Religionen-Weltanschauungen Wieso häuft sich der Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche? Woran krankt diese Institution?

Immer wieder häufen sich die Berichte über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche.

Eine der Quellen. Deutsche Welle

ERMITTLUNGSBERICHT
Massiver Kindesmissbrauch in US-Kirche
Ermittler im US-Bundesstaat Pennsylvania haben erschütternde Details über das Ausmaß von sexuellem Missbrauch und dessen Vertuschung in der katholischen Kirche der USA ans Licht gebracht. Es geht um tausend Opfer.

Es ist ein strukturelles, prinzipielles Problem. Natürlich findet Kindesmissbrauch in allen Gesellschaftsschichten statt, auch in anderen Kirchen, aber die katholische Kirche hat ein besonders großes Problem.

Die Schuld primär bei der Vertuschung des Kindesmissbrauchs zu suchen ist falsch. Die Ursache liegt früher und es muss die Frage erlaubt sein, warum so viele Priester auf diese Weise versuchen, ihre sexuellen Triebe zu befriedigen.

Ich persönlich finde, es ist an der Zeit, dass die katholische Kirche das Zölibat in Frage stellt.

Ich jedenfalls würde kein Kind mehr in die Hände notgeiler Männer geben.

Karl

Richtig Karl!

Titat: Ich persönlich finde, es ist an der Zeit, dass die katholische Kirche das Zölibat in Frage stellt.

Hätten sie schon längt tun sollen. Das ist die größte Sünde der kathol. Kirche und der Kindesmissbrauch ist dem gleich zu setzen. Aber Geldgier u. Macht über Frauen sind ihnen wichtiger. 

Beim Benedikt liefen alle Missbrauchsfälle zusammen (hat er selber so befohlen), als er Chef der Glaubenskongregation (Inquisition) war. Warum hat er nicht eingegriffen? Vermute Papst Woytila hat es ihm verboten. Wenn ich dann noch die Grauamkeiten der Inquisition, die damals auch hohe Würdenträger der Kirche überwiegend gegen Frauen verbrochen haben, dann frage ich mich ob der sexuelle Notstand so weit gehen kann! 

Hilfslose Kinder, die vor solchen "Respektpersonen" angst haben, sind ein leichtes Opfer. Sie getrauen sich nicht darüber zu reden, weil ihnen Sündenstrafen angedroht werden.

Richtig wäre es, meiner Meinung nach, wenn der liebe Gott den Vatican zusprerren würde. Sie bringen nicht Gutes mehr hervor, die Menschen nicht zu Gott, sie entfernen sie eher. 

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Vor kurzem gehört: Ein Priester sagt zu einem Jungen, wenn dieser ihn oral befriedigt, vergibt er ihm alle seine Sünden. - Dreckskerl! 





 

Ich sehe nicht direkt einen Zusammenhang mit dem Zölibat.
Nicht wenige Priester haben Beziehungen mit erwachsenen Frauen. Für die wäre die Abschaffung des Zölibats ein Segen.

Dann wäre da auch noch die Gruppe der Homosexuellen zu bedenken - da täte sich die Kirche wohl noch schwerer.

Zu denken gibt doch eher die Tatsache, dass die mutmaßlichen Opfer (mindestens tausend Kinder) -überwiegend Jungen sind, aber auch viele Mädchen. Die mutmaßlichen Täter (Pennsylvania): mehr als 300 katholische Priester.
Wir haben es hier doch eher mit Pädophilen zu tun ...

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Ich persönlich finde, es ist an der Zeit, dass die katholische Kirche das Zölibat in Frage stellt.
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Karl

Zu diesem Thema habe ich 3 interessante Links gefunden.
Missbrauch in katholischer Kirche Studie sieht bei Priestern keine besondere Pädophilie-Neigung


Zitat aus der Süd Süddeutschen Zeitung:

Die Experten interpretierten diese Daten so, dass der Anteil der Priester mit einer sexuellen Präferenzstörung an der gesamten Priesterschaft "keinen bedeutsamen Unterschied" aufzeigt zum Anteil der davon Betroffenen in der deutschen Allgemeinbevölkerung.

