Forum Allgemeine Themen Schwarzes Brett Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?

Schwarzes Brett Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?

hockey
hockey
Mitglied

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von hockey
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.08.2010, 13:03:03
Marina
ich habe die erfahrung gemacht das die rechts radikalen sich bestimmt nicht hinter einer "pro israel" gruppe sammeln. Meiner Meinung nach sind die links radikalen genauso Antisemiten wie die Neo Nazis. Sie benutzen interessanter weise aehnliche Wortwahlen.
Shalom and may you go in peace
hockey
miriam
miriam
Mitglied

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von miriam
als Antwort auf hockey vom 26.08.2010, 07:18:56
Ach lieber Hockey,

musst du auch so genau hingucken und wenn du es siehst - es auch noch sagen?
Dieses nicht einmal mehr indirekt den Proisraelis in die Schuhe schieben - wenn man es schon nicht direkt Israel in die Latschen schieben kann, ist ja ein so gelungenes Versteckspielchen, niemand wäre dahinter gekommen, hättest du nicht...

Hockey - du hast die Zeitverschiebung - warum gönnst du anderen nicht die Verursacherverschiebung?

Ich wünsche dir trotzdem einen schönen Tag.

Shalom

Miriam
hockey
hockey
Mitglied

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von hockey
als Antwort auf miriam vom 26.08.2010, 07:44:31
Meine liebe Miriam
sorry das ich so dircet schreibe aber wie man im english sagt "I do not mince my words"
Shalom
Hockey

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von Karl
als Antwort auf hockey vom 26.08.2010, 07:18:56
@Hockey,

es ist immer schlecht Schubladen zu bilden. Wir sind heute in Europa noch immer mit latentem Antisemitismus konfrontiert, aber ein neues Feindbild, die Islamophobie tritt daneben. Viele rechtsradikalen Kräfte haben sich gerade letzteres offen auf die Fahnen geschrieben und damit Wahlen gewonnen. Hier glaubt man seine Fremdenfeindlichkeit offen ausleben zu dürfen, die Islamophobie ist sozusagen die neue Art des Rassismus, die man in der guten Stube glaubt ungestraft ausleben zu dürfen. So kommen die gleichen niederen Triebe zum Tragen wie früher.

Wir sollten wachsam sein. Es wäre ein Fehler anzunehmen, dass jemand schon deshalb kein Rassist sei, weil er für einen bestimmten Staat ist. Es gibt einige Foren, in denen zwar immer Partei für Israel ergriffen wird, aber auf eine Art und Weise, die einen erschrecken lässt, weil die Menschenverachtung für die politischen Gegner offen zur Schau gestellt wird.

Ich vermute einmal, wir könnten uns hierüber bei einem Bier ruhig und vernünftig austauschen. M.E. ist es sich auch sehr leicht gemacht, allein durch den Trick der politischen Kreisvorstellung Links und Rechts gleich zu setzen. Ich sehe hier doch in der Ausgangshaltung gravierende Unterschiede, stimme aber zu, dass auch ideologisch verblendete Linke menschenverachtend agieren.

Es ist immer schlecht Schubladen zu bilden. Das gilt eben auch für Gute. Wenn man der naiven Meinung anhängt, wenn Du zu meiner politischen Partei gehörst, z. b. wenn Du für Israel bist, dann kannst Du aus Prinzip kein Rassist sein, dann ist das natürlich falsch. Das ist jetzt abstrakt gemeint und das Du bezieht sich nicht auf Dich!

Nichts für ungut, Karl



hockey
hockey
Mitglied

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von hockey
als Antwort auf Karl vom 26.08.2010, 08:11:56
Karl
da mir der Ausdruck " Schublade" leider nicht gelaeufig ist aber ich vermute du meinst ich stecke oder beureteile jemanden und stecke sie in eine "Schublade"
sorry das mach ich nicht sondern wenn jemand meint die rechts radikalen verstecken sich hinter einem " pro israel" dann kann ich nur sagen das ueberrascht mich. Solltest du aber andere Information haben dann habe ich kein Problem etwas Neues zu lernen. In keiner Weise habe ich mich ueber die Probleme der Islamen ausgelassen und leider sind auch in Deutschland ob es dir Recht ist oder nicht eine aehnliche Wortwahl der Neo Nazis und einiger rechts gerichterter Islamar (sorry kenne nicht das correcte deutsche Wort) sehr aehnlich> oder stimmt es nicht das einige der antisemitischen ausbrueche in D. von jugendlichen/oder aelteren islamischer Herrkunft stattfinden??Ich habe auf eine Aussage von einer person hier reagiert und vielleicht antwortet sie mir statt du. Warum hast du das Kein so fett gesetzt?? Willst du damit unterschwellig andeuten das ich Rassist bin???
Shalom
Hockey
adam
adam
Mitglied

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 26.08.2010, 08:11:56
es ist immer schlecht Schubladen zu bilden. Wir sind heute in Europa noch immer mit latentem Antisemitismus konfrontiert, aber ein neues Feindbild, die Islamophobie tritt daneben. Viele rechtsradikalen Kräfte haben sich gerade letzteres offen auf die Fahnen geschrieben und damit Wahlen gewonnen. Hier glaubt man seine Fremdenfeindlichkeit offen ausleben zu dürfen, die Islamophobie ist sozusagen die neue Art des Rassismus, die man in der guten Stube glaubt ungestraft ausleben zu dürfen. So kommen die gleichen niederen Triebe zum Tragen wie früher.........

