Soziales Ab in die Schublade?

val
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von val
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2016, 17:13:16
Nein - das wären dann ja schon wieder Schubladen!

Ein eher vorsichtiger Mensch wird trotzdem anders auf jemand zugehen als eine spontane Natur, glaube ich.
Gruss Val
olga64
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von olga64
als Antwort auf val vom 30.06.2016, 17:35:25
Ich habe als extrovertierte Frau, die nie Probleme hatte, auf andere zuzugehen (was auch beruflich nötig und prägend war) immer festgestellt, dass sich andere oft darüber freuen,wenn sie kontaktiert werden. Insbesonere die, die sich selbst "nicht getrauen", bzw. damit Probleme haben.
Oft erleb(t)e ich dies auf Parties, wo es sie ja immer gibt: die Draufgänger und die "Mauerblümchen" in der Ecke.
Der Nachteil bei Typen wie mir ist nur, dass diese Annäherung auch nur ein Beschnuppern darstellt und wenn man dann erkennt, dass es nicht passt oder zu nichts führt, man sich schnell wieder zurückzieht (mit verbindlichen Worten, aber doch Kontaktentzug). Das machen die anderen, die sich damit nicht so leicht tun, anders - wenn sie sich mal entschieden haben, bleiben sie auch dran. So stellte ich dies fest, allerdings bin ich heute mit der längeren Lebenserfahrung auch nicht mehr so unbedingt bereit, zu viele Kontakte herzustellen - ich beschränke mich hier mittlerweile sehr. Olga
schorsch
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2016, 17:45:36
Qualität geht vor Quantität!

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olga64
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 30.06.2016, 18:51:05
Ja, kluger Schorsch, so ist es. Und nicht nur bei Menschen ist diese Unterscheidung wichtig: Lebensmittel, Klamotten, Reisen u.v.m. Es hilft, Frust zu vermeiden, wenn der Focus mehr auf Qualität gelegt wird.... Olga
mane
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von mane
als Antwort auf Sylvie46 vom 30.06.2016, 13:42:11
Hallo Mane !!!
Es ist N I E sooo einfach, wie wir es gerne "möchten" !!!
Mit unserer "Erziehung + Sozialisation" sollte man über den "Tellerrand" sehen !!!
Meine Muttersprache ist Französisch, da ich aus dem Kanton Neuchâtel
stamme !!! Als ich als Kind in der Strassenbahn in der Stadt Zürich (deutschsprachig) eine Fahrkarte kaufen wollte, sprach ich noch kein (züridütsch) sondern "Hochdeutsch", denn ich war der Mundart noch nicht mächtig. Der Schaffner schaute mich böse von unten bis oben an + schrie: "Mach, dass Du nach Hause kommst - verschwinde zurück zum Hitler !!!" ich sah ihn an (anfangs 1950) !!! Meine Antwort: "Ich kenne keinen Herrn Hitler". Sprach in auf Französisch an + merkte, er verstand mich nicht !!! Plötzlich stand ein 2 m grosser Inder neben mir + sagt zu mir auf englisch, das es "überall solche unverbesserliche Mitmenschen gebe " !!! Zum Schaffner in perfekter Zürcher Mundart, dass er sich bei mir entschuldigen solle + mir die gewünschte Fahrkarte aushändige müsse !!!
Mane, auch Vögel fressen Schnecken !!!
Herzlich
Sylvie


Hallo Sylvie,

im besten Fall ist es so, dass die Eltern ihren Kindern dies vermitteln. Wenn diese aber in einer Umgebung aufwachsen, die von Vorurteilen geprägt ist, übernehmen die Kinder diese meist.

Dein Erlebnis aus Kindertagen mit dem Schaffner hat Dich sicher sehr verstört, weil Du es damals nicht verstanden hast. Noch heute hast Du es vor Augen, auch die prompte Hilfe durch den Inder.

Zu den Schnecken: Dass Vögel Schnecken fressen, wusste ich nicht - die in meinem Garten tun es jedenfalls nicht.
Hast Du schon einmal was von "Rent an Ent" gehört? Es gibt für eine biologische Nacktschneckenbekämpfung, Laufenten, die den ganzen Tag nach Schnecken stöbern, aber den Gemüsegarten verschonen.
Gruß Mane
mane
mane
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2016, 16:25:15
Ich denke auch, Mane, dass Vorurteile hilfreich sein können, wenn man z.B. neue Menschen kennenlernt und das Unterbewusstsein darauf angewiesen ist, um eine Kategorisierung vorzunehmen, d.h., Parallelen zu ähnlichen Menschen herzustellen usw. (auch küchenpsychologisch).
Ich erlebe es ja auch in dieser virtuellen Welt,wenn ich mich oute, dass mein Leben anders verlief (und dies bewusst und gewollt) und ich dann in Emanzen-/Egoismus-Ecken oder was auch immer reingestopft werde.
Aber Vorurteile sind leider oft auch die Basis für Neid auf andere, weil man denkt, sie hätten es generell besser als man selbst. Dann dürften Vorurteile wieder mal schädlich sein, weil man sich nicht mehr die Mühe macht, zu ergründen wer sich "hinter dem Vorurteil" überhaupt verbirgt? Ein gutes Thema, bei dem wir aber wohl nie der Weisheit letzten Schluss finden werden.... Olga


Hallo Olga,

"Parallelen zu ähnlichen Menschen", wo wir gerade bei der Küchenpsychologie sind: Manchmal greifen Menschen uns an, auch virtuell, weil sie durch unsere Art Aussehen getriggert werden. Da ähneln wir Personen aus deren Vergangenheit, mit denen sie schlechte Erfahrungen gemacht haben und wir übernehmen quasi eine Stellvertreter-Rolle.

