Schwarzes Brett Ich halte nichts von Geheimnistuererei und Geheimbündelei
Ich halte nichts von Geheimnistuererei und Geheimbündelei
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mein Antrag zur Aufnahme in eine Interessengruppe wurde abgelehnt und darum erscheint mein Beitrag hier.
Die vermutlich letzte hingerichtete Hexe wurde erst vor knapp 2 Jahre rehabilitiert
Es ist relativ unbekannt und eigentlich auch ein Schandfleck für das schöne Land Schweiz, das dort am 13. Juni 1782 auf Grund einer Verleumdung aus der Nachbarschaft und unhaltbarer Indizien Anna Göldin zum Tode durch Enthaupten verurteilt wurde. Das Geständnis eine Hexe zu sein wurde von ihr mittels Seilzug, Ketten und Gewichtssteinen erpresst. Es gibt eine Abteilung im Museum ihres letzten Wohnortes Mollis im Kanton Glarus, auch bekannt als Heidiland, die ihr gewidmet ist. Dort sind auch die Original-Folterinstrumente zu sehen.
Erst vor knapp zwei Jahren wurde Anna Göldin vom Parlament des Kantons mit 37 zu 29 für Unschuldig erklärt und damit rehabilitiert. Die erhebliche Anzahl der Gegenstimmen kam überwiegend aus den Reihen der SVP, welche erst kürzlich das Minarett-Gesetz initiierte und nun eine Initiative zum Verbot der Burka in der Schweiz startete. Auch im schweizer "Frauenstimmrecht" hat diese Partei eine unrühmliche Rolle gespielt. Leider wird dies von den Eidgenossen und Erben Wilhelm Tell's in jüngster Zeit sehr oft vergessen.
Mehr Infos und weiterführende Links in http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/anna_goeldi_wird_rehabilitiert_1.755367.html
Die Webseite der Anna Göldi-Stiftung: http://www.annagoeldi.ch/
Wikieintrag mit weiterführenden Links in http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Göldi
Bericht in der NZZ aus dem Jahr 1782: http://static.nzz.ch/flash/apps/timeline/indexFlash.htm
sowie die Dokumentation Chronologie zum Frauenstimmrecht in der Schweiz und Gleichberechtigung, Frauenrechte und Emanzipation in der Schweiz
Die vermutlich letzte hingerichtete Hexe wurde erst vor knapp 2 Jahre rehabilitiert
Es ist relativ unbekannt und eigentlich auch ein Schandfleck für das schöne Land Schweiz, das dort am 13. Juni 1782 auf Grund einer Verleumdung aus der Nachbarschaft und unhaltbarer Indizien Anna Göldin zum Tode durch Enthaupten verurteilt wurde. Das Geständnis eine Hexe zu sein wurde von ihr mittels Seilzug, Ketten und Gewichtssteinen erpresst. Es gibt eine Abteilung im Museum ihres letzten Wohnortes Mollis im Kanton Glarus, auch bekannt als Heidiland, die ihr gewidmet ist. Dort sind auch die Original-Folterinstrumente zu sehen.
Erst vor knapp zwei Jahren wurde Anna Göldin vom Parlament des Kantons mit 37 zu 29 für Unschuldig erklärt und damit rehabilitiert. Die erhebliche Anzahl der Gegenstimmen kam überwiegend aus den Reihen der SVP, welche erst kürzlich das Minarett-Gesetz initiierte und nun eine Initiative zum Verbot der Burka in der Schweiz startete. Auch im schweizer "Frauenstimmrecht" hat diese Partei eine unrühmliche Rolle gespielt. Leider wird dies von den Eidgenossen und Erben Wilhelm Tell's in jüngster Zeit sehr oft vergessen.
Mehr Infos und weiterführende Links in http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/anna_goeldi_wird_rehabilitiert_1.755367.html
Die Webseite der Anna Göldi-Stiftung: http://www.annagoeldi.ch/
Wikieintrag mit weiterführenden Links in http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Göldi
Bericht in der NZZ aus dem Jahr 1782: http://static.nzz.ch/flash/apps/timeline/indexFlash.htm
sowie die Dokumentation Chronologie zum Frauenstimmrecht in der Schweiz und Gleichberechtigung, Frauenrechte und Emanzipation in der Schweiz
hättest du meinen eingangsbeitrag richtig gelesen, hättest du gewusst, warum ich so vorgehe, wie ich vorgehe.
in diesem sinne, hat alles im leben seinen grund.
andrasta
in diesem sinne, hat alles im leben seinen grund.
andrasta
Danke für die Information, hinterwäldler. Ich zitiere noch aus dem Link in Wikipedia.
