Religionen-Weltanschauungen Warum braucht der Gott der Christen überhaupt Diener?
Wir scheinen es normal zu finden, dass in jedem Fall, wenn sich an mehreren Orten Gleichgesinnte finden, sich immer ein weiteres Grüppchen findet das sich zum Dachverband erklärt und alles regeln will. Angeblich um ihnen mehr Gewicht zu verleihen.
.........und sie leben noch so schön in der mechanischen Vergangenheit, wenn sie z.B. mit dem Einspänner ihre Subventionen vom Staat holen! 😉
Übrigens gilt das auch und besonders für die wunderbaren Menschen, die sich Quäker nennen. Dort gibt es noch nicht einmal Priester oder Priesterähnliches, und obwohl Quäker oft als Christen gesehen werden, so bleibt es jedem überlassen, als was man z.B. Jesus glaubt, und ja, es bleibt auch jedem überlassen, wie er sich "Gott" vorstellt.
.......
LG
DW
Danke, lieber @Waldler
"Jeder Mensch hat einen göttlichen Funken"
(weiss nicht mehr, wer das gesagt hat)
Liebe Grüsse Val
Liebe Val,
ich glaube, das war Meister Eckhart, der Mystiker.
Liebe Grüße
Der Waldler
.........und sie leben noch so schön in der mechanischen Vergangenheit, wenn sie z.B. mit dem Einspänner ihre Subventionen vom Staat holen! 😉
Übrigens gilt das auch und besonders für die wunderbaren Menschen, die sich Quäker nennen. Dort gibt es noch nicht einmal Priester oder Priesterähnliches, und obwohl Quäker oft als Christen gesehen werden, so bleibt es jedem überlassen, als was man z.B. Jesus glaubt, und ja, es bleibt auch jedem überlassen, wie er sich "Gott" vorstellt.
.......
LG
DW
Völliger Unsinn. Man sollte hier schon wissen, worüber man schreibt. Du meinst die Shaker und die Amishen, die in der Tat gemeinsame Wurzeln mit den Quäkern haben... vor 300 Jahren! Heute sind die Quäker völlig im Hier und Jetzt (übrigens auch in der Schweiz), haben mit Shakern und Amishen nichts mehr am Hut, die großen Schauspieler Judi Dench und Ben Kingsley sind zum Beispiel Quäker, und die fahren sicherlich keine Einspänner.
Wirklich, Schorsch, Du solltest Dich schon kundig machen, bevor Du hier völlig falsche Informationen einstellt.
Schönen Gruß
DW
Lieber Der-Waldler,
ich stimme Dir insoweit zu,als ich in der Tat auf die (mono) theistischen Glaubenskonzerne abgestellt habe, auf die sich Jolly in erster Linie bezogen hatte. Mit einer starken zentralen ,top-down Lenkung.
Aber auch der Buddhismus in all seinen Ausprägungen ist nicht sich selbst überlassen, sondern lebt von seinen im innewohnenden Strukturen und seiner grundsätzlichen Glaubensideologie, die -so verstehe ich das - durchaus keine 'laissez-faire - laissez-allez' (lass machen - lass laufen) Veranstaltung ist, sondern auch den Erhalt und die Verbreitung des (Kern) Glaubens der Lehre Buddhas zum Ziel hat. Sonst gäbe es den Buddhismus als solchen heute nicht mehr.
Die Verstrickungen und Verknüpfungen mit 'weltlicher' Macht sind aber auch beim Buddhismus vorhanden und werden zur Interessensdurchsetzung benutzt. In verschiedenen Intensitäten und mit unterschiedlichen Zielen.
In Japan z.B. bes. im WK II, war der jap. Zen kaisertreu, stützte staatliche Ziele und gab den kämpfenden Soldaten 'religiösen Halt' (einschl. religiöser Praktiken wie der Meditation) für ihr kämpferisches, durchaus nicht gewaltloses, Tapfersein.
Die z.T. sehr grausamen Verfolgungen von Tamilen (Sri Lanka) oder, jüngst , der muslimischen Rohingya im südöstlichen Grenzgbiet Myanmar/ Bangladesh durch Buddhisten, waren sehr wohl organisiert, waren nicht die Tat einzelner 'Individual'-Gläubiger. Ob dieses Handeln dann noch der Lehre Buddhas entspricht, ist eine andere Frage.
Auch ohne zentralistische Konzernstruktur, sehe ich auch im Buddhismus kontrollierende, regulierende, an Machtteilhabe interessierte institutionelle, oft eher informelle, Strukturen, ohne die ein Glaube sich nicht erhalten kann, er würde letztlich zum Zerfall und Chaos führen.
