Religionen-Weltanschauungen Toleranz
Wer Philosophie diskutiert stellt zugleich die Frage nach dem Zustand unserer Gesellschaft. Die Antwort fällt sicher unterschiedlich aus, weil es die Gesellschaftsordnung herkömmlicher Prägung nicht mehr gibt. Die statuarischen Ordnungsbegriffe haben sich überholt. Stattdessen reden die Bevölkerungswissenschaftler von Schichten, die sich zwar auch in Einkommen und Vermögensbesitz unterscheiden, deren wesentliche Unterscheidungsmerkmale jedoch Bildung und Lebensweise sind.
Toleranz ist einer der Begriffe, die als Überbau unserer abendländisch geprägten Lebensordnung gelten. Und die Ausübung von Toleranz steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Grad der Bildung und der Lebensweise. Dass sie in Mitteleuropa das Zusammenleben bestimmt, hat geschichtliche Gründe. Mit der durch die Reformation bedingten Trennung der Religion und dem dadurch auftretenden Zwang zum Zusammenleben unterschiedlicher Konfessionen war die Notwendigkeit von Toleranz geboten. Die andere Voraussetzung war das Toleranz-Edikt des habsburgischen Kaisers Ende des 18.Jahrhunderts, mit dem den Juden gleiche Rechte und gleiche Pflichten per Gesetz zugeordnet wurden.
Im Europa unserer Tage gibt es keinen merkbaren Dissens zwischen den christlichen Religionsgemeinschaften, Antisemitismus gibt es nur marginal und ist meistens ein Unterschichtenproblem. Dagegen ist in allen Ländern der Europäischen Union eine wachsende Ablehnung der muslimischen Glaubensgemeinschaften und ihrer Mitglieder festzustellen. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen die wachsende Angst vor dem Terrorismus, dessen Ausgangspunkt im Islam gesehen wird. Zum anderen die massive Überfremdung der jeweiligen Staatsbevölkerung durch andere Ethnien.
Zum dritten aber auch, dass die Muslime den Begriff Toleranz nicht zu kennen scheinen oder schlimmer noch, dass sie die von den Europäern geübte Toleranz als Schwäche und Dekadenz betrachten. Die von den Muslimen erklärte Trennung der Menschen in Rechtgläubige und Ungläubige ist ein krasser Verstoß gegen das Toleranzgebot. Und so ist es auch kein Wunder, dass die Europäer die feine Unterscheidung zwischen „Islam“ und „Islamisten“ nicht nachvollziehen können und nicht nachvollziehen wollen.
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hb730
Toleranz ist einer der Begriffe, die als Überbau unserer abendländisch geprägten Lebensordnung gelten. Und die Ausübung von Toleranz steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Grad der Bildung und der Lebensweise. Dass sie in Mitteleuropa das Zusammenleben bestimmt, hat geschichtliche Gründe. Mit der durch die Reformation bedingten Trennung der Religion und dem dadurch auftretenden Zwang zum Zusammenleben unterschiedlicher Konfessionen war die Notwendigkeit von Toleranz geboten. Die andere Voraussetzung war das Toleranz-Edikt des habsburgischen Kaisers Ende des 18.Jahrhunderts, mit dem den Juden gleiche Rechte und gleiche Pflichten per Gesetz zugeordnet wurden.
Im Europa unserer Tage gibt es keinen merkbaren Dissens zwischen den christlichen Religionsgemeinschaften, Antisemitismus gibt es nur marginal und ist meistens ein Unterschichtenproblem. Dagegen ist in allen Ländern der Europäischen Union eine wachsende Ablehnung der muslimischen Glaubensgemeinschaften und ihrer Mitglieder festzustellen. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen die wachsende Angst vor dem Terrorismus, dessen Ausgangspunkt im Islam gesehen wird. Zum anderen die massive Überfremdung der jeweiligen Staatsbevölkerung durch andere Ethnien.
Zum dritten aber auch, dass die Muslime den Begriff Toleranz nicht zu kennen scheinen oder schlimmer noch, dass sie die von den Europäern geübte Toleranz als Schwäche und Dekadenz betrachten. Die von den Muslimen erklärte Trennung der Menschen in Rechtgläubige und Ungläubige ist ein krasser Verstoß gegen das Toleranzgebot. Und so ist es auch kein Wunder, dass die Europäer die feine Unterscheidung zwischen „Islam“ und „Islamisten“ nicht nachvollziehen können und nicht nachvollziehen wollen.
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hb730
Da bleibt wohl wenig übrig für eine Diskussion, die wesentlichsten Punkte sind zumindest angesprochen.
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eirene
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eirene
Hallo hb730,
das ist eine gute Diskussionseröffnung.
