Soziales Ab in die Schublade?
Hallo Ihr Lieben,
Schublade auf - Mensch rein - Schublade zu, da sind Menschen oft sehr gut drin.
In wenigen Sekunden stecken wir, meist unbewusst, eine uns unbekannte Person in eine Schublade, wo sie oft nicht wieder herauskommt, weil wir ihr nicht die Möglichkeit geben, sie richtig kennenzulernen. Damit nehmen wir vielen bereits in den ersten Sekunden der Begegnung die Chance, sich zu öffnen und ihren wahren Charakter und ihre Fähigkeiten zu zeigen.
Wie genau schätzen wir sie wirklich ein? Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht? Bewahrheitet sich der erste Eindruck in der Regel? Und, wie ist das virtuell?
Was ist mit unserer Selbsteinschätzung - sehen wir uns selbst so, wie andere uns sehen?
Der Philosoph Blaise Pascal meinte dazu: "Der Mensch ist sich selbst das rätselhafteste Ding der Natur", weil er auf sich selbst keinen objektiven Blick haben kann. Stimmt das? Neigen wir eher dazu, ein besonders positives Bild von uns zu zeichnen und unsere Fähigkeiten höher einzuschätzen, als sie wirklich sind?
Habt Ihr Lust, Euch mit mir über das Thema zu unterhalten?
Gruß Mane
Schublade auf - Mensch rein - Schublade zu, da sind Menschen oft sehr gut drin.
In wenigen Sekunden stecken wir, meist unbewusst, eine uns unbekannte Person in eine Schublade, wo sie oft nicht wieder herauskommt, weil wir ihr nicht die Möglichkeit geben, sie richtig kennenzulernen. Damit nehmen wir vielen bereits in den ersten Sekunden der Begegnung die Chance, sich zu öffnen und ihren wahren Charakter und ihre Fähigkeiten zu zeigen.
Wie genau schätzen wir sie wirklich ein? Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht? Bewahrheitet sich der erste Eindruck in der Regel? Und, wie ist das virtuell?
Was ist mit unserer Selbsteinschätzung - sehen wir uns selbst so, wie andere uns sehen?
Der Philosoph Blaise Pascal meinte dazu: "Der Mensch ist sich selbst das rätselhafteste Ding der Natur", weil er auf sich selbst keinen objektiven Blick haben kann. Stimmt das? Neigen wir eher dazu, ein besonders positives Bild von uns zu zeichnen und unsere Fähigkeiten höher einzuschätzen, als sie wirklich sind?
Habt Ihr Lust, Euch mit mir über das Thema zu unterhalten?
Gruß Mane
Re: Ab in die Schublade?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Tja, -
... und niemand sieht mich so, wie ich gerne gesehen werden möchte.
Tatsächlich aber steht mir dieser Anspruch nicht zu.
Weil ich bin nicht so, - wie ich gesehen werden möchte.
So einfach ist das!
erwin
... und niemand sieht mich so, wie ich gerne gesehen werden möchte.
Tatsächlich aber steht mir dieser Anspruch nicht zu.
Weil ich bin nicht so, - wie ich gesehen werden möchte.
So einfach ist das!
erwin
Liebe mane,
ja, das ist wohl so. Es kommt aber vielleicht auch darauf an, wie stark man diesen ersten Eindruck zulässt. Ich denke, es ist zunächst hilfreich und vielleicht in der Evolution des Menschen angelegt, Mitmenschen, d.h. früher auch Rivalen, nach ihrer Gefährlichkeit schnell einzuschätzen, um das eigene Überleben abzusichern. Eventuell liegt hier etwas von der Wurzel des ersten Eindrucks.
Je zivilisierter die Menschen wurden, desto stärker hing dieser erste Eindruck auch von anderen Äußerlichkeiten, eben der Erscheinung ab. Kleidung, Habitus, Sprache, Stallgeruch wurden inspiziert. Entscheidend ist möglicherweise, diese erste, durchaus hilfreiche Orientierung nicht überzubewerten, und eben nur als Ersteindruck gelten zu lassen. Das ist bis zu einem gewissen Grade möglich, wenn man sich dessen bewusst ist. Dieses erste Wahrnehmungsskelett muss dann sukzessive mit anderen, zeitlich nachgelagerten Informationen aufgefüllt werden, um nach und nach einen gültigeren, totaleren Eindruck zu gewinnen.
