Religionen-Weltanschauungen Kirchen kümmern sich um ihre (Missbrauch-) Opfer und um die Strafverfolgung der Täter
...Jetzt juckt es mich doch, darauf zu antworten. Die Bücher von Konrad Lorenz waren einer der Gründe, weshalb ich Biologie mit Hauptfach Genetik studiert habe. Ich finde, Clematis hat es in diesem Thread besser ausgedrückt als Lorenz, sollte dieser obige Aussage so getroffen haben. Unser Erbgut stellt Anlagen und damit Möglichkeiten zur Verfügung, was daraus wird hängt extrem stark von der erlebten Umwelt ab. Zum menschlichen Repertoire gehören Mitgefühl (Empathie) ebenso wie Hass und Intoleranz. Ohne Frage sind z. B. die Spiegelneurone, die es uns ermöglichen beim Zuschauen die Gefühle anderer Menschen "mitzuerleben" in unserem Genom ebenso verankert wie andere Eigenschaften, die dem Mitgefühl eher entgegenstehen - wie z. B. hormongesteuertes Aggressionsverhalten. Letztlich kommt es auf unsere Sozialisation an, in welche Richtung unser Verhalten kanalisiert wird.
Im gesamten menschlichen Erbgut sei kein Gen auszumachen, das auf Güte hin selektiert,
hat der Ethologe Konrad Lorenz gemeint.
Ob das jeweils bewusst ist, wenn von "Menschlichkeit" geredet wird?
...
Biologie ist wichtig, aber wir sind nicht die Sklaven unserer Gene.
Karl
"Warum ich fühle, was du fühlst"
Prof. Dr. Joachim Bauer, Freiburg
dies Buch sollte hier mal zur Sprache kommen.
Clematis
Sowieso:
Gene sind nur Anlagen und Möglichkeiten, der Mensch ist aber frei!
veränderbar, wenn er will.
geschrieben von Clematis
Was aber nun ist mit der viel zitierten Genmanipulation? Gentechnisch veränderte Lebensmittel z.B. sind ein Risiko für die Gesundheit und fördern möglicherweise Allergien. Das scheint also nicht erstrebenswert zu sein, wie auch Genmanipulation beim Menschen sich aus ethischen Gründen verbietet. Oder habe ich manches hier Gesagte falsch verstanden?
Gruss
Michiko
Guten Morgen @michiko,
Du schreibst:
"...Das ist so nicht richtig. Mit dem gleichen Recht könnte man schreiben "Was aus uns wird, bestimmt die Umwelt". In Wirklichkeit sind wir weder ohne unsere Gene, noch ohne unseren Werdegang (Erziehung, Schule, allgemein "menschliche Interaktionen") zu verstehen.
Es heisst: Was aus uns wird, bestimmen die Gene.
..."
Was mein Co-Autor Martin Niggeschmidt (es ist seine Stimme) hier in diesem kurzen Video erläutern, gilt allgemein für komplexe Verhaltensmerkmale, nicht nur für die "Intelligenz".
Karl
Guten Morgen @michiko,Guten Morgen Karl,
Du schreibst:"...Das ist so nicht richtig. Mit dem gleichen Recht könnte man schreiben "Was aus uns wird, bestimmt die Umwelt". In Wirklichkeit sind wir weder ohne unsere Gene, noch ohne unseren Werdegang (Erziehung, Schule, allgemein "menschliche Interaktionen") zu verstehen.
Es heisst: Was aus uns wird, bestimmen die Gene.
..."
Was mein Co-Autor Martin Niggeschmidt (es ist seine Stimme) hier in diesem kurzen Video erläutern, gilt allgemein für komplexe Verhaltensmerkmale, nicht nur für die "Intelligenz".
Karl
es ist klar, dass Du mit diesem Thema mehr als vertraut bist. Aber wenn ein Mensch geboren wird, dann sind mit ihm auch die vererbten Gene da (im Video bezeichnet als "genetisch bedingter Varianzanteil". Volle Zustimmung, dass dann Umwelt, Erziehung und andere Einflüsse im Leben die Persönlichkeit gestalten.
Michiko
Guten Morgen, Karl....Jetzt juckt es mich doch, darauf zu antworten. Die Bücher von Konrad Lorenz waren einer der Gründe, weshalb ich Biologie mit Hauptfach Genetik studiert habe. Ich finde, Clematis hat es in diesem Thread besser ausgedrückt als Lorenz, sollte dieser obige Aussage so getroffen haben. Unser Erbgut stellt Anlagen und damit Möglichkeiten zur Verfügung, was daraus wird hängt extrem stark von der erlebten Umwelt ab. Zum menschlichen Repertoire gehören Mitgefühl (Empathie) ebenso wie Hass und Intoleranz. Ohne Frage sind z. B. die Spiegelneurone, die es uns ermöglichen beim Zuschauen die Gefühle anderer Menschen "mitzuerleben" in unserem Genom ebenso verankert wie andere Eigenschaften, die dem Mitgefühl eher entgegenstehen - wie z. B. hormongesteuertes Aggressionsverhalten. Letztlich kommt es auf unsere Sozialisation an, in welche Richtung unser Verhalten kanalisiert wird.
