Religionen-Weltanschauungen Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
Auch wenn die Taten vom weltlichen Gesetz her verjährt sind, hätte es der Vatikan in der Hand, die verbrecherischen Taten zu bestrafen, falls der Täter noch lebt. Bis dato hatte ich aber immer das Gefühl, dass der Vatikan froh über jede Verjährung sei.
Das halte ich für unwahrscheinlich, dass junge Männer sich für den Beruf Priester o.ä. entscheiden, weil sie atypisch veranlagt sind. Die Entscheidung muss sehr früh fallen, noch in der Schule. Sie müssen ein altsprachliches Gymnasium besuchen (Latein, Griechisch, Hebräisch). Welcher Junge weiß denn da, wie er veranlagt ist ? Ich denke, es sind völlig normale junge Männer. Durch den Zölibatszwang werden sie vielleicht mit der Zeit anders ? Wer weiß ?
Als Teenie/Twen kannte ich einen katholoischen Theologiestudenten. Er und seine Kommilitonen waren m.E. völlig normale junge Männer, die verschiedene Gründe hatten, diesen Weg zu wählen. Über die Hälfte dieser Studenten ist vor Abschluss abgespruchen - der Liebe zu einem Mädchen wegen.
Dass katholische Kinder beichten gehen müssen, das empfand ich als Kind zunächst lästig, dann aber sehr gut. Denn ich durfte ja alles mögliche anstellen, nächste Woche kann ich es ja beichten. Hahahaaa. Aber so war das und ist es noch heute ! Man darf viel mehr ausfressen als andere Zwei Vaterunser zur Strafe und alles steht wieder auf Null.
Als ebenfalls katholisch getaufte Frau und sozialisiert in dieser Religion musste auch ich regelmässig zur Beichte gehen. DA denke ich heute noch an einen alten Priester (das fand ja immer in abgedunkelten Kabinen in einer kalten Kirche statt), dem ich beichtete, dass "ich gegen das 6. GEbot verstossen hätte". Er fragte dann lange nach den Details. DA ich aber keines von Interesse für ihn finden konnte (es handelte sich um Doktorspielen mit anderen Kindern) , entliess er mich mit der Aufgabe, 20 x "Gegrüsset seist Du Maria" zu beten.
Also vor der Tatsache,d ass man dann wieder was anstellen durfte, gehörte schon die Busse.
ABer heute wird die Beichte durch Psychotherapien abgelöst. Auch dort sitzen Menschen vor einem Fremden und erzählen aus ihrem Leben und von ihren Problemen. Nur sind hier die Stunden bedeutend teurer als im Beichtstuhl und ob es hilft, ist auch letztendlich unklar. Olga
Buße waren die paar Vaterunser, die man in der Kirche schnell heruntergerasselt hat, und danach gingen wir Zigaretten rauchen (mit ca. 7-10 Jahren). Das Rauchen wurde dann am nächsten Samstag gebeichtet. Ich hatte aber nie das Gefühl, über Probleme mit dem Herrn Pfarrer zu sprechen, sondern es war nur ein Herunterleiern von sogenannten lässlichen Sünden, wie z.B. frech zur Mutter sein, heimlich jemand Vogenkacke in den Briefkasten geschmissen etc. Ja, das waren schon Sünden, so hatte man das im Religionsunterricht gelernt.
Jil, ich sehe das als ERwachsener so, dass die Beichte ein Pendant zur heutigen Psychotherapie sein kann und irgendwo auch war. Menschen sprechen nun mal gerne über ihr eigenes Leben, über Probleme und Unsicherheiten und brauchen dazu jemanden, der ihnen zuhört. Und das waren früher die Pfarrer, die zudem unter Schweigepflicht standen. Olga
Ok Olga, als Erwachsener ist die Sicht anders.
Aus meinem Beitrag kann ja keiner ersehen, dass ich nur als Kind zur Beichte gegangen bin, ab ca. 14 J. dann nie mehr (die Eltern durften das allerdings nicht wissen !).
Und als Kind hatte ich nie das Bedürfnis, mich mit jemandem auszusprechen, schon gar nicht mit dem Pfarrer. Pfarre, Religionslehrer und Nonnen mochte ich nicht, warum auch immer .....
Wir Kinder gingen zur Beichte, weil wir das mussten, jede Woche. Und wir Kinder haben uns zusammen gesetzt, um unsere Sündenliste überhaupt zusammenzukriegen, damit sich die Beichte lohnt. So bekloppt war das.
Zurück zum eigentlichen Thema LG Jil
Ich frage mich, warum hier nur von Priestern gesprochen wird, wo bleiben die mit Jesus verheirateten Frauen - die Nonnen??Ich ging in einen von Nonnen geführten Kindergarten - nach drei Wochen erklärte ich meiner Mutter
"Nein, dorthin gehe ich nicht mehr!" - und setzte mich durch. Das war mein erster und letzter Kindergarten...
Ich kenne aber einen Fall aus der selben Zeit - ein Bekannter wurde im Kindergarten von einer Nonne
sexuell missbraucht, und die wurde - damals extrem selten - zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe
verurteilt. Was genau damals geschehen ist, weiß nicht einmal er selbst - Einblick in die Gerichtsakten
wurde ihm verwehrt. Er blieb allerdings als Folge der Geschichte Zeit seines Lebens arbeitsunfähig...
() qilin
mausschubser: Niemand zweifelt an, was Du über die Vergangenheit schreibst. Aber das Thema hatten wir schon hundertfach. Die Überschrift hier lautet: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Und das stimmt so nicht.
Nicht nur, sondern weltweit und bis hinein in die eigenen Familien.
Wieso und warum kann dagegen nichts gemacht werden?
Aus Feigheit und der Angst selber in die Mühlen zu geraten.
Meine Vermutung ist, dass der Kindesmissbrauch bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft reicht.
Vater, Onkel, Richter und Anwälte, Geschäftsleute und Politiker sind davon meines erachtens nicht ausgenommen.
Ich will nicht verallgemeinern, aber da und dort gibt es das.
Man sieht es ja in der Kirche. Keiner getraut sich richtig dagegen vorzugehen und im privaten Bereich ist es auch so.
Der Herr Anwalt? Da kann man doch nicht ....
Und die armen Kinder leiden ihr Leben lang.!
Mir tun die Kinder leid. Sie sind hilflos!
mausschubser: Niemand zweifelt an, was Du über die Vergangenheit schreibst. Aber das Thema hatten wir schon hundertfach. Die Überschrift hier lautet: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Und das stimmt so nicht.Das wird die Zukunft zeigen. Es häufen sich zur Zeit die Fälle, die an die Öffentlichkeit kommen. Doch warum sollten wir glauben, daß die kriminellen Priester auf einmal ihre Schandtaten eingestellt haben? Warum sollten wir glauben, daß die Vertuschungsaktionen der Kirche auf einmal enden? Solange vom Oberhaupt der kath. Kirche nur salbungsvolle Worte und keine konkreten Aktionen kommen, da traue ich denen nach wie vor alles zu.
det