Soziales Ab wann ist das Mamaseinmüssen beendet ??
Guten Tag erst mal ,
und allen hier einen guten Start in das neue Jahr.
Gesundheit und Zufriedenheit .
Frage :
wer von euch kennt das : einmal Mama immer Mama ?
Wie habt ihr das gelöst, wenn ihr nicht mehr wolltet oder einfach nicht mehr konntet ?
Ich kann es derzeit nicht lösen .
Darf ich mal die Hintergründe meiner Fragen etwas näher beleuchten ? Danke fürs Lesen .
Meine Tochter (38) hat einen 29 Jahre älteren Mann geheiratet . Er ist gerade mal 6 Jahre jünger als ich . Selbständig , gut verdienend , hat bereits zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe, zu denen er fast keinen Kontakt hat.
Im Juni 2020 wurde meine Tochter nach mehreren Versuchen schwanger . Im April hat sie ihr Baby zur Welt gebracht . Rundherum gesund und putzmunter .
Die Schwangerschaft war bereits eine anstrengende Sache . Sehr anstrengend . Nicht wegen der Schwangerschaft an sich , eher wegen der vielen Ängste und Zweifel, die damit verbunden waren.
Der Arzt, die Hebamme und ich haben meine Tochter intensiv durch diese Zeit begleitet.
Die Geburt verlief normal. Ein Kaiserschnitt.
Danach nahm das Drama seinen Lauf .
Es verlief nicht so, wie meine Tochter sich das erträumt hatte.
Das Kind war anstrengend . Ist eigentlich immer noch anstrengend . Wie das halt so ist mit Säuglingen .
Während der Schwangerschaft und auch danach hatte ich mehrere verzweifelte Anrufe täglich .
2-3 Mal hatte ich eine aufgelöste und komplett verunsicherte Tochter am anderen Ende der Leitung .
Nach der Entbindung erhöhte sich die Schlagzahl der Anrufe auf bis zu 6 Calls täglich.
Weinen , Verzweiflung , Zweifel, Panikattacken , von allem etwas .
Anfang Dezember konnte ich nicht mehr . Meine Aufnahme- und Hilfekapazität war erreicht .
Trotz allen Zuspruchs , trotz aller Unterstützung hat sich nichts geändert .
Ich habe mich schweren Herzens dazu entschlossen eine Kontaktpause einzulegen .
Zumal ich selbst krank bin .
Und nun ist die Kacke komplett am dampfen .
Sie versteht es nicht . Sie will es nicht akzeptieren, dass ich eine Pause benötige.
Sie ordnet es ein unter "Ignoranz und Bestrafung" .
Ich ordne es ein unter " Ich brauche mal Abstand von deinen Ansprüchen , weil ich Zeit für mich benötige" .
Hat da jemand von hier ähnliche Erfahrungswerte und kann mir sagen , wie ich das am besten manage ?
Ich habe nämlich mehr schlechtes Gewissen als mir gut tut .
Danke fürs Lesen und für evtle. Antworten.
Tina48
Hallo, Tina,
ich bin kinderlos, habe aber viele Freunde und Verwandte, Nichten, Neffen, usw., die Kinder haben.
Es KÖNNTE sich bei Deiner Tochter um eine larvierte postnatale Depression. Das sind Depressionen, die nach der Geburt eines Kindes auftreten, und sich aber nicht inform von typischen Depressionsmerkmalen zeigen, sondern inform von Panik, Überforderung, usw. Meiner Meinung nach sollte Deine Tochter mit ihrem Arzt darüber reden, am besten mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen, die/der dieses Störungsbild sicherlich kennt. Er/sie wird dann alles weitere veranlassen, evtl. auch eine therapeutische Begleitung.
Im Übrigen sollte ihr Mann sich auch und vor allem um sie kümmern, und nicht alles der (Schwieger-)Mutter überlassen. Deine Tochter braucht meiner Meinung nach dringend psychotherapeutische Hilfe.
Liebe Grüße
DW
Zunächst einmal einen Dank für die offenen Worte. Das ist nicht selbstverständlich, auch nicht im Schutz einer gewiisen Anonymität!
einmal Mama immer Mama ?Dazu kann ich nur schreiben "einmal Papa, immer Papa"?
Und ja, ich kenne das auch, involviert sein und sich immer wieder verantwortlich fühlen. Was, m.M.n., auch nachvollziehbar ist.
Aber Du erlebst ja auch (wie auch ich, bezogen auf einen unserer Söhne), die Grenzen und ich halte es für wichtig, dass Du diese Grenzen auch achtest. Aus einer Überforderung kann keine wirkliche Unterstützung entstehen.
