Religionen-Weltanschauungen papstzitat

Re: papstzitat
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 09.07.2013, 18:45:22
Ist es denn nicht komisch, wie ungewöhnlich wir alle es finden, dass der Oberhirte der Christen diese für jeden mitfühlenden Menschen selbstverständlichen Worte ausgesprochen hat? Pippa


Alle? Sicher nicht.Ich finde nichts Komisches daran. Oft muss das Selbstverständliche hörbar gemacht werden, um wieder mehr ins Bewußtsein zu gelangen.
Natürlich muss sich Franziskus auch und besonders an Christen richten, sie geht es ja besonders an.
adam
adam
Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von adam
als Antwort auf sittingbull vom 09.07.2013, 12:18:46
Sitting bull,

hier die Übersetzung der Papstpredigt von Radio Vatikan: "Wo ist dein Bruder?"

Und hier der Ausschnitt der etwa Deinem Zitat entspricht:

Die Kultur des Wohlergehens, die uns an uns selber denken lässt, macht uns unsensibel für die Schreie der anderen, sie lässt uns in Seifenblasen leben die zwar schön sind, aber nichtig, die eine Illusion des Unbedeutenden sind, des Provisorischen, die zur Gleichgültigkeit dem Nächsten gegenüber führt und darüber hinaus zur einer weltweiten Gleichgültigkeit! Von dieser globalisierten Welt sind wir in die globalisierte Gleichgültigkeit gefallen! Wir haben uns an das Leiden des Nächsten gewöhnt, es geht uns nichts an, es interessiert uns nichts, es ist nicht unsere Angelegenheit!

Es ist wie bei der Figur des „Ungenannten“ des Schriftstellers Manzoni: Die Globalisierung der Gleichgültigkeit hat uns alle „namenlos“ gemacht, verantwortlich aber ohne Gesicht und ohne Naben.

„Adam, wo bist du?“, „Wo ist dein Bruder?“, das sind die beiden Fragen, die Gott zu Beginn der Geschichte der Menschheit stellt und die auch an alle Menschen heute gerichtet sind, auch an uns. Aber ich möchte, dass eine dritte Frage gestellt wird: „Wer hat über das alles und über Dinge wie diese geweint?“, über den Tod von unseren Brüdern und Schwestern? Wer hat über die Menschen geweint, die in den Booten waren? Über die jungen Mütter, die ihre Kinder trugen? Über die Männer, die etwas zum Unterhalt ihrer Familien suchten? Wir leben in einer Gesellschaft, die die Erfahrung des Weinens vergessen hat, des „Mit-Leidens“: Die Globalisierung der Gleichgültigkeit!

Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2013/07/08/papstpredigt_auf_lampedusa:_%E2%80%9Ewo_ist_dein_bruder%E2%80%9C/ted-708497
des Internetauftritts von Radio Vatikan
geschrieben von Ppst auf Lampedusa/Radio Vatikan


--

adam
hisun
hisun
Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von hisun
als Antwort auf adam vom 09.07.2013, 19:49:05
hisun,

Du magst den Beitrag für gut halten, ich halte ihn für opportunistisch. Sitting bull stellt den Papst als leuchtendes Beispiel dar? Das ist eine nette Satire, mehr nicht.

Wäre es vielleicht möglich, daß Du versuchst, meinen Beitrag mal zu überdenken? Vielleicht in dem Sinn, daß beonders die Würdenträger der Katholischen Kirche, schon immer das Gegenteil von dem vorgelebt haben zu dem, was sie predigten? Und daß dies selten so aktuell war wie heute?

Für mich kommt es jedenfalls nicht in Frage, mir den Spruch eines Papstes übers Bett zu hängen. Auch Franziskus wird es kaum schaffen, die Glaubwürdigkeit des Vatikan auf die Schnelle wieder herzustellen. Was heißt wieder? Überhaupt zu schaffen wäre besser formuliert.
geschrieben von adam


Ach adam,

ich bin es leid, über Religionen, besonders über den Katholizismus
nachdenken oder diskutieren zu müssen. Was Du schreibst, ist
doch schon längstens bekannt und auch zu Hauff im ST diskutiert
worden. Auch die Grundgesetze des von Dir eingesetzten Links sind
bekannt. Nur was nützen Gesetze, wenn sie nicht eingehalten werden?

Mir ging es darum, dass dieser neue Papst unsere Wohlstandskultur
anprangert, wo jeder nur an sich selber denkt und uns gleichgültig
macht gegenüber der Not Anderer – Hauptsache uns geht es gut...

