Religionen-Weltanschauungen Junge Muslime besuchen Auschwitz
Aber dass diese ungute Einstellung zu den Juden auch hier bei uns Fuß fassen könnte ist schon beängstigend.
Leider darf man solche Befürchtungen in unserer Gesellschaft nicht verlauten lassen, da man gleich mit der AFD und Pegida in Verbindung gebracht wird.
DAs Gefährliche ist, dass auch in unserem Land, wenn man etwas an Israel kritisieren möchte (wozu es ja wirklich einige Gründe gibt) pauschal dann "von Juden spricht". Das geht ja soweit, dass Juden ,die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, gefragt werden ,was in ihrem Heimatland (vermeintlich Israel) so los ist - das Heimatland dieser Juden ist aber dann Deutschland. Das muss doch alle verstören, wenn solche gedankenlose GEspräche geführt werden.Sirona
Ich finde es aber auch alles andere als richtig, wenn Sie, Sirona, nun hier erklären, in unserem liberalen, demokratischen Land dürfte man irgendetwas nicht "verlauten" lassen. ES wird doch alles gesagt und dies leider ohne Pause (muss doch mal gesagt werden dürfen). Wenn dann natürlich Ansichten mit diejenigen der AfD oder Pegida übereinstimmen, muss man dies einfach akzeptieren, bzw. erklären, dass dies nicht so ist. ES liegt immer auch im Auge oder dem Ohr eines Betrachters oder Hörers, wie er Gesagtes einordnet oder zuordnet. Deshalb ist es auch sinnvoll, vorher zu überlegen, bevor man es ausspricht .Olga
Immerhin werden Übergriffe auf Juden nicht übersehen und Einrichtungen geschützt. Ich kann mir nicht vorstellen dass unser Staat eine Verfolgung der Juden größeren Ausmaßes durch den Islam dulden würde. Zumindest ist das angesichts der Gräuel in der Nazizeit, die auf deutschem Boden stattgefunden haben, kaum denkbar.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2016/01/bundesinnenminister-im-gespraech-mit-salomon-korn.html
"Das Beste um Feindbilder abzubauen, ist die persönliche Begegnung." Der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland sei es jedenfalls wichtig, den Dialog mit dem Islam zu suchen: "Uns liegt daran, auf Moslems, die biblisch gesehen schließlich unsere Halbgeschwister sind, zuzugehen", so Korn abschließend.
Durch den Besuch eines KZs hat sich die Meinung der im Video gezeigten jungen muslimischen Männer über Juden grundlegend verändert, sie sind nachdenklich geworden und fühlen sich verpflichtet andere aufzuklären wohin ein solcher Hass gegenüber Juden und anderen Nationen führen kann. Mit Sicherheit dürften von Kindheit an eingehämmerte Hassparolen nur schwer abzulegen sein, dass dies aber möglich sein kann zeigt das Beispiel dieser jungen Muslime.
Hallo Sirena,
wir hatten kürzlich ein Thema, in dem es um den Vorschlag der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli ging, den Besuch einer KZ-Gedenkstätte zur Pflicht für Deutsche und Migranten zu machen.
Forum Innenpolitik
Ich hoffe mit dir, dass es gelingen wird. Nur die, die in der Lage sind, die Verantwortung Deutschlands zu verinnerlichen und ihren Antisemitismus hinter sich lassen, können sich wirklich integrieren.Mit Sicherheit dürften von Kindheit an eingehämmerte Hassparolen nur schwer abzulegen sein, dass dies aber möglich sein kann zeigt das Beispiel dieser jungen Muslime.
Mane
Zitat mane:
Ich hoffe mit dir, dass es gelingen wird. Nur die, die in der Lage sind, die Verantwortung Deutschlands zu verinnerlichen und ihren Antisemitismus hinter sich lassen, können sich wirklich integrieren.
Guten Tag mane,
ich denke an die Vergangenheit meiner Eltern und Großeltern, da war auch die Judenverfolgung kein Thema. Sie wollten oder konnten über diese Zeit nicht sprechen.
Ich möchte Dich bitten diesen Strang zu lesen
https://www.seniorenportal.de/community/forum/diskussion-historischer-ereignisse/warum-stehen-in-washington-london-paris-moskau-und-anderen-hauptstaedten-keine-mahnmaledenkmale-der-eigenen-schande?tid=1010848&page=6
Karl hat dort eine PDF Datei eingesetzt: Bernhard Samson - viertes Opfer der "Reichskritallnacht" von Detlef Lübke
Auch unsere Justiz hat in den ersten Jahren nach dem Krieg dieses Thema nur halbherzig verfolgt. Es hat lange gedauert, bis Politik und Justiz sich ernsthaft mit diesem grausamen Verbrechen beschäftigt haben. Wenn wir als Nachkommen der Täter heute mit diesem Verbrechen anders umgehen, hoffe ich, dass die Migranten nicht so lange brauchen, um dieses zu verinnerlichen.
Schulen sind nach meiner Meinung da auf einem guten Weg.
Meine fast 13 jährige Enkelin weiß über die Judenverfolgung mehr als ich im Alter von 35 Jahren.
Laut Ihrem Profil sind Sie und ich ja gleich alt (mein Jahrgang = 1944). Wenn Sie also im Alter von 35 Jahren wenig über die Judenverfolgung wussten (das war 1980), wo haben Sie da gelebt?
