Schwarzes Brett Alter ist keine Krankheit!
Gesunde "Alte" sind oft verleitet für ältere, hilfebedürftige Personen ehrenamlich tätig zu sein.
So auch ich.
Meinen Mund habe ich in dieser Hinsicht sehr weit aufgemacht, was diesen
Bedarf an Geduld für dieses Aufgabengebiet ausmacht.
Gleich vorweg, - Validation ist mir bekannt und habe auch eine entsprechenden Kurs besucht.
Ich betreue (nicht pflege) einen alleinstehenden Nachbarn der etwa gleich alt ist wie ich, -
ich habe es schon mal geschrieben.
Folgende Tätigkeiten mache ich für ihn:
"Pipserldienst" (wenn er seinen Notruf bedient und ist nicht in der Lage der Rettungsstelle zu antworten, werde ich angerufen - ich möge nach ihm sehen) und nur im Notfall die Rettung
verständigen.
Einkaufen, Postwege, Bankwege (Zahlscheine ausfüllen und aufgeben, Geld abheben etc.)
Nur: Er stürzt in der Wohnung und braucht die Hilfe tatsächlich mehrmals monatlich.
Die Wohnung öffnen und u.U. einen schwer Blutenden aufzufinden ist kein schönes Gefühl.
Aber er drückt x-mal den Hilfeknopf versehentlich.
Warum? Weil er das Band sehr locker umlegt und es rutscht an die Unterseite des Arms und
es genügt dann der Kontakt mit der Tischkante und schon wird die Nothilfe aktiviert.
Abgesehen davon, - er trinkt auch, was ihn geistig langsam aber sicher verfallen lässt.
In ein Senorenheim will er auf keinen Fall.
Es scheint auch noch nicht unbedingt notwendig zu sein, zumal er mit der Körperreinigung
und der Wäsche noch zurecht kommt.
Alle anderen Abläufe funktionieren gut.
Und jetzt wieder zurück zu meiner Einstellung für hilfsbedürftige etwas tun zu müssen.
Leicht ist diese Hilfeleistung nicht, obwohl ich weiß, dass Pfleger unvergleichlich mehr
Leistungen erbringen.
Und wo ist mein Problem. Die Geduld.
Man kann sich in dieser Hinsicht unendlich viel vornehmen aber schlussendlich wird
die Geduld auf eine harte Probe gestellt.
Zur Zeit gelingt es mir noch diese Probe zu bestehen, -
aber wie lange noch?
Und eines ist sicher, - ich werde dann wohl den Mund weniger voll nehmen,
was die freiwillige Hilfe anlangt.
Ich weiss nicht, ob ich für das, was Sie tun und schildern, Bewunderung haben soll oder Ihnen wünschen möchte, dass Sie schnell und umgehend auch an sich selbst denken.
Ich helfe auch, wenn jemand meine Hilfe benötigt und ich diese leisten kann. Aber nicht als Dauereinrichtung z.B. zur Entlastung für Familienmitglieder oder kostenpflichtige Pflegedienste. Dafür bin ich nicht ausgebildet und vor allem würde ich selbst dies nie von anderen verlangen oder erwarten.
Es ist das alte Problem, wenn alte Menschen "nicht ins Heim wollen". Solange sich jemand findet, der mit viel Anstand und Nächstenliebe diesen Menschen hilft, den Alltag zu meistern, können sie auch an dem Wunsch festhalten. Das ändert sich aber schnell, wenn sich keiner mehr dazu findet.
Hat der Nachbar keine Kinder oder Verwandte? Oder laden die alle auf Sie ab, weil sie nett und evtl. noch christlich motiviert, hier zur Stelle sind?
Versuchen Sie, sich hier ein wenig rauszuschleichen - Ihr Leben soll auch positive Gelegenheiten für Sie bieten, damit Sie noch lange Kraft haben, insbesondere um Ihr Leben gut zu führen. Alles Gute. Olga
nun ich kenne da einen Spruch Robin:
"Gut gemeint ist nicht immer gut getan"!
Hilfe zu geben ist schön und gut, aber es gibt auch Grenzen, wenn man fühlt, dass es zu viel wird, dass die Geduld auf eine harte Probe gestellt wird, wenn man sich ausgenutzt fühlt.....
Ich lebe allein, unternehme viel und wenn mich kleine "Zipperlein" plagen, dann versuche ich so gut es geht damit fertig zu werden. Sicher ist man nicht mehr so beweglich wie in jungen Jahren - für alle möglichen Arbeiten benötigt man mehr Zeit, aber die habe ich ja.....
