz sehr viel hilfreicher, als der aus einer ähnlichen konstellation heraus.
Ich bin ganz deiner Meinung, nie und nimmer wuerde ich auf einer Plattform über meine persönlichen Probleme diskutieren wollen...
Ich moechte auch keine 30 unterschiedliche Stellungnahmen von 30 mir unbekannten Menschen und jeder meint, er hat die Weisheit und Klugheit zum Thema mit Loeffeln gefuttert... 😂
Es gibt viele Anlaufstellen in unserem Lande, die weiterhelfen koennen, man muss sich die Mühe machen, sie einzuschalten...
An erster Stelle wuerde ich allerdings kurz mit einem Menschen meines Vertrauens (nicht virtuell) mein Problem besprechen..
Chris33
Globetrotter schrieb ziemlich am Anfang des Threads: " Professionelle Hilfe würde ich in Anspruch nehmen falls Gefahr für Mutter oder Kind besteht."
Dieser Aspekt muss aus meiner Sicht betont werden!
Wenn das Kleinkind gefährdet sein könnte, dann nicht fackeln sondern Alarm schlagen.
Zuerst den Vater ranziehen, wenn das nicht hilft Sozialdienst, Jugendamt, ....
Mir stellen sich jedoch mehrere Fragen...erstmal ist natürlich der Altersunterschied der Eltern sehr groß aber das dürfte im Normalfall" eigentlich kein potentielles Problem sein.
Ich denke, dass sie auf jeden Fall eine Art Depression hat und schnell Hilfe bei entspr.. Ärzten u.a. suchen sollte, sonst wird's noch schlimmer.
Was sehr auffällt - WO ist eigentlich ihr Ehemann, der sollte, nein müsste doch vor allem jetzt für sie und das Kind da sein. Du bist doch nur in zweiter Linie Ansprechpartner.
Das alles würde ich klären...und noch eines - Nicht DU bist Mama geworden, sondern deine Tochter. Hilfe, Anrufe ganz bestimmt aber keinen Terror.
Sprich nicht nur mit ihr...du musst mit Beiden sprechen !
Noch eines : lass dir kein (!) schlechtes Gewissen einreden !
Die Überschrift kann ich nur dahingehend beantworten als dass man wohl immer Mama bleibt !!!
Kristine
Vermutlich haben alle Menschen,die länger leben. auch mit "Lebensproblemen" zu kämpfen und zwar dann auch langwierigen,d ie einen lebenslang verfolgen. Da auch die deutsche Gesellschaft mittlerweile eine positivere Einstellung zu Psychologen usw. hat, sollte man auch deren professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn man es allein nicht mehr schafft. Auch ich habe das zweimal in meinem Leben gemacht und es hat mir geholfen, u.a. mit einer mich belastenden Angelegenheit abzuschliessen und sie nicht zum Inhalt meines Lebens zu machen.Ich gebe Ihnen Recht, wenn "gute Ratschläge" zu einer Lösung führen sollen. Auch wenn diese, "aus guten Willen" erfolgt sein sollten. Aber es gibt etliche Beiträge, wenn ich das richtig übersehe, die ermutigen sollen, sich an psychologische Profis zu wenden. Meines Erachtens der richtigere Weg. Zwar bin ich Profi, würde mir aber niemals erlauben, Lösungsratschläge zu erteilen, außer, zu einer Kolllegin/einem Kollegen zu gehen und sich unterstützen zu lassen.
Wenn jemand kaputte Zähne hat, läßt er (hoffentlich) auch nicht den Nachbarn daran herummachen, weil der eine gute Bohrmaschine hat .....
Auch ich habe angefangen, meine Problematik sehr guten FreundInnen zu schildern. Das ist aber nicht mit einem Abend bei einem Glas Wein abgetan und ich erkannte dann relativ schnell,dass die anderen müde wurden, immer wieder "mein" Thema zu hören und sich darauf einzulassen.
Und die "guten Ratschläge"? Auch hier stelle ich fest,dass es zwei Positionen gibt: die einen, die bestätigen,dass auch sie ähnliche negative ERfahrungen machten und die anderen, die lang und ausführlich schildern, wie gut bei ihnen doch alles liefe. Tröstet mich das oder hilft es mir weiter? Und vor allem,welche der beiden Positionen? Es ist naturgemäss eine grosse Hilflosigkeit vorhanden, wenn völlig fremde Menschen in einem anonymen Umfeld sich zu solch intimen Themen aufeinander einlassen sollen.
Je älter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass "mein Lebensproblem" zwar noch vorhanden ist und in gewissen Gelegenheiten (das kann ein Buch sein, ein Film oder die Schilderung anderer, die Ähnliches erlebt haben) mich wieder hinführt. Aber ich habe es gelernt, dass ich irgendwann die Sache vergraben habe und darüber ein Deckel liegt,den ich nicht mehr aufmachen möchte, weil die Angelegenheit erledigt ist. Eine ganz wichtige Erfahrung in und für mein Leben war auch, zu erkennen, dass bei allen Problemen, die in Beziehung zu anderen Menschen stehen, nie nur eine Partei die grosse Schuld hat - es sind immer beide Parteien, die gegenseitig Anteil haben. Das habe ich auch als erleichternd empfunden, weil es die Türe öffnet für ehrliche Gespräche mit dem oder der Beteiligten.