Im gesamten menschlichen Erbgut sei kein Gen auszumachen, das auf Güte hin selektiert,
hat der Ethologe Konrad Lorenz gemeint.
Ob das jeweils bewusst ist, wenn von "Menschlichkeit" geredet wird?
...
Biologie ist wichtig, aber wir sind nicht die Sklaven unserer Gene.
Karl
Soweit ich es erinnere, war das damals gegen den raumgreifenden Behaviorismus und die Vorstellung gemünzt, bösartige Menschen hätten ihre Bosheit ausschließlich erlernt.
Es gebe keine bösen Menschen, es mangele lediglich hier und da an der nötigen Mühe, ihnen aufzuzeigen was gut ist; grundgütiger!
Ich werde gelegentlich mal nachschauen; es ist möglicherweise im "Sogenannten Bösen" zu finden.
Überflüssig zu erwähnen, dachte ich, dass ich mit dem, was ich dazu geschrieben habe, lediglich ausgedrückt werden sollte, dass der Mensch auch anlagebedingt sowohl zum Guten wie zum Bösen fähig ist und dass so gesehen beide Lebensäußerungen "menschlich" sind.
Ist wohl wieder mal zu kryptisch geraten.
Ich bin sicher (bin ich selten): Kriminalpsychologen könnte nicht nur uns beiden Haarsträubendes darüber berichten, wo sie beim Versuch der "Umprogrammierung" an die Grenzen ihrer "Kunst" gekommen sind.
Halte Dich weiterhin senkrecht
und komm gut durch den Tag
Liebe @Michiko,
Du hast mich angeshrieben, danke.
Ich muss heute sehr aufpassen, meine Augen machen nicht gerne mit.
Ich seh im Moment nur 1/3 des Geschriebenen, alles andere "ver-zittert".
Aber - wie mir scheint, hat @Karl weiter beantwortet.
Ich mach jetzt Mittagspause, meine Guckerln zu und Kater
auf dem Schoß.
Dann sehen wir wieder weiter.
Gruss
Clematis
So - hab nachgesehen und habe es gefunden, Karl.
Konrad Lorenz lässt ich im Kapitel VI (genetischer Zerfall) seiner "Acht Todsünden der zivilisierten Menschheit" (1973) folgendermaßen aus:
"Um sich die Gefahren zu vergegenwärtigen, die der Menschheit aus erblichen Instinkt-Ausfällen erwachsen, muß man sich klarmachen, dass unter Bedingungen des modernen Zivilisationslebens kein einziger Faktor am Werke ist, der auf schlichte Güte und Anständigkeit hin Selektion treibt, es sei denn, das uns eingeborene Gefühl für diese Werte".
Um den Vorwurf vorweg zu nehmen, ich hätte Lorenz aus dem Zusammenhang gerissen falsch zitiert, weise ich darauf hin, dass ich die Erinnerung abgerufen habe und es jedem unbenommen bleibt sich jeweils Bücher zu besorgen welche Zitatzusammenhänge gänzlich offenlegen (per Google lässt sich das nicht alles finden).
Wieso ich die Textstelle jetzt so schnell gefunden habe?
Ich habe nachgedacht wo ich es finden könnte und dann nach einer per Textmarker gekennzeichnete Passage gesucht.
Gute 24 Stunden
Es ist eigentlich ohnehin schon problematisch von gut und böse zu reden, wenn die Entwicklung unter dem Aspekt des Erbgutes betrachtet wird.
Daran musste ich gesternabend denken, als das Rudel der Goldstumpfnasen gezeigt wurde im Film von Philip Jones: Im Reich der Pandas | Das Erste Mediathek: https://programm-stage.ard.de/TV/daserste/wildes-china--reich-der-pandas---2/eid_281064114519048
@biasKonrad Lorenz:
"Um sich die Gefahren zu vergegenwärtigen, die der Menschheit aus erblichen Instinkt-Ausfällen erwachsen, muß man sich klarmachen, dass unter Bedingungen des modernen Zivilisationslebens kein einziger Faktor am Werke ist, der auf schlichte Güte und Anständigkeit hin Selektion treibt, es sei denn, das uns eingeborene Gefühl für diese Werte".
So sehr ich den Beitrag von Konrad Lorenz zur Verhaltensforschung schätze, halte ich obige Aussage in einer entscheidenden Passage für fragwürdig.
Richtig ist, wenn Konrad Lorenz vor "Instinkt-Ausfällen" warnt. Richtig ist auch, dass er Gefühle wie "Güte und Anständigkeit" als "eingeboren" ansieht, womit er anerkennt, dass während der Evolution zum Menschen nicht nur Hass und Gewalt belohnt wurde, sondern auch altruistisches Verhalten. Fragwürdig ist aber seine auf das moderne Zivilisationsleben zielende Aussage, nämlich dass heutzutage keinerlei Selektionskräfte mehr auch in diese Richtung wirksam wären. Ohne Frage ist dieser Pessimismus auf sein "Gefühl" zurückzuführen, aber nicht auf eine wissenschaftliche Analyse moderner Lebensformen.
Karl