Religionen-Weltanschauungen Osho
Ein Dialog mit Peter, einem verstorbenen guten Bekannten, vor Jahren im Eiscafè, wo wir uns wieder einmal zum Jour Fixe getroffen hatten, ist mir gestern beim Anschauen des Features "Bhagwan - die Deutschen und der Guru" im Ersten eingefallen.
Peter war Arzt in einer Privatklinik. Er und Freunde, bzw. Freundinnen fuhren von Zeit zu Zeit nach Indien in einen Ashram um dort "aufzutanken", wie sie sagten.
Also - Peter erzählt mir: "Da musst Du auch mal mitkommen. Der Guru (hab seinen Namen vergessen) hat Sachen drauf, die auch dich überzeugen würden."
"Was denn, Peter?"
"Na ja, der materialisiert beispielsweise Asche aus dem Nichts. Schüttelt die einfach so aus den Händen. Es gilt aber vielmehr den Geist dort zu mitzuerleben."
"Wenn Du das nächste Mal wieder Bock auf Asche hast, kommste bei mir vorbei, Peter. Bringst 'ne ALDI-Tüte mit und ich schenk Dir Asche. Die weite Anreise nach Indien kannst Du Dir sparen."
Möglicherweise hat der eine oder die andere von Euch den gestrigen ARD-Beitrag auch gesehen.
Hat mitbekommen was Oshos damalige Anhänger aus der Sicht von heute über das Leben damals in der Gemeinschaft, von der Entwicklung derselben über die Jahre hinaus zu erzählen wussten und auch darüber, wie sie das alles heute bewerten.
Mich hat das einerseits erinnert, wie oben dargestellt und andererseits beeindruckt.
Erzählten doch einige Sannyasin übereinstimmend, dass sie diese Zeit ihres Lebens, in welcher sie dem Charisma Oshos und dem "Spirit" des Ashrams erlegen sind, nicht missen möchten.
Zwei Gedanken dazu:
Wir Menschen sind mehr oder weniger allzeit Suchende
und
hat George Orwell in seiner Animal Farm nicht anschaulich dargestellt wohin es führen kann (führt), wenn Suchende (meist sensiblere Menschen. Solche Menschen, die Horst Eberhard Richter als feine Sensoren dafür bezeichnet hat, wo in der Welt Unrecht geschieht) Verlockungen erliegen und Heilsversprechungen folgen, bzw. Bedürfnisse nach Ganzheitserleben zu sättigen beabsichtigen?
https://www.ardmediathek.de/ard/video/reportage-und-dokumentation/bhagwan-die-deutschen-und-der-guru/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzZjYTk0NTM0LTAyZmEtNDUxZS04NzRhLTJkN2ZhZTFjNDFkNg/
Frage:
Was meint Ihr dazu?
Kann hier im Forum jemand eventuell sogar von eigenen Erfahrungen in dieser Hinsicht erzählen?
......Kann hier im Forum jemand eventuell sogar von eigenen Erfahrungen in dieser Hinsicht erzählen?
geschrieben von Bias
I
Ich hab die Sendung auch gesehen und mich an die Zeit erinnert.
Die Anhänger waren verwöhnte Kinder aus dem westlichen Bildungsbürgertum. Die keine Gefühl dafür hatten, wie Menschen im armen Teil der Welt lebten.
Und Bhagwan war ein cleverer Narzisst, der es genoss, von seinen Anhängern angehimmelt und materiell und auch sonst verwöhnt zu werden.
Ein trauriges Beispiel dafür, dass Bildungswissen vor Dummheit nicht schützt. Und der Herrgott möge es richten, dass solche Menschen nie zu Macht und Einfluss kommen. Da besteht immer die Gefahr, dass Macht im Stil von Faschisten totalitär angewendet wird.
Nick42
Hallo....das war der Guru ..Sai Baba.....der heute noch sehr verehrt wird. Vor einigen Jahren verstorben....will aber bald wiederkommen. Ich habe seine "Aschekunststücke" in seinem Ashram in "Puttapartie" erlebt. Namaste...liwo
Hallo....das war der Guru ..Sai Baba.....der heute noch sehr verehrt wird. Vor einigen Jahren verstorben....will aber bald wiederkommen. Ich habe seine "Aschekunststücke" in seinem Ashram in "Puttapartie" erlebt. Namaste...liwoExakt, Liwo, der Baba war es.
Es ist bestimmt mehr als zwei Jahrzehnte her, doch ich habe die Szene im Eiscafé wieder plastisch in Erinnerung.
Dank Dir.
Na, da würde mich aber sehr interessieren, was die Anhänger dieses Gurus HEUTE zu dem sagen würden, was z.B. laut Wikipedia über Sathya Sai Baba bekannt geworden ist, z.B. dies hier.
Manchmal habe ich das Gefühl, all diese Gurus haben Dreck am Stecken, auch im Buddhismus gibt es ja den einen oder anderen Spezi. Also, besser als die Missbrauchsverbrecher in der katholischen Kirche waren und sind DIESE Gurus auch nicht.
Gruß
DW
Nachtrag: Wer sich im Besitz der "Wahrheit" wähnt, wird schnell gefährlich. Siehe gerade aktuelle Bewegungen.
......Kann hier im Forum jemand eventuell sogar von eigenen Erfahrungen in dieser Hinsicht erzählen?
geschrieben von Bias
..... Da besteht immer die Gefahr, dass Macht im Stil von Faschisten totalitär angewendet wird.
