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Schwarzes Brett Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ

niederrhein
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Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von niederrhein
In der NZZ (Neuen Zürcher Zeitung) in der Ausgabe vom 16.05.2007

Eine eigene Beilage zu den fünfziger Jahren; eine Übersicht der Artikel habe ich hier zusammengestellt; mit den entsprechenden Links. (Siehe unten!)

Auch Nichtabonnenten haben Zugang zur Textausgabe der NZZ. (Allerdings weiß ich nicht, wie lange das möglich ist. Bei manchen Zeitungen ist der Zugang zu den reinen Texten nur begrenzt vorhanden; während der Zugang zu den ePaper-Ausgaben in Europa etc. nur gegen bezahlte Mitgliedschaft mögglich ist.)

Falls jemand die Texte haben (sich also selbst das Recherchieren und Kopieren sparen will), kann sich bei mir melden. Ich schicke ihr/ihm die Texte als Word-Datei.

Mit freundlichem Gruß
Die Bertha
vom Niederrhein
bertha.dammertz@gmx.de


16. Juni 2007, Neue Zürcher Zeitung
Vor fünfzig Jahren (Zu dieser Beilage)
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF99TE.html

Die falschen Fünfziger
Eine westdeutsche Reminiszenz. Von Hans Magnus Enzensberger
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF6RNT.html

Das Bröckeln der Imperien
Weltgeschichtliche Weichenstellungen in den fünfziger Jahren (Von Jörg Fisch)
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF8CTA.html

Kleinbürger und Rebellen, Sexbomben und Heimatlose. Figuren und Aspekte des Films der fünfziger Jahre (Von Christoph Egger)
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF9DC5.html


Triste Fifties (Von Elfriede Gerstl)
Elfriede Gerstl, Jahrgang 1932, lebt als Schriftstellerin in Wien. Soeben wurde sie mit dem Heimrad-Bäcker-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2006 im Dorschl-Verlag «mein papierener garten. Ge-dichte und Denkkrümel».
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF98T1.html

Geburt der Coolness. Wie Jazz und Pop die fünfziger Jahre prägten (Von Stephan Hentz)
Stephan Hentz ist Kulturpublizist; er lebt in Hamburg.
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF1F1S.html

Morgenrot des Mängelwesens. Die fünfziger Jahre im Lichte der Frage nach der Technik. (Von David Gugerli) Der Autor versieht eine Professur für Technikgeschichte an der ETH Zürich. Letzte Buchpu-blikation (zusammen mit Patrick Kupper und Daniel Speich): Die Zukunftsmaschine. Konjunkturen der ETH Zürich 1855-2005. Chronos, Zürich 2005.
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF8LNY.html

Auf der Schulbank des Konsums. Die Werbewelt der fünfziger Jahre (Von Rainer Gries)
Rainer Gries lehrt als Vertragsprofessor Kommunikations- und Kulturgeschichte an der Universität Wien. Letzte Buchpublikation: «Produkte & Politik. Zur Kultur- und Politikgeschichte der Produkt-kommunikation» (Facultas, Wien 2006).
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF8A6I.html

Die Rundungen der Sanduhr. Die Mode der fünfziger Jahre drehte die Zeit zurück und huldigte einem restaurativen Frauenideal (Von Barbara Vinken)
Barbara Vinken, geb. 1960, ist Professorin für französische und allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität München. Sie veröffentlichte u. a. die Bücher «Mode nach der Mode: Geist und Kleid am Ende des 20. Jahrhunderts» (1993) und «Die deutsche Mutter: Der lange Schatten eines Mythos» (2001). http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleEX0UQ.html

Meine fünfziger Jahre. Von Urs Widmer
Urs Widmer, geb. 1938, lebt als Schriftsteller in Zürich. 2006 erschien von ihm «Ein Leben als Zwerg» bei Diogenes.
http://www.nzz.ch/2007/06/16/li/articleF7DOU.html
dmz
dmz
Mitglied