 

Studie: Zölibat begünstigt sexuellen Missbrauch


Zitat aus katholisch.de
 

Zölibat und Waisenhäuser als Ursache
Zwei Gründe für sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche sehen die beiden Autoren Peter Wilkinson und Desmond Cahil im Zölibat und der großen Zahl der von der Kirche betriebenen Waisenhäuser. "Kinder (...) in Bildungs- und Wohlfahrtseinrichtungen sind einem Risiko ausgesetzt, wenn psychosexuell unreife und/oder sexuell benachteiligte zölibatär Lebende, einschließlich Priester und Ordensleute, zu ihnen Zugang haben", heißt es in dem Bericht. Zudem weisen die Autoren auf eine niedrigere Zahl von Missbrauchsfällen in den katholischen Ostkirchen hin, in denen Priester heiraten dürfen.
Über die Gefahr von Missbrauch in Waisenhäusern heißt es: "Das Risiko, zum Opfer zu werden, ist in Wohnzusammenhängen am höchsten." Besonders in Ländern, in denen die Kirche nach wie vor viele Waisenhäuser betreibe, bestehe das Risiko weiter. Insgesamt unterhält die Kirche den Angaben zufolge weltweit 9.800 entsprechende Einrichtungen, 2.600 in Indien und 1.600 in Italien.
Besorgt äußern sich die Autoren, beide ehemalige katholische Priester, auch zur Lage in Asien und Afrika.
Dort sei den Kirchenvertretern das Problem zwar bewusst, aber es gebe kaum Öffentlichkeit für das Thema.

 

Sind katholische Priester, von denen Enthaltsamkeit verlangt wird, besonders gefährdet?


Zitat aus abendblatt.de
 

Leygraf: Sexuelle Übergriffe an Kindern werden weit überwiegend von Menschen begangen, die insgesamt kriminell sind, nicht nur im sexuellen Bereich. Die haben meist keine Pädophilie, sondern sie nehmen das, was gerade kommt. In der Regel sind sie bereits wegen anderer Delikte vorbestraft - Raub, Diebstahl, Betrug, Körperverletzung. Die Kriminologische Zentralstelle in Wiesbaden hat in einer Untersuchung festgestellt, dass die meisten Täter vor der Begehung sexueller Handlungen an Kindern schon wegen anderer Delikte vorbestraft waren und danach auch häufig wieder mit anderen nicht sexuellen Delikten rückfällig werden. Diejenigen Verdächtigen, die am Canisius-Kolleg und an anderen Schulen aufgefallen sind, gehören aber zu einer ansonsten eher gesetzestreuen, nicht kriminellen Gruppe. Sie haben offenbar tatsächlich eine pädophile Tendenz - und nicht erst durch den Zölibat.

Leygraf: Natürlich können durch die Unterdrückung von Sexualität neurotische Konflikte und Fehlentwicklungen auftreten, das ist seit Sigmund Freud bekannt. Aber es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Sexualität dann entartet, wenn man sie unterdrückt, oder dass sie sich deshalb ändert.

Abendblatt: Was kann die Kirche denn vorbeugend gegen Missbrauch tun? Gibt es überhaupt wirkungsvolle Maßnahmen?

Leygraf: Da hat die Kirche im Prinzip dasselbe Problem wie der Staat, wenn er Lehrer einstellt: Es gibt keine Möglichkeit, im Vorfeld durch Untersuchungen oder psychologische Tests jemanden herauszufiltern, der später gefährdet sein kann, Kinder sexuell zu missbrauchen.
Man kann nur schneller und konsequenter Verdachtsmomenten nachgehen und früher eingreifen, als es früher offenbar häufig der Fall war.

Monja.

Es geht bei diesem gigantischen Missbrauchsfall um 300 Priester, die Tausende von Kindern missbraucht haben und dies in den letzten 70 Jahren. Warum konnte die Kirche dies totschweigen? Warum haben sich die Betroffenen nie gemeldet, damit es nicht 70 Jahre gedauert hat?
Ich bin mir auch unsicher,den Zölibat als Verursacher anzusehen (ich kenne mich auch zu wenig in dieser Materie aus). ABer Pädophile, die ihren Drang ausleben wollen, haben ja nicht nur in klerikalen Bereichen die Chance dazu, sondern auch als Erzieher, in Sportvereinen usw. Und da ist ein Zölibat nicht existent.
Die Aufhebung eines Zölibats könnte aber zur Folge haben, dass wieder mehr junge Männer Priester werden; dort gibt es auch eklatante Nachwuchsprobleme, weil sich dies die Menschen nicht antun wollen, was gut verständlich ist.
Aber ob es wirklich Missbrauchsfälle verhindert - da habe ich grosse Zweifel.
Egal wo, müssten sich pädophil veranlagte Männer in B'ehanldung begeben; soviel ich weiss, ist es medikamentös einigermassen zu unterdrücken. In der Charité in Berlin läuft hier ein vorbildliches Programm mit Experten und Betroffenen. Olga

Sexuelle Übergriffe an Kindern werden weit überwiegend von Menschen begangen, die insgesamt kriminell sind, nicht nur im sexuellen Bereich.

