Religionen-Weltanschauungen Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
@WANDERSMANN
Es wird noch skandalöser, wenn du bedenkst, dass die Kirche über die Einkommensteuer/Kirchensteuer mit dem Staat verbandelt ist und dieser bisher ebenso wenig tätig ist.
@karl
Lieber Karl,
die Studie berücksichtigt nur die katholische Kirche!!!! Sie berücksichtigt nicht die mit dieser Kirche verbundenen Glaubenskongregationen, die alle im Religionsunterricht oder an Internatsschulen tätig waren!!!( Jesuiten, Palottiner,.....) männlich wie weiblich!
Traurig und scheinheilig!
anni53
Der abartige Zwang Kindern die Beichte abzunehmen und sie zu nötigen, Sünden zu bekennen (und sich auszudenken), würde eine weitere Reduktion zur Folge haben.
Den zitierten letzten Satz meinst du sicher umgekehrt. Dann stimme ich dem zu.
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adam
Ich stimme Dir in Deinen beiden Feststellungen zu. Allerdings bin ich soviel Realist, dass ich weiß, dass Das Zölibat ganz gewiss nicht innerhalb weniger Jahre einfach mal so per Dekret abgeschafft werden kann und wird. So realistisch müsstest Du auch sein. Auf das Beichtproblem bin ich erst gestern durch den 'Bericht gestoßen worden. Da habe ich eine Idee, die sich sofort realisieren ließe: Kindern muss die Beichte von zwei Priestern gleichzeitig abgenommen werden. Und wenn der Beichtstuhl dafür zu klein ist, muss halt ein weiterer Beichtstuhl eingerichtet werden.
Ich habe für die Problematik leider auch keine Lösung. Und ich kenne die Qualen von Betroffenen. Ich habe hier schonmal beschrieben, dass mich ein erwachsener Mann vor gut 20 Jahren(als bis dahin einzigen!) ins Vertrauen gezogen und mir seine ganze Geschichte über 1-2 Jahre hinweg erzählt hat. Die Geschichte unde der psychische Zustand dieses Mannes waren grauenvoll. Sein Leben hat sich fast ausschließlich in seinem Bett/seiner Wohnung abgepielt. Unvorstellbar. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist und hoffe, dass er sich in den letzten Jahren auch anderwärts öffnen konnte.
Ich halte aber weiterhin daran fest, dass ich den Priestern und dem übrigen Kirchenpersonal zunächst vertraue. Ich werde mir durch die laufende Diskussion kein Mistrauen einpflanzen lassen. Aber genau das geschieht hier und in anderen Foren/Medien von einigen Zeitgenossen permanent. Ich sage aber ganz klar: Diesen Zeitgenossen würde ich im Alltag nicht von hier bis zur Tür vertrauen.
Bleribt am Ende noch die Frage: Was wird eigentlich so großflächig, wie bei der kath. Kirche getan, um den zahlenmäßig größeren Kindesmissbrauch in Familien aufzudecken und zu verhindern? Die Frage müssen wir uns stellen, wenn wir mit dem Finger auf Priester zeigen.
Richtig Adam.
Ich wollte sagen, das Verbot der abartigen Beichtforderung an Kinder würde den Kindermissbrauch reduzieren.
Karl
[...]
Bleribt am Ende noch die Frage: Was wird eigentlich so großflächig, wie bei der kath. Kirche getan, um den zahlenmäßig größeren Kindesmissbrauch in Familien aufzudecken und zu verhindern? Die Frage müssen wir uns stellen, wenn wir mit dem Finger auf Priester zeigen.
Whataboutism (aus dem englischen What about ...? = „Was ist mit ...?“ und dem Suffix -ism = „-ismus“ zusammengesetzt) ist eine oft als unsachlich kritisierte Gesprächstechnik, die unter diesem Namen ursprünglich der Sowjetunion bei ihrem Umgang mit Kritik aus der westlichen Welt als Propagandatechnik vorgehalten wurde. Es bezeichnet heute allgemein die Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Hinweise auf ähnliche oder andere wirkliche oder vermeintliche Missstände auf der Seite des Kritikers.[...]
aus Wikipedia: Whataboutism
[...]Schon klar. Wenn Leugnen und Kleinreden nicht mehr ziehen, dann gibt es immer noch den Whataboutism (bzw. die erweiterte Version) als letzten Ausweg.
