Forum Kunst und Literatur Sonstiges DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE

Sonstiges DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE

britti
britti
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von britti
als Antwort auf Federstrich vom 29.11.2015, 08:14:44
Ich vermisse den input von Wolfgang!
Inzwischen können wir ja mal überlegen, was die Vorteile und Nachteile vom Alter sind.
Mein erster profaner Vorteil war, dass ich beschloss, keine high heels mehr zu tragen, wozu auch, so`n Quatsch.
Es folgten andere äusserliche Dinge. Weitere Vorteile waren Ausschlafenkönnen, Dinge in Ruhe zu tun und Besinnung auf mein Wesentliches. Auch der Rückgriff auf Erfahrungen war ein Geschenk. Ich glaubte nicht mehr jedem und alles....(der Fortsetzung sind keine Grenzen gesetzt) - - -
Federstrich
Federstrich
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf britti vom 30.11.2015, 10:17:09
Jo, Wolfgang, Britti hat recht: einen Thread erstellen und sich dann nicht oder kaum zu melden. Geht das? Die Leute möchten mit dir diskutieren.
In der Zwischenzeit springe ich mal ein, ohne Wolfgang freilich ersetzen zu können.

Die Nachteile liegen wohl auf der Hand und dazu wird es kaum Dissenz geben. Die Vorteile hängen z.T. von der persönlichen Lebenssituation ab. Ich gelte offiziell als alt, ausschlafen kann ich dennoch extrem selten, da ich noch die leidigen Frondienste leisten muss.

Für mich ist der größte Vorteil im (noch rüstigen) Alter die größere Unabhängigkeit als in früheren Jahren. Als Rentner wird sie in den ersten Jahren hoffentlich noch größer. (Freu) Auch akzeptiere ich gern, dass ich in meinem Alter oft nicht wirklich gemeint bin, mich auch nicht angesprochen fühle, ohne mich freilich gehenzulassen. Dass ich mir also eine größere Freiheit nehme als in jüngeren Jahren, manche Dinge als für mich ungeeignet zu verwerfen. (Wie bei dir die Konzentration auf das als wesentlich Erkannte und der bewußte Verzicht auf anderes.)
Medea
Medea
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von Medea
als Antwort auf Federstrich vom 30.11.2015, 10:59:32
Der Ruhestand ist etwas Feines, auch wenn er oft (so war es bei
mir) mit einschneidenden Entscheidungen Hand in Hand läuft.
Nicht nur ein Wohnungswechsel (von einer großen in eine wesentlich
kleinere Wohnung umgezogen, die größere Herausforderung war die Entscheidung,
in ein anderes Bundesland zu gehen, in die Nähe der Kinder und Enkel.
un dat up miene oolen Dage.
Bisher nichts bereut , das dürfte auch so bleiben.

Medea.

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hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von hobbyradler
Die Überwindung altersbedingten Leidens von Körper/Seele/Geist aus dem Vergleich mit früheren Lebensabschnitten

Sofern man ab der Kindheit seine eigenen Beobachtungen als unabänderliche Realität akzeptiert, wird man diesen Vergleich nicht ziehen müssen. Dass jeder Mensch früher oder später sterben wird, durch Unfall, Krankheit, Gewalt oder Altersschwäche, lernt man bereits als Kind.
Das Problem der Demenz, wurde mir allerdings erst viel später klar. Bis dahin dachte ich im Alter wird man eben sonderbar.
Die gravierendste Überraschung war für mich das sich total verändernde Zeitgefühl. Habe ich das in mittleren Jahren noch dem Arbeitsleben zugeschrieben, schreibe ich das Rasen der Zeit heute dem fortschreitenden Alter zu.
Um dem altersbedingtem Verfall etwas entgegen zu setzen, versuche ich so lange es geht, so gut es geht, aktiv zu bleiben.

und seine Wandlung in Glück und Weisheit als altersgemäße Erkenntnis einer Lebensphilosophie

Weisheit - als Kind stellte ich mir einen alten Mann vor, gebeugt in sitzender Haltung, so um die 50 Jahre, der dem Fragenden eine „optimale“ Antwort geben kann. Heute frage ich mich warum keine Frau?