Das ist natürlich mühsam(er) und von alters her bekannt. Schon vor 400 Jahren klagten manche: Was man scheint, hat jedermann zum Richter. Was man ist, hat keinen. So sind die Menschen nun mal.
Liebe Grüße, Federstrich
ja, das ist wohl so. Es kommt aber vielleicht auch darauf an, wie stark man diesen ersten Eindruck zulässt. Ich denke, es ist zunächst hilfreich und vielleicht in der Evolution des Menschen angelegt, Mitmenschen, d.h. früher auch Rivalen, nach ihrer Gefährlichkeit schnell einzuschätzen, um das eigene Überleben abzusichern. Eventuell liegt hier etwas von der Wurzel des ersten Eindrucks.
Je zivilisierter die Menschen wurden, desto stärker hing dieser erste Eindruck auch von anderen Äußerlichkeiten, eben der Erscheinung ab. Kleidung, Habitus, Sprache, Stallgeruch wurden inspiziert. Entscheidend ist möglicherweise, diese erste, durchaus hilfreiche Orientierung nicht überzubewerten, und eben nur als Ersteindruck gelten zu lassen. Das ist bis zu einem gewissen Grade möglich, wenn man sich dessen bewusst ist. Dieses erste Wahrnehmungsskelett muss dann sukzessive mit anderen, zeitlich nachgelagerten Informationen aufgefüllt werden, um nach und nach einen gültigeren, totaleren Eindruck zu gewinnen.
Das ist natürlich mühsam(er) und von alters her bekannt. Schon vor 400 Jahren klagten manche: Was man scheint, hat jedermann zum Richter. Was man ist, hat keinen. So sind die Menschen nun mal.
Liebe Grüße, Federstrich
Ich kann erwin 7 nur Recht geben.
Das ist aber nicht nur hier im Forum so. Es ist einfacher Jemanden nieder zu machen , als sich ein paar Millimeter von seinem Standpunkt zu entfernen. Es könnte ja sein das der unbekannte Gegenüber eine eigene Meinung und Erfahrungen hat...und wenn er sogar Recht hätte ? Das darf man gar nicht erst zulassen
Ich hoffe Dir bleiben hier solche Erfahrungen erspart
Das ist aber nicht nur hier im Forum so. Es ist einfacher Jemanden nieder zu machen , als sich ein paar Millimeter von seinem Standpunkt zu entfernen. Es könnte ja sein das der unbekannte Gegenüber eine eigene Meinung und Erfahrungen hat...und wenn er sogar Recht hätte ? Das darf man gar nicht erst zulassen
Ich hoffe Dir bleiben hier solche Erfahrungen erspart
Re: Ab in die Schublade?
Zu mir sagte mal mein damaliger Psychotherapeut genervt:" Sie passen aber auch in keine Schublade!"
Das war das größte Kompliment, das er mir machen konnte, nur wusste er das nicht.
die schubladenlose ff
Das war das größte Kompliment, das er mir machen konnte, nur wusste er das nicht.
die schubladenlose ff
Tja, -
... und niemand sieht mich so, wie ich gerne gesehen werden möchte.
Tatsächlich aber steht mir dieser Anspruch nicht zu.
Weil ich bin nicht so, - wie ich gesehen werden möchte.
So einfach ist das!
erwin
Hallo Erwin,
verstehe ich Dich richtig, dass andere dich eher negativ einschätzen und Du ihnen recht gibst? Diese Übereinstimmung im negativen Sinn von Fremd- und Selbstbild ist, meines Erachtens, selten und wäre vielleicht mal zu überdenken.
Manchmal übernehmen wir diese Sicht auf uns frühzeitig und behalten sie bei, ohne sie je zu überprüfen.
Mane
ich denke dass jeder Mensch sein gegenüber anders beurteilt oder "bewertet" weil Jeder eine ganz verschiedene Sicht auf die Person hat. Das wurde mir sehr bewusst als ich in diesem Frühjahr mit einer Gruppe an der Nordsee war. Hinterher "beurteilten" wir die Teilnehmer, wie wir sie empfunden hatten und bei mir kamen zum Beispiel ganz unterschiedliche Punkte zum tragen. So hätte ich mich selbst nie gesehen.
