Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 18.07.2007, 11:45:31
Statistik ... wer braucht die, angesichts der Zahlen und der weltweiten priesterlichen Männer-Pest? (... die es auch aber erheblich seltener in sozialpädagogischen Berufen gibt; wo die sensitiven Sauköppe aber früher auffallen.)

Nein, Strafrechtsdaten sind nicht in Sicht, da Jahrhunderte lang die sexuellen Sauerereien als selbstverständliche Belastung deer "Weiber" - und in ihre "Verursachung" druch "verführerische Mädchen und Frauen" seitens des Männerherrschaften üblich waren.

Es gibt bisher nur eine kleine, nicht- repräsentative, psychologische und medizinische Untersuchung von auffälligen, also psychisch oder sexologisch oder sozial gestörten Priestern:

Prof. Klaus Thomas berichtet darüber in: "Der Klerikerstreit". Die Auseinandersetzung um Eugen Drewermann. München 1990. Kösel Verlag. S. 70ff.

Seitdem sich da erstaunliche materielle Strafrechtsfolgen für Pädophilie und ihren moralischen Gesundbrunnen andeuten, sind schon neue Verordnungen seitens der ewigen Sittenwächer formuliert worden.

Frauen, die ausgebeutet werden von den ich-schwachen Priestern werden wohl ewig auf dem Ticket "Liebe" mitgenommen.

... na, das warte mal auf die ewige Gerechtigkeit (ganz ohne Statistik!) Fridensversprechen "... eirene"!


Ein Witz :

Zwei Zölibatäre sitzen in einem Park - und schauen sich spielende Kinder an.

Sagt der eine, ein Pastor: "... sich diese Kinderchen anzukucken, in ihrer ewigen Reinheit, ist doch ein seliges Vergnügen."

Sagt der andere, ein Kaplan: "Ja - und sich vorzustellen, dass ich mit meinem Partner solche Kinder nicht zeugen kann, das ist schon ein Abgrund von Andersartigkeit."
"Psst, Freund!" sagt der Pastor, "wir haben doch ausgemacht, dass wir nie in der Öffentlichkeit über unsere Beziehung reden. - Du redest schon zum zweiten Mal versteckt über uns! Ich sage deshalb unseren nächsten Date für morgen in Trier ab!"

"Aber das werde ich dann doch mal beichten! Bei deinem Dechant! - Was der dann von dir hört - und doch muss er schweigen."

"Quatsch! Der erzählt mir alles von dir, wenn er kurz vor dem Orgasmus ist."

*

Mir ist folgender Witz lieber, weil natürlicher:

Zwei träge Bären sitzen im Herbst in ihren nebeneinander liegenden Höhlen und gucken zu, wie das Laub von den Bäumen fällt.

Sagt der erste Bär: "Der letzte Kerl, den ich verspeist habe, hat mir folgendes anvertraut: Das mache der liebe Gott da oben! - Irgendwann lasse ich den Winterschlaf ausfallen und gucke mir den Typen von da oben an, wie der die Blätter wieder anklebt!"

Der zweite Brummbär: "Hä...? Wer war denn das?"
Der erste: "Das muss ein Mönchlein aus Klostersbrunn gewesen sein. Fett war der!? Und schwul... Puh! Was der mir angeboten hat!"

Der zweite: "Ich meine es andersrum: Und was...? - Was hat der? - Hat der von seinem Gott oder von unserem Bärengott gesprochen?"

--
elfenbein
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf vitaraw vom 18.07.2007, 10:36:17




aber was ist mit den männern die sich zum priesteramt berufen fühlen ,aber nicht zur sexuellen abstinenz ?

warum kann ein mensch der seine gefühle und auch gelüste auslebt nicht ein guter seelsorger sein ?

ich verstehe es nicht .....wer dieses gelübbte ablegen will kann einem orden beitreten , das amt des priesters sollte nicht an diese voraussetzung gekoppelt sein.
--
vitaraw


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eirene

Da gibt es die Möglichkeit, ein protestantischer Pastor zu werden. Es gibt eine Reihe von Priestern, siehe die Berichte über Hasenhüttl als Beispiel, die durchaus protestantisches Glaubensgut vertreten. Das wird wohl auch unter Theologen öfters vorkommen. Und denen kann geholfen werden. Sie werden Pastor.
Allerdings ist das nicht wirklich die Lösung. Ich habe eine Seite gefunden (ich müsste sie wieder auftreiben können, ich habe sie irgendwo abgespeichert), in der ein protestantischer Pastor Vorschläge macht, wie mit gefallenen Pastoren und ihren Opfern umzugehen sei. D. h. aber, dass Pastoren wohl heiraten können, dass das aber nicht unbedingt ein Schutz sein muss, wenn die Anlage zur Pädophilie vorliegt und nicht behandelt wird.

