Religionen-Weltanschauungen Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
Roxanna, das wirst du mit vielen anderen teilen. Nachdem ich 7 Jahre nach dem Buddhismus gelebt hatte, aber nach einem monatelangen Aufenthalt nicht nur in Thailand, gesehen hatte wie der Buddhismus dort gelebt wird, mit einer Leichtigkeit, die mich staunen liess.
Roxanna,
die schon "ewig" auf der Suche ist, aber immer noch nicht gefunden hat
Mönche, die scherzend und kichernd an einem hohen buddhistischen Feiertag an dem der Tempel ein paar mal umkreist wurde (wir und die Dorfbewohner trugen Kerzen), sah ich eine Fröhlichkeit, die ich weder vom christlichen Leben, noch von Deutschen, die dem Buddhismus zugeneigt sind, kannte . Danach habe ich beides über Bord geworfen und jetzt lebe ich so gut ich kann, nach meinen inneren Überzeugungen, die aber in beiden Religionen zu finden sind. Ich habe meine Thai "Wirtin", sogar meine Thai Masseurin , bitten sehen, wie wir eben beten.
Und ich kann gut mit mir und meinen inneren Überzeugungen leben. Manchmal frage ich mich natürlich gibt es eine Macht über uns, die unser Schicksal bestimmt? Auch den Tod, aber nützt es mir etwas? Nein, es sind einfach menschliche Bedürfnisse, alles , das sich unserem Verstand entzieht, wissen zu wollen. Trotzdem fand ich die Worte aus der Bibel, die ich hier las, wunderschön.
Frage mich inzwischen eher, gibt es das richtige? Oder sind es doch wir selbst, die mit ihrem Leben einfach versuchen müssen, das richtige für sich selbt Famile und sonstige Freunde zu tun, eben alles was ein reines Gewissen macht. Und jeder hat vermutlich einen eigenen Weg, das richtige zu leben.
Herzliche Grüsse
Granka
Was ich für mich überhaupt nicht akzeptieren kann ist, wenn sozusagen „Vorschriften“ gemacht werden und man vermittelt bekommt, nur auf diesem oder jenem Weg kann man das und das erreichen. Glaube muss in großer Freiheit gedeihen und verträgt, nach meinem Empfinden, keine Zwänge.
Nicht über alles kann Mensch Kontrolle haben und muss sich manchmal „anderen Kräften“ überlassen. Welche, das liegt auch im eigenen Empfinden.
Herzliche Grüße zurück
Roxanna
Was ich für mich überhaupt nicht akzeptieren kann ist, wenn sozusagen „Vorschriften“ gemacht werden und man vermittelt bekommt, nur auf diesem oder jenem Weg kann man das und das erreichen. -Zitat Roxanna
Oh weh, liebe Roxanna, da schneidet aber Jesus ganz schlecht bei Dir ab. Denn er betonte dass man das Reich Gottes nur durch ihn erreichen kann - "ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich". Jesus wies auf nur zwei Wege hin, auf einen engen und einen breiten. Er sagte nicht dass jeder nach seiner Facon selig werden solle, dieser Ausspruch stammt von Friedrich II, einem sterblichen Menschen.
In einem stimme ich Dir unbedingt zu, auch ich mag die Vorschriften nicht, die uns durch die Kirchenlehre aufgebrummt werden sollen. 😄
"ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich".Sirona - und das ist bereits Ideologie und hat schon nichts mehr mit Relligion zu tun. Relligion zeigt den "Idealen Weg" auf - aber bewertet nicht.
Oh weh, liebe Roxanna, da schneidet aber Jesus ganz schlecht bei Dir ab. Denn er betonte dass man das Reich Gottes nur durch ihn erreichen kann - "ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich".
Sinora,
genau darum schneidet Jesus auch bei mir schlecht ab. Dieser Satz ist eine Ursache religiösen Hasses auf der Welt, weil jede Religion denkt, sie allein "habe" die Wahrheit. Genau das ist es, was mich vor fast 50 Jahren vom Christentum entfernte, und was mich bis heute geradezu abstößt. Diese Überheblichkeit des eigenen Weges unter totaler Abwertung der Wege anderer. Und das als Religion der Liebe....
Schönen Gruss
DW
Darüber habe ich jetzt mal nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man das auch ganz anders auffassen kann.
