Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?

Religionen-Weltanschauungen Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Nick42 vom 16.08.2024, 01:35:06

Nick, willst Du sagen, dass die intoleranten Aussagen, Hetzereien, Verhöhnungen grundgesetzkonform seien? Nun, mag sein, aber sie sind menschlich und was den Respekt (!!!) angeht, abscheulich (ich meine NICHT Dich!). Ein moralisches Recht, andere zu beschimpfen, nur weil sie anders glauben, gibt es nicht.

DW

schorsch
schorsch
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RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Hatshih vom 15.08.2024, 23:42:35

Sei nicht so hart zu ihnen. Irgendwo steht doch geschrieben: "Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun".

Sirona
Sirona
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RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Nick42 vom 15.08.2024, 14:02:45

Es gibt tatsächlich auch außerbiblische Hinweise dass Jesus gelebt hat, z.B. hat der Geschichtsschreiber Josephus, der ein Zeitgenosse Jesu war, ihn in seinen Schriften erwähnt. 
Es sollte doch zu denken geben dass man ausgerechnet Jesus (jüdisch Jeschua)  seine irdische Existenz abspricht. Bei keiner anderen "historischen" Person ist dies der Fall. 
Und warum sollten die Schreiber des NT falsche Aussagen gemacht haben? Welche Folgen hatte es für sie dass sie die  Lehre eines "fiktiven Jesus" weitergegeben und danach gelebt haben? Neros Christenverfolgung dürfte jedem bekannt sein. Für eine Erfindung lassen sich Menschen nicht haufenweise vor wilde Tiere werfen und töten.
Und wem es bekannt ist auf welche akribische Weise Juden ihre Abschriften getätigt haben, wird an der Überlieferung keinen Zweifel haben. Abgesehen davon sind Teile der sog. Bergpredigt Bestandteil unseres Grundgesetzes. Diese Aussagen sind nicht nur für Juden und Christen sinnvoll sondern für die ganze Menschheit. Jesus hat für die ganze Welt gesprochen, seine Botschaft ist universal. 
 


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Sirona
Sirona
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RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Nick42 vom 15.08.2024, 14:02:45

Für Goethe gab es keinen Zweifel dass Jesus eine historische Person ist und dass er gelebt hat. Gegenüber Johann Peter Eckermann (1792–1854) äußerte er im Jahr 1832: 
„In den Evangelien sei der Abglanz einer Hoheit wirksam, der von der Person Christi ausging und die so göttliche Offenbarung des höchsten Prinzips der Sittlichkeit. Fragt man mich, ob es in meiner Natur sei, ihm anbetende Ehrfurcht zu erweisen, so sage ich: Durchaus! Ich beuge mich vor ihm als der göttlichen Offenbarung des höchsten Prinzips der Sittlichkeit. Fragt man mich, ob es in meiner Natur sei, die Sonne zu verehren, so sage ich abermals: Durchaus! Denn sie ist gleichfalls Offenbarung des Höchsten, und zwar die mächtigste, die uns Erdenkinder wahrzunehmen vergönnt ist. Ich anbete in ihr das Licht und die zeugende Kraft Gottes, wodurch allein wir leben, weben und sind, und alle Pflanzen und Tiere mit uns.“

Und nicht nur Goethe war von der Existenz Jesu überzeugt, sondern auch viele Geistesgrößen des Abendlandes. 

 

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Der-Waldler

Vielleicht dient das der Objektivierung:

Ich habe die KI ChatGPT gefragt, und folgende Antwort erhalten (Fettkursive Hervorhebungen sind von mir/DW)


***ChatGPT-Text on***

Die Frage nach der historischen Existenz von Jesus von Nazareth ist ein zentrales Thema der historischen Forschung. Die meisten Historiker sind sich einig, dass Jesus tatsächlich gelebt hat. Es gibt mehrere Beweise und Hinweise, die seine Existenz stützen. Diese lassen sich in biblische und außerbiblische Quellen unterteilen:

1. Biblische Quellen

Die Evangelien im Neuen Testament: Die vier Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) berichten über das Leben und Wirken von Jesus. Obwohl sie religiöse Texte sind, enthalten sie historische Informationen. Die Evangelien wurden vermutlich zwischen 30 und 60 Jahren nach dem Tod Jesu verfasst, was in der Antike als relativ zeitnah gilt.

Paulusbriefe: Die Briefe des Apostels Paulus, insbesondere die an die Galater und die Korinther, sind die ältesten erhaltenen christlichen Texte. Paulus erwähnt Jesus als eine reale Person, die er selbst nicht getroffen hat, aber deren Jünger er kannte.


