Seniorentreff-Beitraege Diskussion zum Artikel "Was kennt denn Eine aus dem "feindlichen Umland" von Köln?? :-))"
...oder auch zwei, enigma?
Goethe hat aus anlass seines besuches das gedicht:
geschrieben. seine verbindung zu Sulpiz Boisseree, einem der grossen söhne von Köln war der grund, den Kölner Dom zu besichtigen:
am Blaubach 14 in Köln, seinem geburtshaus ist die gedenktafel
zu sehen.
es wird berichtet, daß "Goethe sich nach einem Besuch in Köln für die Restaurierung des Domes eingesetzt hat. Er nannte den Dom 1824:
*das tüchtigste, großartigste Werk, das vielleicht je auf Erden gegründet worden sei*.
Mit neuer Begeisterung wurde 1842 der Bau wieder aufgenommen."
Goethe im Dom
natürlich habe ich jetzt weiter im netz recherchiert und watt passendes an info gefunden vom grossen wortmeister himself:
aber auch ein grosser sohn aus der Stadt an der Düssel fand worte für den Kölner Dom:
damit ist vielleicht schon das verbindende wortband geflochten zu den Düsseldorfern und den mitgliedern aus dem feindlichen umland, texte zu gedichten und geschichten
"ihrer" schriftsteller anzubieten, die entweder in der region geboren, gelebt, gewohnt, gestorben oder nur mal auf der durchreise waren?
--
pilli
Goethe hat aus anlass seines besuches das gedicht:
Der Kölner Mummenschanz
Fastnacht 1825
Da das Alter, wie wir wissen,
Nicht für Torheit helfen kann,
Wär es ein gefundner Bissen
Einem heitern alten Mann,
Daß am Rhein, dem vielbeschwommnen,
Mummenschar sich zum Gefecht
Rüstet gegen angekommnen
Feind, zu sichern altes Recht.
Auch dem Weisen fügt behäglich
Sich die Torheit wohl zur Hand,
Und so ist es gar verträglich,
Wenn er sich mit euch verband.
Selbst Erasmus ging den Spuren
Der Moria scherzend nach,
Ulrich Hutten mit Obskuren
Derbe Lanzenkiele brach.
Löblich wird ein tolles Streben,
Wenn es kurz ist und mit Sinn;
Heiterkeit zum Erdeleben
Sei dem flüchtigen Rausch Gewinn.
Häufet nur an diesem Tage
Kluger Torheit Vollgewicht,
Daß mit uns die Nachwelt sage:
Jahre sind der Lieb und Pflicht.
Fastnacht 1825
Da das Alter, wie wir wissen,
Nicht für Torheit helfen kann,
Wär es ein gefundner Bissen
Einem heitern alten Mann,
Daß am Rhein, dem vielbeschwommnen,
Mummenschar sich zum Gefecht
Rüstet gegen angekommnen
Feind, zu sichern altes Recht.
Auch dem Weisen fügt behäglich
Sich die Torheit wohl zur Hand,
Und so ist es gar verträglich,
Wenn er sich mit euch verband.
Selbst Erasmus ging den Spuren
Der Moria scherzend nach,
Ulrich Hutten mit Obskuren
Derbe Lanzenkiele brach.
Löblich wird ein tolles Streben,
Wenn es kurz ist und mit Sinn;
Heiterkeit zum Erdeleben
Sei dem flüchtigen Rausch Gewinn.
Häufet nur an diesem Tage
Kluger Torheit Vollgewicht,
Daß mit uns die Nachwelt sage:
Jahre sind der Lieb und Pflicht.
geschrieben. seine verbindung zu Sulpiz Boisseree, einem der grossen söhne von Köln war der grund, den Kölner Dom zu besichtigen:
Bereits seit 1808 träumte er von der Vollendung des Kölner Doms. 1816 fand er eine Hälfte des 4,05 m großen überarbeiteten mittelalterlichen Fassadenplanes des Dombaumeisters Johannes in Paris. Er war einer der engagiertesten Aktivisten, als es ab 1840 darum ging, einen Dombau-Verein in Köln zu gründen um das große Werk zu vollenden. Im Jahr 1845 wurde Sulpiz vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zum Geheimen Hofrat ernannt.