Jesus betont einfach nur, dass zum Vater, also zu seinem Gott, niemand anders kommt als durch ihn (der nach bibl. Verständnis der Sohn Gottes ist). D. h. er begreift sich als Mittler zwischen Mensch und Gott.
Damit wertet er nicht unbedingt andere Religionen ab, denn deren Anhänger haben ja gar nicht das Bedürfnis, zu seinem Gott zu kommen. Er sagt ja nicht, dass sein Vater für alle maßgebend sein muss, sondern nur, dass die, die zu diesem seinem Gott kommen wollen, ihn, Jesus, als Mittler brauchen.
So kann man es m. E. auch auffassen. Aber ich will niemanden bekehren, war nur so ein Gedanke von mir.
Aber hieße das dann nicht, dass es mehrere Väter, Götter, geben müsse?
Ich denke nicht, dass Jesus das so sah. Und ich denke, die allermeisten Christen auch nicht.
DW
Nein, für Jesus gibt es nur einen Gott, das ist klar.
Aber er sagt ja nicht, dass jeder gezwungen ist, zu ihm zu kommen, sondern nur dass er der Mittler ist.
Aber ich bin keine Theologin, versuche nur, einen Text richtig zu verstehen.
Und ich glaube, dass es hier viele Interpretationsmöglichkeiten gibt, nicht nur eine.
Jede/r muss selbst entscheiden, was er/sie daraus entnimmt.
Auch damals gab es andere Religionen mit anderen Göttern und alle hatten sie ihre "Vorschriften", was Gläubige tun sollten.
"Niemand kommt zum Vater...."
bedeutet ja nicht: kommt zu keinem Gott, erlangt keine Erlösung oder war auch immer.
Wir heutige Menschen haben auch einen anderen Freiheitsbegriff: tun, was ich will, mir von niemandem etwas vorschreiben lassen usw.
Ich denke, religiöse Menschen in früherer Zeit sahen die Vorschriften ihrer Götter nicht als größere Einschränkung als wir bspw ein GPS beim Autofahren als "Einschränkung unserer persönlichen Freiheit" empfinden, wenn es uns einen bestimmten Weg "vorschreibt". Es ist eine sehr hilfreiche Einrichtung, wenn man schnell und gut zum Ziel kommen will.
So sind die Vorschriften der Religionen ein Wegweiser, der die Anhänger ans Ziel der Religion bringen soll.
Es gab auch damals schon nicht religiöse Menschen, die für ihr Leben ein anderes Ziel sahen, außerhalb religiöser Gemeinschaften, mit einem Lebensmotto, das unserer heutigen Zeit sehr nahekommt.
Paulus zitiert das so:
"Wenn die Toten nicht auferstehen, dann »lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!« " (1.Kor 15,32)
Ein Lebensmotto, aus dem Mozart ein schönes Lied gemacht hat:
https://youtu.be/mQtDjBXvj_o?si=TGI55bN3AoTnzrFO
Wenn man voraussetzt dass Jesus ein ganz gewöhnlicher Mensch war, dann ist sein Anspruchsdenken in der Tat überheblich und abzulehnen.
Wenn er aber tatsächlich der von Gott Gesandte war (vorausgesetzt man glaubt an Gott). dann sollten doch seine Worte ernst genommen werden.
Ich kann verstehen dass diese Jesus-Worte nicht jedem gefallen, da Mensch eigenwillig ist und selbst entscheiden möchte was Sache ist. Ist es aber unklug auf eine höhere Instanz zu hören, eine Instanz die weit über uns Menschen steht?
Die Kirchen haben viele Fehler begangen, die zeigen dass sie die Friedens- und Liebesbotschaft Jesu nicht verstanden haben. Sie wollten Macht ausüben, was Jesus völlig fremd war. Aus diesem Grunde bin auch ich schon seit vielen Jahren kein Mitglied einer Kirche oder irgendeiner Gemeinde. Zum Begreifen des Evangeliums benötige ich keine Bevormundung.
Vielleicht sollte man Jesu Botschaft als liebevollen Hinweis, als Wegweisung oder Richtlinie annehmen. Auch wäre es sinnvoll sich einmal mit seiner Persönlichkeit zu beschäftigen, die durch sein Denken und Handeln erkannt werden kann.
Einen lieben Gruß
Sirona