Sonstiges Es krachte vor unserer Haustür...
An einem Herbstabend - die Kinder waren gerade im Bett - saßen meine Freundin und ich im Wohnzimmer. Plötzlich krachte es an der Kreuzung vor dem Haus.
Wir liefen zum Fenster und sahen, dass zwei Autos zusammengestoßen waren. Es schien jedoch nichts Schlimmes passiert zu sein, und so wandten wir uns wieder dem Gespräch zu.
Als meine Freundin einige Zeit später ging, bemerkte ich, dass eines der beiden Autos unserer Wohnung gegenüber am Straßenrand geparkt hatte. Das Innenlicht brannte, und zwei Kinder und eine Frau saßen im Wagen. "Die müssen doch frieren und Hunger haben", schoß es mir durch den Kopf, "solange wie die hier schon stehen".
Ich lief zu dem Auto und klopfte an die Scheibe. Die Frau kam aus Taiwan und sprach kaum Deutsch. Deshalb ging sie ihren Mann holen, einen Amerikaner. Dieser stand mit Georg, einem Medizinstudenten, den wir durch unsere Familie gut kannten, an der Kreuzung. Durch Nichtbeachtung der Vorfahrt war es zwischen den beiden zu einem Zusammenstoss gekommen, und jetzt warteten sie auf die Polizei.
Ich erklärte den beiden Männern, wo wir wohnten, und nahm die Frau und die Kinder mit mir hoch. Wir aßen zu Abend. Da an eine Weiterfahrt zunächst nicht zu denken war - inzwischen war es kurz vor Mitternacht - gingen die Kinder schlafen. Endlich gegen halb eins kam auch der Familienvater. Auch für ihn fanden wir eine Schlafstelle.
"Wieso machen Sie das?", fragte mich der Amerikaner am nächsten Morgen. "Sie holen fremde Laute von der Straße und lassen sie sogar bei sich schlafen?" Was sollte ich ihm antworten...? Schließlich sagte ich ihm: "Ich weiß nicht, ob ich so handeln würde, wenn ich nicht das Evangelium zur Richtschnur meines Lebens gemacht hätte." Darauf sagte er nichts. Später, als sie weiterfuhren, bedankten sie sich mehrmals. Ich war dadurch doch ziemlich verlegen...
Drei Monate später erhielten wir einen Brief aus Kalifornien. Die Familie wollte uns nochmals herzlich grüßen und schrieb uns, dass sie häufiger über diese Begegnung mit uns und über die erfahrene Hilfsbereitschaft gesprochen hätten. Sie möchten gern brieflich die Beziehung mit uns aufrecht erhalten, weil sie uns wie Freunde empfänden.
Wir liefen zum Fenster und sahen, dass zwei Autos zusammengestoßen waren. Es schien jedoch nichts Schlimmes passiert zu sein, und so wandten wir uns wieder dem Gespräch zu.
Als meine Freundin einige Zeit später ging, bemerkte ich, dass eines der beiden Autos unserer Wohnung gegenüber am Straßenrand geparkt hatte. Das Innenlicht brannte, und zwei Kinder und eine Frau saßen im Wagen. "Die müssen doch frieren und Hunger haben", schoß es mir durch den Kopf, "solange wie die hier schon stehen".
Ich lief zu dem Auto und klopfte an die Scheibe. Die Frau kam aus Taiwan und sprach kaum Deutsch. Deshalb ging sie ihren Mann holen, einen Amerikaner. Dieser stand mit Georg, einem Medizinstudenten, den wir durch unsere Familie gut kannten, an der Kreuzung. Durch Nichtbeachtung der Vorfahrt war es zwischen den beiden zu einem Zusammenstoss gekommen, und jetzt warteten sie auf die Polizei.
Ich erklärte den beiden Männern, wo wir wohnten, und nahm die Frau und die Kinder mit mir hoch. Wir aßen zu Abend. Da an eine Weiterfahrt zunächst nicht zu denken war - inzwischen war es kurz vor Mitternacht - gingen die Kinder schlafen. Endlich gegen halb eins kam auch der Familienvater. Auch für ihn fanden wir eine Schlafstelle.
"Wieso machen Sie das?", fragte mich der Amerikaner am nächsten Morgen. "Sie holen fremde Laute von der Straße und lassen sie sogar bei sich schlafen?" Was sollte ich ihm antworten...? Schließlich sagte ich ihm: "Ich weiß nicht, ob ich so handeln würde, wenn ich nicht das Evangelium zur Richtschnur meines Lebens gemacht hätte." Darauf sagte er nichts. Später, als sie weiterfuhren, bedankten sie sich mehrmals. Ich war dadurch doch ziemlich verlegen...