Seinen großen Traum, die Vollendung des Kölner Doms, konnte Sulpiz Boisserée nicht mehr erleben, er verstarb am 2. Mai 1854 in
Bonn.
am Blaubach 14 in Köln, seinem geburtshaus ist die gedenktafel
zu sehen.
es wird berichtet, daß "Goethe sich nach einem Besuch in Köln für die Restaurierung des Domes eingesetzt hat. Er nannte den Dom 1824:
*das tüchtigste, großartigste Werk, das vielleicht je auf Erden gegründet worden sei*.
Mit neuer Begeisterung wurde 1842 der Bau wieder aufgenommen."
Goethe im Dom
natürlich habe ich jetzt weiter im netz recherchiert und watt passendes an info gefunden vom grossen wortmeister himself:
So schön mich aber auch dieser frische Anteil in die Neigungen meiner früheren Jahre wieder zurückversetzte, fand ich doch den größten Vorteil bei einem kurzen Besuche in Köln, den ich an der Seite des Herrn Staatsministers von Stein abzulegen das Glück hatte.
Ich will nicht leugnen, daß der Anblick des Kölner Doms von außen eine gewisse Apprehension in mir erregte, der ich keinen Namen zu geben wüßte. Hat eine bedeutende Ruine etwas Ehrwürdiges, ahnen, sehen wir in ihr den Konflikt eines würdigen
Menschenwerks mit der stillmächtigen, aber auch alles nicht achtenden Zeit, so tritt uns hier ein Unvollendetes, Ungeheures entgegen, wo eben dieses Unfertige uns an die Unzulänglichkeit des Menschen erinnert, sobald er sich unterfängt, etwas Übergroßes
leisten zu wollen.
Selbst der Dom inwendig macht uns, wenn wir aufrichtig sein wollen, zwar einen bedeutenden, aber doch unharmonischen Effekt; nur wenn wir ins Chor treten, wo das Vollendete uns mit überraschender Harmonie anspricht, da erstaunen wir fröhlich, da
erschrecken wir freudig und fühlen unsere Sehnsucht mehr als erfüllt.
Ich aber hatte mich längst schon besonders mit dem Grundriß beschäftigt, viel darüber mit den Freunden verhandelt (hier ist wohl Boisseree gemeint?), und so konnte ich, da beinahe zu allem der Grund gelegt ist, die Spuren der ersten Intention an Ort und Stelle genau verfolgen. Ebenso halfen mir die Probedrücke der Seitenansicht und die Zeichnung des vorderen Aufrisses einigermaßen das Bild in meiner Seele auferbauen; doch blieb das, was fehlte, immer noch so übergroß, daß man sich zu dessen Höhe nicht aufschwingen konnte.
aber auch ein grosser sohn aus der Stadt an der Düssel fand worte für den Kölner Dom:
Auszug aus Heinrich Heines Wintermärchen (1844):
Doch siehe! Dort im Mondenschein
Den kolossalen Gesellen!
Er ragt verteufelt schwarz empor,
Das ist der Dom von Cöllen.
Er sollte des Geistest Bastille sein,
Und die listigen Römlinge dachten:
In diesem Riesenkerker wird
Die deutsche Vernunft verschmachten!
Da kam der Luther, und er hat
Sein großes "Halt!" gesprochen -
Seit jenem Tage blieb der Bau
Des Domes unterbrochen.
Doch siehe! Dort im Mondenschein
Den kolossalen Gesellen!
Er ragt verteufelt schwarz empor,
Das ist der Dom von Cöllen.
Er sollte des Geistest Bastille sein,
Und die listigen Römlinge dachten:
In diesem Riesenkerker wird
Die deutsche Vernunft verschmachten!
Da kam der Luther, und er hat
Sein großes "Halt!" gesprochen -
Seit jenem Tage blieb der Bau
Des Domes unterbrochen.
damit ist vielleicht schon das verbindende wortband geflochten zu den Düsseldorfern und den mitgliedern aus dem feindlichen umland, texte zu gedichten und geschichten
"ihrer" schriftsteller anzubieten, die entweder in der region geboren, gelebt, gewohnt, gestorben oder nur mal auf der durchreise waren?
--
pilli