Re: Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von dmz
als Antwort auf niederrhein vom 16.06.2007, 19:36:48
Danke fuer den Hinweis auf die interessanten Artikel,
die ich mir inzwischen runterzukopieren begonnen habe.
Nun will ich sie erstmal durchlesen,
um dabei Anregungen aus den verschiedenen Artikeln zu gewinnen
und um anschlieszend ein eigenes Resuemee zu erstellen.
Denn auch ich habe (-1945 sechs Jahre alt-) Erinnerungen zusammenzutragen;
- liegen doch in den 1950ern meine grundlegenden Ausbildungsjahre.
Ich beginne also in dieser Zeit, mehr oder wenige bewusst zu leben.
Ich gehe davon aus, dass mir ein Beitrag gelingen wird,
welcher (-indem ich ihn hier einstellen werde-) Ausgangspunkt
eines interessanten Thread sein koennte.
Eventuell kommt mir aber auch jemand zuvor - um so besser.
MfGdmz.
chris
chris
Mitglied

Re: Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von chris
als Antwort auf dmz vom 16.06.2007, 22:06:46


Ich denke mal, ein Grossteil von uns hat die 50iger Jahre doch persönlich schon
sehr bewusst erlebt.

Wäre doch interessant persönliche Eindrücke und Erlebnisse aus dieser Zeit von
euch allen zu lesen.

An was erinnert ihr euch gerne, welche Ereignisse sind euch in guter Erinnerung
geblieben?

Ich denke mal das Thema könnte ein Anreiz für viele sein!
--
chris

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von hugo
als Antwort auf chris vom 17.06.2007, 11:21:22
erinnern ? gerade heute !

Wir wohnten in einem größerem Dorf bei Zittau.
In den IFA-Phänomen-Werken Zittau und dem Füllhalterwerk Bautzen, - gabs Knatsch wegen neuer Normen und die dort arbeitenden Nachbarn erzählten von Ärger und Wut der Belegschaft.

Wir hatten uns gerade unser erstes Radio geleistet (wir waren Umsiedler und entsprechend ohne Möbel und technischem Krims-Kram *g*)

Also wurde der Kasten gar nicht ausgemacht wenn wir zuhause waren und so ziemlich das Erste woran ich mich erinnern kann, waren die ständig wiederholten Anweisungen des Zittauer Sowjetischen Stadtkommandanten das er Ausnahmezustand angewiesen hatte und sich keine drei Personen zusammenstellen durften usw.

Später wurde erzählt das die Gefängnisse in Zittau und Görlitz gewaltsam gestürmt und geöffnte worden seien und wir dachten das nun hunderte kriminelle in der Gegend herumliefen. (von Politischen Gefangenen erfuhr ich erst viel später)

Die Berichte die wir über den Berliner Sender Rias mithörten waren auch nicht dazu angetan uns zu beruhigen,,bei meiner Großmutter kamen Erinnerungen vom Kap putsch hoch, den sie als junge Mutter seinerzeit miterlebt hatte.

hugo
Re: Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf chris vom 17.06.2007, 11:21:22
Also meine schönsten Kindheitserinnerungen an die 50er Jahre sind die Kinderstunden im Fernsehen. Da gab es einmal nachmittags die Kinderstunde mit Ilse Obrig. Die begann immer mit einer Kuckucksuhr und dem Lied "Kuckuck, Kuckuck...der Fernsehkinderfunk"...
Diese Stunde haben wir, meine Freundinnen und ich, jeden Tag herbei gesehnt. Dort wurde gebastelt und gesungen, ganz profane Sachen. Trotzdem hingen wir vor dem Fernsehapparat, sahen diese halbe Stunde voller Spannung.

Wenn man dagegen die "Kinderstunden" heutzutage sieht, da graust es einem schon als Erwachsenen. Kein Wunder, daß die Kinder heute so hibbelig und nervös sind.
--
karin2
chris
chris
Mitglied

Re: Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von chris
als Antwort auf hugo vom 17.06.2007, 16:33:54


Hugo,

der 17. Juni 1953 war auch für uns im Westen voller Schrecken, mussten wir doch
auch Angst haben, dass ein Krieg ausbricht. Ich kann mich sehr gut an die
Ängste meiner Mutter erinnern. Wobei vermutlich bei uns hier wenig Nachrichten rüberkamen oder doch zumindest mit Verspätung.


--
chris

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niederrhein
niederrhein
Mitglied

Der 17. Juni 1953; der 13. August 1961
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf hugo vom 17.06.2007, 16:33:54
Danke für die Schilderung; hier könnte tatsächlich gegenseitige Aufklärungsarbeit geleistet werden, weil natürlich den Menschen im Westen eine ganz andere Perspektive vermittelt wurde.