Drei Monate später erhielten wir einen Brief aus Kalifornien. Die Familie wollte uns nochmals herzlich grüßen und schrieb uns, dass sie häufiger über diese Begegnung mit uns und über die erfahrene Hilfsbereitschaft gesprochen hätten. Sie möchten gern brieflich die Beziehung mit uns aufrecht erhalten, weil sie uns wie Freunde empfänden.
Re: Es krachte vor unserer Haustür...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Ich weiß nicht, ob ich so handeln würde, wenn ich nicht das Evangelium zur Richtschnur meines Lebens gemacht hätte." (elisa)
Ich finde es traurig, dass du offensichtlich das Evangelium brauchst, um human zu handeln.
Ich finde es traurig, dass du offensichtlich das Evangelium brauchst, um human zu handeln.
Re: Es krachte vor unserer Haustür...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Ich finde es traurig, dass du offensichtlich das Evangelium brauchst, um human zu handeln."
Mart,wenns denn nicht nur wieder ein Geschichtle ist
Mart,wenns denn nicht nur wieder ein Geschichtle ist
Mir sind Menschen lieber, die im stillen Gutes tun, deren gibt es sehr viele!
Sie tun es nicht des Evangeliums Willen, sondern aus reiner Liebe zum Mitmenschen!
Sonja
Sie tun es nicht des Evangeliums Willen, sondern aus reiner Liebe zum Mitmenschen!
Sonja
So etwas ähnliches hab ich vor 25 Jahren erlebt. Ganz ohne Kirche und Evangelium, nur aus reiner Menschenliebe. Es widert mich an, wenn gute Eigenschaften nur den Religiösen zugeschoben werden.
Nicht ernstzunehmen, diese Geschichten.
G.
Nicht ernstzunehmen, diese Geschichten.
G.
Liebe Elisa,
ich bin ja nun ein alter Knorren, und wäre im Normalfall in Tränen ausgebrochen.
Aber weißt Du, wenn ich so etwas lese, und das nicht zum ersten Mal, hm...
ich habe da so ein komisches Gefühl im Magen.
Bei meinen Enkeln, wenn sie mir so was ähnliches erzählen würden, würde ich jetzt zur Decke blicken, meine Arme ausstrecken um die Decke abzustützen, bevor sie abstürtzt.
Nicht böse sein,
der alte Engel
ich bin ja nun ein alter Knorren, und wäre im Normalfall in Tränen ausgebrochen.
Aber weißt Du, wenn ich so etwas lese, und das nicht zum ersten Mal, hm...
ich habe da so ein komisches Gefühl im Magen.
Bei meinen Enkeln, wenn sie mir so was ähnliches erzählen würden, würde ich jetzt zur Decke blicken, meine Arme ausstrecken um die Decke abzustützen, bevor sie abstürtzt.
Nicht böse sein,
der alte Engel
Re: Es krachte vor unserer Haustür...
Schließlich sagte ich ihm: "Ich weiß nicht, ob ich so handeln würde, wenn ich nicht das Evangelium zur Richtschnur meines Lebens gemacht hätte."
deine "Frohe Botschaft" las ich und wennze glaubhaft erscheinen möchtest, dann nutze vielleicht zukünftig weniger eine erzählung in der "Ich-Form"? hat doch stefan15 mittlerweile zugegeben, dass es nicht nur die eigenen erlebten geschichten sind, die ihr beide in regelmässiger folge anbietet...
m.e. bissi dick aufgetragen; aber es wird wohl leutz haben die datt mögen?
--
pilli
Da muss ich einigen zustimmen - man braucht kein Evangelium, um so zu handeln. Jeder Mensch, der mit etwas Mitgefühl ausgestattet ist - vollkommen unabhängig davon, ob er einer Religion angehört - würde zumindest so ähnlich handeln. Ich glaube an das Gute im Menschen - wäre doch traurig, wenn wir alle einen Eisklotz statt eines Herzens hätten!
LG Roswitha
LG Roswitha
Ich würde mir niemals fremde Menschen in die Wohnung holen und sie sogar bei mir übernachten lassen. Ich habe zwar Menschenliebe aber auch Vernunft und etwas Angst.
Was die Angst angeht, so habe ich mich mein Leben lang nach meinem Bauchgefühl gerichtet und bin bisher gut damit gefahren. Habe viele nette Brieffreundschaften, die beim ersten Besuch ja auch fremde Menschen waren - Enttäuschungen gab es keine. Oft konnte man lesen, dass gerade in armen Ländern die Gastfreundschaft auch gegenüber Fremden gepflegt wird, davon könnten wir Deutschen noch lernen.
LG Roswitha
LG Roswitha