Ich habe noch vor Augen als der Pathet Lao in Vientiane einmarschierte (Ende August 1975) und die drei Gewalten herbei'geordert' wurden, um unter Zwang vor der ebenfalls unter Zwang auf dem großen Platz versammelten Bevölkerung (mit mir als Teil) den neuen Machthabern ihre Unterwürfigkeit , ihre 'Machtaufgabe', zu bekunden : da sassen die vielen orange-bekleideten Buddhisten'führer' (das waren keine 'einfachen' Mönche), neben den beiden anderen Machtfaktoren, dem Militär und den Regierungsmitgliedern, wobei der Pathet Lao sich die Unterstützung der Buddhisten sicherten (Flachland), während sie sie in den Berggebieten verfolgten.
Hinter der 'reinen Lehre' der Religionsstifter,gibt es, genau wie bei uns, eine Verschränkung von Macht und Politik. Jede Religion ist Teil des gesellschaftlichen Umfeld und somit auch Teilhaber der Machtpolitik.
Selbst bei den Quäkern gibt es eine innere Ordnung, die - stark demokratisch geprägt - das Zusammenleben regelt. Wobeiich die Quäker eher als eine Bewegung von Philanthropen ansehen würde,die , glaubensbedingt oder nicht, Gutes tun wollen, in der Welt agieren wollen ohne spritualistisch unterwegs zu sein.
Sind aber sehr wohl weltweit sehr gut vernetzt und haben auch Einfluss auf so manche Schalthebel der Macht, sehr entfernt mit dem ethischen Männerbund der Freimaurer vergleichbar.
aixois
Lieber aixois,
bitte sieh es mir nach, dass ich nicht so ausführlich antworte, wie Dein Beitrag es verdient hätte.-
Aber ich müsste zu weit ausholen, die verschiedenen Richtungen des Buddhismus mit ihren Unterschieden, Gemeinsamkeiten, Feinheiten vorstellen, ich müsste auseinanderklügeln, dass die POLITIK in Myanmar, in Thailand, streckenweise auch in Japan, sich zwar glaubt, hinter "dem" Buddhismus verstecken zu können, indem sie ihn organisiert und institutionalisiert, aber das letztendlich ein Schuss in den Ofen ist.
Mit der Lehre des Buddha hat das alles NICHTS zu tun, gar nichts! Der Buddha organisierte lediglich seine Mönchsgemeinschaft, die um ihn herum lebte.
Aber die "Hausleute" (die nichtmonastischen Gläubigen) hatten alle Freiheiten, die der Buddha in seiner berühmten Rede an die Kalamer ausdrücklich betonte, indem er aufforderte, "das Volk" solle sich nicht nach Gurus, Mönchen, Traditionen, Mönchsgemeinschaften, Hörensagen, Heiligen Schriften usw. richten, sondern allein danach, was die einzelnen Menschen aus seiner (des Buddha Lehre) als für sie gut, heilsam, richtig erkannt und erfahren haben.
Ausdrücklich (!) verweist er darauf, dass seine Lehre nichts "Unumstößliches" sei, sondern dass man sie als Floß betrachten soll, das man wegwerfen könne und solle, sobald man damit das "Ufer der Erkenntnis" erlangt habe.
Manche Traditionen des Buddhismus richten sich NICHT danach (Thailand,, Myanmar, z.Tl. Japan und China, Tibet), aber sehr viele, die keiner dieser Richtungen angehören, sondern den Buddhismus frei praktizieren (und das ist die Mehrheit der ca. 0,5 Milliarden Buddhisten), machen es genau so, wie der Buddha es empfiehlt.
Bei den Quäkern ist es ähnlich. Sie haben übrigens durchaus eine Spiritualität, unsere Kölner Freundin ist Quäkerin, und ich hatte mal durch sie die Möglichkeit, eine "Stille Andacht" der Quäker zu besuchen. Sehr beeindruckend, wenn auch für das, was wir unter "Gottesdienst" oder "Andacht" verstehen, etwas ganz anderes ist als die Andacht der Quäker.
Aber auch da müsste ich viel mehr zu schreiben, was aber meiner Meinung nach den Rahmen dieses Threads wirklich sprengt.
Liebe Grüße
DW
Lieber @Der-Waldler,
ich kenne mich mit den verschiedenen Richtungen des Buddhismus oder den Quäkern nicht näher aus.
Aber eins möchte ich denn doch zu bedenken geben: Wenn du der Meinung bist, dass so manche Erscheinungen des Buddhismus nichts mit der wahren Lehre des Buddhas zu tun haben, dann gilt eine solche Theorie ganz genauso auch für andere Religionen.
Jesus hat auch nur einen kleinen Kreis Jünger um sich geschart und etwas anderes gelehrt als das, was heute die Kirchen daraus gemacht haben. Der hat sich bestimmt nicht vorgestellt, dass es mal einen Vatikan mit Protz und Prunk und unermesslichem Reichtum gibt, denn der hat die Bescheidenheit und Demut gelehrt.