Dort steht:
Immerhin hat der Glarner Landrat dann einstimmig abgestimmt. Man sieht an dieser Geschichte, dass nicht nur die katholische Kirche Dreck am Stecken hat, auch die ev. Kirche hat sich am Hexenwahn beteiligt.
karl
P.S.: Hinterwaeldler, die zum 1. Mai gegründete Hexengruppe wurde wohl zum Gaudi und nicht zur Aufarbeitung des Hexenwahns gegründet. Da die Spielregeln klar definiert wurden, hättest Du Dich dort als Frau Göldi anmelden müssen.
Dort steht:
Im März 2007 lehnten sowohl die Glarner Kantonsregierung als auch der reformierte Kirchenrat eine Rehabilitation Anna Göldis anlässlich ihres 225. Todestages ab, weil sie im Bewusstsein der Glarner Bevölkerung bereits rehabilitiert sei.
Am 7. November 2007 überwies der Glarner Landrat eine Motion an den Regierungsrat mit dem Auftrag, Anna Göldi zu rehabilitieren. [1] Am 10. Juni 2008 beschloss der Regierungsrat, Anna Göldi 226 Jahre nach ihrer Hinrichtung vom Tatbestand der «Vergiftung» zu entlasten. Zugleich stellte die Regierung dem Parlament den Antrag, den Prozess vom Juni 1782 als Justizmord zu bezeichnen.[2]
Am 27. August 2008 genehmigte der Glarner Landrat einstimmig und ohne Diskussion den Beschluss der Regierung. Ausserdem anerkannte er, dass das damals gefällte Urteil in einem nicht rechtmäßigen Verfahren zustande kam und Anna Göldi Opfer eines Justizmords wurde
Immerhin hat der Glarner Landrat dann einstimmig abgestimmt. Man sieht an dieser Geschichte, dass nicht nur die katholische Kirche Dreck am Stecken hat, auch die ev. Kirche hat sich am Hexenwahn beteiligt.
karl
P.S.: Hinterwaeldler, die zum 1. Mai gegründete Hexengruppe wurde wohl zum Gaudi und nicht zur Aufarbeitung des Hexenwahns gegründet. Da die Spielregeln klar definiert wurden, hättest Du Dich dort als Frau Göldi anmelden müssen.
Mein Antrag zur Aufnahme in eine Interessengruppe wurde abgelehnt und darum erscheint mein Beitrag hier.
[b]
vor knapp zwei Jahren wurde Anna Göldin vom Parlament des Kantons mit 37 zu 29 für Unschuldig erklärt und damit rehabilitiert. Die erhebliche Anzahl der Gegenstimmen kam überwiegend aus den Reihen der SVP, welche erst kürzlich das Minarett-Gesetz initiierte und nun eine Initiative zum Verbot der Burka in der Schweiz startete. Auch im schweizer "Frauenstimmrecht" hat diese Partei eine unrühmliche Rolle gespielt. Leider wird dies von den Eidgenossen und Erben Wilhelm Tell's in jüngster Zeit sehr oft vergessen.
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sowie die Dokumentation Chronologie zum Frauenstimmrecht in der Schweiz und Gleichberechtigung, Frauenrechte und Emanzipation in der Schweiz
Tut mir leid, Hinterwaeldler, aber irgendwie verstehe ich, daß dein Antrag abgelehnt wurde.
Beim Lesen deines Beitrages glaube ich jedenfalls ganz klar zu erkennen, daß nicht die Geschichte der Hexenverfolgung dein Anliegen ist ... ich werde das Gefühl nicht los, daß du Anna Göldi nur zum Anlaß genommen hast, um über die heutige Schweizer Politik bez. das Minarett-und Burka-Verbot herzuziehen.
Ich kann mich natürlich irren ...
Cécile
Oh, ich wiederum halte viel von Logen, Clubs und Bruderschaften,
aber nix von Hexenkults, Quacksalbereien oder sonstigem spirituellem Quatsch.
Jala
aber nix von Hexenkults, Quacksalbereien oder sonstigem spirituellem Quatsch.
Jala
@: "...Leider wird dies von den Eidgenossen und Erben Wilhelm Tell's in jüngster Zeit sehr oft vergessen...."
Ich habe das nicht vergessen. Und ich schäme mich dafür, dass es in unserem Land passierte.
Die Schriftstellerin Evelyne Hasler hat darüber ein Buch geschrieben. Aber auch viele andere SchweizerInnen haben sich Jahrzehnte lang für diese Rehabilitierung eingesetzt. Nur dank ihrem hartnäckigen Wühlen in der Vergangenheit kam es dazu, dass auch jene, die das Unglaubliche weiter unter dem Deckel halten wollten, zähneknirschend der Rehabilitierung zugestimmt haben. Ein grosser Verdienst gebührt aber auch dem "Schweizer Beobachter" (Eine Monatszeitschrift, die ich schon als Bub vom wenigen Sackgeld abonniert habe und nunmehr seit wohl 65 Jahre lese), der sich ebenso hartnäckig immer wieder für Göldi stark machte.