......Es ist immer schlecht Schubladen zu bilden. Das gilt eben auch für Gute. Wenn man der naiven Meinung anhängt, wenn Du zu meiner politischen Partei gehörst, z. b. wenn Du für Israel bist, dann kannst Du aus Prinzip kein Rassist sein, dann ist das natürlich falsch.
geschrieben von karl


@karl,

Du unterliegst einem schlimmen Irrtum, wenn Du glaubst, mit Begriffen wie Muslimhasser, Rassist oder Vergleichen zur Entwicklung des Nationalsozialismus, argumentieren zu können. Da stimmt schon der Ausgangspunkt nicht und durch Verunglimpfung schließ man Ohren, statt sie für Argumente zu öffnen, allerdings sollte man belegbare Argumente haben.

Wenn Du Rassismus oder Muslimfeindlichkeit erleben willst, mußt Du in den Iran sehen, wo z.B. die Sufisten radikal verfolgt werden, in die Türkei, die die Kurden geradezu vernichtend verfolgt, nach Afghanistan und Pakistan, wo Ultrasunniten mit Terror gegen ihre eigenen Glaubensbrüder vorgehen. Dort ist Glauben auch Politik.

In der Bundesrepublik haben wir kein Glaubensproblem, sondern ein gesellschaftliches. Aber das näher auszuführen wäre in Anbetracht der Lobby, mit der Du Dich umgibst, verschwendete Zeit.

Selbstverständlich gibt es Überlappungen der Linken und der rechten Szene in der Bundesrepublik. Und wenn das politische Spektrum als Kreis dargestellt wird, verbietet sich geradezu das Schubladendenken. Aber dann klappt es natürlich auch nicht, der Diskussion einen Linksruck zu verschreiben, was meines Erachtens in einem Forum sowieso nicht möglich ist. Das kannst man mit einer Partei machen, aber nicht in einem Forum, das die Gesellschaft widerspiegelt. Der Gesellschaft kannst man politisch nicht so einfach einen politischen "Ruck" verschaffen. Noch wählt der Bürger die Politiker und nicht umgekehrt. Ebensowenig kannst Du Dir in einer Diskussion den Kontrahenten so zurechtsstellen, damit Deine Aussagen sozusagen "Treffer" werden. Das klappt nicht.

Ich halte es für wenig sinnvoll, über das Thema weiter zu diskutieren, wenn mir als Argumente nur intolerante Parolen entgegenschallen und ich in eine Schublade gesteckt werde.

--

adam


Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von Karl
als Antwort auf hockey vom 26.08.2010, 08:54:43
Hallo Hockey,

der Fettdruck von "kein" soll Missverständnisse vermeiden. Ich möchte verhindern, dass jemand den Satz so liest, als wäre ein Mensch, der für einen Staat ist (hier Israel) deshalb ein Rassist, denn das wäre Blödsinn. Falsch ist aber auch davon auszugehen, dass jemand, der für Israel ist, kein Rassist sein kann. Nein, Dich habe ich damit nicht gemeint, ich sehe keinen Anlass dafür.

Mit Schubladendenken meinen wir hier in Deutschland, dass Menschen aufgrund weniger Merkmale zusammen in eine Kategorie eingeordnet werden und dass dann nicht mehr individuell über den Einzelnen nachgedacht wird. Es sind unzulässige Verallgemeinerungen gemeint. Angesprochen hatten wir hier die Verallgemeinerung, wer pro Israel ist, ist kein Rassist, und als voreilig verworfen.

Karl
pilli
pilli
Mitglied

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von pilli
als Antwort auf Karl vom 24.08.2010, 15:28:23
ich möchte zurück zum thema dieses threads:

karlIch habe ja bereits immer versucht, Neonazis aus dem Seniorentreff draußen zu halten. Ich werde dieses Anliegen weiterhin mit Aufmerksamkeit verfolgen. Bei uns haben Rassismus, Antisemitismus und NS-Verherrlichung und - ich möchte hinzufügen - Militarismus keine Plattform!

Karl (als Webmaster)
geschrieben von karl


wie schwierig es ist, hasstiraden der verschiedensten gruppierungen in der netzwelt zu begegnen, zeigt der artikel des Kölner Stadt Anzeigers von Jan-Philipp Hein:

Hasstiraden bei Facebook

Bei Facebook ist es Mitgliedern möglich, für jeden sichtbar Hass zu äußern. Der antisemitische Mob artikuliert sich mit Ausdrücken, die an Neonazi-Versammlungen erinnern. Die Kontrolleure schaffen es nicht, alle Postings zu löschen...