--
eirene
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.07.2007, 18:56:16
Vorgrimmler (ein absolut anerkannter, katholischer Theologe; Schüler Rahners):

Stichwort "Zölibat" (theologisch) siehe "Jungfräulichkeit":

"Jungfräulichkeit" als christlich-religiöser Begriff meint weder das sexuelle Unberührtsein noch das bloße Unverheiratetsein (Single-Existenz), sondern die Lebensform dauernder sexueller Enthaltsamkeit, die in der kath. Kirche als "Evangelischer Rat" gilt.
Sexuelle Enthaltsamkeit an sich ist kein sittlicher Wert; sie ist letztlich auch nicht als Sublimierung von "Trieben" oder als Verdrängung von "Begierde" zu begründen. Als eine konkrete Verwirklichungsform christlicher "Askese" kann u. darf J. nicht aus "Weltflucht" u. -verachtung hervorgehen, sondern sie muß ihre letzte Bestimmung u. Begründung aus der "Liebe" (als "göttlicher" Tugend) ableiten.
Diese Grundlegung gehört zunächst einmal in die Intimität des individuellen Verhältnisses zu Gott bzw. zu Jesus. So spielte u. spielt die J. im Rahmen der "Brautmystik" eine große Rolle. In wie weit J. in dem jeweiligen konkreten gesellschaftlichen Milieu, in dem sie gelebt wird, eine Anzeigenfunktion ausüben kann, muß offen bleiben. Nicht selten wird gesagt, sie sei ein gelebter Hinweis auf das noch ausstehende Reich Gottes, in dem nicht geheiratet wird (Mk 12, 25). Diese Aussage betrifft auch den Zölibat der Priester in der lat. Kirche, der außer mit dieser Anzeigenfunktion auch noch mit der größeren Verfügbarkeit zum Dienst begründet wird.
*
Aus: Herbert Vorgrimler:
Neues theologisches Wörterbuch. Freiburg i.Br. 2000: Herder Verlag. 334 S.

Zu Vorgrimmler, s.:
http://urbanplus.com/areiononline/buch017.html

**

Zölibat, komisch:
Wilhem Busch:

(...)
Pater Luzi, finster blickend,
Heimlich schleichend um das Haus,

Wählt zu neuem Rachezwecke
Zwo verwegne Lumpen aus. –

Einer heißt der Inter-Nazi
Und der zweite Jean Lecaq,

Alle beide wohl zu brauchen,
Denn es mangelt Geld im Sack.

(Ausschnitt aus: Wilhelm Busch, Pater Filuzius:)

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=3000&kapitel=1&cHash=3feb4bb9102

*

"Zölibat" - Sprachlich: "Um des Himmels willen":
Das Wort soll etymologisch vom lateinischen Ausdruck "Coeli beati" stammen, was auf deutsch "die Glücklichen des Himmels" (oder für den H.) bedeutet.

Was hier gemeint ist - mit "um des Himmels willen" - war begrifflich nie geklärt, sondern religiös-elitär hochgeschätzt als Auzzeichung,für die oder durch die "man" sich als Priester beruft fühlt. (Für Nonnen ist das eine freiwillige Verpflichtung, kein Sakrament.)
Es bedeutet im Jüdischen die Sehnsucht "nach dem Himmlischen"; im Koran als Eingang ins Paradies beschrieben" und im Katholischen ist es eine völlig diffuse Formel für auserlesenn, geheiligten Männerherrschaft und kollektiven Entlastung von Wissenschaft, Geschichte und politische Verantwortung geworden, insbesondere wegen des noch immer bestehenden und zentral gelebten, wenn auch nicht mehr öffentlich diskutierten anti-demokratischen und anti-aufklärerischen Effektes.