Gerade diesen beiden Ereignisse wurden sowohl in der medialen Darstellung als auch in der (damaligen) politischen Beurteilung und vor allem in der ideologischen Bewertung letztlich nicht nur einseitig, sondern auch verzerrt und verschleiernd wiedergegeben. Das gilt auch für die westliche Darstellung.

Die Betrachtung der 'Fünfziger Jahre' und die Reflexion darüber kann insofern aufklärend und 'spannend', aber auch unterhaltend und amüsant sein, zumal wir - jung oder jünger, vermutlich sehr jung (eben als Kinder?) - diese Zeit aus einer subjektiv-begrenzten Perspektive, ohne umfassende Informationen, ohne Wissen um Zusammenhang, Hintergrund und wirkliche Beweggründe erlebt (und oft wohl auch nicht verstanden) haben.
Aus dem Abstand von rund einem halben Jahrhundert, mit ganz anderen Informationsmöglichkeiten und mit der Möglichkeit kommunikativer Vernetzung könnten Interessierte sich mit dieser Zeit auseinandersetzen ...

Zwei Aspekte gilt es allerdings zu beachten.
1. Manche Menschen sehen diese Zeit nur unter dem Aspekt der persönlichen Betroffenheit. Sie kommen oder wollen auch nicht über diese begrenzte Sicht hinaus. (Verbunden mit Selbstmitleid, Selbstgerechtigkeit, permanenter Moralisiererei ist dann zumindest für mich eine solche Betrachtung der, eben UNSERER Vergangenheit schlecht oder gar nicht möglich.)
Beispiel: Eine mir bekannte Frau, Jahrgang 1925, pflegt ihre Betrachtung und ihr Resümee über die erlebte Nazi-Zeit auf den Punkt zu bringen, man habe in jener Zeit eben keine Fahrräder 'geklaut'. (Der Ärmsten wurde in den achtziger Jahren ein altes, verrostetes Fahrrad, das offenbar jahrelang neben der Gerage stand, gestohlen.)


2. Die Gefahr des 'Konstruktivismus'
Darunter versteht man eine Betrachtungsweise der Vergangenheit, bei der der Betrachtende immer stärker seine 'vermeintliche' Vergangenheit konstruiert. Er GLAUBT, daß dieses oder jenes so geschehen sei. In seiner 'Betrachtung' der Vergangenheit konstruiert er die Dinge.
(Wir alle kennen das Phänomen bei Zeugenaussagen, die Darstellung bestimmter Erlebnisse durch Kinder ...)
Diese 'konstruierende' Betrachtung wird durch die ständige Wiederholung verstärkt (einschließlich der unterschiedlichen Erzählvarianten); wobei diese Art der Erinnerung auch von außen ausgelöst werden kann. Erzähle einmal einem Kinde anhand eines Bildes (dessen Inhalt dem Kind teilweise oder völlig unbekannt ist) über das vermeintliche Geschehen, das diesem Bild zugrunde liegt ... welche Rolle eben das Kind dabei hatte ...

Die Bertha
vom Niederrhein

(Mit dem Hinweis auf die Beilage in der NZZ habe ich durchaus eine solche Auseinandersetzung mit den 50er Jahren indendiert.)
dmz
dmz
Mitglied