Bleribt am Ende noch die Frage: Was wird eigentlich so großflächig, wie bei der kath. Kirche getan, um den zahlenmäßig größeren Kindesmissbrauch in Familien aufzudecken und zu verhindern? Die Frage müssen wir uns stellen, wenn wir mit dem Finger auf Priester zeigen.
det
@ingo*,
zahlenmäßig ist der Missbrauch in Familien wahrscheinlich tatsächlich größer - in absoluten Zahlen, aber eben nicht prozentual. Wie hoch ist der Anteil der Priester an der Bevölkerung? 1 Promille, 0,1 Promille?
Bei der Kirche spielt zusätzlich der irrwitzige Gegensatz zwischen Lehre und Verhalten eine wichtige Rolle. Es ist diese geschulte Heuchelei, die mich anwidert.
Karl
Mich widert diese Heuchelei der kathol. Kirche auch an und wenn man bedenkt, dass seit der Aufdeckung der Missbrauchsfälle im Jahre 2010 fast alles so weiter gelaufen ist..., ist es um so schlimmer.
Diese Kirche ist so entsetzlich von Lügen durchsetzt, dass man kotzen könnte...sorry...
Nun mussten sie gestern gezwungener Maßen Stellung beziehen, das aber auch nur zaghaft, zwar bestimmt aber irgendwie kann man dem nicht glauben, so mein Gefühl.
Meine Meinung...., es besteht eben ganz klar ein Zusammenhang zwischen Missbrauch und Leben im Zölibat...kann es denn gesund sein, wenn Mann (versteckt in kirchlichen Gewändern) keinen Sex haben darf...nein, das kann absolut nicht gesund sein und führt doch genau dazu.
Kinder und Jugendliche sind nunmal "leichte Beute" und manipulierbar und man hat sie als Priester oder in anderer Position immer und ständig vor Augen..., was von diesen Schändern auch gnadenlos ausgenutzt wurde und wird.
Das Zölibat muss weg und ich denke, dass dann auch nicht mehr soviele Missbrauchsfälle auftreten werden.
Kristine
Aussagen des Papst zum Mißbrauchsskandal, gefunden bei Tagesschau.de:
Als "monströs" hat Papst Franziskus die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche bezeichnet. Aber man müsse die Vertuschung eben auch im Zusammenhang mit der damaligen Zeit sehen. Damals seien solche Fälle überall verschwiegen worden.An anderer Stelle kommt noch einmal der Satz, dass Historische Tatsachen aber aus dem Zusammenhang ihrer Zeit zu deuten seien und nicht allein mit heutigen Maßstäben. Das gelte etwa für die Beurteilung von Verbrechen gegen indigene Bevölkerungen, die oft äußerst grausam gewesen seien.
Papst Franziskus hat davor gewarnt, Fehlverhalten früherer Zeit ausschließlich nach heutigen Kriterien zu betrachten. Das gelte auch für den Umgang mit sexuellem Missbrauch, sagte er. In früheren Zeiten seien solche Vergehen überall verschwiegen worden - beispielsweise auch in Familien, "wo der Onkel die Nichte vergewaltigte, der Vater die Kinder - weil das eine riesengroße Schande war".
[...]
Naja, dann war es vielleicht doch alles nicht so schlimm, denn man muß es eben aus seiner Zeit heraus verstehen, selbst Grausamkeiten. Warten wir mal ab, wann der Erste den Holocaust aus seiner Zeit heraus neu deuten will. Schließlich stand er in einer lange währenden Tradition des Antisemitismus.
Ich könnte kot..., bei dem was die kath. Kirche absondert. Vertuschen, Kleinreden, Whataboutism, Relativieren .... denen ist absolut nichts mehr peinlich.
det
Dieser Meinung bin ich nicht.
Kindesmissbrauch kommt in allen Kreisen vor.
In der Familie der Vater, der Onkel, der Nachbar.
Von der ärmsten Familie bis in die höchsten Kreise in Wirtschaft und Politik.
Egal ob verheiratet oder nicht.
Ich glaube das ist eine Sucht, da sie nur noch bei unschuldigen Kindern Befriedigung bekommen.