Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?

Religionen-Weltanschauungen Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?

schorsch
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 16.08.2018, 15:25:21

" Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche?"

Er häuft sich nicht, sondern hat sich zu einem Vulkan aufgehäuft, der nun eben ausgebrochen ist. Jahrzehnte lang ist es dem Klerus gelungen, den Ausbruch unter dem Deckel zu halten. Und nun, da der Ausbruch da ist, tut man im Vatikan so, als müssten sie sich dort verwundert die Augen reiben. Dabei sind doch einige der schlimmsten Kinderschänder dort zu "göttlichem" Ruhm und Ehren gekommen. Und wenn nun Papst Franziskus so tut, als sei er überrascht worden von den Enthüllungen, meint er nicht etwa, er habe nichts darüber gewusst, sondern dass er überrascht ist, dass die Untaten doch noch an den Tag kamen.

Merke: Wenn die Klerikalen wegen ihrem unsinnigen Gelübde nicht die Mädchen von vorne nehmen können, dann eben die Buben von hinten!

Sorry für die deutliche Sprache!

schorsch
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von schorsch

Viele katholische Priester werden nicht pädophil wegen dem Zöllibat, sondern sie haben das Zöllibat gewählt, um ihre Pädophilie ausleben zu können!

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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 16.08.2018, 12:30:16

Es ist das Problem JEDER PATRIARCHALISCHEN GESELLSCHAFT.
Es ist eine Frage der Macht bzw. Der Machtverhältnisse.

Es ist eine Frage, wie weit in einer Gesellschaft bzw. einer Gesellschaftsschicht es verbreitet und akzeptiert ist, Mädchen und Kinder als inferior anzusehen.

Es werden mit nachtwandlerischen Sicherheit Opfer ausgesucht, von denen "gewußt" wird, dass sie bzw. Ihr Umfeld  nicht entsprechend reagieren werden.


Siehe  


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Mitglied_81b4260
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 17.08.2018, 09:36:47

Ohne Insiderwissen, wie es in Priesterschulen (früher die einzige Möglichkeit für viele 10 bis 18 jährige zur Matura)
​​​​​​ und Priesterseminaren zugeht, kann nicht gut beurteilt werden.  

Hierzulande hat sich da vieles geändert.
 

ingo
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 16.08.2018, 12:30:16

Wie kommst Du darauf, dass sich Kindesmissbrauch in der kath. Kirche häuft? Mir stellt sich dar, dass sich die Aufklärungsrate von früheren Missbräuchen häuft. Und das beurteile ich positiv. Mehr gibt es nach den hunderten vonBeiträgen, die hier dazu geschreiben wurden, doch schon nicht mehr zu sagen. Alle Argumente dazu sind doch ausgetauscht. Oder nicht?

Monja_moin
Monja_moin
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Karl vom 16.08.2018, 19:31:06

Nach der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid)  im Jahr 2005 von der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) gegründet, sind die Gründe der Kirchenaustritte aus der katholischen Kirche nicht in erster Linie der Kindesmißbrauch und das Zölibat.

Auch wenn diese Kirchenaustritte der katholischen Kirche gestiegen sind, sind die Zahlen der Kirchenaustritte bei der evangelischen Kirche immer noch höher.
 
Siehe Link:
Kirchenaustritte evangelische und katholische Kirche

Etwas längere Zitate aus dem Link:

Die Gesamtzahl der Kirchenaustritte in Deutschland (Landeskirchen und Bistümer) ist 2016 zwar etwas geringer als in den Jahren 2013 bis 2015, bewegt sich jedoch (mit Ausnahme dieser drei Jahre) mit 352.000 auf einem hohen Niveau. Bei der evangelischen Kirche ist der Mitgliederschwund im Jahr 2016 der Zweithöchste seit 1995. Bei den Katholiken liegt die Zahl zwar niedriger als 2013, ist aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau und übersteigt die jährlichen Mitgliederverluste der Jahre 1980 bis 2009 - ohne dass für 2016 ein direkter Anlass zu erkennen wäre.
...............................................................................