Ich sehe das als einen weiteren Anstoss, uns die Augen zu öffnen
(meine sind es schon lange), dass sich in unserer Gesellschaft etwas
ändern muss, und zwar zu mehr Sein und weniger Haben – mehr
Miteinander und weniger Gegeneinander. Und damit sich etwas verändert,
müssen andere Politiker gewählt werden, die sich für das Wohl des
Volkes einsetzen und nicht für den Kapitalismus, wo die Reichen immer
reicher und die Armen immer ärmer werden...

Ausserdem möchte ich den Stab über diesen neuen Papst
nicht voreilig brechen – vielleicht ist er doch anders als
seine Vorgänger – Vielleicht !! Ich denke auch nicht, dass
sitting bull ihn als leuchtendes Beispiel darzustellen versucht,
sondern seine Worte ihn dazu veranlassten, sie uns zu
päsentieren..

Vielleicht kannst Du mich ein "kleines bisschen" verstehen.
.. ich hoffe es!

hisun
.*.

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adam
adam
Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von adam
als Antwort auf hisun vom 10.07.2013, 01:35:40
Hisun,

und ich bin es leid, nach Zitaten zu suchen, die keine sind, sondern bestenfalls eine eigenwillige Zusammenfassung der Papstrede. Eine Verlinkung des Zitates wäre also angebracht.

Desweiteren bin ich es leid, über die Behauptung zu diskutieren, daß es einem notleidenden Menschen in Afrika besser ginge, wenn die Europäer weniger wohlhabend wären. Ebenso bin ich es leid, darüber zu diskutieren, daß es Menschen ohne Globalisierung besser ginge oder gar durch eine nicht machbare "Umverteilung".

Das alles sind Sprüche, die mir schon als Jugendlicher widerlegt wurden.

Zuerst bin ich aber daran interessiert, woher dieses Zitat des Anfangbeitrages atammt.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: papstzitat
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 10.07.2013, 06:41:17
Guten Morgen Adam,

jeder hat wohl Themen, die für ihn persönlich abgehakt sind. Wo aber kämen wir hin, wenn jeder hier im Forum anderen die Themen verbieten würde, über die er nicht diskutieren mag? Welche Themen wären dann noch möglich?

So lange es ein Wohlstandsgefälle gibt, wird darüber diskutiert werden (dürfen), weshalb, wozu, warum. Das ist eben eine nie endende gesellschaftliche Diskussion, die wir durch persönliche Unduldsamkeit nicht abwürgen können oder dürfen. Die durch dieses Gefälle verursachten Probleme sind zu groß und zu drängend.

Wenn ein Papst sich nicht nur verbal, sondern auch handelnd (wobei Worte gerade bei ihm bereits wichtiges Handeln darstellen) für eine menschliche Flüchtlingspolitik einsetzt, dann ist er (trotz der historischen Verfehlungen der Kirche) für mich ein wichtiger Verbündeter bei einem wichtigen Problem.

Karl
hisun
hisun
Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von hisun
als Antwort auf adam vom 10.07.2013, 06:41:17
hier adam

"Eine Globalisierung der Gleichgültigkeit", prangert er an. Starke
Worte wählt Franziskus, er bittet um Vergebung für die, die zur
"Betäubung des Herzens" beigetragen haben und dafür, dass niemand
Verantwortung übernehmen will für Flüchtlingsdramen. Er klagt die
Menschenschmuggler an, die aus der Not der anderen Gewinn schlagen.
Immer wieder unterbricht ihn die Menge mit Applaus, sie rufen "Es lebe
der Papst".

zum ersten Mal ist ein Papst in Lampedusa:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/papst-auf-fluechtlingsinsel-lampedusa-franziskus-der-gewissenserwecker-1.1716565-2

Zugleich kritisierte Franziskus indirekt die EU-Flüchtlingspolitik
sowie die politischen Führungen in den Herkunftsländern der
Flüchtlinge. Er bat Gott um Vergebung für die „Grausamkeit in der
Welt, in uns und auch in jenen, die in der Anonymität Entscheidungen
sozialer und wirtschaftlicher Natur treffen, die den Weg für Dramen
wie dieses ebnen“. Franziskus beklagte eine „Globalisierung der
Gleichgültigkeit“.