...„Ich bin geschockt, in welcher Masse und mit welcher aggressiven Emotionalität das passiert“, sagt Samuel Salzborn, Antisemitismusforscher und Vertretungsprofessor an der Universität Gießen...
geschrieben von ksta / Hein


und weiter, was die nutzung des netzes betrifft:

Professor Peter Kruse aus Bremen, Psychologe und Erforscher von „Komplexitätsverarbeitung in intelligenten Netzwerken“, kann die Mechanik dieser Ausschreitung im virtuellen Raum erklären:

„Das Aufschaukeln braucht eine emotionale Basisresonanz.“

Danach müssten drei Bedingungen erfüllt sein, um das System zum Explodieren zu bringen. Erstens: Ein hoher Vernetzungsgrad muss gegeben sein. Zweitens: Viele Menschen müssen aktiv und spontan beteiligt sein. Drittens: Es muss zu einer „kreisenden Erregung“ kommen. Kruse: „Sie schicken ein Posting ab und es gibt Reaktionen.“ „Positive Rückkopplungsschleifen“ nennt er das. So kann man Lena feiern oder eine virtuelle Reichskristallnacht begehen.

Die Nutzer wissen nicht, was sie tun. So kann man einen weiteren Gedanken Kruses zusammenfassen. „Die machen sich nicht klar, welche Resonanz das haben kann.“

Sie glaubten, was sie im Netz machen sei flüchtig wie ein Gespräch. Dabei ist es konserviert wie Geschriebenes.“ Der Bremer Professor warnt aber davor, nun die Technik, also das Netz zu verdammen: „Man kann ein System nicht für die Unfähigkeit seiner Nutzer verantwortlich machen.“ Und auch einen positiven Aspekt erkennt Kruse:

„Jetzt wird etwas sichtbar, das vorher im Verborgenen lag.“ So könne es auch bearbeitet werden. Das sieht auch Antisemitismusforscher Salzborn so, wenn auch mit negativer Konnotation: „Durch ein System wie Facebook erfährt der einzelne Antisemit, dass er mit seinem Ressentiment nicht allein ist.“
geschrieben von ksta / Hein


die augen zu verschliessen und zur doppelten sicherung, den kopf in den sand zu stecken, um dann behaupten zu können, man habe das, selbst bei langjährigen aufmerksamen lese-erfahrungen nicht bemerkt, wird manchen diskutanten in den internet-foren zukünftig nicht mehr freisprechen...

zu offensichtlich ist das vermehrte auftreten rechtspopulistisch geprägter postings geworden.

Hasstiraden


--
pilli
Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hockey vom 26.08.2010, 08:54:43
Hockey, hast du noch nie etwas von rechtsextremen Siedlerbewegungen in Israel gehört? Das ist die Pro-Israel-Gruppierung, hinter der sich bei uns manche Rechtsextremen verstecken, ob du es glaubst oder nicht. Und das sind Tatsachen, leider. Und ich betone ausdrücklich, dass viele Israels nicht mit ihnen einverstanden sind und sie loswerden wollen, bevor ihr mich jetzt wieder in eine antizionistische oder gar antisemitische Ecke drängt.
Was mich nur wirklich sehr wundert, dass dies angeblichen Kennern des Landes nicht bekannt sein sollte. Sogar in der jüdischen haGalil (bitte lesen) habe ich einen Artikel darüber gefunden, wie Palästinenser von rechtsextremen Siedlern attackiert wurden.
Dass ich dich oder andere Foristen meine, die seit längerem im ST schreiben, wirst du ja wohl im Ernst nicht glauben. Es gab einen anderen Vorfall, den Karl dir besser erklären könnte, das ist nicht meine Aufgabe, sorry.
Lest mal den Artikel unten. Dieser Artikel ist nicht von einer antizionistischen oder antisemitischen, sondern von einer besonders seriösen Zeitung

Shalom and may you go in peace!
ingo
ingo
Mitglied

Re: Wie gehen wir mit Rechtsradikalen um?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 25.08.2010, 16:19:56
Diesen Beispielen ist nichts hinzuzufügen, Karl, und sie kommen im ST selten genug vor; alleine schon deshalb, weil bei solchen Äusserungen postwendend ein "Selbstreinigungprozess" beginnen würde, den Du mit einer Sperrung lediglich vollenden würdest. Der Grat zwischen "rechts" und "wertekonservativ" ist aber manchmal auch schmal. Nun muss man solche Situationen aber auch nicht heraufbeschwören und kann sich getrost mal zurückhalten. ohne seelischen Schaden dran zu nehmen. Das tue ich inzwischen bewusst beim Thema Sarrazin. Mit Freunden und Familie rede ich sehr wohl darüber, weil Meinungsunterschiede durchaus bestehen dürfen und Missverständnisse sofort geklärt werden können, was in einem Forum bei einem so heissen Thema nicht wirklich möglich ist. Es hat eine ganze Zeit gebraucht, bis ich begriffen hatte, dass es klüger und auch sachdienlicher sein kann, bei hochbrisanten Themen nicht mitzudiskutieren. Ich hab's gelernt, und mir fehlt dann trotzdem nichts.

Anzeige