Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?

Religionen-Weltanschauungen Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?

Karl
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Administrator

RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 17.08.2018, 13:00:44
Karls Aussage: "Gäbe es kein Zölibat würden weniger atypisch veranlagte Menschen Priester werden und die Teilmenge derjenigen, die diesen Beruf ergreifen, repräsentativer für die Gesellschaft werden." kann ich nicht so ohne weiteres zustimmen. Es impliziert, dass es eine Anhäufung von "atypisch" Veranlagten in der Priesterschaft gibt. 
Genau das wollte ich aber aussagen. Wobei ich nicht in Abrede stelle, das die Macht des Amtes  hinzukommt. 

Grundsätzlich sollte m. E. in Frage gestellt werden, ob schon Kinder zum Beichten geschickt werden dürfen. M. E. sollte dies nicht zulässig sein.  

Karl
schorsch
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ahle-koelsche-jung vom 18.08.2018, 23:29:11
Viele katholische Priester werden nicht pädophil wegen dem Zöllibat, sondern sie haben das Zöllibat gewählt, um ihre Pädophilie ausleben zu können!
geschrieben von schorsch


Also ich hab mit der Kirche Nichts am Hut und verachte die Vorgehen genauso wie ihr Anderen auch. Es wurde echt Zeit das es ein Aufdecken gibt und das endlich Konsequenzen daraus gezogen werden (hoffentlich)!!! um dem Ganzen einen Riegel vorzuschieben. 
Allerdings kann ich der Meinung von Schorsch in keinster Weise zustimmen. Im Umkehrschluss würde es auch bedeuten das Väter Väter werden um ihren Gelüsten nachzukommen. Ich halte die Aussage für etwas zu weit gegriffen. Sorry, ehrlich gesagt sehe ich es als Mutmassung an eine derartige Aussage überhaupt zutreffen. Klar, Jeder hat ne Meinungsfreiheit die er auch kund tun kann. 
der a-k-J 

Rot von mir markiert
Da greifst du aber weit aus!

Ich behaupte ja nicht, dass ALLE, die Pfarrer werden wollen, dies nur auf sich nehmen, um sich nachher an Kindern zu vergreifen. Aber der Prontsatz der Pädophilen in diesem Beruf ist nun mal grösser als in anderen Berufen.

Der Vollständigkeit halber noch eine Frage: Was glaubst du, wie viele Männer nur heiraten, weil ihre Sexualpartnerinnen von ihnen geschwängert wurden? Auch wenn sich der Mensch vom Tier abheben möchte: seine Triebe sind immer noch tierisch!
ahle-koelsche-jung
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von ahle-koelsche-jung
als Antwort auf schorsch vom 19.08.2018, 10:41:08
aber der Prontsatz der Pädophilen in diesem Beruf ist nun mal grösser als in anderen Berufen.

Der Vollständigkeit halber noch eine Frage: Was glaubst du, wie viele Männer nur heiraten, weil ihre Sexualpartnerinnen von ihnen geschwängert wurden? Auch wenn sich der Mensch vom Tier abheben möchte: seine Triebe sind immer noch tierisch!
geschrieben von schorsch

OK der Prozentsatz ist sehr hoch, da geb ich dir Recht. Oder sehen wir das nur so weil wir andere Zahlen nicht zum Vergleich haben?

Kann nur nicht nachvollziehen was das heiraten aufgrund Schwangerschaft damit zutun haben soll? Denke aber mal das die Zahl derer auf dem absteigenden Ast ist (in der heutigen Zeit und zumindest in unseren Breitengraden).
Das die menschlichen Triebe tierisch sein können stell ich auch nicht in Abrede, das liegt klar auf der Hand.

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qilin
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von qilin
als Antwort auf Jil vom 17.08.2018, 17:14:37
Ich finde schon, dass der Missbrauch bei Katholiken mit dem Zölibat in Verbindung steht. 

Zwar bin ich nicht ganz bibelfest, aber selbst in der Bibel wird die Verbindung Mann/Frau befürwortet.
 
geschrieben von Jil
Nicht nur das - im NT wird sogar ein Familienleben für Priester eingefordert:
 
1Tim 3,2 Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, besonnen, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren,
3 kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig,
4 einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat, in aller Ehrbarkeit.
5 Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen?

Das Pflichtzölibat wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt, die theologisch/psychologischen Begründungen kamen erst später dazu. Dass es mit Kindesmissbrauch in Verbindung steht, scheint mir offensichtlich - wo es im Buddhismus ein Zölibat gibt, gibt es die gleichen Probleme. Ich glaube aber nicht, dass pädophil Veranlagte (oder auch Homosexuelle) gezielt ins Zölibat streben - ich denke dass das Pflichtzölibat die Entwicklung von Homosexualität und Pädophilie fördert - wer Priester werden will, hat wohl kaum finstere Hintergedanken, aber die betonte Asexualität des Seminars provoziert sexuelle Wünsche, die auf 'normalem' Weg nicht ausgelebt werden dürfen - ähnlich wie 'knastschwul' - und später, in der Seelsorgepraxis, fehlen dann die Gleichgesinnten... Verwirrt

() qilin
schorsch
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf qilin vom 20.08.2018, 09:29:39
I...........
Das Pflichtzölibat wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt, .........

