Religionen-Weltanschauungen Ungereimtheiten in der Bibel

schorsch
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Re: Existiert Gott? Was ist die Seele?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 14.08.2007, 10:08:26
Karl, du umschreibst diesen geistigen Zustand ":..Mit "religiösen" Menschen darüber zu diskutieren ist meiner Erfahrung nach aber sehr unproduktiv..." sehr human. Ich selber würde anstelle von "religiös" "Fanatismus" nehmen.
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schorsch
Karl
Karl
Administrator

Fantasiegebilde verschieben Wertmaßstäbe für irdisches Handeln in fataler Weise
geschrieben von Karl
als Antwort auf schorsch vom 14.08.2007, 16:36:41
Hallo Schorsch,


ich habe inzwischen sehr viel Erfahrung mit "religiösen" Überzeugungen der unterschiedlichsten Richtungen. Es gibt kaum Unterschiede bei der Gehirnwäsche bei Islamisten, fundamentalistischen Christen (Pietisten am eigenen Leib erfahren) und diversen Sekten sowie der katholischen Kirche (nur die Markt beherrschende Stellung hebt sie von Sekten ab). Das Problem in Diskussionen besteht in der Tabuisierung gewisser Fragestellungen. Wo Tabus exitieren kann nicht mehr diskutiert werden. Ich könnte ja den Glauben an Engel und Jungfrauen im Himmel oder an Dark Lords tolerieren, wenn nicht immer wieder und reproduzierbar durch diese verkorkste und wirklichkeitsfremde Ausrichtung die schlimmsten Verbrechen geschehen würden.
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karl
kahate64
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Gibt es nach dem Tod noch etwas Anderes?
geschrieben von kahate64
als Antwort auf Karl vom 14.08.2007, 15:02:50
Hallo karl,
und wieder reden oder schreiben wir ein wenig an einander vorbei. Ich glaube an ein Weiterleben der Seele nach dem Tod, Du glaubst offensichtlich nicht daran.
Ich will Dich um gotteswillen nicht von Deinem Glauben daran abbringen, dass es ein Jenseits nicht gibt. Und es soll mir auch tatsächlich nicht Leid tun, dass Du Dich selbst um die Hoffnung und Freude darauf bringst, dass auch Deine Seele nach dem leiblichen Tod in Gott eingehen und weiter leben wird.
Dass Dein Leib (symbolisch) "wieder zu Staub wird", also wieder in die Materie des unendlichen ALLs zurückkehrt, aus dem auch Du entstanden bist, das kannst Du sowieso nicht verhindern.

Zu der Erkenntnis, dass ich auf diesem unserem kleinen Planeten nur dieses eine (körperliche) Leben habe, zu dieser Erkenntnis musst Du mich nicht erst hinführen. Aber ob und wie ich mein Leben sinnvoll führen kann oder führe, darüber lasse ich einen Höheren urteilen.
Im Übrigen denke ich auch, dass wir schon Anteil an dem haben, was geschieht. Zu dem Zweck, zu sein oder tätig zu werden hat uns Gott nämlich erschaffen.
Gott wird immer aus sich heraus tätig und er bedient sich dabei auch der verschiedensten "Werkzeuge". Das Werkzeug "Mensch" gehört auch dazu.

Und wie kommst Du eigentlich zu der Ansicht, dass Menschen hier auf Erden durch Vertröstung auf ein besseres Jenseits um ihr Leben betrogen worden sind? Hat Dir das jemals ein Mensch nach seinem Tod gesagt oder bestätigt?

Herzliche Grüße von
--
kahate64

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kahate64
kahate64
Mitglied

Ist der Glaube an Gott ein Fantasiegebilde?
geschrieben von kahate64
als Antwort auf Karl vom 14.08.2007, 17:18:15
Hallo Schorsch,
der Glaube an Gott als solcher steht ja normalerweise immer im Zusammenhang mit Religion. Aber bevor Du schon alleine den Glauben an Gott als "Fanatismus" bezeichnest solltest Du Dich vielleicht zuvor über die Bedeutung dieses Fremdwortes erst informieren.

Hallo karl,
Dein letzter Beitrag an Schorsch zeigt mir, dass es tatsächlich nicht sehr produktiv sein dürfte, wenn wir beide hier noch weiter diskutieren. Du sprichst von "Gehirnwäsche bei ... fundamentalistischen Christen und diversen Sekten" und von "Tabuisierung gewisser Fragestellungen".
Derartiges klingt mit Sicherheit in keinem einzigen meiner Beiträge an. Man darf zwischen meinen Zeilen nur nicht Dinge lesen wollen, die dort auch absolut nicht zu finden sind.
Solltest Du doch noch den Wunsch verspüren, mit mir Meinungen zu einem "tabuisierten" Thema auszutauschen, ich stehe Dir aus meiner eigenen Überzeugung heraus gerne ehrliche Rede und Antwort.