Nick42
Nick42
"Nur jene, die alleine sein können, können Lieben, können Teilen, können zum tiefsten Kern einer Person durchdringen,
ohne sie zu besitzen, ohne abhängig von ihr oder süchtig nach ihr zu werden. Sie erlauben anderen die volle Freiheit,
denn sie Wissen, wenn sie verlassen werden, sind sie genau so glücklich wie vorher." Osho
Man kann gegen Osho sagen , was man will, Er hat was begwegt in der damaligen Zeit!
Er hat viele Menschen dazu gebracht über sich selbst nachzudenken und positive Veränderungen vorzunehmen.
Viele haben überhaupt das erste Mal über sich und das Leben nachgedacht.
Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte mich auch aufgemacht um Erfahrungen im Ashram in Poona zu sammeln.
Eine Freundin hatte plötzlich Bedenken und so ist unsere gemeinsame Reise geplatzt, alleine war ich wohl zu feige, diese Reise anzutreten.
Osho hat in seinen Büchern viele nachvollziehbare Lebensweisheiten von sich gegeben, die allen Suchenden auf ihrem Weg zu sich selbst geholfen haben.
Die wilden Sex-Geschichten entstanden erst. nachdem der Große Run auf seinen Ashram schon nachgelassen hatte, glaub ich jedenfalls.
Einmal in Indien, hätte ich auch zu gerne eine der berühmten Palmblatt-Bibliotheken besucht......
"Wo immer du den Tod fühlst, fühle ihn. Fliehe nicht. Der Tod ist schön; der Tod ist das größte Mysterium, geheimnisvoller als das Leben. Durch das Leben kannst du die Welt gewinnen, die sinnlose Welt bedeutungslos, wertlos. Durch den Tod kannst du ewig gewinnen. Der Tod ist die Tür" Osho
Hat das schon mal einer so ausgedrückt?
Ich finde, Osho hat viele Denkanstöße gegeben.
Caya
Manchmal habe ich das Gefühl, all diese Gurus haben Dreck am Stecken, auch im Buddhismus gibt es ja den einen oder anderen Spezi. Also, besser als die Missbrauchsverbrecher in der katholischen Kirche waren und sind DIESE Gurus auch nicht.Aus persönlicher Bekanntschaft mit Peter und unser beider weiterem gemeinsamen Bekannten, Micha, einem Anästhesisten, bin ich mir nicht sicher, Waldler, ob es ursprünglich schräge Absichten waren, die die Leute wie Bhagwan oder Sai Baba zu Gurus haben werden lassen (auch zu Bhagwan und seiner Sekretärin wird sich vermutlich viel im Netz finden lassen).
geschrieben von Der-Waldler
Sicher scheint zu sein: Beide Gurus schien der Glaube an ihre Sendung beseelt zu haben. Etwas was wohl ihr Charisma ausmacht und ihre Anziehungskraft auf durchaus auch hoch gebildete Leute ansatzweise erklärt.
Hinzu kommt, dass mehr oder weniger alle Menschen dazu neigen, auf Sachverhalte welche wir für real halten so zu reagieren als seien sie real.
Das besonders dann, wenn sie einer Bedürfnislage entgegen kommen.
Interessant für mich zu beobachten war und ist, dass insbesondere in der Psychotherapeutenszene die Hinwendung zu solchen Angeboten besonders verbreitet zu sein scheint.
Weiter ist beobachtbar, dass solche Bewegungen ab einem bestimmten Zeitpunkt einer Eigendynamik unterliegen und dann im Ergebnis tatsächlich so etwas wie faschistische (führergerichtete) Tendenzen zeitigen.
Letztlich entarten sie so gesehen durch ihren Erfolg.
Ich meine das alles nicht wertend; bin lediglich bemüht wahrzunehmen und zu verstehen.
Die Idealisierung und/oder Verdammung solcher Personen und Gemeinschaften - unabhängig davon ob wir über eigene Erfahrungen mit ihnen verfügen - scheint darüber hinaus uns Menschen wesenseigen zu sein.
Wenn dem so sein sollte - weshalb ist das so?
"Wo immer du den Tod fühlst, fühle ihn. Fliehe nicht. Der Tod ist schön; der Tod ist das größte Mysterium, geheimnisvoller als das Leben. Durch das Leben kannst du die Welt gewinnen, die sinnlose Welt bedeutungslos, wertlos. Durch den Tod kannst du ewig gewinnen. Der Tod ist die Tür" OshoDu fragst und ich antworte, Caya.
Hat das schon mal einer so ausgedrückt?
geschrieben von caya
Ich weiß nicht ob das schon mal wer so ausgedrückt hat. Fühle mich jedoch davon an Dr. Walter Lechler (auch eine Art Guru) erinnert, der in Vorträgen weniger prosaisch lehrte: "Wo die Angst ist gehts lang"
Wesensmäßig liegt mir Epikurs Lehre über den Tod näher.
Er, der Philosoph der Freude soll sinngemäß gemeint haben:
Der Tod ist für uns Lebende ein Nichts. Denn da wo wir sind, ist der Tod nicht und wo der Tod ist da sind wir nicht (mehr).
Von daher - der Tod geht uns nichts an.
Danke für Deinen Erfahrungsbericht und - gute 24 Stunden.
.....Man kann gegen Osho sagen , was man will, Er hat was begwegt in der damaligen Zeit!Ich weiß nicht, wer oder was Osho ist. Aber ich denke ständig über mich und das Leben nach.
Er hat viele Menschen dazu gebracht über sich selbst nachzudenken und positive Veränderungen vorzunehmen.
Viele haben überhaupt das erste Mal über sich und das Leben nachgedacht......
Und will die Welt schon lange nicht mehr verändern. Mir genügt es, wenn ich mich noch verändere und noch lernfähig bleibe.
Nick42