Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –

Religionen-Weltanschauungen Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –

mart
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Mitglied

Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von mart
als Antwort auf paro vom 27.08.2007, 11:44:19
Es muß doch zwischen einzelnen Ländern unterschieden werden! Es ist Nonesense Verhältnisse in Deutschland und Österreich und möglicherweise anderen Ländern zusammenzuwerfen.

Aber die Geheimniskrämerei der kath. Kirche, was das liebe Geld betrifft, ist sicher gewollt. Warum sollte sich jeder in seine Karten schauen lassen.

Es gibt über die Finanzen der Kirchen in Deutschland ein mühsam recherchiertes Buch von Carsten. Die darin enthaltenen Zahlen mußten meines Wissens bisher nicht zurückgenommen werden. Vom selben Autor gibt es ein neues Buch über die Finanzen von Caritas und die Diakonie.

"Kirche und Geld
Wie wird die Kirchensteuer verwendet?

Viele glauben, der Großteil der Kirchensteuer komme sozialen Zwecken zugute. Das ist jedoch falsch: In Wirklichkeit werden zwei Drittel der Kirchensteuer für die Bezahlung von Pfarrern und Kirchenpersonal verbraucht. In keinem anderen Land der Welt verdienen Pfarrer so viel wie bei uns: etwa 4000 Euro im Monat. Ihre Besoldung und Versorgung entspricht der eines Regierungsdirektors.

Bischöfe werden aus öffentlichen Steuermitteln bezahlt und beziehen rund 7.700 Euro, Erzbischöfe sowie der evangelische Landesbischof sogar fast 10.000 Euro. Für öffentliche soziale Zwecke bleiben - selbst nach kirchlichen Angaben - nur höchstens 8 Prozent der Kircheneinnahmen übrig, der Rest wird größtenteils für Kirchenbauten und Verwaltungszwecke verwendet. Die Kosten von kirchlichen Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, Altenheimen etc. werden fast ganz - zwischen 85 und 100 Prozent - aus öffentlichen Steuermitteln finanziert oder von Elternbeiträgen, Krankenkassen etc. gedeckt.
Sparen die Kirchen dem Staat Geld?
Im Gegenteil. Die beiden christlichen Großkirchen hatten im Jahr 2000 knapp 9 Mrd Euro Einnahmen aus Kirchensteuern (ein irreführender Begriff: in Wirklichkeit handelt es sich um Mitgliedsbeiträge). Davon gaben die Kirchen etwa 600 Millionen Euro für öffentliche soziale Zwecke aus - nur ein Tropfen im Meer der Sozialkosten des Bundes.

Andererseits subventioniert der Staat (Bund, Länder und Gemeinden) aufgrund von teilweise 200 Jahre alten Verträgen rein innerkirchliche Anliegen (z.B. Religionsunterricht, Militärseelsorge, Bischofsgehälter, Priester- und Theologenausbildung an den theologischen Fakultäten usw.) der Kirchen jährlich mit ca. 20 Mrd Euro. Allein der Verzicht des Staates auf ihm zustehende Einnahmen schlägt dabei mit etwa 10,3 Mrd Euro zu Buch. Die laufenden Kosten für kirchlich geführte Krankenhäuser sind in diesen Zahlen nicht enthalten: sie werden von den Versicherten bzw. deren Krankenkassen getragen. Entsprechendes gilt für kirchlich geführte Altenheime.

Wohlgemerkt: es handelt sich hier um allgemeine Steuergelder, die von Atheisten, Moslems und Juden genauso aufgebracht werden müssen wie von Christen - aber nur die Christen profitieren davon. Um die Höhe dieser öffentlichen Subventionierung der Kirchen zu verdeutlichen: für die Bundeswehr sind im Haushaltentwurf der Bundesregierung für 2003 insgesamt knapp 24 Mrd Euro angesetzt!

Der Staat kann z.Zt.seinen finanziellen Verpflichtungen kaum noch nachkommen. Die Steuereinnahmen sind zurück gegangen, die Rentenkassen brauchen hohe Staatszuschüsse, um die Renten der Versicherten zahlen zu können. Da ist es umso schwerer zu verstehen, dass die exorbitant hohe Subventionierung der christlichen Großkirchen aus der politischen Diskussion herausgehalten wird, dass zwar alle deutschen Politiker von Subventionsabbau reden, aber alle das Thema Subventionierung der Kirchen totschweigen. Dabei sind die Tatsachen und die Zahlen sorgfältig recherchiert (s. das Buch von Carsten Frerk "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland", ISBN 3-93270-39-8).

Merkwürdigerweise behaupten trotz der massiven Subventionierung der christlichen Großkirchen die meisten Politiker, wir hätten einen säkularen Staat, in dem Staat und Kirche getrennt seien...."