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Dann hab ich zu Priestern, Bischöfen und Kardinälen nichts mehr zu sagen.
Im Mittelalter waren Päpste auch so. 

 

Sexuelle Übergriffe an Kindern werden weit überwiegend von Menschen begangen, die insgesamt kriminell sind, nicht nur im sexuellen Bereich.

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Dann hab ich zu Priestern, Bischöfen und Kardinälen nichts mehr zu sagen.
Im Mittelalter waren Päpste auch so. 

 

Es ist rasam noch dieses Zitat hinzuzufügen.
Daraus wird ersichtlich, daß dies nicht nur auf Kirchenvertreter zutrifft.

Die Experten interpretierten diese Daten so, dass der Anteil der Priester mit einer sexuellen Präferenzstörung an der gesamten Priesterschaft "keinen bedeutsamen Unterschied" aufzeigt zum Anteil der davon Betroffenen in der deutschen Allgemeinbevölkerung.

Monja.

Ich möchte noch ergänzen ,dass die meisten MIssbrauchsfälle gegen Kinder in den Familien, bzw. dem direkten familiären und verwandtschaftlichen Umfeld stattfinden und vermutlich auch dort nach wie vor totgeschwiegen werden.  Auch dem Jungen in Staufen, der gegen Geld angeboten wurde, wurde gedroht: wenn er darüber mit jemandem spräche, käme er ins Heim. Anderen Kindern droht man, der Papa kommt in den Knast und die Familie ist zerstört und das missbrauchte Kind habe Schuld.
Solche Kinder finden sehr schwer Ansprechpartner ihres Vertrauens, weil sie sich von Erwachsenen generell "missbraucht" fühlen.
Diese Strukturen bestehen seit langer, langer Zeit und es scheint auch in unserer aufgeklärten und oft "pädagogisch wertvollen" Zeit unmöglich zu sein, sie generell zu durchbrechen. Olga

Mareike
“Ich sehe nicht direkt einen Zusammenhang mit dem Zölibat.“

Ich kenne Gutachten, auf die auch Monja verweist, die die Bedeutung des Zölibats runterspielen. Ich folge dem nicht aus verschiedenen Gründen. 

Gäbe es kein Zölibat würden weniger atypisch veranlagte Menschen Priester werden und die Teilmenge derjenigen, die diesen Beruf ergreifen, repräsentativer für die Gesellschaft werden. Es würde der katholischen Kirche auch gut tun, endlich die Frauen als gleichberechtigt anzusehen und sie zur Priesterweihe zuzulassen. 

Ändert sich die katholische Kirche nicht, wird sie weiter schrumpfen. Zu Recht, wie ich finde. 

Karl

Leygraf: Da hat die Kirche im Prinzip dasselbe Problem wie der Staat, wenn er Lehrer einstellt: Es gibt keine Möglichkeit, im Vorfeld durch Untersuchungen oder psychologische Tests jemanden herauszufiltern, der später gefährdet sein kann, Kinder sexuell zu missbrauchen.
Man kann nur schneller und konsequenter Verdachtsmomenten nachgehen und früher eingreifen, als es früher offenbar häufig der Fall war.

Da muß ich dem Herrn Leygraf aber widersprechen, Monja. Ich habe noch nie gehört, daß hunderte Lehrer über 1000 Kinder mißbraucht hätten. Auch wäre jeder Schwulen-Saunaclub längst geschlossen und die Insassen säßen ein. Dort geht es also moralisch-ethischer zu als in der Katholischen Kirche, die ja für sich beansprucht, genau das sei ihr Thema. Dabei kommen gerade wegen solcher Vergehen, in nur diesem einen aufgedeckten Fall, mehr Jahre Gefängnis zu sammen als die Katk. Kirche besteht. Pfui Teufel, wo brennen die Scheiterhaufen? Man sollte wenigstens Schilder an den Häusern dieser Institution anschrauben: "Für Jugendliche unter 18 Jahren ist der Zutritt verboten."

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adam