Sonstiges Ein Rembandt-Gemälde von Jagdgöttin Diana
Ein Rembandt-Gemälde von Jagdgöttin Diana
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine Museumsfahrt zu einem westfälischen Schloss: zu Gemälden; zu Büchern und Mythen – und Gespräch mit einer Museumsführerin:
Nach Schloss Anholt bei Bocholt (in Westfalen):
http://www.isselburg-online.de/html/wasserburg_anholt.html
In der dortigen Gemäldegalerie findet man das Rembrandt-Original "Diana und Aktäon".
S. Das Bad der Diana mit Aktäon und Kallisto von Rembrandt van Rijn
http://www.wooop.de/app?service=external/LexiconDetail&sp=l778130
Das Gemälde als Sagendarstellung nach verschiedenen Ovid-Metamorphosen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Bad_der_Diana_mit_Aktäon_und_Kallisto
*
Auch - seit Mai als Neuerwerb - im Schloss Anhalt, dem Fürstenhaus von Salm-Salm gehört:
Cranach: Venus und Amor, der Honigdieb, als Gemälde von 1533; das noch nicht im Internet nachzuweisen ist.
Es gibt mehrere Cranach-Fassungen der Fabel von Theokritos.
Vgl. ähnlich im Motiv:
http://www.wooop.de/app?service=external/Painting&sp=l1688
*
Zum Diana-Motiv s. nächste Eingabe: Wilhelm Lehmanns Diana-Gedicht "Die Schläferin".
--
elfenbein
Nach Schloss Anholt bei Bocholt (in Westfalen):
http://www.isselburg-online.de/html/wasserburg_anholt.html
In der dortigen Gemäldegalerie findet man das Rembrandt-Original "Diana und Aktäon".
S. Das Bad der Diana mit Aktäon und Kallisto von Rembrandt van Rijn
http://www.wooop.de/app?service=external/LexiconDetail&sp=l778130
Das Gemälde als Sagendarstellung nach verschiedenen Ovid-Metamorphosen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Bad_der_Diana_mit_Aktäon_und_Kallisto
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Auch - seit Mai als Neuerwerb - im Schloss Anhalt, dem Fürstenhaus von Salm-Salm gehört:
Cranach: Venus und Amor, der Honigdieb, als Gemälde von 1533; das noch nicht im Internet nachzuweisen ist.
Es gibt mehrere Cranach-Fassungen der Fabel von Theokritos.
Vgl. ähnlich im Motiv:
http://www.wooop.de/app?service=external/Painting&sp=l1688
*
Zum Diana-Motiv s. nächste Eingabe: Wilhelm Lehmanns Diana-Gedicht "Die Schläferin".
--
elfenbein
Re: Ein Rembandt-Gemälde von Jagdgöttin Diana
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das Diana-Motiv im Gedicht:
Wilhelm Lehmanns Diana-Gedicht "Die Schläferin"
Wilhelm Lehmann
DIE SCHLÄFERIN
Weiden Schafe dort im Winde?
Raucht des Schnees ergraute Rinde?
Eis hält Weidenbusch umklammert,
Wind stößt sich am Pfahl und jammert.
Als der Held die Schöne suchte,
Sah er durch das dunkle Mieder
Ihre Glieder strahlen, durch die Glieder
In den Knochen helles Mark.
Legt der Wind sich, abzukühlen
Seine Wunde, unterdessen
Höre ich die Erde wühlen,
Tief im Schlafe, traumbesessen:
Regt die Schläferin den Fuß,
Zuckt erstarrter Carabus,
Goldne Schnalle ihres Schuhs.
Regt die Schläferin die Hand,
Daß der Steinwall beben muß:
Moschusblatt hüpft aus dem Sand,
In die Zweige fliegt der Traum,
Zager Weidenblütenflaum.
Wird die Überraschte zürnen?
Reißt Dianas Meute schon?
Flieh die Grausame, die Zarte!
Bleibe! Ihr Geschöpf, ihr Sohn.
*
Datiert ist das Gedicht "Charfreitag 1942".
W.L. schrieb ins Tagebuch:
"... kalter Wind; einmal ganz feine Hagelkörner, dann leise etwas Schnee (...), ich konzipierte einige Gedichtkerne: Weiden Schafe dort im Märzwind / Schimmer letzten Schnees ergraut Rinde?"
Erläuterungen:
"Held": gemeint ist nicht nur Aktäon, der Jäger, der sich vermaß, für kunstfertiger und jagdeifriger und erfolgreicher zu gelten als die Göttin der Jagd (Diana oder Artemis). Er stellt der Göttin nach, um sie beim Bad mit ihren Nymphen zu beobachten; auch als seine Jagdgefährten schon von Dianas Hunden zerfleischt wurden, wollte der Voyeur nicht aufgeben. Diana verwandelte ihn in einen Hirschen (das Geweih ist schon als Anfang der Verzauberung auf dem Rembardt-Gemälde zu sehen) - dann wurde er von seinen eigenen Jagdhunden angefallen und zerrissen.