2. Außerbiblische Quellen

Flavius Josephus: Ein jüdischer Historiker, der im 1. Jahrhundert lebte, erwähnt Jesus in seinem Werk Antiquitates Judaicae (Jüdische Altertümer). In einem umstrittenen Abschnitt, dem sogenannten Testimonium Flavianum, beschreibt er Jesus als einen weisen Mann, der Wunder vollbrachte und gekreuzigt wurde. Es wird jedoch angenommen, dass dieser Text von späteren christlichen Schreibern bearbeitet wurde. Eine weniger umstrittene Passage erwähnt Jesus in Verbindung mit Jakobus, dem Bruder Jesu.

Tacitus: Ein römischer Historiker, der um 116 n. Chr. schrieb, erwähnt in seinen Annalen, dass Jesus (von ihm als "Christus" bezeichnet) unter der Herrschaft von Pontius Pilatus hingerichtet wurde. Tacitus war kein Christ, was seine Erwähnung von Jesus als relativ unabhängig erscheinen lässt.
 
Plinius der Jüngere: Ein römischer Gouverneur, der in einem Brief an Kaiser Trajan um 112 n. Chr. die Christen erwähnt, die Christus als Gott verehren, der zur Zeit des Kaisers Tiberius gekreuzigt wurde.

3. Indirekte Hinweise

 Existenz und Ausbreitung des frühen Christentums: Die rasche Ausbreitung des Christentums im 1. Jahrhundert ist ein starkes Indiz dafür, dass es eine historische Person gab, um die sich die Bewegung formierte. Ohne eine zentrale Figur wäre eine so schnelle Ausbreitung schwer zu erklären.
 
Erwähnungen in jüdischen Texten: In einigen rabbinischen Schriften wird Jesus (oft als "Jeschu" erwähnt) in kritischer Form erwähnt, was ebenfalls als indirekter Hinweis auf seine historische Existenz angesehen werden kann.

4. Archäologische Funde

Pilatus-Inschrift: Eine in Caesarea entdeckte Inschrift bestätigt die Existenz von Pontius Pilatus, dem römischen Statthalter, der laut den Evangelien Jesus zum Tode verurteilt hat. Diese Entdeckung stützt indirekt die biblischen Berichte.

Zusammenfassung

Obwohl es keine zeitgenössischen, außerbiblischen Schriften über Jesus gibt, die direkt aus seiner Lebenszeit stammen, bieten die Kombination aus biblischen und außerbiblischen Quellen sowie indirekten Beweisen ein starkes Argument für die historische Existenz von Jesus von Nazareth. Die meisten Historiker, unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung, erkennen Jesus als historische Figur an, auch wenn es unterschiedliche Ansichten darüber gibt, welche Details seines Lebens historisch zuverlässig sind.

***ChatGPT-Text off***

Für mich (als Nichtchrist!) besteht kein Zweifel, dass Jesus von Nazareth eine historische Person ist.

DW

Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Maya1

Wenn es um historisch gesicherte Fakten geht, dann könnte man wohl auch (fast) die ganze ganze uns bekannte Geschichte anzweifeln, dafür gibt es in der Regel weniger Beweise 😉.
​​​​​​
Vielleicht wäre es eine gute Idee, bei interessanten Themen die Worte "Religion, religiös" zu vermeiden und irgendwie anders formulieren.
(Ein bisschen komme ich mir vor wie im Kindergarten 😌🤔).


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Michiko
Michiko
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RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Michiko

Aktuelles zum Thema:

Ältestes Manuskript eines Evangeliums über die Kindheit ...

Archäologie: Manuskript aus Jesus Kindheit entdeckt

Unter Historikern besteht große Einigkeit, dass Jesus Christus wirklich existiert hat. Zu zahlreich sind die historischen Quellen, die von einem Wanderprediger aus Nazareth sprechen. Das Neue Testament in der Bibel erzählt vom Erwachsenenleben Jesu. Doch von der Kindheit des christlichen Glaubensspenders ist relativ wenig bekannt. Das Kindheitsevangelium nach Thomas ist da eine wertvolle Quelle – von der jetzt das älteste bekannte Fragment aufgetaucht ist.   
Papyrologen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Lüttich fanden das Fragment tief in den Archiven der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg „Carl von Ossietzky“ versteckt. Dort lag das Dokument aus dem frühen Christentum jahrzehntelang unberührt, bis es von den Wissenschaftlern entdeckt wurde. Sie schätzen die Herkunft des in griechischer Sprache verfassten Papyrus auf das 4. bis 5. Jahrhundert n. Chr. Das älteste davor bekannte Überbleibsel des Kindheitsevangeliums stammt aus dem 11. Jahrhundert, berichten die Forscher in einem Statement.