Wenn man sich das klar macht, ist es leichter, cool zu bleiben. Finde ich jedenfalls.
Die von Ihnen genannten Gründe können natürlich auch eine Rolle spielen.
Mane

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Edita
Edita
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2016, 16:25:15

Aber Vorurteile sind leider oft auch die Basis für Neid auf andere, weil man denkt, sie hätten es generell besser als man selbst. Dann dürften Vorurteile wieder mal schädlich sein, weil man sich nicht mehr die Mühe macht, zu ergründen wer sich "hinter dem Vorurteil" überhaupt verbirgt? Olga


Wenn Sie den Neid im Sinne von "ich auch haben will" meinen, dann kann das auch ein Ansporn sein, sich selbst anzutreiben und noch mehr anzustrengen, und dann wiederum macht Neid Sinn und schenkt noch größere Befriedigung wenn dann ein positives Ergebnis dabei rauskommt, und ich glaube daß viele Leute
"diesen Motor" auch tatsächlich benutzen!
Der Neid, den Sie so häufig anführen, der ist mir noch kaum begegnet, und ich glaube auch, daß das ein Vorurteil Ihrerseits ist!
Neid, wenn man positiv mit ihm umgeht, ist für das eigene Selbstbildnis, egal ob materiell oder immateriell, ein kostenloser Antreiber! Und ich denke, erst wenn Mißgunst sich noch dazu gesellt, dann wird es ungut oder gar bösartig!

Aber ehrlich gesagt, solchen Menschen, den mißgünstigen, bin ich gsd. auch noch nicht so oft begegnet!
Aber ich denke auch, daß das nichts mit Vorurteilen zu tun hat, sondern mit minder ausgestatteter Intelligenz und dem daraus folgenden Mangel an Ressourcen, dem quälenden Neid und der Mißgunst paroli bieten zu können!

Edita
olga64
olga64
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 01.07.2016, 15:57:24
Da kann ich nicht mitreden, Gnädigste, da ich meist in meinem Leben immer so viel hatte, dass ich gut leben konnte. Und mehr wollte und will ich eigentlich auch nicht. Gerade in unserem Alter muss man sich ja überlegen, dass man dereinst beim endgültigen Exit keinen Anhänger hinter dem Sarg mit sich führen wird, wo dann ein wohlgefüllter Safe draufsteht.
Meine Motivation war immer Ehrgeiz und keine Lust auf Stillstand: Familienmitglieder oder andere Menschenvorbilder, die mir imponierten und ein Leben vorlebten, welches mir erstrebenswert erschien, denen eiferte ich nach.
Heute freue ich mich darüber, wenn eine frühere Kollegin von mir, die mittlerweile trotz zwei Kindern eine gute berufliche Karriere macht, mir erklärt, auch ich wäre prägend für sie und ihre beruflichen Entscheidungen gewesen. Dann war doch alles nichts umsonst.... Olga
Sylvie46
Sylvie46
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von Sylvie46
als Antwort auf olga64 vom 30.06.2016, 17:13:16
Wie bereits erwähnt, bin ich in den ersten Jahren meines "Daseins" unter "Franzosen" aufgewachsen + das war mein Glück, denn keiner war "verbissen + rechthaberisch" !!! Es wurde gesungen + gelacht !!! Die Familien kamen ein mal im Monat zusammen + jeder brachte etwas zu essen mit. Ich hörte N I E , dass negative über andere gesprochen wurde !!! Niveau ???!!!!
Der Schaffner war nur ein Beispiel !!! Ich habe N I E unter irgend jemanden "gelitten oder gegrübelt" !!! Ich bin eine "Frohnatur" aber n i c h t "blöd" Ich teile meiner Umgebung mit, wenn es mir nicht gut geht oder Schmerzen habe !!!
Signalisiert mir jemand, dass er/sie mich ablehnt - akzeptiert !!!
An Parties war ich nie anzutreffen, denn das fand ich immer für mich verlorene Zeit !!!
Herzlich
Sylvie
olga64
olga64
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Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sylvie46 vom 01.07.2016, 17:12:47
Kann es sein, Sylvie,dass man dies als Kind völlig anders und unbeschwert erlebt? Von irgendwoher müssen ja die Vorurteile - auch der Franzosen - z.B. gegen Deutsche, Engländer und Italiener kommen. Die Grande Nation sieht sich ja wirklich oft als die beste unter der Sonne an, oft zu Recht, wenn man an kulturelle Bereiche denkt.
Andere werden dann oft als "Barbaren"eingestuft.
Ich kenne es auch aus England und Amerika. Da ist es in der Öffentlichkeit sehr verpönt, über andere zu lästern. Aber "entre nous" unter vier Augen passiert das genau so wie überall.

Parties mag ich nach wie vor gerne; dort Leute treffen, die ich mag und so immer wieder zu sehen. Als junger Mensch veranstalteten wir Parties in unseren Wohngemeinschaften. Jeder brachte was mit und wir feierten (meist in der KÜche) bis in den frühen Morgen. Da denke ich noch heute gerne daran zurück. O

Da auch viel und laut Musik gespielt wurde, war die Party eigentlich nur richtig gut, wenn die Polizei klingelte und uns aufforderte, leiser zu sein.... Olga

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