Wenn es bereits Symptome (z.B. Panikattaken) gibt, wäre es m.E. ohnehin an der Zeit, für eine professionelle Unterstützung zu sorgen. Veilleicht erst einmal Du und Deine Tochter, damit sie verstehen und nachempfinden kann, dass es nicht Ablehnung und/oder Gleichgültigkeit ist.
Nicht selten ist es so, dass eine gemeinsame Unterstützung abgelehnt wird. Hab ich, in meiner therapeutischen Arbeit, oftmals so kennen gelernt. Dann könnten aber Gespräche Dir helfen, mit der Situation besser umgehen zu können.
Wenn Du damit besser zurechtkommst, kann es auch sein, dass dies den Weg, für Deine Tochter, bereitet, sich Unterstütung zu holen ...
pace e bene
Bernd
Als Ergänzung, nach Rücksprache mit einer Kollegin, die mit mir die Therapieausbildung gemacht hat, und die Beratungsstelle als qualifiziert einschätzt! Leider muss man dort auch, mit einer Wartezeit/-liste rechnen.
Allgemeine Lebensberatung der Caritas Offenbach
Liebe Tine48
Ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Vielleicht erst mal das Mutter Sein hört nie auf. Das Müssen nun ja, da wird es schon schwieriger.
Dazu gehört auch, sich zurückzuziehen ebenso wie da zu sein.
Ich gebe Waldler Recht mit seiner Diagnose Annahme.
Es ist leider in dieser - wie auch in vielen anderen Situationen - einfacher die "Schuld" auf einen anderen zu schieben, als bei sich selbst und seinem Verhalten anzusetzen. Sie mag es sicher erkennen, aber sie kann es gerade nicht skzeptieren und schlägt zurück (Ignoranz und Bestrafung).
Aber sie ist am Zug, sie muss für sich was ändern, aber dafür muss sie bereit sein, einsehen, dass sie für sich was tun muss.
Nun du kannst ihr nur mit deiner mütterlichen Ruhe sagen, dass du eine AUszeit brauchst, dass sich aber nichts ändert, du sie liebst wie immer.
Was du nicht darfst, Schuldgefühle auf deiner Seite zuzulassen, was sehr schwer ist. Wenn du kannst, schreibe ihr einen Brief, schreibe ihr, wie weh es auch dir tut sie so zu sehen. Rate ihr zu einem Gespräch mit dem Arzt, dafür braucht sich niemand zu schämen.
Schreibe aber auch, dass du Kraft für dich benötigst, um wieder für sie da zu sein.
Und sage ihr das Wichtigste: Das du sie lieb hast.
Sweety
Ich drücke Mutter und Tochter alle Daumen, dass sich therapeutische Hilfe finden lässt. Florentine
OT: die Tine48 gibt es nicht mehr. Ich heisse jetzt im ST Florentine
Liebe Tine48
Ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Vielleicht erst mal das Mutter Sein hört nie auf. Das Müssen nun ja, da wird es schon schwieriger.
Dazu gehört auch, sich zurückzuziehen ebenso wie da zu sein.
Ich gebe Waldler Recht mit seiner Diagnose Annahme.
Es ist leider in dieser - wie auch in vielen anderen Situationen - einfacher die "Schuld" auf einen anderen zu schieben, als bei sich selbst und seinem Verhalten anzusetzen. Sie mag es sicher erkennen, aber sie kann es gerade nicht skzeptieren und schlägt zurück (Ignoranz und Bestrafung).
Aber sie ist am Zug, sie muss für sich was ändern, aber dafür muss sie bereit sein, einsehen, dass sie für sich was tun muss.
Nun du kannst ihr nur mit deiner mütterlichen Ruhe sagen, dass du eine AUszeit brauchst, dass sich aber nichts ändert, du sie liebst wie immer.
Was du nicht darfst, Schuldgefühle auf deiner Seite zuzulassen, was sehr schwer ist. Wenn du kannst, schreibe ihr einen Brief, schreibe ihr, wie weh es auch dir tut sie so zu sehen. Rate ihr zu einem Gespräch mit dem Arzt, dafür braucht sich niemand zu schämen.
Schreibe aber auch, dass du Kraft für dich benötigst, um wieder für sie da zu sein.
Und sage ihr das Wichtigste: Das du sie lieb hast.
Sweety
Sie braucht dich so intensiv, weil du ihre Mama bist!
Sie spürt, dass alles vielleicht doch nicht so läuft, wie sie es sich vorgestellt hat. Da bleibt nur der Rettungsanker Mama
Sweety
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Als Ergänzung, nach Rücksprache mit einer Kollegin, die mit mir die Therapieausbildung gemacht hat, und die Beratungsstelle als qualifiziert einschätzt! Leider muss man dort auch, mit einer Wartezeit/-liste rechnen.
Allgemeine Lebensberatung der Caritas Offenbach