Und wenn das nicht geht - ist es die Entscheidung des oder der anderen, die ich zu akzeptieren habe. Ändern kann ich keine anderen Menschen - nur mich selbst. Olga
Guten Morgen,
erst einmal herzlichen Dank für deine wirklich tolle Rückmeldung .
Um es vorauszuschicken : hier gibt es also ein Forum "Soziales und Lebenshilfe" . Also gehe ich doch davon aus, dass das auch für "Soziales und Lebenshilfe" etabliert wurde.
Wenn es hier Menschen gibt, die mich deswegen abbügeln , denen melde ich zurück : einfach nicht lesen !
Ich fühle mich grottenschlecht , wenn ich höre und sehe , dass ich meiner Tochter da nicht helfen kann. Es geht mir an die Substanz . Ich werde krank.
Sicher, man ist immer irgendwie Mama . Als Mama möchte man aber auch gerne sehen, dass sein Kind irgendwann einmal um Schritte weiterkommt .
Und genau DAS ist hier nicht der Fall. Genau das ist es , was mich so zermürbt . Es ist diese Hilflosigkeit , die mir zu schaffen macht .
Und dass sich trotz aller Unterstützung nichts ändert .
Ich habe auch eine ganz tolle Tochter ! Bis zu dem Zeitpunkt als sie schwanger wurde , war sie klar, tough und durchaus "normal" .
Und plötzlich lief alles aus dem Ruder .
Depressionen ? Ängste ? JA! Ich sah das von Beginn an . Und habe das auch angesprochen .
Therapie ? Nein .
Weil sie gegenüber ihrem Mann nicht zugeben kann , dass sie mental und emotional momentan am Ende ist .
Weil ihr Mann das nicht nachvollziehen kann . Der hat schon zwei erwachsene Kinder und seine erste Frau hat das "einwandfrei" gewuppt.
Ich denke, genau da liegt der Knackpunkt.
Aber gut . Oder auch nicht . Es hat sich erledigt . Sie hat es nicht akzeptiert , dass ich eine Auszeit brauchte und den Kontakt zu mir vollends abgebrochen .
Ich muss jetzt erst mal zusehen, dass ich intakt bleibe .
Und nochmals danke für deine Antwort.
T48
Alles Gute wünscht
Kristine
Ich fühle mich grottenschlecht , wenn ich höre und sehe , dass ich meiner Tochter da nicht helfen kann. Es geht mir an die Substanz . Ich werde krank.Tina, DU kannst (und musst!) die Probleme deiner Tochter nicht lösen! Bestenfalls kannst du Konflikte gemeinsam mit ihr tragen, aber bewältigen und lösen muss sie sie selbst! Und DU bist auch nicht (mehr) für ihr Leben und ihre Entscheidungen verantwortlich! Die hat sie selbst getroffen und trifft sie immer noch - so beispielsweise die Entscheidung, den Kontakt zu dir abzubrechen, weil du nicht nach ihren Ansprüchen reagiert hast. Für mein Gefühl hat sie permanent ihre und deine (!) Grenzen überschritten, und du hast vielleicht nicht rechtzeitig genug STOPP gesagt.
Sicher, man ist immer irgendwie Mama . Als Mama möchte man aber auch gerne sehen, dass sein Kind irgendwann einmal um Schritte weiterkommt .
Und genau DAS ist hier nicht der Fall. Genau das ist es , was mich so zermürbt . Es ist diese Hilflosigkeit , die mir zu schaffen macht .
Du wirst auch mit 100 noch Mama sein ... aber du bist und bleibst ein eigenständiger Mensch, mit eigenem Leben und Recht auf "Auszeiten". Tu nicht permanent dir selber weh, um ihr unangenehme Wahrheiten zu ersparen! Zum Schluss deines Beitrags hast du etwas wichtiges geschrieben: Trag Sorge dafür, dass DU intakt bleibst.
Sie ist nun selbst Mutter, mit eigenem Hausstand und mit einem Ehemann, der in erster Linie für sie zuständig sein sollte - völlig egal, was die erste Ehefrau einst "gewuppt" hat. Er hat sich ja wohl auch bewusst für diese (viel jüngere?) Frau entschieden - und sie ist ja wohl kein "Schmuckstück" oder Dekorationsgegenstand, sondern ein Mensch mit Gefühlen, Bedürfnissen und auch Sorgen; da sollte er mal hinschauen und zuhören! Und sie ernst nehmen!