Mit deiner Bemerkung über den Zusammenhang von SVP, Minarettverbot und Hexenjagd liegst du übrigens wohl nicht so daneben.
Ich habe das nicht vergessen. Und ich schäme mich dafür, dass es in unserem Land passierte.
Die Schriftstellerin Evelyne Hasler hat darüber ein Buch geschrieben. Aber auch viele andere SchweizerInnen haben sich Jahrzehnte lang für diese Rehabilitierung eingesetzt. Nur dank ihrem hartnäckigen Wühlen in der Vergangenheit kam es dazu, dass auch jene, die das Unglaubliche weiter unter dem Deckel halten wollten, zähneknirschend der Rehabilitierung zugestimmt haben. Ein grosser Verdienst gebührt aber auch dem "Schweizer Beobachter" (Eine Monatszeitschrift, die ich schon als Bub vom wenigen Sackgeld abonniert habe und nunmehr seit wohl 65 Jahre lese), der sich ebenso hartnäckig immer wieder für Göldi stark machte.
Mit deiner Bemerkung über den Zusammenhang von SVP, Minarettverbot und Hexenjagd liegst du übrigens wohl nicht so daneben.
Lieber hinterwaeldler,
ich bin ja relativ neu hier, aberso ein Thema im Seniorentreff ?
Bist Du wirklich der Meinung, dass interessiert ? Mein Vater hätte gesagt : Hättest Du geschwiegen, hätte aus Dir ein Philosoph werden können.
Nur Schreiben um etwas zu schreiben ? Sehe ich nicht als Sinn eines Seniorentreffs.
Gruß
Michael
ich bin ja relativ neu hier, aberso ein Thema im Seniorentreff ?
Bist Du wirklich der Meinung, dass interessiert ? Mein Vater hätte gesagt : Hättest Du geschwiegen, hätte aus Dir ein Philosoph werden können.
Nur Schreiben um etwas zu schreiben ? Sehe ich nicht als Sinn eines Seniorentreffs.
Gruß
Michael
Lieber hinterwaeldler,
ich bin ja relativ neu hier, aberso ein Thema im Seniorentreff ?
Bist Du wirklich der Meinung, dass interessiert ? Mein Vater hätte gesagt : Hättest Du geschwiegen, hätte aus Dir ein Philosoph werden können.
Nur Schreiben um etwas zu schreiben ? Sehe ich nicht als Sinn eines Seniorentreffs.
Gruß
Michael
@Michael
Den selben Satz hast Du schon mal bei meiner Post eingesetzt!
(Mein Vater hätte gesagt)
Wo ist Deine eigene Meinung?
Gottseidank haben sehr verschiedene und viele Themen ihren Platz im Seniorentreff, oder bestimmst Du diese ab sofort?
Eine sich fragende
Sonja
P.S.: Hinterwaeldler, die zum 1. Mai gegründete Hexengruppe wurde wohl zum Gaudi und nicht zur Aufarbeitung des Hexenwahns gegründet. Da die Spielregeln klar definiert wurden, hättest Du Dich dort als Frau Göldi anmelden müssen.
darf ich dich bzw. deinen beitrag korrigieren, karl
damit nicht möglicherweise etwas vermittelt wird, das tatsächlich nicht der anlass war, die gruppe zu gründen?
soweit wie ich andrasta verstanden habe, ist es ihr wichtig, dass es eben nicht zu einer "gaudi-veranstaltung" verkommt, in der esoterische namentänzer ein hexensüppchen über offenem feuer kochen und anderer nonsense auf fliegenden besen veranstaltet wird. das hat es mehr als genug und dem darf anderen ortes gerne gefrönt werden; nur eben nicht innerhalb dieser gruppe, die gemeinsam versuchen möchte, soweit als machbar, geschichtlich überliefertes abzuklopfen auf fakten; aber auch sagen & legenden zu recherchieren und anzubieten.
wenn du deine vermutung, karl
es sei zum "gaudi" geschehen, darauf stützen solltest, dass innerhalb einer woche noch nicht allzuvieles geschrieben wurde, darf ich bemerken, dass es nicht einfach ist, entsprechende aussagekräftige literatur zu finden und zu bestellen. z.bsp. warte ich noch auf zwei werke, die als book on demand erst gedruckt werden. dafür hatte es anderes, das innerhalb zwei tage abholbereit war. sei bitte nachsichtig, dass nicht innerhalb einer woche gleich alles gelesen, verglichen und ausgewählt werden kann, dass es wert ist, vorgestellt zu werden.