Meine fast 13 jährige Enkelin weiß über die Judenverfolgung mehr als ich im Alter von 35 Jahren.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es an uns (unserer Generation) selbst lag, hier zu recherchieren, weil sowohl Lehrer als auch Elternhäuser eklatant versagten, unsere Fragen zu beantworten.
ABer das wurde ja immer besser und 1980 und auch schon vorher gab es bereits Filme, Bücher usw, die über dieses grausame Thema informierten - man (oder frau) musste sich natürlich dafür interessieren und sich auch konfrontieren.
Aber jetzt haben Sie ja die Chance, Ihrer Enkelin gezielte Fragen zu stellen. Hoffentlich wundert dies sich nicht doch sehr über ihre Oma. Olga
Häufig hört man die Mahnung: Wehret den Anfängen
Die Anfänge waren bereits viel früher - leider wird dies häufig in den Schulen nicht erörtert.
nation-und-nationalismus
Der Text von Heinrich Class, Programm der nationalen Volksgemeinschaft, 1913 gibt die Richtung vor, welche dann unter Hitler in grausamster Weise umgesetzt wurde.
Ich gehe mal davon aus, dass sich viele von uns an 1913 nicht mehr so gut erinnern und auch die Chance haben, spätere Werke zu diesem Komplex verfügbar zu haben.
Unsere Eltern erhielten während der Nazizeit das Buch "Mein Kampf",das Hitler im Knast in Landsberg selbst verfasste und keine Geheimnis daraus machte, was er plant und es dann mit seinen Verbrechern auch grossenteils so oder noch schlimmer umsetzte.
Dieses Buch befindet sich vermutlich auch heute noch in so manchem teutschen Haushalt. Mein Bruder und ich haben es schon als junge Menschen gelesen und dann unserer Mutter die Frage gestellt (der Vater war schon tot), warum sie wirklich nichts wussten? Eine Antwort gab es nie. Olga
Häufig hört man die Mahnung: Wehret den AnfängenMareike - das stimmt so nicht, wir sind ja hier alle plus minus weniger Jahre im gleichen Alter, also von 1959 an verbrachte ich 6 Jahre meiner Schulzeit in Niedersachsen auf einem Gymnasium für Mädchen, das war damals so, die Schulen waren geschlechtergetrennt, aber dort wurde das Thema behandelt, und zwar ausgiebigst, der Geschichts- und der Gemeinschaftsunterricht wurde auch von jungen Lehrern abgehalten, die während der Nazizeit noch Kinder waren, sprich - die Nazifizierung noch nicht so gegriffen hat oder greifen konnte, das war in andern Fächern wie Deutsch, Mathe, Englisch, Französisch anders, unsere Deutschlehrerin war unsere Meinung nach z.B. eine überzeugte Nazi und nur der persönlichen Vorteile wegen, hat sie sich entnazifizieren lassen!
Die Anfänge waren bereits viel früher - leider wird dies häufig in den Schulen nicht erörtert.
nation-und-nationalismus
Man mußte aber solche Lehrer auch einstellen, weil es damals sowieso auch Lehrermangel gab!
Und darum bin ich so entsetzt, daß so viele Leute in meinem Alter wieder nationalismusoffen sind!
Wie das natürlich heute aussieht, das weiß ich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, vielleicht an Hauptschulen, daß das Thema heute nicht mehr behandelt wird, aber auch an Hauptschulen müßte das Priorität haben!
Edita
Olga, ich habe leider nicht die Schulbildung die Sie genossen haben!
Warum ich bis zu meinem 35. Lebensjahr nichts von der Judenverfolgung wusste, hat sehr persönliche Gründe.
Dass Sie auf einen ehrlichen Beitrag so verquer antworten, wundert mich nicht. Nicht jeder Mensch hat Ihr Wissen, Ihre Lebenserfahrung und Ihren wirtschaftlichen Status.
Ich zum Beispiel lernte sehr spät, aber wie heißt es doch so schön, besser spät, als nie.
Mein Nichtwissen habe ich als Beispiel genommen, um zum Ausdruck zu bringen, dass auch Migranten noch die Möglichkeit haben, ihren Antisemitismus abzulegen.
Ob sich meine Enkelin über Ihre Oma wundert, glaube ich nicht, sie kennt mein Leben und respektiert, dass ich erst spät Zeit gefunden habe so zu werden, wie ich heute bin.
Meine 3 Töchter besuchten Gymnasien. Holocaust war sowohl in der Mittel- wie Oberstufe Thema, im Politikunterricht wie in Deutsch als Lektüre. Es war immer auf Hitlerzeit und Holocaust ausgerichtet. Dies ist auch bei den Enkeln so. Wenn ich nachfrage, ob auch erörtert wurde, warum die Entwicklung so war, also konkret: "Was war davor? Bevor Hitler an die Macht kam," dann ist da kaum etwas an Wissen.
Solche schreckliche Entwicklungen kommen nicht über Nacht, und sind auch nicht ohne weiteres abzustellen. Sogar das Wissen um den Holocaust und das Entsetzen darüber, haben nationalistisches Denken und Fühlen nicht ausgelöscht.
Ja, man kann sagen Nationalismus ist eine Ideologie, der Gegensatz davon ist ebenfalls Ideologie. Seltsamerweise gibt es dafür keine prägnante Bezeichnung, zumindest finde ich keine passende.