Bis 2010 zeigt sich, dass innerhalb der evangelischen Kirche eine erheblich größere ‚kritische Masse’ des Kirchenaustritts vorhanden war, als in der katholischen Kirche. Doch mit dem Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe innerhalb der katholischen Kirche brach auch für viele Katholiken die Glaubwürdigkeit der kirchlichen Werte zusammen und sie traten aus.
Die Entwicklung der katholischen Austrittszahlen verläuft inzwischen fast parallel zu der der Austritte aus der evangelischen Kirche. Ein mit einem nachhaltigen Rückgang der Austrittsbereitschaft verbundener „Wir sind Papst“-Effekt durch die Wahl von Joseph Kardinal Ratzinger zum Papst im Jahr 2005 konnte nicht festgestellt werden.
Noch nie sind in Deutschland so viele Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten wie im Jahr 2014. Die Zahl der Austritte sowohl aus der katholischen Kirche, als auch aus der evangelischen ist in Deutschland enorm gestiegen: Im Jahr 2014 traten 217.611 Menschen (ohne Militärseelsorge) aus der katholischen und reichlich 270.000 Menschen aus der evangelischen Kirche aus. Das sind erheblich mehr als im Jahr 2010, als viele Menschen die Kirchen wegen des Missbrauchsskandals verließen.

Die Kirchenvertreter führen die steigende Zahl der Austritte unter anderem auf die Neuregelung des Kirchensteuereinzugs zurück. Seit Anfang 2015 leiten Banken und Sparkassen die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisch an die Finanzämter weiter. Bisher war es der Ehrlichkeit des Steuerzahlers überlassen, ob er bei der Kirchensteuer seine Kapitalerträge angab. Die Frage der Geldinstitute nach der Konfessionszugehörigkeit, warf viele Fragen und Zweifel auf. Die Beteuerung, dass es keine neue Steuer ist, konnte kaum glaubhaft vermittelt werden, weder in der Bank noch in der Öffentlichkeit. Das Bekanntwerden einer im Grunde marginale Änderung im Steuerrecht ließ bereits 2014 die Zahl der Kirchenaustritte nach oben schnellen.
 Bis 2010 zeigt sich, dass innerhalb der evangelischen Kirche eine erheblich größere ‚kritische Masse’ des Kirchenaustritts vorhanden war, als in der katholischen Kirche. Doch mit dem Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe innerhalb der katholischen Kirche brach auch für viele Katholiken die Glaubwürdigkeit der kirchlichen Werte zusammen und sie traten aus.

Die Entwicklung der katholischen Austrittszahlen verläuft inzwischen fast parallel zu der der Austritte aus der evangelischen Kirche. Ein mit einem nachhaltigen Rückgang der Austrittsbereitschaft verbundener „Wir sind Papst“-Effekt durch die Wahl von Joseph Kardinal Ratzinger zum Papst im Jahr 2005 konnte nicht festgestellt werden.
Noch nie sind in Deutschland so viele Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten wie im Jahr 2014. Die Zahl der Austritte sowohl aus der katholischen Kirche, als auch aus der evangelischen ist in Deutschland enorm gestiegen: Im Jahr 2014 traten 217.611 Menschen (ohne Militärseelsorge) aus der katholischen und reichlich 270.000 Menschen aus der evangelischen Kirche aus. Das sind erheblich mehr als im Jahr 2010, als viele Menschen die Kirchen wegen des Missbrauchsskandals verließen.