Und genauso ist es im Islam: Ich kenne mich damit auch nicht gut aus, aber ich bin mir sicher, dass hier auch von den Fundis vieles pervertiert wurde und nicht der eigentlichen Lehre entspricht.
Ich will damit sagen: In allen Weltreligionen gibt es verschiedene Strömungen, die der eigentlichen Lehre entgegenstehen, nicht nur im Buddhismus.
Ich möchte an dieser Stelle mal wieder an den großen Theologen Hans Küng und sein „Projekt Weltethos" erinnern. Er stellt die Religionen gleichwertig nebeneinander, ohne eine als die alleinseligmachende hinzustellen und die anderen zu verteufeln.
Das Christentum hat genauso seine guten Seiten wie der Buddhismus, ich könnte eine ganze Reihe davon aufzählen, z. B. dass es hier Caritas und Diakonie gibt, wo das soziale Tun und die Nächstenliebe im Vordergrund stehen. Das gibt es so nicht im Buddhismus, wenn ich richtig informiert bin, und das sehe ich als eine sehr positive Seite im Christentum und bei den Kirchen.
Hier gab es auch schon vor vielen Jahren (1983) den „Konziliaren Prozess zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, schon damals ging es neben der Friedensbewegung auch auch um Ökologie“, da waren die Kirchen fortschrittlicher als die Politiker. Das sollte auch mal erwähnt werden, wenn es immer heißt: Der Glaube ist ja gut, aber den habe ich für mich allein, der ist Privatsache, denn die Institutionen sind alle nur schlecht. Ganz so ist es nämlich nicht, die Institutionen haben viele schlechte Erscheinungen hervorgebracht, aber nicht nur.
Ich gebe zu, es ärgert mich, wenn hier immer wieder das Christentum mit Dreck beworfen wird und dann eine andere Religion als eine so viel bessere dargestellt wird. Deshalb habe ich einiges mal wieder etwas ausführlicher beschrieben, denn ich fühle mich immer noch (wenn auch lose) damit verbunden.
Ohne Frage ist das so, liebe @Rispe, ich kritisiere ja auch NIE die Religionen bzw., Glaubensinhalte der Menschen, sondern ihren Anspruch bzw. den Anspruch der Institutionen, die alleinige Wahrheit zu behaupten.
Ich kann und will Dir da nur in allem gern zustimmen.
Ich habe mich auf Buddhismus und Quäkertum beschränkt, weil ich die beiden Religionen wirklich sehr gut kenne; alle anderen sind mir entweder fremd, oder ich habe keinen Bezug mehr zu ihnen (wie zum kath. Christentum, den ich bis Anfang der 1970er Jahre angehörte). Da aber die Institutionen der christlichen Religion ("Kirchen") nach wie vor Einfluss auf unser Leben, unsere Gesellschaft haben, kritisiere ich diese. Nicht aber ihren Ursprung, im Gegenteil, ich halte den persönlichen Glauben für eine wichtige, helfende, stabilisierende, tröstende Sache.
LG
DW
dass es hier Caritas und Diakonie gibt, wo das soziale Tun und die Nächstenliebe im Vordergrund stehen. ( Rispe )
...in ihrem Grundgedanken "ja" , in der Praxis ein Arbeitgeber mit Gewinnorientierung
und all den Nachteilen, auch für die Angestellten, die andere Arbeitgeber auch aufweisen,
der Unterschied zu letzteren... Gewerkschaften & Mitgliedschaft in solcher werden generell abgelehnt.
Xalli
Die kann und muss man auch kritisieren. Aber ich habe ja nun auch das erwähnt, was man positiv daran sehen kann, deshalb sollte man seine Kritik trotzdem mal etwas differenzierter anbringen und nicht so pauschal.
Es wird überhaupt nicht unterschieden, alles wird in einen Topf geschmissen, wobei es noch große Unterschiede zwischen katholischer und evangelischer Kirche oder auch den Freikirchen mit den Fundis gibt.
Das sind zig verschieden Baustellen, aber hier wird unterschiedslos auf allen gleichmäßig rumgekloppt.
Das ist es, was mich immer ärgert und was ich auch darauf zurückführe, dass die meisten Leute noch nicht einmal wissen, was genau sie kritisieren, denn sie haben ja keinerlei Bezug mehr zu den Kirchen.
Wenn ich hier oft lese, was angeblich in den Kirchen gepredigt und gelehrt wird, dann wundere ich mich immer. Da merkt man dann die alte Prägung von früher, es wird z. B. behauptet, die Predigten enthielten nur Angstmacherei etc., was schon lange vorbei ist. Kriegt nur keiner mit von den üblichen Kritikern, weil sie seit 40-50 Jahren keine Kirchen betreten haben. Sie wissen aber ganz genau, was da erzählt wird.
Na ja, ich hör schon wieder auf. Eigentlich diskutiere ich in diesem Bereich schon lange nicht mehr; es ist mir zu anstrengend und lohnt sich sowieso nicht.