(Also ... zurück zum Kreationismus...! Da war alles legitimiert mit der Foskel "Gott" und seine Schöpfung und wir seine Geschöpfe- und den Waffen, die man sich kaufen konnte.)

Vgl.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zölibat

--
elfenbein

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Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.07.2007, 08:39:46
Vorgrimmler (ein absolut anerkannter, katholischer Theologe; Schüler Rahners):

Stichwort "Zölibat" (theologisch) siehe "Jungfräulichkeit":

"Jungfräulichkeit" als christlich-religiöser Begriff meint weder das sexuelle Unberührtsein noch das bloße Unverheiratetsein (Single-Existenz), sondern die Lebensform dauernder sexueller Enthaltsamkeit, die in der kath. Kirche als "Evangelischer Rat" gilt.
Sexuelle Enthaltsamkeit an sich ist kein sittlicher Wert; sie ist letztlich auch nicht als Sublimierung von "Trieben" oder als Verdrängung von "Begierde" zu begründen. Als eine konkrete Verwirklichungsform christlicher "Askese" kann u. darf J. nicht aus "Weltflucht" u. -verachtung hervorgehen, sondern sie muß ihre letzte Bestimmung u. Begründung aus der "Liebe" (als "göttlicher" Tugend) ableiten.
Diese Grundlegung gehört zunächst einmal in die Intimität des individuellen Verhältnisses zu Gott bzw. zu Jesus. So spielte u. spielt die J. im Rahmen der "Brautmystik" eine große Rolle. In wie weit J. in dem jeweiligen konkreten gesellschaftlichen Milieu, in dem sie gelebt wird, eine Anzeigenfunktion ausüben kann, muß offen bleiben. Nicht selten wird gesagt, sie sei ein gelebter Hinweis auf das noch ausstehende Reich Gottes, in dem nicht geheiratet wird (Mk 12, 25). Diese Aussage betrifft auch den Zölibat der Priester in der lat. Kirche, der außer mit dieser Anzeigenfunktion auch noch mit der größeren Verfügbarkeit zum Dienst begründet wird.
*
Aus: Herbert Vorgrimler:
Neues theologisches Wörterbuch. Freiburg i.Br. 2000: Herder Verlag. 334 S.

Zu Vorgrimmler, s.:
http://urbanplus.com/areiononline/buch017.html

**

Zölibat, komisch:
Wilhem Busch:

(...)
Pater Luzi, finster blickend,
Heimlich schleichend um das Haus,

Wählt zu neuem Rachezwecke
Zwo verwegne Lumpen aus. –

Einer heißt der Inter-Nazi
Und der zweite Jean Lecaq,

Alle beide wohl zu brauchen,
Denn es mangelt Geld im Sack.

(Ausschnitt aus: Wilhelm Busch, Pater Filuzius:)

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=3000&kapitel=1&cHash=3feb4bb9102

*

"Zölibat" - Sprachlich: "Um des Himmels willen":
Das Wort soll etymologisch vom lateinischen Ausdruck "Coeli beati" stammen, was auf deutsch "die Glücklichen des Himmels" (oder für den H.) bedeutet.

Was hier gemeint ist - mit "um des Himmels willen" - war begrifflich nie geklärt, sondern religiös-elitär hochgeschätzt als Auzzeichung,für die oder durch die "man" sich als Priester beruft fühlt. (Für Nonnen ist das eine freiwillige Verpflichtung, kein Sakrament.)
Es bedeutet im Jüdischen die Sehnsucht "nach dem Himmlischen"; im Koran als Eingang ins Paradies beschrieben" und im Katholischen ist es eine völlig diffuse Formel für auserlesenn, geheiligten Männerherrschaft und kollektiven Entlastung von Wissenschaft, Geschichte und politische Verantwortung geworden, insbesondere wegen des noch immer bestehenden und zentral gelebten, wenn auch nicht mehr öffentlich diskutierten anti-demokratischen und anti-aufklärerischen Effektes.

(Also ... zurück zum Kreationismus...! Da war alles legitimiert mit der Foskel "Gott" und seine Schöpfung und wir seine Geschöpfe- und den Waffen, die man sich kaufen konnte.)