Die Kirchenvertreter führen die steigende Zahl der Austritte unter anderem auf die Neuregelung des Kirchensteuereinzugs zurück. Seit Anfang 2015 leiten Banken und Sparkassen die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisch an die Finanzämter weiter. Bisher war es der Ehrlichkeit des Steuerzahlers überlassen, ob er bei der Kirchensteuer seine Kapitalerträge angab. Die Frage der Geldinstitute nach der Konfessionszugehörigkeit, warf viele Fragen und Zweifel auf. Die Beteuerung, dass es keine neue Steuer ist, konnte kaum glaubhaft vermittelt werden, weder in der Bank noch in der Öffentlichkeit. Das Bekanntwerden einer im Grunde marginale Änderung im Steuerrecht ließ bereits 2014 die Zahl der Kirchenaustritte nach oben schnellen.
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Die jüngste Mitgliederbefragung der evangelischen Kirche (2014) lässt aber auch auf andere Ursachen schließen: Wer heute die Kirche verlässt, ruft auch nicht im stillen Kämmerlein nach Gottvater, Gottsohn oder dem Heiligen Geist. „Der dargestellte Trend eines deutlichen Rückgangs der religiösen Sozialisation lässt durchaus gravierende Veränderungen in der künftigen religiösen Landschaft der Bundesrepublik erahnen. Fehlende religiöse Erfahrungen, kombiniert mit abnehmendem religiösem Wissen, führen möglicherweise dazu, dass vielen (gerade jüngeren) Menschen ein Leben ohne Religion als selbstverständlich erscheint und dass dementsprechend die Bereitschaft, wiederum eigene Kinder religiös zu erziehen, erkennbar sinkt.”
 


Hier noch ein informeller Bericht von katholisch.de über Piester und homosexualiät:

"Entweder ist man homosexuell oder nicht"

Ich denke es lohnt sich die angebenen Links ganz zu lesen.

Monja.

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Mitglied_81b4260
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RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 17.08.2018, 10:05:32

Interessanter Linke

es ist allerdings FALSCH, im Zusammenhang mit dem Anlaß für diesen Thread auf  Homosexualität zu kommen.

Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen hat mit Homosexualität nichts zu tun.

Durch diese Vermischung wird Homosexuellen Übles angetan.

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ingo vom 17.08.2018, 10:02:43
Wie kommst Du darauf, dass sich Kindesmissbrauch in der kath. Kirche häuft? Mir stellt sich dar, dass sich die Aufklärungsrate von früheren Missbräuchen häuft. Und das beurteile ich positiv. Mehr gibt es nach den hunderten vonBeiträgen, die hier dazu geschreiben wurden, doch schon nicht mehr zu sagen. Alle Argumente dazu sind doch ausgetauscht. Oder nicht?
So sehe ich das auch.

https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/wo-findet-missbrauch-statt/
 
  1. Missbrauch in der Familie
  2. Missbrauch in Institutionen
  3. Exkurs: Missbrauch als rituelle Gewalt 
RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 17.08.2018, 11:25:57

Und? Was sagt dem Leser das jetzt, daß es woanders ebenfalls Mißbrauch gibt? Macht das die Vorfälle in der kath. Kirche weniger schlimm? Mir kommt das allmählich wie eine Relativierung vor, wenn es heißt, daß es in Familien auch soundso viel Mißbrauch und Schweigen gibt. Den Opfern hilft dieses "ich weiß aber auch was Schlaues" ganz bestimmt nicht. Tatsache ist, daß Priester, die für viele als besondere Vertrauenspersonen gelten, ihre Machtposition in tausenden Fällen ausgenutzt haben, um Kinder zu mißbrauchen. Die kath. Kirche hat jahrelang diese Fälle vertuscht und die Priester einfach in andere Gemeinden versetzt, ohne daß es irgendwelche weiteren Konsequenzen gegeben hätte. Damit hat sich die kath. Kirche der vieltausendfachen Vertuschung von Straftaten schuldig gemacht. Die Organisation ist damit genauso schuldig und verbrecherisch wie die einzelnen Täter.

det

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.08.2018, 12:36:55

Deinen Ausführungen kann ich zustimmen.
Es zeigt mir, dass Vertrauensverhältnisse und Machtpositionen diese üble Praktiken hervorrufen und dass die besondere Stellung der Kirche Vertuschung ermöglicht.

Karls Aussage: "Gäbe es kein Zölibat würden weniger atypisch veranlagte Menschen Priester werden und die Teilmenge derjenigen, die diesen Beruf ergreifen, repräsentativer für die Gesellschaft werden." kann ich nicht so ohne weiteres zustimmen. Es impliziert, dass es eine Anhäufung von "atypisch" Veranlagten in der Priesterschaft gibt. 


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