Re: Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von dmz
als Antwort auf dmz vom 16.06.2007, 22:06:46
Hier nun noch meine oben angekuendigte Rueckschau auf die 'Fuenfziger Jahre',
an die in den eingangs angebotenen Artikeln kulturell u politisch interessant erinnert worden ist.
Das geschieht natuerlich aus meiner heutiger Sicht zurueckschauend, - ist aber nicht konstruiert.
Ich war 1950 elf Jahre alt und unsere Familie - damals in Hamburg beheimatet -
war vergleichsweise schadlos ueber das Kriegsende 1945 gekommen.
Ich habe die damaligen Verhaeltnisse zunaechst als ueblich empfunden,
bevor mir bewusste Vorstellungen vom eigenen Leben u von den Verhaeltnissen
zunehmend gekommen sind.
/
Alles in allem bewerte ich aus heutiger Sicht die 1950er Jahre fuer mich
als eher nicht zufriedenstellend.
Diese Betrachtungsweise ruehrt wahrscheinlich daher,
dass es quasi niemanden in meinem Umfeld in der Erwachsenenwelt gegeben hatte,
der mir ausfuehrlich u zeitgemaess Erklaerungen
zum Aufbau einer kontinuierlich sinnvollen Lebensgestaltung und
fuer das Begreifen der gesellschaftlichen Zusammenhaenge gegeben haette.
Ich habe das spaeter verzoegert kompensiert, aber eben mit respektablem Zeitverlust
und dem heutigen Empfinden, meine Moeglichkeiten nicht optimal genutzt zu haben.
Ob das in einer Nicht-Nachkriegszeit anders verlaufen waere, sei dahingestellt.
/
Mein Leben ab 1945 u in den 1950ger Jahren war bestimmt durch die Schulzeit.
Meine Eltern hatten einerseits noch mit ihrer persoenlichen Aufbauphase zu tun;
- andereseits liefen die Kinder ein wenig 'nebenher', wenn auch materiell passabel versorgt;
- als haette das Motto gegolten: 'Sollen sie sich halt von Vorbildern abschauen,
wie die Gesellschaft funktioniert' oder 'die Erfahrung wird's schon richten'.
Es war wohl allgemein die Zeit so in Ordnung; - aus heutiger Sicht eher defizitaer.
Und doch hatte ich Erwachsene gelegentlich damals sagen hoeren:
'Wie gut die Kinder/Jugendlichen es doch hatten'.
/
Englisch war bereits in der Volksschule (Grundschule) wahlfreie Fremdsprache gewesen.
Wegen der Britischen Besatzung von Hamburg nach dem Kriege
fand bei mir eine besondere Praegung fuer das Britisch-USAmerikanische statt.
Diese Sympathie hat sich in den 1950ern vertieft,
- zumal das oeffentliche Meinungsbild entsprechend gestaltet wurde -;
im Laufe der Zeit mag sich das bei mir relativiert haben,
- hat aber bis heute Spuren hinterlassen,
so dass ich mit der heute gelegentlich zu vernehmenden USamerikanischen Antipathie
nicht in der ueblichen Radikalitaet einverstanden sein kann.
/
Den Schulbetrieb seit 1945 u in der 1950ern habe ich als wenig ansprechend in Erinnerung.
Ich kann nicht ueber einen einzigen Lehrer von damals sagen,
er haette mich im Sinne eines Vorbildes beeindruckt u damit gefoerdert.
Die Schule hat einen 'muffigen Eindruck' u mir eher ein Angstgefuehl vermittelt;
sie betrieb - aus meiner Sicht heute - ein eindrucksvolles Ausleseprinzip,
obwohl sie sich natuerlich vordergruendig als respektierliche Lehranstalt verstand.
Wenn ich an einige meiner Lehrer so zurueckdenke, ueberkommt mich der Verdacht,
dass sie die Schueler eher als Mittel zum Zwecke
der Berufsausuebung u der Selbstdarstellung gesehen haben koennten.
Aber verstaendlich war das vielleicht irgendwie:
Da hatte uns ein Lehrer von seinen Erfahrungen im KZ erzaehlt,
ein anderer von seinen Fronterlebnissen im Krieg,
und andere trugen ihr 'Paeckchen von frueher' sicher schweigend mit sich herum
(Verbitterung, Enttaeuschung).
/
Nun hatten die 1950er Jahre fuer mich aber auch beschauliche Momente parat.
Um die vorher angedeuteten subjektiv negativen Momente aufzufangen,
hatte ich aktiv (quasi die Flucht) in den Sport angetreten (bes.intensiv Leichtathletik).
In diesem Zusammenhang - ueber die Medien transportiert - beeindruckten mich
natuerlich die Olympischen Spiele u Weltmeisterschaften.
Das Ideal des Sportes wurde mir damals auch nahegebracht (als Bestandteil)
ueber das in der Schule vermittelte Humanistische Bildungsideal.
/
Ich beurteile die 1950er Jahre als fuer mich nicht zufriedenstellend und unterstelle,
dass diese Zeit durch eine gewisse misanthropische Atmosphaere gekennzeichet war.
MfGdmz.
niederrhein
niederrhein
Mitglied

Vielen Dank und eine Anmerkung ...
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf dmz vom 22.06.2007, 20:18:49
Vielen Dank und eine Anmerkung ...

Es ist sehr aufschlußreich und durchaus - trotz oder gerade wegen der Sachliehkeit Deiner Zeilen - berührend, was und wie Du es beschreibst und schilderst.