Für mich ist Alter keine Krankheit sondern ein Zustand der unweigerlich schleichend eintrifft - ob ich will oder nicht. Und damit muss ich mich abfinden, sonst müsste ich ja schon in jungen Jahren der Welt "Ade" sagen - und wer will das schon?
Ich sehe dies ähnlich wie Sie, was meine persönliche Disposition anbelangt. Ich versuche bei den normalen, altersbedingten Zipperlein nicht so wehleidig zu sein, überspiele diese oder "überhöre" sie. Mit meinem Bewegungsprogramm bin ich noch sehr zufrieden, weil ich mich auch arrangiert habe damit ,dass eben Dinge, die ich vor Jahrzehnten machte, heute nicht mehr gehen. Aber 2 - 3x wöchentlich Fitness-Studio und Bewegung ebenso oft geht immer noch gut. Da orientiere ich mich dann z.B. an 80-jährigen, die fröhlich ihr Pensum ableisten (und nicht an den Jüngeren, die endlos über Krankheiten jammern).
Dafür habe ich jetzt mehr Zeit als damals, mich z.B. auch um Dinge zu kümmern, die mich immer interessierten (Politik, Kultur usw.) und zwar in höherem, zeitlichen Rahmen. Das entschädigt mich für vieles.
Bei der Sache, die Robin schilderte, könnte ich ähnlich altruistisch helfen, wenn ich von einer Sache viel Ahnung habe oder davon überzeugt wäre,dass ich Gutes bewirke. Treffen die Faktoren auf mich nicht zu, mache ich etwas auch nicht gut, sondern irgendwann unwillig und der Hilfe-Faktor wäre nicht mehr gegeben. Irgendwann würde ich dann wohl zur hilflosen Helferin, wenn ich feststelle, dass umgekehrt Hilfe für mich Fehlanzeige ist.
Davor sollte man sich unbedingt schützen. Olga
Wenn es um Angehörige geht, ist man ja meistens erstmal dazu "gezwungen" mit anzupacken und die nötige Hilfe auch zu leisten. Ich spreche aus Erfahrung, habe meinen Vater zusammen mit meiner Schwester über viele Jahre begleitet..., nicht gepflegt, er war "noch" in der Lage, zu Hause zu leben.
Meine Schwester und ich haben neben der Arbeit versucht, zu helfen wo es geht und wir sind ganz schnell an unsere Grenzen gestoßen...leider ...und aufgeben konnten wir unsere Jobs nicht.
Ich habe dabei für mich zumindest eine ernüchternde Wahrheit begriffen...und zieh den Hut vor Pflegekräften..., könnte selbst aber nie Jemanden pflegen...das musste ich mir eingestehen und ich denke, das war gut, denn was nützt es, sich bis aufs "Blut" zu arrangieren, sich selbst fast aufzugeben oder krank zu werden...dann lieber ehrlich sein und sich eingestehen, dass man das nicht kann und auch nicht möchte.
Dann muss man andere Wege finden und die findet man ja dann auch.
Schwer ist solch eine Entscheidung allemal aber ehrlich.
Kristine
Wenn es um Angehörige geht, ist man ja meistens erstmal dazu "gezwungen" mit anzupacken und die nötige Hilfe auch zu leisten.
Kristine
Das Alter ist was schönes. Auch wenn man nicht mehr so kann wie man will, ist es dennoch wunderbar. Jede einzelne Sekunde sollte geschätzt werden. Auch wenn man Alleine ist, bedeutet dies nicht gleich Einsamkeit! Die Erinnerungen versüßen die einsamen Stunden. Mit einem netten Glas Rotwein [Werbelink entfernt. Admin Margit], einfach in den Erinnerungen versinken..... Wundbar.
Das Alter ist was tolles!!!!
ich stimme dir voll und ganz zu. Wir müssen aktiv sein, nicht überaktiv.
Kontakte pflegen und sich nicht verkriechen.
Offen sein für Neues und bereit sein, etwas dazu zu lernen.
Ja und mit unseren Wehwehchen arrangieren.
In diesem Sinne noch einen schönen Restsonntag
und morgen einen positiven Start in die neue Woche.
Positive Grüße
Brigitte
Durch Zufall bin ich auf dieses schon etwas ältere Thema gestoßen.
Hier mein Beitrag dazu 😉
Monja. :-)