Diese mache alle zu „anonymen Verantwortlichen ohne Namen und ohne
Gesicht“. Unter dem Deckmantel der Anonymität versuche jeder, die
Verantwortung von sich zu weisen. Ein Christ dürfe sich aber nicht aus
der Verantwortung stehlen. Gott rufe jeden von ihnen beim Namen und
verlange Rechenschaft von ihm.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/papst-auf-lampedusa-franziskus-erschuettert-ueber-fluechtlingsschicksale-12275123.html

Papst Franziskus hat auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa
der auf der Überfahrt von Afrika gestorbenen Migranten gedacht. "Wir
haben uns an die Leiden anderer gewöhnt", sagte der oberste Katholik
bei einem Gottesdienst. "Es betrifft uns nicht, es interessiert uns
nicht, es geht uns nichts an." Franziskus bat um "Verzeihung" für die
Tausenden Toten.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-07/fluechtline-lampedusa-papst-franziskus

.. vielleicht reichen Dir diese Angaben - mir schon!

hisun
.*.

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adam
adam
Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 10.07.2013, 09:04:18
Guten Morgen Adam,

jeder hat wohl Themen, die für ihn persönlich abgehakt sind. Wo aber kämen wir hin, wenn jeder hier im Forum anderen die Themen verbieten würde, über die er nicht diskutieren mag? Welche Themen wären dann noch möglich?
geschrieben von karl


Ganz genau so ist das Karl,

deshalb wolltest Du diese Zeilen sicher an hisun richten? Sie war es, die "Es leid ist" zu diskutieren, weswegen ich diese Redewendung aufgegriffen habe.

Weder von hisun, noch von Dir lasse ich mich hier mittels virtuellem Nasenring durch die Gegend ziehen. Schon hisun hat versucht, meine Meinung über die Papstäußerung durch abfälliges Beiseiteschieben zu negieren. Daraufhin habe ich die Übersetzung der Papstrede eingestellet.

Wie kommst Du darauf, daß mir das Wohlstandsgefälle unbekannt ist? Ich weiß sogar, daß es weder durch Papstgeschwätz, noch durch ein dadurch ausgelöstes "Böse, böse, böse Welt" der Hörer und Verehrer von Schmalzreden, bekämpft werden kann. Es braucht Abermilliarden an Geld, politische Überzeugungskraft, internationale Zusammenarbeit und schon mal ein paar Patrouillenboote als Vitamin B, um überhaupt einen Ansatz zu bekommen, Menschen zu helfen, weil oft das Völkerrecht zwischen Hilfe und Elend steht, nicht der Wohlstand Europas und nicht die Globalisierung, sondern deren Mißbrauch.

@hisun,

nein das genügt mir nicht, denn ich selber habe die Übersetzung der Rede, also den Wortlaut, hier verlinkt. Mich interessiert, wie man etwas als Zitat angeben kann, das offenbar gar kein Zitat ist, außer es wird bewiesen.

--

adam
sittingbull
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Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 10.07.2013, 06:41:17
Zuerst bin ich aber daran interessiert, woher dieses Zitat des Anfangbeitrages atammt.
geschrieben von adam


ich hatte das von "tagesschau.de" kopiert .

das , und die tatsache dass du die bessere weil ausführlichere quelle eingestellt hast ...
wofür ich dankbar bin ... ändert allerdings nichts an der richtigkeit der worte .

das "diese sprüche" dir ...
... schon als Jugendlicher widerlegt wurden.
geschrieben von adam

erklärt vielleicht die ignorante akribie , mit der du den "pferdefuss" im wahrhaftigen suchst
und öffnet einen blick auf deinen unheiligen opportunismus gegenüber den herrschenden klassen .


sitting bull
adam
adam
Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von adam
als Antwort auf sittingbull vom 10.07.2013, 10:59:19
sitting bull,

hier bitte..........Tagesschau.de Papst auf Lampedusa

Dazu von mir die Bemerkung, daß der Papst kein Kommunist und schon lange kein Stalinist ist. Da kannst Du Auszüge der Predigt zusammenstellen, wie Du willst.

Der Papst kritisiert, nach Tagesschau.de, die europäische Flüchtlingspolitik und die Politik der Herkunftsländer, was Du tunlichst nicht "zitierst".

Das Ganze ist nicht neu und es ist keine Lösung in Sicht, wie die Tragödien auf dem Mittelmeer verhindert werden könnten.

--

adam
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: papstzitat
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 10.07.2013, 11:21:37
Dazu von mir die Bemerkung, daß der Papst kein Kommunist und schon lange kein Stalinist ist.
geschrieben von adam


das ist ja mal was ganz neues ...

nimmt den worten aber offenbar nichts von ihrer humanistischen kraft ... oder wie soll
ich dein hysterisches rumgerudere deuten .

und

Der Papst kritisiert, nach Tagesschau.de, die europäische Flüchtlingspolitik und die Politik der Herkunftsländer, was Du tunlichst nicht "zitierst".
geschrieben von adam


warum sollte ich probleme damit haben ?

sitting bull

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