„Das Fragment ist von außergewöhnlichem Interesse für die Forschung“, sagt Lajos Berkes, Dozent an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität, der das Fragment mit entdeckte. Das Kindheitsevangelium nach Thomas wurde wahrscheinlich im 2. Jahrhundert verfasst und hat nichts mit dem Thomasevangelium zu tun. Das Kindheitsevangelium ist dabei nicht Teil des biblischen Kanons, sondern ein Apokryph, eine christliche Schrift, die erst nach den Hauptevangelien verfasst wurde und in in der Antike, bzw. im Mittelalter sehr beliebt wurde.
Den Wissenschaftlern gelang es durch das Fragment auch neue Einblicke in die Überlieferung des Texts gewinnen. „Unsere Erkenntnisse zu dieser spät-antiken, griechischen Kopie der Arbeit bestätigen die heutige Einschätzung, dass das Kindheitsevangelium im Original auch in Griechisch verfasst war“, fügt Gabriel Nocchi Macedo von der Universität Lüttich an.


Das 11 mal 5 Zentimeter große Papyrus-Fragment enthält nur 13 griechische Zeilen und soll aus Ägypten stammen. Weil der Text Forschern lange als trivial erschien, blieb er so lange in den Archiven unbemerkt. „Es wurde angenommen, dass er Teil eines Alltags-Dokuments wie eines privaten Briefs oder einer Einkaufsliste war“, so Berkes. Gerade weil die Handschrift so unbeholfen war, wurde die Bedeutung übersehen. Erst als das Forschungsteam das Wort Jesus im Text ausmachte, wurden sie hellhörig.
Indem sie den Text mit vielen anderen digitalisierten Paypri verglichen, konnten sie den Inhalt Buchstabe für Buchstabe entschlüsseln. Als sie nach Stichwörtern aus dem Text in anderen christlichen Schriften filterten, stießen sie auf das Kindheitsevangelium. Wegen der schlechten Handschrift glauben die Forscher, dass die Kopie des Evangeliums als Schreibübung in einer Schule oder einem Kloster angefertigt worden sein könnte.

Das Fragment beschreibt den Beginn einer Episode, die als zweites Wunder des Kindheitsevangeliums gilt. Darin formt Jesus an der Furt eines rauschenden Bachs zwölf Spatzen aus weichem Ton. Als ihn daraufhin sein Vater Josef tadelt, warum er das am für Juden heiligen Sabbath tue, klatscht der Fünfjährige in die Hände und erweckt die Figuren zum Leben.

 
Doch nicht alle Geschichten aus Jesus Kindheit aus dem Evangelium sind so friedlich. Bereits im Alter von einem Jahr verflucht Jesus ein anderes Kind, das daraufhin zur Leiche verdorrt. Ein weiteres Kind tötet er per Fluch, weil es ihn anrempelte. Als die Nachbarn von Josef und Maria sich über das mordende Kleinkind beschweren, macht er die Kläger kurzerhand blind. Später lernt Jesus seine Kräfte zu bändigen und für das Gute einzusetzen.
 
Kettwiger
Kettwiger
Mitglied

RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Kettwiger
als Antwort auf schorsch vom 16.08.2024, 07:50:09

:-)) ja ja, nach diesem Drehbuch wurde ja auch der Film mit James Dean gedreht

Nick42
Nick42
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RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.08.2024, 07:45:21
Nick, willst Du sagen, dass die intoleranten Aussagen, Hetzereien, Verhöhnungen grundgesetzkonform seien? Nun, mag sein, aber sie sind menschlich und was den Respekt (!!!) angeht, abscheulich (ich meine NICHT Dich!). Ein moralisches Recht, andere zu beschimpfen, nur weil sie anders glauben, gibt es nicht.

DW
Nein, das will ich nicht sagen und das sage ich auch nirgens.

Nick42
 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Ist die derzeitige Ideologie ein Religionsersatz?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Maya1 vom 16.08.2024, 10:46:00
Wenn es um historisch gesicherte Fakten geht, dann könnte man wohl auch (fast) die ganze ganze uns bekannte Geschichte anzweifeln, dafür gibt es in der Regel weniger Beweise 😉.
​​​​​​
Vielleicht wäre es eine gute Idee, bei interessanten Themen die Worte "Religion, religiös" zu vermeiden und irgendwie anders formulieren.
(Ein bisschen komme ich mir vor wie im Kindergarten 😌🤔).

Das kann man machen, Maya, aber für mich kommt das nicht infrage. Wenn ein Thema mit Religion/Spiritualität zu tun hat, werde ich das auch weiterhin so nennen.

Wie im Kindergarten komme ich mir auch in anderen Threads vor, die ich aber mittlerweile meide.

LG

DW

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