Religionen-Weltanschauungen Was bedeutet für euch der Begriff 'Gott'

Und ich dachte, das sei die Aufgabe von Petrus: Türsteher im Himmelreich (
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schorsch

Gott ist das Produkt der höchstentwickelten Materie in Form von Denken, Wissen, Erfahrung, Psyche und Gefühl, das in der Lage ist, sein eigenes Sein zu erkennen.
Somit kann man auch sagen, dass jedes zum Bewußtsein gekommene Ich sein eigener Gott ist.
So gewinnt das 1.Gebot der Bibel eine ganz neue Interpretation.
Schönen Abend wünscht
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dunkelgraf

Für mich ist Gott wie eine Art Placebo. Menschen die an ihn glauben, ertragen Leid, Kummer, Unrecht, Schmerzen und Elend auf Erden in dem Glauben, es ist alles eine Fügung und wird letztendlich zur Erlösung führen. Es hilft ihnen, nicht zu verzweifeln und ihr Schicksal anzunehmen, ohne daran zu zerbrechen. Sie sind auf eine Art zu beneiden. Bei anderen wirkt dieser Effekt nicht. Sie nehmen das Leben aus einer völlig anderen Sicht war, sie sehen die Verantwortung bei den Menschen und glauben an die Wirkungsweise des Gewissens, als persönlichen Gerichtshof. Sie haben nicht die Möglichkeit, Verfehlungen oder Schlimmeres mittels Beichte an eine höhere Instanz abzugeben, sie tragen die Last der Verantwortung selbst. Das ist um ein Vielfaches schwerer.
Aussagen von kirchlichen Vertretern wie, wen Gott liebt, den prüft er, haben mich immer irritiert. Im Umkehrschluss würde dies bedeuten, wen Gott nicht liebt, den prüft er auch nicht ?
Die vorchristlichen Philosophen haben uns doch schon gezeigt, wie Moral, Ethik und Demokratie ohne Gottesbezug möglich ist.


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senhora

interessant wäre doch auch, die Frage umgekehrt zu stellen ...

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angelottchen

Was bedeutet euch der Begriff "Gott". So die Frage von Karl am Anfang dieses Threads. Der Begriff wäre Gegenstand einer "philosophischen Theologie", wenn wir den Begiff von Gott herausheben. Die protestantische Theologie behauptet dagegen nur der Glaube könne von Gott wissen. Ist aber nicht auch Unglaube eine Form des Wissens? Dass Gott "erfahren" und erlebt werden kann, liegt in der Tatsache begründet, dass er Gegenstand des Nachdenkens und der Selbstprüfung ist. Das wird positiv oder negativ hier in persönlichen Bespielen ausgebreitet. Die Frage, was Gott ist, ist eine andre Frage. Theologie ist aber nicht die Auskunftei darüber, was Gott ist (ein alter Mann mit Bart, der zurückgezogen im Himmel lebt und uns im Ge"wissen" erscheint oder in den Wundern der Natur??).Theologie begründet, warum wir glauben, glauben können und glauben müssen.

Gott kann erfahren werden und ein Leben gestalten. Schopenhauer schrieb über seine negative Welterfahrung, die nichts weiter ist als die alte Frage der Theodizee (senhora hat sie angesprochen): "In meinem 17ten Jahre, ohne alle gelehrte Schulbildung wurde ich vom Jammer des Lebens so ergriffen, wie Buddha in seiner Jugend, als er Krankheit, Alter, Schmerz und Tod erblickte ... und mein Resultat war, dass diese Welt kein Werk eines allgütigen Wesens seyn könnte, wohl aber das eines Teufels, der Geschöpfe ins Daseyn gerufen, um am Anblick ihrer Qual sich zuu weiden: darauf deuteten die Data, und der Glaube, dass es so sei, gewann die Oberhand." Aus dem Handschriftlichen Nachlass 4/I, Seite 96)

Es scheint mr ein wichtiger Gedanke zu sein, die Allmacht Gottes so zu denken, dass er das Böse mit umfasst.

C.

Ich muss hier - stellvertretend für einen lürischen Seelenfreund - einen wichtigen Vers zum Bild von der Allmacht Gottes leisten:


Gurt Sättler:
Geist des Alters

Die Menschheit bollert, lärmt und brüllt
als läg’ es ihr im Blut,
sie wertet alle Werte um
und meint, es wäre gut.

Wer merkt's, wenn eine Amsel lockt,
ein Schwarm von Bienen summt,
die Lerche trillert, hoch und hell,
und tief ein Käfer brummt?

Wer hört's, wenn laut der Kuckuck ruft
und leis' die Quelle springt,
wenn früh am Tag die Möwe schreit
und nachts der Sprosser singt?

Es möcht' der Mensch ein Riese sein,
er ist ein Erdenwicht,
ein Gartenzwerg, ein Wurzelgnom
vor Gottes Angesicht.
*

(Aus: G. Sattler: Daseinsfreude und Alltagsmut. Ewigpforten. S. 83.)

Ach, ich muss noch ergänzen: Das Gedicht hat noch einen anderen Titel "Gott im Zeitgeist".
Welcher ist aussagekräftiger?

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elfenbein

schorsch schrieb am 03.07.2007 um 11.00:
> Und ich dachte, das sei die Aufgabe von Petrus: Türsteher im Himmelreich (
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> schorsch

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eirene

Ich bitte um Quellenangabe. Im NT finde ich nichts darüber.

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> eirene

eirene, dass "Petrus Türsteher an der Himmelspforte" ist, ist eher eine Legende aus der Sagen- und Märchenwelt. Wie viele andere, die den Himmel und die Hölle betreffen.

In den "Heiligen Büchern" wird davon nicht berichtet.

Schorch kann manches mal ein sehr lustiger Spaßvogel sein!


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hema

Petrus - na-tür-lich im Amt!
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elfenbein

Karl hat dieses Thema mit der Bitte eröffnet:

"Bitte in diesem Thread keine Diskussion der persönlichen Schilderungen, die für sich stehen sollen. Für Diskussionen haben wir dann später unendlich viel Platz."

Leider halten sich einige Teilnehmer/innen nicht daran!
Schade!
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felix