Vor einigen Jahren habe ich beim Kinderschutzbund mal am "Sorgentelefon" gesessen ... aus der Zeit und von den begleitenden Supervisionen habe ich für mich und mein Leben mitgenommen: "Dann ist das eben so!" - wenn zahlreiche Hilfsangebote, Gespräche und Hinweise nicht angenommen wurden, kannst du dich nur zurück ziehen und deine Tochter machen lassen. Hab kein schlechtes Gewissen dabei!
(Das ist es vermutlich, was dich zermürbt)
Erst ein NEIN bringt manche auf eine andere Spur, und sie müssen mal selbst machen. Ist doch bequem, wenn bisher andere den Weg stets geebnet haben ... auch Drogensüchtige müssen fallen gelassen werden, so hart das klingt. Aber oft ist das der einzige Weg aus dem Teufelskreis.
(Mag "hartherzig" aussehen, was ich schreibe - bin ich aber absolut nicht. Hab selbst Verantwortung gehabt - und habe sie noch! - für 4 Kinder im Alter von 41 bis 51 Jahren ... ich weiß, wovon ich rede!)
Ich wünsche dir Stärke und Zuversicht! Manchmal löst sich ein Knoten besser als du dir heute vorstellst!
Gruß
Leevke
Danke.
Danke.
Danke.
Nicht nur "Mamas" stehen unter "Zugszwang". Dasselbe kann auch z.B. unter Geschwistern passieren:
Mein Bruder (92) lebt allein in einer grossen Wohnung, in der er bereits Jahrzehnte wohnt. Er hat eine "Tanzfreundin", die es so lange war, als er noch selber Auto fuhr - und sie - selbst ohne Auto - jeweils zum Tanzen abholte. Nun merke ich, dass er langsam dement wird. Er schickt z.B. SMS, die an die Tanzfreudin gerichtet sind, mir. Am Anfang machte ich ihn darauf aufmerksam. Aber ich merkte, dass ihm dies unheimlich peinlich war. Also verkniff ich es mir. Diese Tanzfreundin rief mich einmal an und verlangte von mir, dass ich etwas unternehmen müsse. Ich rief das für solche Fälle bei uns zuständige Amt (KESB = Kinder-und-Erwachsenen-Schutz-Behörde) an und versuchte, denen das Problem zu schildern. Man verwies mich aber auf eine Website, wo für solche "Gefährdungsmeldungen" extra ein Formular auszufüllen sei. Ich tats - und hatte ein unheimlich schlechtes Gefühl dabei. Die fehlgeleiteten SMS gingen weiter. Und nun rief mich mein Bruder noch ständig an und erzählte von Dingen, die passiert seien, anhand deren ich aber annehmen musste, dass mein Bruder nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden könne. Ich rief wieder bei der KESB an und schilderte meine Ahnungen. Man sagte mir, dass meinem Bruder eine Beiständin zugeteilt worden sei, die ihm in finanziellen und anderen Belangen helfe. Man sagte mir auch deren Namen und Wohnort. Aus weiteren SMS und Anrufen meines Bruders musste ich aber entnehmen, dass er in einem Chaos stecke. Vorsichtig auf die Beiständin angesprochen sagte er, ja, da komme ab und zu eine Frau, schaue sich in der Wohnung um, habe ihm ein Formular zum Unterschreiben gegeben, in seinen Sachen gewühlt - und sei wieder gegangen. Ich suchte die Telefonnummer der Beiständin und rief sie an. Sie sagte, mein Bruder habe ein Chaos überall und sie hätte Mühe gehabt, die für sie nötigen Unterlagen zu finden. Als es immer schlimmer wurde, schrieb ich eine weitere Gefährdungsmeldung an die KESB, in der ich von den verwirrten und verirrten SMS und Telefonanrufen erzählte. Es kam eine schriftliche Nachricht, dass die Beiständin demissioniert habe und jetzt eine andere Person zuständig sei für meinen Bruder. Der Name dieser Person wurde mir nicht genannt.
Aber das ist nur das eine innerfamiliäre Problem, das mich zu erdrücken droht: Meine "zurzeit jüngste" Schwester (die jüngste ist bereits verstorben) Ist schwer an Corona erkrankt. Sie wohnt in der gleichen Wohngemeinde wie ich. Die ganze Familie (in einer Sekte verfangen) ist nicht geimpft. Der Ehemann der Schwester litt an Pakinson und musste in das örtliche Pflegeheim. Als er - und damit das ganze Heim - an Corona erkrankte, wurde der Zutritt verboten. Vor ein paar Wochen ist er verstorben. Immerhin durfte ihn meine Schwester kurz vorher noch besuchen. Jetzt ist sie über dem Thunersee in einer REKA-Klinik. Ich bin in ständigem Kontakt mit ihr. Es scheint mir, sie sei auf dem Weg zur seelischen und körperlichen Gesundung.......
Tja, und dann kommt ja noch das Problem mit meiner depressiven Frau dazu....
Aber sonst geht es mir ja gut.......
Ab wann ist das Mamaseinmüssen beendet ??
Und das Bruderseinmüssen?