Ich - Du gestattest mir MEINE Sicht - unterscheide zwischen dem, was und wie ich es damals als junger Mensch erlebt und erfahren (Das ist eine Geschichte für sich) und der heutigen Situation, die mir aufgrund von Erfahrung, doch einigen (weiteren) Informationen etc. ermöglicht, das von mir Erlebte in einen weiteren Zusammenhang zu stellen und zu verstehen. (Für mich persönlich waren die Jahre bis 1955 alles andere als schön.)

Ich möchte Dir noch einmal für Deinen langen beitrag danken und hoffe, daß Deine Zeilen auch für andere Mitgleider hier interessant sind.

Mit freundlichem Gruß
Die Bertha
vom Niederrhein
mulde1
mulde1
Mitglied

Re: Die fünfziger Jahre/ Beilage in der NZZ
geschrieben von mulde1
als Antwort auf hugo vom 17.06.2007, 16:33:54
Erinnerung an die 50er Jahre?
Lese erst heute zu diesem Thema.
Es ab gutes und weniger gutes - aber wir waren jung und
5 Jhre nach dem Krieg eigentlich schon wieder recht unbekümmert!
Die Mädchens waren auch damals schon begehrens wert.
Persönlich lente ich in der zeit meine spätere "Küchenfee" kennen .
Die Haare wurden zu einer "Tangomähne" gekämmt, Die Hosen mussten den üblichen Schlag haben.
Wenn auch Lebensmittelkarten (Marken)
und Kleiderkarten ( punkte) den Alltag behrrschten
man hatte Arbeit und man bemerkte es ging wieder aufwärts!
Wobei wir jungen Spunde mit der Zeit lebten und das wiedererwachen , als was alltägliches wahrnahmen.
So zu mindest in der ehemaligen "SBZ" un die junge DDR!
oder wie Adenauer zu sagen pflegte die " Soffjetszone!"
Da kamen die Werber der bewaffneten "Organe" suchten
junges volk für so eine Art Marine-es war mehr der jugendliche hang zum Abenteuer also ging man zur
"Seepolizei" mit null Ahnung was da einem erwartete!
Heute nach 54 Jahren denkt ich darüber!
Aber zurück zu den 50ern!
Es kam der 17.Juni 1953 wir tummelten uns locker auf
Adlergrund ( ein Seegebiet in der nähe von Bornholm,
hatten nach tagelangn Suchen nach Seeminen auf den sogenannten Zwangsweg entspannung und Ruhe wirklich von nöten.
Liegen vor Anker, herrliches Wetter, das Aussenbord baden sonst verboten war erlaubt, an Oberdeck hatte
der Funker den Latsprecher an Plötzlich eine eine harte
Stimme die den Ausnahmezustand erklärte.
Per Funk wurden wir sofort nach Peenemünde zurückgerufen!
Die Schiffsleitung musste zur Befehlsausgabe, wir die
Besatzung mussten erneut Seeklar machenund dorthin zurück wo wir an den vorherigen Tagen waren.
Aufgabe war die Sassnitzer Fischer wieder in ihren Heimathafen zurück zu beordern!
Auch an solchen tagen gab es die Situationskomik
Der Fischkutter lag längsseits- vorn verhandelte der
Kommandant und der Politoffizier mit den Kutterfischern
die modalitäten der Umkehr,
hinten fand eine tauschaktion von Besatzung zu Besatzung
statt der Kutter brauchte Diesel, den wir ausreichend hatten - unser Koch wollte frischen Dorsch haben!
Also gingen von uns etliche Wassereimer Diesel zum Kutter
dafür wechselten fangfrischer Dorsch zu herüber und das im besten einvernehmen der unteren chargen.
Seitdem schwärme ich von fangfrischen gebratenen Dorsch!
Wir suchten das Seegebiet um Bornholm noch mehere Stunden
nach Sassnitzer kutter ab , durften aber auch die Hoheitsgewässer um Borholm ( dänisch) nicht verletzen
um dann nach 3-4 tagen wieder in den Stützpunkt zurück zukehren.
Das wirkliche Geschehen im Lande haben wir nicht mitbekommen Fernsehen gab es noch nicht nur die Radio
nachrichten
Was wirklich der Grund war das hat man dann in Halbwahrheiten in Politstunden versucht zu erklären
mulde

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