Meines Erachtens sind wir aber verdonnert aus der Existenz dieses Unterschieds zwischen „Islam“ und „Islamisten“ Kapital zu schlagen. Wenn wir alle Muslime in die extremistische Ecke rückten, täten wir uns ja nichts Gutes. Wir müssen differenzieren und den Dialog mit den gemäßigten Kräften führen, die es eben auch gibt. Es ist auch nicht richtig zu sagen, die Muslime sind intolerant, jedenfalls kenne ich persönliche Ausnahmen. Darauf muss aufgebaut werden.
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit und ich setze auf die Kräfte der Vernunft, die nur auf unserer Seite zu vermuten sehr vermessen wäre.
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karl
das ist eine gute Diskussionseröffnung.
Und so ist es auch kein Wunder, dass die Europäer die feine Unterscheidung zwischen „Islam“ und „Islamisten“ nicht nachvollziehen können und nicht nachvollziehen wollen.
Meines Erachtens sind wir aber verdonnert aus der Existenz dieses Unterschieds zwischen „Islam“ und „Islamisten“ Kapital zu schlagen. Wenn wir alle Muslime in die extremistische Ecke rückten, täten wir uns ja nichts Gutes. Wir müssen differenzieren und den Dialog mit den gemäßigten Kräften führen, die es eben auch gibt. Es ist auch nicht richtig zu sagen, die Muslime sind intolerant, jedenfalls kenne ich persönliche Ausnahmen. Darauf muss aufgebaut werden.
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit und ich setze auf die Kräfte der Vernunft, die nur auf unserer Seite zu vermuten sehr vermessen wäre.
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karl
Trennen nicht auch die Christen bzw. unterscheiden zwischen Heiden = Andersgläubige und Christen?
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hl
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hl
Das ist aber lediglich eine Feststellung des status quo. Nirgends in der Bibel steht, dass Andersgläubige getötet werden sollen. Wenn das jemand forderte, verließ er damit den Boden seiner Glaubensquelle.
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eirene
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eirene
Aber, aber eirene, ich dachte du kennst deine Bibel.
Neues Testament:
Paulus über Andersgläubige, der Abschnitt ist mit "Die heidnische Lasterhaftigkeit" überschrieben:
"Sie sind voll alles Unrechten, von Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit ... Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht des Todes würdig sind ..." (Römer 1, 29 f.)
Petrus steht dem nichts nach. So soll seiner Meinung nach mit falschen Propheten/Irrlehrern umgegangen werden:
"Sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von der Natur dazu geboren sind, dass sie gefangen und geschlachtet werden ... sie sind schandbare Schmutzflecken ..." (2. Petrus 2, 12 f.)
Zur Bibel gehört auch das alte Testament. Dort wird sogar von Gott persönlich zum Genozid aufgefordert. Ich will jetzt nicht seitenlang zitieren, aber der Gott Moses ist extrem grausam, ein im wahrsten Sinne "unmenschlicher" Gott, ein richtiger Schlächter:
"Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, von den Köpfen streitbarer Feinde!" (5. Mose 32, 42)
"Da redete Mose mit dem Volk und sprach: ‘Rüstet unter euch Leute zum Kampf gegen die Midianiter, die die Rache des Herrn an den Midianitern vollstrecken ... und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter, wie der Herr es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war; samt den Erschlagenen töteten sie auch die Könige der Midianiter ... und die Kinder Israels nahmen gefangen die Frauen der Midianiter und ihre Kinder. All ihr Vieh, all ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte, wo sie wohnten, und alle ihre Zeltdörfer ... Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres ... und sprach zu ihnen: ‘Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?... so tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben." (4. Mose 31, 1 ff)
„Führe den Flucher hinaus vor das Lager, und lass’ alle, die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt legen, und lass die ganze Gemeinde ihn steinigen ..." (3. Mose 24, 14)
"Wenn ein Mann oder eine Frau Geister beschwören oder deuten kann, so sollen sie des Todes sterben; man soll sie steinigen; ihre Blutschuld komme über sie." (3. Mose 20, 27)
Ich bitte euch, wir sollten doch nicht im Glashaus sitzend mit Pflastersteien werfen. Diese alten Schriften sind alle fürchterlich, es ist ja gut, dass sie kaum jemand liest.
Allerdings, um zum Thema zurück zu kommen, sollten wir, wenn wir die blutrünstige Zeit des Alten Testamentes und teilweise auch die Irrungen eines Paulus/Petrus glauben überwunden zu haben, auch den Moslems eine Chance geben und nicht deshalb, weil in ihrem Heiligen Buch ebenso schlimme Dinge stehen, sie dafür alle zusammen haftbar machen.
Es gibt keine Alternative zum Dialog, wenn wir Mord und Totschlag verbannen wollen.
--
karl
Neues Testament:
Paulus über Andersgläubige, der Abschnitt ist mit "Die heidnische Lasterhaftigkeit" überschrieben:
"Sie sind voll alles Unrechten, von Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit ... Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht des Todes würdig sind ..." (Römer 1, 29 f.)