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mart

PS: Der kleine und meist sehr alte Pfarrer, der heute bei uns etliche Pfarreien betreuen muß, ist wirklich nicht zu beneiden. Allerdings die kirchl. Obrigkeit, die in Palais wohnt und in Purpur und Seide gewandet ist, wird wohl schwerlich durch die Öse in den Himmel gelangen.
Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mart vom 27.08.2007, 11:55:46
Da ich mit meinem älteren Enkelkind weg muss, kann ich nicht alles beantworten, nur so viel: Es gibt Diözesen, in denen der Kirchensteuerzahler festlegen kann, wozu sein Geld verwendet werden muss. Allerdings tun das nicht allzu viele Gläubige, einfach weil sie der Verwaltung in der Diözese vertrauen.

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eirene
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Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 12:14:27
Du lenkst hier einfach vom globalen Überblick über die kirchl. Finanzen ab.


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mart

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Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 11:08:30
Bevor ich darauf eingehe, möchte ich wissen, ob es sich um einen katholischen Prtiester oder um einen selbsternannten Pastor einer Freikirche handelt. Denn auch ein Pastor einer evangelischen Kirche könnte die Kirche seiner Gemeinde nicht verkaufen.
Die Freikirche(n) werde ich sicher nicht verteidigen, das sollen sie selbst tun.
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eirene
mart
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Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von mart
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 12:14:27
Du lenkst hier einfach vom globalen Überblick über die kirchl. Finanzen ab.


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mart
Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf paro vom 27.08.2007, 11:44:19
Ich bin zwar Agnostiker, keiner Kirche angehörend, aber ich finde hier soll eine der berühmten Neiddebatten losgetreten werden.
Wir treten nichts breit,klären auf,was mancher noch nicht wußte,obwohl er in unserem Alter ist.
Möchten alle, die hier den Geistlichen sämtlicher Konfessionen ihr Gehalt missgönnen, einen Sterbenden in seinen letzten Stunden begleiten.
Das Gehalt ist einfach viel zu hoch und die extras noch alle dazu,keine Miete zahlen und und
Ein Priesterleben besteht eben nicht nur aus Erstkommunionen und Konfirmationen.
Ich glaube,das wissen auch wir Alle.
Das ist doch seine Pflicht,seine Berufung.

Sie kümmern sich auch um Tod und Leid; denn wo kann denn heute ein Kranker über seine Krankheit reden? Fast alle wehren ab, da bleibt im Zweifel nur der Pfarrer, er kann zwar nicht helfen (im medizinischen Sinn), aber zuhören.
Und wer die Placebo-Forschung verfolgt, dass hilft manchmal mehr, als die stärksten Medikamente.
Sicher,doch Sie sind doch darin ausgebildet.
Aber nur soviel zu dem Sterbefall meiner Mutter,
mein Exmann und ich holten Sie zum Sterben nach Hause.
Sie sollte nicht im Krankenhaus Ihre letzten Stunden
verbringen.Ich kümmerte mich um Sie,wusch Sie und hörte
Ihr zu und kochte Ihr das,worauf Sie appetit hatte.
Obwohl Sie es nicht mehr in sich behalten konnte,brach
es immer wieder aus,egal was man Ihr vorsetzte.
Dabei hab ich Sie zu lebzeiten immer gern um mich gehabt
und Sie aß sehr gern,daß was ich kochte,nur soviel dazu.

Ich bin kein "Pfaffenfreund" aber ihre Daseinsberechtigung und ihr Gehalt ist allemal gut angelegt; denn man bedenke Psychologen und Psychater sind teurer!!(Jesus machte es auch ohne Bezahlung)
Mich bezahlte Niemand dafür,machte es so aus Menschenliebe,meine Mutter war es mir ganz einfach Wert.
Sie war immer für mich da als ich Kind war,so konnte ich nur ein wenig davon zurückgeben und Sie nicht einfach abschieben,wie es heute so üblich ist.


astid

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angelottchen
angelottchen
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Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 12:17:17
in dem Zusammenhang möchte ich einmal mehr wieder an das lesenswerte Buch "Wir klagen an" erinnern, in dem 20 römische Prälaten über die dunklen Seiten des Vatikans berichten:

Kurz vor den Milleniumsfeiern des Jahres 2000 hat ein Buch in Italien und in der katholischen Welt für Aufsehen gesorgt. Nicht weltliche Kritiker der Kirche, sondern hohe Beamte aus dem Innern des Vatikans schreiben über die Zustände an seiner Führungsspitze. Wer sie sind, das sagen sie nicht. "Wir klagen an: 20 römische Prälaten über die dunklen Seiten des Vatikans" – so heißt die deutsche Version des Buchs. Eine Empfehlung der Stadtbücherei Bergisch Gladbach.

