Religionen-Weltanschauungen Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
Falls du mit Gott jenen Bemitleidenswerten meinst, der zu Millionen an Wegkreuzungen, in Kirchen und in Schulzimmern am Kreuze hängt, kann ich mit Überzeugung sagen: Ja, es spielt keine Rolle, ob man nun das Kreuz oder einen Teekessel anbetet; das Resultat ist immer das gleiche.[/quote]
Aber, aber lieber Schorsch, der unterschied zwischen deinem Gott, dem teekessel und dem am kreuz besteht darin, daß der am kreuz Jesu ist.
Der teekessel, kann also nur ein anderer sein, vielleicht Gott, vielleicht Allah, vielleicht Budda, wer weiß.
Übrigens, das mit dem um die erde kreisen ist nicht so einfach.
Da muß der "Kreiser" schon exakt die flugbahn einhalten, sonst gerät er in das anziehungsfeld der erde und stürzt ab.
Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
Dieser alte Provokateur Richard Dawkins - ob der überhaupt die großen europäischen Musikschaffenden der letzten Jahrhunderte richtig würdigen kann? Nicht nur Johann Sebastian Bach wurde durch seinen Glauben getragen, auch die anderen Großen waren beseelt in ihren Werken.
Danke Luchs
für diesen thread, der mich doch sehr bewegte.
M.
Danke Luchs
für diesen thread, der mich doch sehr bewegte.
M.
Luchs, Medea und andere...,
ich las auch mit. Wenn ich -immer wieder!- zweifle, hilft mir die Bibelstelle
Johannes 16, 23.
Dank von mir an alle, M
ich las auch mit. Wenn ich -immer wieder!- zweifle, hilft mir die Bibelstelle
Johannes 16, 23.
Dank von mir an alle, M
Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Na, hätte er eine Dinosaurier-Passion geschrieben, hätte sie mit Sicherheit anders geklungen!
Ich glaube, was einem Künstler aus dem Herzen quillt – und besonders, wenn es so tief berührend ist, wie dieses Werk – muß einen Bezug zu seinem tiefsten Inneren haben.
Ich bin davon überzeugt, dass es dieses Werk in dieser Form ohne Bachs tiefen Glauben nie gegeben hätte.
Ich singe am kommenden Sonntag die C-moll-Messe von Mozart in einem Konzert mit. Auch diese große Kunst wäre niemals ohne die religiösen Texte und Mozarts Bezug dazu in dieser Form so wunderbar entstanden.
Und deshalb, weil mir diese Musik, auch die vielen Passionen von Bach, die ich mitgesungen habe, so viel gegeben haben, geht mir die atheistische Hetze sonstwo vorbei. Das ist ein Schatz, ohne den die Menschheit ärmer wäre, und dieser Schatz wäre niemals ohne die großen Glaubenden entstanden, die uns ein bedeutsames Erbe hinterlassen haben.
Max Weber, der mit seinem Werk über die „protestantische Ethik“ bekannt wurde, hat mal von „religiös unmusikalisch“ gesprochen, d. h. er vergleicht die mangelnde Sensibilität Religionen gegenüber mit dem mangelnden Gefühl eines Unmusikalischen für Musik, womit er ausdrücken wollte, dass es eine Begabung für Religion gibt genauso wie für die Musik, die mehr oder weniger angeboren und nicht unbedingt erlernbar ist. Auch Habermas hat sich später auf diese Formulierung berufen und sich selbst als „religiös unmusikalisch“ bezeichnet. Das kann man so sehen, muss es aber nicht.
Im Übrigen sind mir die religiösen Fundis oder Sektierer noch viel suspekter als die „religiös Unmusikalischen“, ich weiß nicht, was mir mehr zuwider ist: die Missioniererei von Leuten, die hier ihre Traktate einstellen oder penetrant auf ihre sektiererische Homepage hinweisen (ich nenne mal keine Namen), oder die hasserfüllte Hetze gegen alles, was Religion ist. Beides ist mir gleichermaßen ziemlich widerwärtig.