zur zeit lese ich die aus dem lateinischen von Joachim-Friedrich Ritter übertragene
"Cautio Criminalis oder Rechtliche Bedenken wegen der Hexenprozesse" (dtv)
von Friedrich von Spee (auch Spee von Langenfeld), einem Jesuitenpater, die 1651 erschien und
"...als mutiger Apell zur sofortigen Abschaffung der Hexenprozesse und Replik auf jene Schriften, die die Hexenverfolgung befürworteten und zu legitimieren versuchten..."
gedacht war.
aus dem vorwort zu diesem buch:
"...Sein Kampf gegen die Folter und für die Rechte der Angeklagten ist rechtsgeschichtlich bis hin zur Erklärung der Menschenrechte wegweisend..."
darf ich auf deine geduld hoffen? ich bin zuversichtlich, dass es, wenn auch zeitintensiv, zukünftig interessant sein könnte in der gruppe über manches zu berichten.
--
pilli
Re: Hexenverfolgung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wenn es um Informationen geht, möchte ich auf den im Geo, April 2010, erschienenen Artikel über Hexen („Neues vom Scheiterhaufen“) des Historikers F. Langer hinweisen. Er ist leider nicht online abrufbar.
Während des Studium lernte er die auch heute noch gängige Version „Staat, Kirche, Patriarchat, so die damals von den Thesen der 68er geprägte Lehrmeinung, waren schuld an der Hexenverfolgung.
Es müssen lt. neuen, belegbaren Erkenntnissen aber offensichtlich viele alte Vorstellungen revidiert werden und einem anderen, viel komplexeren Bild der Hexenverfolgung Platz machen.
Eines der für mich interessantesten Ergebnisse besteht darin, dass insbesondere während der „Kleinen Eiszeit“ in Europa Hungersnöte in Europa wüteten und Schuldige gesucht wurden. … eben Menschen mit dubiosen Kräften…. Und das war nicht im „finsteren Mittelalter“, sondern zu Zeiten der Aufklärung. „Kein Grün ist gewachsen und das Getreide erfroren. In diesem Jahr hat man angefangen, Hexen und Unholde einzufangen“ (Tagebuch, 1616, Bürgermeister eines Ortes im Bamberger Herrschaftsgebiet) und ein anderer Eintrag lautete „Anno 1626 ist aller Wein im Stift Bamberg und Würzburg erfroren wie auch das liebe Korn. Alles ist erfroren, was seit Menschengedenken nicht geschehen. Hierauf hob ein großes Flehen und Bitten unter dem gemeinen Pöffel an, warum man so lange zusehe, wie Zauberer und Unholde die Früchte verderben.“
Die Zahl von 9 Mill. Opfern der Hexenjagd in Europa ist als krasse Fehlberechnung erkannt wurde; heute sind etwa 50 000 Todesopfer in 3 ½ Jahrhunderten allgemein akzeptiert.
.....
Während des Studium lernte er die auch heute noch gängige Version „Staat, Kirche, Patriarchat, so die damals von den Thesen der 68er geprägte Lehrmeinung, waren schuld an der Hexenverfolgung.
Es müssen lt. neuen, belegbaren Erkenntnissen aber offensichtlich viele alte Vorstellungen revidiert werden und einem anderen, viel komplexeren Bild der Hexenverfolgung Platz machen.
Eines der für mich interessantesten Ergebnisse besteht darin, dass insbesondere während der „Kleinen Eiszeit“ in Europa Hungersnöte in Europa wüteten und Schuldige gesucht wurden. … eben Menschen mit dubiosen Kräften…. Und das war nicht im „finsteren Mittelalter“, sondern zu Zeiten der Aufklärung. „Kein Grün ist gewachsen und das Getreide erfroren. In diesem Jahr hat man angefangen, Hexen und Unholde einzufangen“ (Tagebuch, 1616, Bürgermeister eines Ortes im Bamberger Herrschaftsgebiet) und ein anderer Eintrag lautete „Anno 1626 ist aller Wein im Stift Bamberg und Würzburg erfroren wie auch das liebe Korn. Alles ist erfroren, was seit Menschengedenken nicht geschehen. Hierauf hob ein großes Flehen und Bitten unter dem gemeinen Pöffel an, warum man so lange zusehe, wie Zauberer und Unholde die Früchte verderben.“
Die Zahl von 9 Mill. Opfern der Hexenjagd in Europa ist als krasse Fehlberechnung erkannt wurde; heute sind etwa 50 000 Todesopfer in 3 ½ Jahrhunderten allgemein akzeptiert.
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