Herzliche Grüße von
--
kahate64
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Gibt es nach dem Tod noch etwas Anderes?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf kahate64 vom 14.08.2007, 23:02:10
Und wie kommst Du eigentlich zu der Ansicht, dass Menschen hier auf Erden durch Vertröstung auf ein besseres Jenseits um ihr Leben betrogen worden sind? Hat Dir das jemals ein Mensch nach seinem Tod gesagt oder bestätigt?
geschrieben von kahate


gegenfrage:
hat jemand schon ein aktuelle, wie auch authentische lagebericht von himmel, gott und engel geliefert?

es wird doch gepredigt, wenn man ein *gottesfürchtige* leben führt, kommt man in himmel, was das auch immer sein möge.
ansonsten warten luzifer und andere scheusslichkeiten auf uns.

auch in anderen glaubensrichtungen ist vieles auf tod, und auf ein *leben* nach der tod ausgerichtet.
das hat tradition, und hat schon in alte ägypten angefangen.

der islamische selbstmord attentäter werden in himmel 72 jungfrauen, und sonstige annehmlichkeiten versprochen.

angstmacherei vor strafen in religionen ist also nichts neues.





--
eleonore
Karl
Karl
Administrator

Eine religiöse Herde lässt sich sehr gut ausbeuten und ruhig halten
geschrieben von Karl
als Antwort auf kahate64 vom 14.08.2007, 23:29:57
Den Vorwurf des "Fanatismus" gegen dich zu erheben, habe ich keinen Anlass und dich habe ich auch nicht gemeint damit. Trotzdem zeigt mir deine Frage, ob schon jemand mit mir nach seinem Tod gesprochen habe, dass wir wohl auf unterschiedlichen Wellenlängen senden. Das ist die typische Unlogik, der ich schon oft begegnet bin.

Zu der Frage, wer denn um sein Leben hier auf Erden betrogen worden sei durch eine Vertröstung auf ausgleichende Gerechtigkeit im Jenseits:

Was glaubst du wohl, warum die Kirche immer auf Seiten der Herrschenden war? Der Jenseitsglaube war wunderbar geeignet, die Unterdrückten ruhig zu halten. Die Könige und Fürsten "von Gottes Gnaden" wussten diese Gnade sehr hoch einzuschätzen

Warum wohl wurden die aus Afrika verschleppten Sklaven als erstes einmal missioniert? Religion ist gut für die Verdummung der Bevölkerung und ein Herrschaftsinstrument, da sie Macht über Menschen verleiht.

Offensichtlich sind Menschen so gebaut, dass es ihnen in ihrem Elend genügt, eine Hoffnung auf ein besseres Leben zu haben - oder anders gesagt: Ihr Elend ist so groß, dass ihnen keine andere Hoffnung mehr bleibt. Das hielt sie oft am Leben und sicherte den Herren die Arbeitskraft.
--
karl

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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Ist der Glaube an Gott ein Fantasiegebilde?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 15.08.2007, 08:46:21
Das Christentum hätte nie aufkommen können, hätten nicht fanatisch an die Auferstehung Christi glaubende Führer ihren Geführten immer und immer wieder Geschichten (Sagen) und Gleichnisse aus dem Leben und dem Sterben Christi erzählt. Nur der feste Glaube daran, dass es nach dem körperlichen Tod ein geistiges Leben mit augleichender Gerechtigkeit gebe, hat viele Christen davon abgehalten, den Freitod zu wählen. Genau so wie heute die Mullahs den Selbstmordkandidaten ein Himmelreich mit 40 Jungfrauen versprechen, versprachen auch die Apostel - und bis heute ihre Nachfolger - ihren Getreuen ein Himmelreich und dass sie, je mehr Qualen sie für ihren Glauben auf sich genommen haben auf Erden, umso näher Gottvater sitzen dürften.
--
schorsch
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ist der Glaube an Gott ein Fantasiegebilde?
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 15.08.2007, 08:46:21
karl, ich glaube nicht, das Du mich -falls ich festgefahrener Gläubiger irgendeiner Konfession oder Sekte oder sonstigen Glaubensrichtung bin- auch nur einen Deut weit von meiner irrigen Ansicht wegzerren könntest.