"In weniger ruhigen Zeiten hängte man die Diebe ans Kreuz. In unseren ruhigen, ganz unwilden Zeiten hängen die Kreuze an den Dieben." Mit diesem bitteren Fazit tritt eine anonyme Gruppe von hohen Beamten der römischen Kurie an die Weltöffentlichkeit. Sie beklagen, dass die Führungsspitze der katholischen Kirche dabei ist, in einen Sumpf von Karrierismus und Korruption zu versinken. Was bisher gerüchteweise immer von außen über den Vatikan verlautete, kommt zum ersten Mal aus dem Schoß der Kirche selbst. Ein Hauptübel sei der seit Jahrhunderten praktizierte Ämterschacher. Kardinäle treten gegeneinander an, Familienclans teilen Schlüsselpositionen unter sich auf. Es geht um Macht und Geld, um die Frage, wer wird der nächste Papst? Das heilige Amt als Pfründe, das Evangelium als Motor der Karriere, die Intrige als Machtinstrument. Das sind die Vorwürfe der Autoren.

Natürlich stellt sich die Frage, wie glaubwürdig die skandalträchtigen Vorwürfe sind. Angesichts der Informationspolitik des Vatikans erscheint ein objektives Urteil unmöglich. Die Informationen sind jedoch mit so vielen Details gespickt, dass als Autoren nur Insider in Frage kommen. "I Millenari" – "die Jahrtausendmänner", so nennen sich die Autoren selbst und fordern eine Demokratisierung der Kirche. Das klingt fortschrittlich. Im gleichen Atemzug berufen sie sich auf die Prophezeiungen von Fatima und beklagen den verderblichen Einfluss von Kommunisten, Freimaurern und Satanisten in der Kurie. Ob sie wirklich fortschrittliche demokratische Werte vertreten, muss der Leser selbst entscheiden.

Der Vatikan hat übrigens versucht, den Verkauf des Buches gerichtlich zu stoppen. Doch in demokratischen Staaten lassen sich Meinungen und Pressefreiheit nicht mit Hilfe der Justiz unterdrücken. In Deutschland ist das Buch beim Aufbau Verlag erschienen. Sein Titel: "Wir klagen an: 20 römische Prälaten über die dunklen Seiten des Vatikans".
geschrieben von bei der Stadtbücherei Bergneustadt fand ich diesen Artikel:


Aus der Amazon.de-Redaktion
Der Vatikan, ein Sumpf aus Machthunger und Korruption, Günstlingswirtschaft, Postenschieberei, Bestechung und Erpressung? -- Irgendwie kommen einem diese schockierenden Behauptungen bekannt vor, und doch ist Wir klagen an! keines der üblichen Pamphlete über die Abgründe der katholischen Kirche. Denn wer hier so publikumswirksam die schmutzige Wäsche des Vatikans wäscht, ist kein selbsternannter Enthüllungsjournalist, sondern eine anonyme Gruppe römischer Prälaten, die sich selbst "I Millenari" nennen -- die Jahrtausendmänner.


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angelottchen
Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf angelottchen vom 27.08.2007, 12:23:55
Aber,Angelottchen,die irren sich doch Alle.

Eirene glaubt nie was,egal woher Du diese Informationen hast.

astrid




Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 12:28:27
Es hat schon manchmal den Anstrich einer Neiddebatte. Ich habe es schon einmal an anderer Stelle geschrieben. Ich wünsche mir einen weltanschaulich neutralen Staat. Ich möchte eine Partei wählen, die sich endlich mal für eine strickte Trennung von Staat und Kirche einsetzt (wie z.B. in Frankreich) und das sollte wenn möglich nicht gerade die Linke (mit PDS) sein.

Ich möchte einfach nicht das Steuermittel für kirchliche Aufgaben verwendet werden. Man sollte weder Vor- noch Nachteile haben, wenn man einer Religionsgemeinschaft angehört. Es kann nicht sein, dass vom Staat bezahlte Arbeitsplätze nur an Mitglieder bestimmter Kirchen vergeben werden.


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serra
Re: Üppiges Bischofsleben auf Staatskosten –
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2007, 14:45:04
Serra,ich bin nicht neidisch,
kenne das Wort nicht mal.
Nein im Ernst,mich kann man nicht neidisch machen.
Habe eine andere Einstellung zu Allem.
Auch wenn Jemand mehr hat wie ich,soll Er doch.
Wenn es mir gefällt,dann spare ich drauf und kaufe es mir.
Doch,ich gönne Jedem was Er möchte und das kann nicht Jeder.Meine nur so im Allgemeinen,sprech damit Niemanden persönlich hier an.

Aber auch ich meine,Kirche und Staat muß getrennt werden.
Mit den Geldern alle Male.

Astrid

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