Petrus steht dem nichts nach. So soll seiner Meinung nach mit falschen Propheten/Irrlehrern umgegangen werden:
"Sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von der Natur dazu geboren sind, dass sie gefangen und geschlachtet werden ... sie sind schandbare Schmutzflecken ..." (2. Petrus 2, 12 f.)
Zur Bibel gehört auch das alte Testament. Dort wird sogar von Gott persönlich zum Genozid aufgefordert. Ich will jetzt nicht seitenlang zitieren, aber der Gott Moses ist extrem grausam, ein im wahrsten Sinne "unmenschlicher" Gott, ein richtiger Schlächter:
"Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, von den Köpfen streitbarer Feinde!" (5. Mose 32, 42)
"Da redete Mose mit dem Volk und sprach: ‘Rüstet unter euch Leute zum Kampf gegen die Midianiter, die die Rache des Herrn an den Midianitern vollstrecken ... und sie zogen aus zum Kampf gegen die Midianiter, wie der Herr es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war; samt den Erschlagenen töteten sie auch die Könige der Midianiter ... und die Kinder Israels nahmen gefangen die Frauen der Midianiter und ihre Kinder. All ihr Vieh, all ihre Habe und alle ihre Güter raubten sie und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte, wo sie wohnten, und alle ihre Zeltdörfer ... Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres ... und sprach zu ihnen: ‘Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?... so tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben." (4. Mose 31, 1 ff)
„Führe den Flucher hinaus vor das Lager, und lass’ alle, die es gehört haben, ihre Hände auf sein Haupt legen, und lass die ganze Gemeinde ihn steinigen ..." (3. Mose 24, 14)
"Wenn ein Mann oder eine Frau Geister beschwören oder deuten kann, so sollen sie des Todes sterben; man soll sie steinigen; ihre Blutschuld komme über sie." (3. Mose 20, 27)
Ich bitte euch, wir sollten doch nicht im Glashaus sitzend mit Pflastersteien werfen. Diese alten Schriften sind alle fürchterlich, es ist ja gut, dass sie kaum jemand liest.
Allerdings, um zum Thema zurück zu kommen, sollten wir, wenn wir die blutrünstige Zeit des Alten Testamentes und teilweise auch die Irrungen eines Paulus/Petrus glauben überwunden zu haben, auch den Moslems eine Chance geben und nicht deshalb, weil in ihrem Heiligen Buch ebenso schlimme Dinge stehen, sie dafür alle zusammen haftbar machen.
Es gibt keine Alternative zum Dialog, wenn wir Mord und Totschlag verbannen wollen.
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karl
Nun wollen aber die islamisten keinen dialog, sondern die herrschaft ihrer spielart des islam und zwar mit allen mitteln.
Was nun, lieber karl.
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gram
Was nun, lieber karl.
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gram
Re: Du kennst deine Bibel nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Stimmt Gram,Sie wollen sogar Krieg.
Damit wir ungläubigen,gläubig werden.
Lieben Gruß,Astrid
Damit wir ungläubigen,gläubig werden.
Lieben Gruß,Astrid
Re: Du kennst deine Bibel nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bisher glaubte ich, ich hätte im ST genug über die Gerichtssprache berichtet, allerdings bisher nur bezüglich des AT.
Was das NT betrifft, gilt aber für Beschreibung von Gewalt Analoges, oder kennst du Beispiele, bei denen die erwähnten Apostel ihre Worte tatsächlich in die Tat umsetzten?
Das macht die Diskussion hier im ST so mühsam. Die Vorwürfe wiederholen sich, die Erklärungen werden einfach nicht zur Kenntnis genommen.
Diese Vorgangsweise ermöglicht es, ständig die gleichen Vorwürfe machen zu können.
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eirene
Was das NT betrifft, gilt aber für Beschreibung von Gewalt Analoges, oder kennst du Beispiele, bei denen die erwähnten Apostel ihre Worte tatsächlich in die Tat umsetzten?
Das macht die Diskussion hier im ST so mühsam. Die Vorwürfe wiederholen sich, die Erklärungen werden einfach nicht zur Kenntnis genommen.
Diese Vorgangsweise ermöglicht es, ständig die gleichen Vorwürfe machen zu können.
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eirene
So ist es keineswegs, eirene. Beim Koran zitiert ihr auch wörtlich und lasst keine Interpretationen gelten und zudem werden alle Moslems in einen Topf geworfen (s. gram).
Das kann man euch nicht durchgehen lassen. Dann ist es nur gerecht, auch die Bibel wörtlich zu nehmen.
Übrigens muss man religiöse Eiferer, wie z. B. Islamisten, natürlich stoppen.
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karl
Das kann man euch nicht durchgehen lassen. Dann ist es nur gerecht, auch die Bibel wörtlich zu nehmen.
Übrigens muss man religiöse Eiferer, wie z. B. Islamisten, natürlich stoppen.
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karl