Zudem glaube ich heute, dass es keine Weisheit gibt. Es gibt mehr oder minder gut angewendetes Wissen.

Über dem Sofa meiner Eltern hing der Spruch, „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Diese Lebensphilosophie scheint mir ok.

Ciao
Hobbyradler
Medea
Medea
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von Medea
als Antwort auf hobbyradler vom 30.11.2015, 12:51:47
Hobbyradler
Der Spruch

"Über dem Sofa meiner Eltern hing der Spruch, „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Diese Lebensphilosophie scheint mir ok."

Meinen Eltern ebenso und danach sind wir Kinder auch recht gut
"gediehen" und in der eigenen Familie dann wieder angewandt
mit dem Zusatz: "Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie
Du den Schmerz."

So einfache Lebensweisheiten und so zutreffend.

Medea.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von schorsch
Es gibt Menschen, die können schneller rennen als andere.

Und es gibt Menschen, die können schneller essen als andere.

Und es gibt Menschen, die können schneller reden als andere.

Und es gibt Menschen, die können schneller denken als andere.

Und es gibt Menschen, die altern schneller als andere. Die einen von denen verstehen es dann, Demenz-Anzeichen länger verstecken zu können als andere.....

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britti
britti
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von britti
als Antwort auf schorsch vom 30.11.2015, 15:09:36
Meine "Weisheit", die ich mir mit den Jahren angewöhnt habe: Für jedes Gute sich auch den Nachteil ausdenken und für jedes Schlechte auch an das Gute darin denken.(Bei Alzheimer ist das Gute, dass man vergisst, dass man den hat).
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.11.2015, 12:21:59
Lieber Wolf-Volker,

ich mach es kurz

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Gutkarl
val
val
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von val
als Antwort auf Gutkarl vom 30.11.2015, 15:52:47
Das ist gut, Karl - hier und jetzt!
LG Val
olga64
olga64
Mitglied

Re: DIE PHILOSOPHISCHE DISKUSSIONSRUNDE
geschrieben von olga64
als Antwort auf Federstrich vom 30.11.2015, 10:59:32
Für mich ist der größte Vorteil im (noch rüstigen) Alter die größere Unabhängigkeit als in früheren Jahren. Als Rentner wird sie in den ersten Jahren hoffentlich noch größer. (Freu) Auch akzeptiere ich gern, dass ich in meinem Alter oft nicht wirklich gemeint bin, mich auch nicht angesprochen fühle, ohne mich freilich gehenzulassen. Dass ich mir also eine größere Freiheit nehme als in jüngeren Jahren, manche Dinge als für mich ungeeignet zu verwerfen. (Wie bei dir die Konzentration auf das als wesentlich Erkannte und der bewußte Verzicht auf anderes.)[/q
uote]

Ich bin jetzt seit 6 Jahren Rentnerin. Nach anfänglichen Umstellungsproblemen - ich vermisste meinen interessanten Beruf und das gute Umfeld schon sehr - empfinde ich jetzt diese Lebensphase als grosses Geschenk. Es ist wirklich so, dass der weggefallene Erfolgsdruck und die Möglichkeit, vieles ausprobieren zu können (und auch wieder abzubrechen, wenn es nicht passt) viel Freiheit und Unabhängigkeit gibt.
Im Rückblick war es aber für mich besonders wichtig, dass ich entschieden habe, wann ich meine Berufstätigkeit aufgebe (also nirgendwo vom Hof gejagt wurde). Ich machte dies zwei Jahre vorher und konnte mich auch etwas ausschleichen aus dem früheren Leben. Das half sehr, weil ich dadurch auch gezwungen war, mir neue Perspektiven zu eröffnen. Es war ja auf einmal so viel mehr freie Zeit vorhanden als ich sie in den vielen Jahrzehnten jemals hatte.
Ich hoffe auch sehr ,dass ich noch längere Zeit so weiterleben darf wie jetzt. Olga

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