Lehmann glaubte als Biologe und Literatur- und Sprachhistoriker nicht mehr an die menschenmörderischen Sagen der Griechen oder Römer; so kann er auch den Wanderer und Naturfreund auffordern: "Geschöpf und Sohn" der noch winterlich harten Welt (der manchmal "grausamen Natur") sich nicht davonzustehlen, wenn er vermeint, durch winterliche Schneereste und neu aufbrechende Frühlingserscheinungen eine Schläferin im Gebüsch zu sehen, die ihn die Kenntnisse der Beziehungen von Frau und Mann aus Geschichte, Sagen und Religion auf die Netzhaut gespie(ge)lt hat.
"Carabus" ist ein schimmernder Laufkäfer auf unseren Feldweg
"Moschusblatt": Bisamkraut, im März unter den Hecken zu finden.
--
elfenbein
Wilhelm Lehmanns Diana-Gedicht "Die Schläferin"
Wilhelm Lehmann
DIE SCHLÄFERIN
Weiden Schafe dort im Winde?
Raucht des Schnees ergraute Rinde?
Eis hält Weidenbusch umklammert,
Wind stößt sich am Pfahl und jammert.
Als der Held die Schöne suchte,
Sah er durch das dunkle Mieder
Ihre Glieder strahlen, durch die Glieder
In den Knochen helles Mark.
Legt der Wind sich, abzukühlen
Seine Wunde, unterdessen
Höre ich die Erde wühlen,
Tief im Schlafe, traumbesessen:
Regt die Schläferin den Fuß,
Zuckt erstarrter Carabus,
Goldne Schnalle ihres Schuhs.
Regt die Schläferin die Hand,
Daß der Steinwall beben muß:
Moschusblatt hüpft aus dem Sand,
In die Zweige fliegt der Traum,
Zager Weidenblütenflaum.
Wird die Überraschte zürnen?
Reißt Dianas Meute schon?
Flieh die Grausame, die Zarte!
Bleibe! Ihr Geschöpf, ihr Sohn.
*
Datiert ist das Gedicht "Charfreitag 1942".
W.L. schrieb ins Tagebuch:
"... kalter Wind; einmal ganz feine Hagelkörner, dann leise etwas Schnee (...), ich konzipierte einige Gedichtkerne: Weiden Schafe dort im Märzwind / Schimmer letzten Schnees ergraut Rinde?"
Erläuterungen:
"Held": gemeint ist nicht nur Aktäon, der Jäger, der sich vermaß, für kunstfertiger und jagdeifriger und erfolgreicher zu gelten als die Göttin der Jagd (Diana oder Artemis). Er stellt der Göttin nach, um sie beim Bad mit ihren Nymphen zu beobachten; auch als seine Jagdgefährten schon von Dianas Hunden zerfleischt wurden, wollte der Voyeur nicht aufgeben. Diana verwandelte ihn in einen Hirschen (das Geweih ist schon als Anfang der Verzauberung auf dem Rembardt-Gemälde zu sehen) - dann wurde er von seinen eigenen Jagdhunden angefallen und zerrissen.
Lehmann glaubte als Biologe und Literatur- und Sprachhistoriker nicht mehr an die menschenmörderischen Sagen der Griechen oder Römer; so kann er auch den Wanderer und Naturfreund auffordern: "Geschöpf und Sohn" der noch winterlich harten Welt (der manchmal "grausamen Natur") sich nicht davonzustehlen, wenn er vermeint, durch winterliche Schneereste und neu aufbrechende Frühlingserscheinungen eine Schläferin im Gebüsch zu sehen, die ihn die Kenntnisse der Beziehungen von Frau und Mann aus Geschichte, Sagen und Religion auf die Netzhaut gespie(ge)lt hat.
"Carabus" ist ein schimmernder Laufkäfer auf unseren Feldweg
"Moschusblatt": Bisamkraut, im März unter den Hecken zu finden.
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elfenbein
Ich kenne Schloss Anholt und das Museum auch.
Es liegt in sehr schöner Umgebung, ein angrenzender Park kann besichtigt werden.
Neben den von elfenbein bereits beschriebenen gibt es noch Gemälde u.a. von Breughel d.J., Murillo, Jan Steen u.v.a.
Für Porzellanliebhaber: Die Sammlung ist beachtenswert mit Exponaten z.B. aus China, Japan und von KPM, Herend, Meißen.
Und auch alte Möbel gibt es zu bewundern mit tollen Intarsien.
--
enigma
Es liegt in sehr schöner Umgebung, ein angrenzender Park kann besichtigt werden.
Neben den von elfenbein bereits beschriebenen gibt es noch Gemälde u.a. von Breughel d.J., Murillo, Jan Steen u.v.a.
Für Porzellanliebhaber: Die Sammlung ist beachtenswert mit Exponaten z.B. aus China, Japan und von KPM, Herend, Meißen.
Und auch alte Möbel gibt es zu bewundern mit tollen Intarsien.
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enigma
Re: Ein Rembandt-Gemälde von Jagdgöttin Diana
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein Original:
Rembrandts "Diana" und der Voyeur Aktaion:
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elfenbein
Rembrandts "Diana" und der Voyeur Aktaion:
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elfenbein
Re: Ein Rembandt-Gemälde von Jagdgöttin Diana
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mit einem Gott - hier Apollon - ließ sich die Diana selbstverständlich auf Liebe ein...
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elfenbein
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elfenbein
Re: Ein Rembandt-Gemälde von Jagdgöttin Diana
Kann ich gut verstehen
immer hübsch bei seinesgleichen bleiben.....
Medea.
immer hübsch bei seinesgleichen bleiben.....
Medea.