Schwarzes Brett Computerintelligenz ist von menschlicher Intelligenz nicht mehr auseinander zu halten

Dann wünsch ich Dir eine gute Fahrt!

Meli

da hätte ich noch eine interessante Lektüre für die Reise:

Nicholas Carr: 'Wer bin ich, wenn ich online bin ... und was macht mein Gehirn solange?'

Gute Reise und sichere Heimkehr...

Gruß
libelle

Libelle,

da stimme ich Dir doch voll und ganz zu.

In dem Augenblick, wo die Entwicklung sich verselbständigt, entwickeln sich einfach Horroszenarien.

Ich frage mich auch, wie wert schätzt sich der Mensch selbst, wenn er sich einer solchen Maschinerie ausliefert?
Wann wird die Maschine bzw. der Computer sich "überlegen", dass der Mensch minderwertig und damit überflüssig ist?

Und ist es wirklich das, was unsere Kinder und Kindeskinder benötigen?

Meli

Solche Horrorträume entwickeln sich dann am leichtesten, wenn es dabei um ein Thema geht, mit dem man sich nicht ausreichend beschäftigt hat. Es ist kein Unterschied zu den Menschen, die Angst vor einem Eisenbahnzug hatten, der damals unvorstellbare Geschwindigkeiten erreichen sollte. Ich verstehe aber auch die pessimistische Grundeinstellung nicht, hinter allem Neuen und Unbekannten erst einmal eine Bedrohung zu sehen.

det

Nein, Det, an Horrorszenarien muss man dabei sicher nicht denken , ich finde die Entwickung sogar spannend - solange der Computer nicht über den Menschen gestellt wird.
Luchs

Ein Mensch besteht ja nicht nur aus Schaltzentralen im Gehirn, die auch -zugegebenermassen -bei einem Computer angepasst gesteuert werden können. Ein Mensch ist doch etwas mehr.

Liebe luchs35,

Du sprichst hier den Kern des Problems an: Was ist der Mensch, was macht uns aus?

Alles, was nicht Gehirn ist, kann man durch Prothesen austauschen, ohne unser Selbst zu ändern.

Menschen laufen mit künstlichen Gliedmaßen, künstlichen Organen oder Spenderorganen in der Gegend rum und sie sind doch noch immer sie selbst.

Dein Herz kann man austauschen, dein Gehirn aber nicht!

Um die Gegenthese zu Deiner Aussage (ohne eine Abwertung dessen, was Mensch sein bedeutet) vorzunehmen, behaupte ich: Der Mensch, sein Bewusstsein sind bestimmte Informationsverarbeitungsprozesse in seinem Gehirn, die die Wissenschaft gerade erst begonnen hat zu verstehen.

Wenn solche Schaltkreise ein Robotergehirn aufweisen würde, würde es ebenso und zwar zwangsweise subjektives Bewusstsein haben.

In Anlehnung an det: Menschen akzeptieren die Möglichkeit der Existenz von ICEs aber erst, wenn sie einem begegnen. In Bezug auf Roboter meine Prognose: es wird nicht mehr lange dauern und die Fakten werden die Zweifler verstummen lassen.

Die neurowissenschaftlichen Arbeiten von Christof Koch und Francis Crick sowie die Theorie der integrierten Information von Giulio Tononi weisen also darauf hin, dass eine spezische Art der Integration von Informationsflüssen, die Bewusstsein erzeugen, an bestimmten Gehirnstrukturen festgemacht werden kann. Sind diese Strukturen einmal vollständig analysiert und verstanden, kann die Art der Programmierung möglicherweise auch in Silicongehirnen implantiert werden. Das ist ja ein Wesen der Informationsverarbeitungstheorie, dass nicht das Substrat entscheidend ist, sondern nur die Art der Algorithmen.

Karl

Der Mensch ist aber doch auch zutiefst Gemeinschaftswesen.
Ist mein Bewusstsein nicht auch von einem Gegenüber abhängig?

Mareike

Solche Horrorträume entwickeln sich dann am leichtesten, wenn es dabei um ein Thema geht, mit dem man sich nicht ausreichend beschäftigt hat. Es ist kein Unterschied zu den Menschen, die Angst vor einem Eisenbahnzug hatten, der damals unvorstellbare Geschwindigkeiten erreichen sollte. Ich verstehe aber auch die pessimistische Grundeinstellung nicht, hinter allem Neuen und Unbekannten erst einmal eine Bedrohung zu sehen.

Ich glaube nicht, dass Du auch nur im Geringsten beurteilen kannst, wie weit ich mich mit der Materie beschäftigt habe.

Und woher willst Du wissen, dass ich tatsächlich hinter allem Neuen und Unbekannten eine Bedrohung sehe?

Es geht um die Reichweite des Neuen und Du willst mir doch wohl nicht allen Ernstes erzählen wollen, dass DU die Reichweite des Neuen und Unbekannten mit sämtlichen Auswirkungen auf die vor uns liegenden Generationen beurteilen kannst?

Meli

Natürlich ist das so. Wo siehst Du die Relevanz in Bezug auf unsere Fragestellung?

Karl

Ist doch ganz einfach, meli. Allein deine Wortwahl wie "sich einer Maschine ausliefert" und das Szenario "Wann wird die Maschine bzw. der Computer sich "überlegen", dass der Mensch minderwertig und damit überflüssig ist?" zeigen die Richtung, in der Du argumentierst. Daß "der Computer" den Menschen als überflüssig ansehen könnte, ist zwar ein unbegründetes Horrorszenario, aber gehen wir mal davon aus. Selbst wenn das geschehen würde, was sollte dann passieren? Setzt Du alles Ernstes voraus, daß Menschen einem Rechner die unbegrenzte Macht über ihr Leben geben? Hier kommt jetzt nämlich der Punkt, an dem Du dich vermutlich nicht ausreichend auskennst. Schon bei den Überlegungen zu SDI warnten Informatiker davor, daß es nicht möglich sei, ein solches System fehlerfrei zu erstellen. Es gibt eine Unzahl von möglichen Fehlerquellen und diese Zahl wächst mit jeder zusätzlichen Zeile Code. Es wird, soweit es heute absehbar ist, immer einen roten "Not Aus"-Knopf geben.

Allein die Formulierung, die Menschen würden sich "einer Maschine ausliefern" ist einerseits der Versuch, Emotionen in eine Sachdiskussion hineinzubringen und deshalb finde ich sie überflüssig. Andererseits machen Menschen so etwas täglich, indem sie sich ins Auto, in den Zug oder ins Flugzeug setzen. Das scheint dir bei der Wahl der Formulierung entfallen zu sein.

det

Da widerspreche ich Dir.

Noch kann ich mein Auto steuern und es hat zu tun - mit Ausnahme von Fehlern und auftretenden technischen Mängeln - was i c h möchte.

Also Dein Vergleich hinkt hier.

Wenn ein Computer seinen Erbauer entsprechend überholt hat, wie sieht es dann damit aus?
Ich wehre mich einfach gegen diesen unsäglichen Fanatismus, der meint, dass alles, was machbar ist, auch gemacht werden muss.

Ich sehe nirgendwo, dass es Menschen mit einer gleichen bzw. höhren Computerintelligenz unbedingt besser geht.

Und diesen Beweis kannst Du auch nicht erbringen.

Meli