Liebe mane,
ja, das ist wohl so. Es kommt aber vielleicht auch darauf an, wie stark man diesen ersten Eindruck zulässt. Ich denke, es ist zunächst hilfreich und vielleicht in der Evolution des Menschen angelegt, Mitmenschen, d.h. früher auch Rivalen, nach ihrer Gefährlichkeit schnell einzuschätzen, um das eigene Überleben abzusichern. Eventuell liegt hier etwas von der Wurzel des ersten Eindrucks.
Je zivilisierter die Menschen wurden, desto stärker hing dieser erste Eindruck auch von anderen Äußerlichkeiten, eben der Erscheinung ab. Kleidung, Habitus, Sprache, Stallgeruch wurden inspiziert. Entscheidend ist möglicherweise, diese erste, durchaus hilfreiche Orientierung nicht überzubewerten, und eben nur als Ersteindruck gelten zu lassen. Das ist bis zu einem gewissen Grade möglich, wenn man sich dessen bewusst ist. Dieses erste Wahrnehmungsskelett muss dann sukzessive mit anderen, zeitlich nachgelagerten Informationen aufgefüllt werden, um nach und nach einen gültigeren, totaleren Eindruck zu gewinnen.
Das ist natürlich mühsam(er) und von alters her bekannt. Schon vor 400 Jahren klagten manche: Was man scheint, hat jedermann zum Richter. Was man ist, hat keinen. So sind die Menschen nun mal.
Liebe Grüße, Federstrich
Lieber Federstrich,
ja, dieses Schubladendenken des ersten Eindrucks, macht auch Sinn und war aus evolutuinärer Sicht ein Überlebensvorteil. Auch heute ist es oft hilfreich, besonders in Gefahrensituationen, aufgrund von äußeren Anzeichen, schnell einzuschätzen, welche Absichten ein unbekanntes Gegenüber hat.
Wie Du schreibst, sollte man diesen ersten Eindruck nicht überbewerten und evtl. revidieren oder erweitern.
Manchmal kommt es zu einer Verzerrung unserer Wahrnehmung. Die Art, wie wir z.B. einer Person begegnen, beeinflusst, wie sie sich verhält. Finde ich sie sympathisch oder kompetent, nähere ich mich ihr so, dass sie ihre positiven Eigenschaften auch tatsächlich zeigen kann. Umgekehrt kann ein freundliches Wort oder ein grimmiger Blick meines Gegenübers, mich zu einem Urteil verleiten, das nicht der Realität entspricht.
Zu Deiner Klage von vor 400 Jahren: Dieser Satz hat die Zeiten bis heute in die schöne Welt des Scheins überdauert, in der die Wahrnehmung die Realität "ist".
Liebe Grüße,
Mane
Das ist aber nicht nur hier im Forum so. Es ist einfacher Jemanden nieder zu machen , als sich ein paar Millimeter von seinem Standpunkt zu entfernen. Es könnte ja sein das der unbekannte Gegenüber eine eigene Meinung und Erfahrungen hat...und wenn er sogar Recht hätte ? Das darf man gar nicht erst zulassen
Ich hoffe Dir bleiben hier solche Erfahrungen erspart
Hallo Olle.Suse,
Du hast recht, manche Menschen sind in ihrer Sicht auf sich selbst ("ich habe immer recht") und auf andere ("der ist so"), sehr festgefahren. Würden sie es schaffen, sich selbst, andere Menschen und Situationen etwas differenzierter zu sehen, könnten sie sich und ihren Mitmenschen ein Stückchen näher kommen und vielleicht erkennen, dass diese unerwartet nett sind.
Meine Erfahrungen hier sind gemischt und gehen überwiegend in eine positive Richtung. Sind Deine Erfahrungen anders?
Mane
In jungen Jahren legte ich Wert darauf, von Mitmenschen in die Schublade "GUTMENSCH" abgelegt zu werden. Heute ist es mir sch....egal, in welche Schublade sie mich tun. Und der Begriff "GUTMENSCH" ist ohnehin nicht mehr das, was er einstens war!