() qilin
Du triffst den Nagel auf den Kopf: Damals, als fromme oder auch weniger fromme Männer (es waren zum Teil auch Männer, die etwas verbrochen hatten, aber - wenn aus reichen Häusern - den Häschern entzogen werden sollten) sich entschlossen, der Welt zu entsagen, hatten sie es bald mal satt, von den Allmosen der Gläubigen zu leben. Also musste regelmässiges, genügendes Einkommen beschafft werden. Die Lösung: Es wurden möglichst Männer aus vermögenden Häusern dazu überredet, den frommen Orden beizutreten. Um ihnen den Übertritt in die Askese etwas schmackhafter zu machen, wurden die Angehörigen der Eintrittswilligen animiert, dem Sohn oder Bruder ein "Eintrittsgeld" mitzugeben, auf dass dieser dann doch nicht allzu hungrig leben solle im Kloster. Und man tat den Angehörigen kund, es sei ein wohlgefälliges Werk, wenn sie das täten. Denn der Bruder/Sohn hätte ja im Kloster einen direkten Draht zum Himmel und werde dafür beten, dass die wohlgefälligen Spender bei Gott einen Ehrrenplatz bekämen.

Und so kamen denn nicht nur grosszügige Gelder in die Klöster, sondern es wurden auch fleissig Güter und Ländereien ins Kloster vererbt. Diese Ländereien wurden zerstückelt an Lehensleute zum Bebauen und verwalten gegeben.

Und weil das ein einträgliches Geschäftsmodell wurde, erschuf man auch noch Frauenklöster.

Wers nicht glaubt, der erkundige sich doch mal in seiner Nähe danach, welche Ländereien Klöstern gehören und wie sie dazu gekommen sind.

Und dann überlegt mal, warum das Zöllibat eingeführt wurde. Ein Tipp: Wären Frau und Kinder vorhanden, müsste das eingebrachte Gut ja mit denen geteilt werden!
qilin
qilin
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von qilin
als Antwort auf schorsch vom 20.08.2018, 10:23:37

Es ging dabei nicht nur um die Mönche (die Klöster hatten sich ja aus dem Einsiedlertum entwickelt), sondern auch um die 'Pfaffen' (Weltpriester); da war die Überlegung ganz einfach: Wenn eine Familie da ist, erbt die das Vermögen des Priesters; wenn keine da ist, bleibt das Vermögen der Kirche...

() qilin


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Sirona
Sirona
Mitglied

RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von Sirona
als Antwort auf schorsch vom 20.08.2018, 10:23:37
Und dann überlegt mal, warum das Zöllibat eingeführt wurde. Ein Tipp: Wären Frau und Kinder vorhanden, müsste das eingebrachte Gut ja mit denen geteilt werden! 

Und genau das wird der Grund sein warum das Zölibat nicht abgeschafft wird, obwohl viele die Abschaffung fordern. Es geht halt um Macht und Geld! 

In Bezug auf den "Mammon" ist im NT die Aussage Jesu zu lesen:
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. (Matth. 6:19-21)

Bezüglich angestrebten Reichtums habe ich hier einen lesenswerten Artikel gefunden:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/geld-und-religion-im-namen-des-mammon/1651672.html

LG Sirona

 
Mona 100
Mona 100
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von Mona 100
als Antwort auf adam vom 17.08.2018, 08:58:25

gerne, zu gerne würde ich auch, dazu etwas schreiben,
doch meine Schreibweise würden hier, viele Anhänger nicht dulden.
denn für soviel Abartigkeit, habe ich keine humanen Worte übrig

ach ja, der WITZ ist,
dass es bei so viele Abartigkeit/Schindereien,
eine Verjährung gibt,
bei den missbrauchten opfern,
gibt es keine Verjährung, die müssen damit leben.

RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 20.08.2018, 10:43:52
Und dann überlegt mal, warum das Zöllibat eingeführt wurde. Ein Tipp: Wären Frau und Kinder vorhanden, müsste das eingebrachte Gut ja mit denen geteilt werden!
Das bringt mich doch auf die geniale? Idee, dass eine VaterschaftsBestimmung mit den neuen? DNA-Methoden jederzeit leicht möglich ist.
Sollte sich die (Nicht-)Erbfolge bei Zölibat deswegen als Null&Nichtig herausstellen? Na dann kammers auch gleich lassen. Also hat Klerus sich wieder mal selbst ins Knie ge...schossen.
Schreien
olga64
olga64
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mona 100 vom 20.08.2018, 11:01:46
 
 
ach ja, der WITZ ist,
dass es bei so viele Abartigkeit/Schindereien,
eine Verjährung gibt,
bei den missbrauchten opfern,
gibt es keine Verjährung, die müssen damit leben.
Das ist natürlich kein Witz, sondern es handelt sich um rechtsstaatliche Gepflogenheiten. Wenn das Opfer sich nicht meldet, weil es evtl. vom Täter oder nahestehenden Personen bedroht wird, bleibt ein mutmasslicher Täter (oder Täterin, die es ja auch gibt, wie wir wissen!)  straffrei, wenn nach Jahrzehnten die Verjährung eintritt.

Es kann nun mal in Rechtsstaaten niemand auf Verdacht oder präventiv  juristisch belangt werden, solange BEweise fehlen. Bei Missbrauch ist dies wie bei Vergewaltigung sehr schwierig, weil in den allermeisten Fällen nur zwei Personen beteiligt sind.

Die meisten MIssbrauchsfälle finden im direkten und familiären Umfeld statt; auch hier muss bewiesen werden, bevor jemand verurteilt wird. Oder würde es Ihr persönliches Rechtsempfinden wirklich positiv beeinflussen, wenn jemand, den Sie kennen und der unter einem Missbrauchsverdacht steht, ohne Beweisermittlung und URteil umgehend in den Knast käme?

Wie in diesem Fall in den USA wurde innerhalb von 70 Jahren missbraucht. Auch wenn es keine Verjährung gäbe, dürften viele der mutmasslichen Täter und auch Opfer bereits gestorben sein. Olga

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