Insgesamt diese Streiterei über Religion verstehe ich jedenfalls nicht. Von mir aus soll jede/r glauben oder nicht glauben, es ist sowieso weder beweisbar, dass es „jenes höhere Wesen, das wir verehren“ (H. Böll) gibt, noch, dass es das nicht gibt.
Völlig sinnlos, diese Streitgespräche. Glaube kann weder befohlen noch verboten noch durch Diskussionen, auch nicht durch die vielbeschworene „Aufklärung“ oder „Wissenschaft“, abtrainiert oder demontiert werden. Auch diese beweisen nämlich gar nichts in dieser Hinsicht.
Und genau das ist es, wobei man den schönen Begriff „Toleranz“ einüben könnte, der an anderer Stelle lang und breit diskutiert wird.
Und genau das ist es, wobei man den schönen Begriff „Toleranz“ einüben könnte, der an anderer Stelle lang und breit diskutiert wird.Liebe marina,
aber ist es nicht doch auch angebracht, auf Seiten der Gläubigen Toleranz für die Ungläubigen zu entwickeln? Gerade wenn es so ist, dass - wie von Dir ins Spiel gebracht - angeborene Komponenten eine Rolle spielen sollten dafür, wie unser Gehirn tickt, wäre doch Toleranz von beiden Seiten notwendig. Die Toleranz geht leider manchmal beiden Seiten ab - und so wie ich es subjektiv empfinde, scheint es auch hier im Forum sehr schwer zu sein, existentielle Fragen - und dazu gehört die Frage nach Gott - Ergebnis offen zu diskutieren, denn schon ein hingestelltes offenes Ende einer solchen Diskussion sehen manche als Blasphemie.
Karl
Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Habe ich nicht klar zum Ausdruck gebracht, dass ich für beide Seiten Verständnis habe und gegen die Missioniererei von beiden Seiten bin, weil es weder Beweise für das eine noch für das andere gibt? Ich dachte, das sei klar nach meinem Posting.
Wenn nicht, stelle ich es hier noch einmal richtig.
Niemand muss glauben oder nicht glauben, aber jede/r sollte den anderen in seiner Facon leben lassen, wenn er/sie nicht penetrant damit nervt und niemandem schadet. Das ist meine Meinung dazu.
Ich selber weiß übrigens nicht einmal genau, wie es um meinen Glauben bestellt ist. Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und ich habe zu viel Respekt vor den Geheimnissen des Lebens, um mich in irgend einer Weise festzulegen.
Wenn nicht, stelle ich es hier noch einmal richtig.
Niemand muss glauben oder nicht glauben, aber jede/r sollte den anderen in seiner Facon leben lassen, wenn er/sie nicht penetrant damit nervt und niemandem schadet. Das ist meine Meinung dazu.
Ich selber weiß übrigens nicht einmal genau, wie es um meinen Glauben bestellt ist. Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und ich habe zu viel Respekt vor den Geheimnissen des Lebens, um mich in irgend einer Weise festzulegen.
@ marina,
gestern gab es bei Maischberger eine interessante Diskussion, die der Frage nachging, ob der Glauben an Übersinnliches eigentlich schädlich sei oder nicht. Meine Meinung hat zu 100% Dr. Colin Goldner vertreten.
Beste Grüße, Karl
gestern gab es bei Maischberger eine interessante Diskussion, die der Frage nachging, ob der Glauben an Übersinnliches eigentlich schädlich sei oder nicht. Meine Meinung hat zu 100% Dr. Colin Goldner vertreten.
Beste Grüße, Karl
Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich habe nicht alles mitgekriegt, weil ich leider mal wieder dabei eingeschlafen bin. Dabei ging es aber nicht um Religionen, sondern um Eso-Hokuspukus, den man damit nicht gleichsetzen kann. Und da habe ich natürlich auch dem anwesenden Physiker und Goldner zugestimmt, soweit meine Wachheit es zuließ. Über diese komische Raumreinigungstante konnte ich nur lachen, ist aber eine andere Baustelle.
ist aber eine andere BaustelleAm Ende der Diskussion wurde aber deutlich, dass dies wohl nicht so ist,
Karl
Re: Provokative Frage: Kann man den Glauben ersetzen - und wie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, das habe ich dann leider verpennt.