Das geht nicht, tauben Ohren kann man nicht predigen.

Wer von Kind an tagtäglich eine bestimmte Denk-,und Vorstellungsrichtung eingebleut bekam und keinen unbekümmerten oder öffnenden Kontakt zu Anderen zu Andersartigem,,der muss ja fast zwangsläufig von der absoluten Richtigkeit seiner Vorstellung überzeugt sein.

Der hatte doch nie, niemals die Möglichkeit freier Entscheidung, ja nicht mal Vergleichsmöglichkeiten hatte der.

und dann gibts noch die wankenden, die aus Feigheit nicht zugeben können, das sie sich auch geirrt haben könnten.

Ich bin privat immer am Besten gefahren wenn das Thema Religion Glaube Gott gaaanz weit hinten angesiedelt und weit nach Sport, Politik, Essen, Trinken, Beruf und sonstiges nur u.a läuft. Sobald dieses Thema im Beisein Strenggläubiger (für mich fundamentalistischer)Menschen in den Vordergrund gerückt wird, fühlt sich oft die eine Seite unter Missionierungsdruck und die andere verarscht und das muss man sich nicht unbedingt gegenseitig antun.

Zumal Gläubige oft auch sehr friedfertige und umgängliche Menschen sind, solange man besondere Themen eben ausspart.
--
hugo
mart
mart
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Re: Ist der Glaube an Gott ein Fantasiegebilde?
geschrieben von mart
als Antwort auf hugo vom 15.08.2007, 09:03:02
Man muß wohl von der Unmöglichkeit von sicheren Letztbegründungen ausgehen.
Nur das ist doch eine offene, antifundamentalistische Herangehensweise an philosophische und wissenschaftliche Probleme.

Wie Münchhausen im Sumpf steht derjenige, der nach "letzten Begründungen" oder "letzten Wahrheiten" sucht, vor schier unlösbaren Problemen:

Entweder er landet
a) in einem "unendlichen Regress" (sucht also immer weiter nach Begründungen für Begründungen und versinkt immer tiefer im Sumpf)
oder er verstrickt sich
b) in einen "logischen Zirkel" (d.h. er dreht sich argumentativ im Kreis)
oder aber er muss sich - wie einst der Lügenbaron -
c) am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen, d.h. er bricht den Begründungsprozess willkürlich ab und beruft sich auf unbegründete Dogmen (wie dies beispielsweise religiöse Fundamentalisten gerne tun).


Diese Darlegung des sogenannte "Münchhausen-Trilemmas" stammt (leider)nicht von mir, sondern von Hans Albers.


--
mart
hugo
hugo
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Re: Ist der Glaube an Gott ein Fantasiegebilde?
geschrieben von hugo
als Antwort auf mart vom 15.08.2007, 09:17:09
das ist ja das Dilemma solcher "Unterhaltung" das keiner der Beteiligten im Besitz der absoluten Wahrheit ist und die meisten geben das auch zu.

Was keiner gerne zugibt und keiner wahrhaben will und kann, das gerade SEINE Weltanschauung auf wackeligen Füßen steht. Zweifelhaft und Unwahrscheinlich sind immer die Ansichten der Anderen, anders denkenden.
--

So kann man sich schon zwangsläufig kaum näher kommen bezüglich des Glaubens und der weltanschaulichen Ansichten, es besteht eine innere Barriere.

Wenn ich ein wankelmütiger, ein leichtgläubiger und eher unbedarfter Mensch in Sachen Glauben bin, dann bin ich ein guter Kandidat für einen guten Überredungskünstler und bin früher oder später sogar davon überzeugt, von selbst, aus eigenem Antrieb einer Neuen Idee gefolgt zu sein, obwohl das nie stimmt.

Wie Karl schon schrieb, eine der ersten Tätigkeiten der Oberschicht war früher zumeist das missionieren und dazu machte sich eine Mischung aus Verlockung und Drohung, aus Versprechung und Peitsche am besten, weil am schnellsten. Überzeugung kostet eben Zeit und Geduld und wichtige Argumente und die wollte man nicht verschwenden bzw. die hatte man gar nicht.

In unserer heutigen Zeit, die ja eigentlich vor Toleranz nur so trieft, sollte eine Gesellschaft schon ein wenig aufpassen das nicht üble Fälscher und Vorteilsnehmer die Leichtgläubigkeit der suchenden Menschen aufs gröblichste ausnutzen.

hugo

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