Vgl.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zölibat

--
elfenbein
geschrieben von elfenbein


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eirene

Und? Wo sind deine Argumente?

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eirene
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.07.2007, 10:06:52
Das sind Materialien - darüber könntest du mal nachdenken, auch zu dem vorher Geäußerten; statt alles zu bagatellisieren oder abzuweisen.. -

Man sollte dir die Technik, dumm&einfach alles als Zitat zu bringen, sperren.

Ob du das schaffst nachzuschlagen, was Goethe zum Zölibat schrieb?

Sonst... - FINIS!

--
elfenbein
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.07.2007, 13:23:00
Ich pflege meine Meinung zu schreiben und ab und zu durch einen Link darauf hinzuweisen, dass auch andere meiner Meinung sind. Du kopierst seitenweise Texte ein, zwar mit Angabe des Autors, aber diese einkopierten Texte sollen die eigene Meinung ersetzen.
Außerdem pflege ich meine Meinung über die Lehre der rkK nicht von Dichtern u. a. zu beziehen, ich setze mich lieber mit den Glaubensquellen selbst und direkt auseinander. Das ist zwar zeitraubender als die Meinung anderer zu übernehmen, das führt aber dazu, dass ich meine Überzeugung durch das Studium der Glaubensgrundlagen erarbeite.

Du scheinst es nötig zu haben, dir deine glaubensfeindliche Einstellung durch Texte fremder Personen einimpfen zu lassen, das ist keine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema, das ist gleich bedeutend mit "andere für sich denken lassen".

Wer`s kann, denkt lieber selbst.

--
eirene

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gila
gila
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von gila
als Antwort auf Karl vom 17.07.2007, 21:39:51
HALLO Karl,
ich bin gegen den Zölibat, aber erst seit einiger Zeit, denn ich hatte immer gedacht, daß Priester, die diesen Schwur geleistet haben, bzw. den Eid ablegten, es ehrlich meinten. Wie naiv meine Auffassung war,das habe ich erst sehr spät kapiert.
Wie auch immer, ich kenne keinen Priester in meiner Umgebung, der jemals ein Kind mißbrauchte. Ich weiß nur - aus Erfahrung - daß die Pfarrer zu den Ministranten ekelhaft waren. (Aus Erzählungen von Schulkollegen, Vater - usw.).
Ich hoffe, dieses unmenschliche kirchliche Gesetz wird bald abgeschafft.
Herzlichst
--
gila
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.07.2007, 21:08:07
@eirene

du verstehst anscheinend nicht das grundanliegen der menschen, die hier gegen das zölibat schreiben. jeder soll doch seine glaubensfreiheit haben und den glauben an was auch immer ausüben dürfen, wie er will: solange er damit keinem anderen schaden zufügt!

nun gibt es da dieses blödsinnige, katholische zölibat, das irgendwann im mittelalter eingeführt wurde, damit kirchenwürdenträger ihren zusammengerafften besitz der kirche vermachen müssen und nicht leiblichen verwandten.

wenn dann heutzutage dieser brauch gegen gesellschaftliche normen verstößt, weil man kleinen kindern nicht notgeil in den schritt fasst, so gehört es per gesetz verboten!
musikerin
musikerin
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von musikerin
als Antwort auf gila vom 24.07.2007, 21:40:20
In unserer Nachbargemeinde lebt ein Pfarrer mit seiner "Haushälterin". Alle wissen, dass sie ein Paar sind, aber niemand spricht darüber.

Sieht man die Beiden in einem Restaurant, wird freundlich lächelnd gegrüßt und es "nett gefunden", dass der Herr Pfarrer seiner "Haushälterin" mal wieder ein Essen spendiert.

Verlogener gehts nimmer mehr!

Also, weg mit dem Zölibat!

--
musikerin
gila
gila
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von gila
als Antwort auf musikerin vom 24.07.2007, 22:19:30
Du hast vollkommen Recht. Diese Verlogenheit ist nicht im Sinne des christlichen Glaubens. Hoffentlich entscheidet der Papst endlich anders. Wäre nur zu wünschen. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
--
gila

P.S.:
Möglich wäre allerdings auch der freiwillige Zöllibat. Das sollte aber jeder Mensch für sich selbst entscheiden dürfen.

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