Religionen-Weltanschauungen Ich bin Franziskus-Fan!
Re: Ich bin Franziskus-Fan!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
mit Schlägen, die die Wü rde des Kindes bewahren
ich habe nie tobende Kleinkinder gehabt und traue mich zu behaupten, dass da vorher schon Etliches schiefgegangen ist.
ich habe nie tobende Kleinkinder gehabt und traue mich zu behaupten, dass da vorher schon Etliches schiefgegangen ist.
Lieber Phil,so war es nicht gemeint,das Zitat ist nicht von mir und sollte nur im Zusammenhang verstanden werden,sonst wird es wieder falsch interpretiert.
Gruß
Inga
Liebe Inga, ich wollte nur mit dem Vers zeigen was meine Eltern als Rechtfertigung für ihre rümpelhafte Erziehung hatten.
Phil.
Vielleicht waren deine Kinder so artig weil sie verständnisvolle Eltern hatten?
Ich kann folgendes nur unterstreichen:
"Ein guter Vater versteht es zu warten und zu vergeben, aus der Tiefe seines Herzens. Natürlich weiß er aber auch mit Entschlossenheit zu korrigieren: er ist kein schwacher, nachgiebiger, sentimentaler Vater. Der Vater, der es versteht zu korrigieren, ohne zu erniedrigen, ist derselbe, der Schutz gebietet, ohne sich zu schonen."
Eltern, die eine solche Einstellung haben, sind keine prügelnde Eltern.
Mareike
Ich kann folgendes nur unterstreichen:
"Ein guter Vater versteht es zu warten und zu vergeben, aus der Tiefe seines Herzens. Natürlich weiß er aber auch mit Entschlossenheit zu korrigieren: er ist kein schwacher, nachgiebiger, sentimentaler Vater. Der Vater, der es versteht zu korrigieren, ohne zu erniedrigen, ist derselbe, der Schutz gebietet, ohne sich zu schonen."
Eltern, die eine solche Einstellung haben, sind keine prügelnde Eltern.
Mareike
Heute könnte es heißen: Wer seinen Sohn liebt, gibt ihn Ritalin.
Mareike
Mareike.
Als sehr junger Vater (18 Jahre) hat meine Wenigkeit schnell begriffen was Kinder brauchen bzw. >> was niemals sein darf.
Die Erziehung lief ohne Schläge bzw. ohne das absichtliche Beschädigen der Kinderwelt meiner Tochter oder Sohnes ab. Es war eine Erziehung die faßt nur auf Beispiele sowie sehr viel Aufklärung und was besonders wichtig war, die Teilnahme in ihrer Kindeswelt mit Mega Diskussionen wo sie lernten sich auch souverän durchzusetzen. Wir hatten sogar ein wöchentliche Meckerstunde, wo sie ruhig ihren Emotionen freien Lauf lassen konnten mit dem Vorteil daß man als Elternteil auch so manch Verhalten erfuhr wo man sich selber nicht bewußt war.
Lief was mal aus dem Ruder so war das Fahrrad oder die Lieblingspuppe (Barbie) für ein Mittag eingesperrt. Wenn es ganz schlimm kam, dann waren schriftliche Strafen angesagt, wie zum Beispiel 10x ein Satz schreiben.
Leider war die Erfahrung daß sie sich auf diese sogar noch freuten
Heute ist meine Tochter 44 mein Sohn 40 Jahre, beide führen mit ihren Ehepartner und Kinder ein normales einfaches Leben. Es ist absolut kein Selbstlob oder die Beschreibung einer heilen Welt. Die Basis der Erziehung wird in den ersten 12 Monaten beim Kleinkind gelegt, in dieser Phase soll das Ja und Nein gelernt sein, wenn die Töpfe aus dem Küchenschrank rausgezogen werden, kann man das Nein, das darfst du nicht schon einfliessen lassen, usw, usw.
Nein Ritalin brauchten wir nicht.
Phil.
Re: Ich bin Franziskus-Fan!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ok, Mareike
Dann überlege ich mir bloß, wie der Papst auf das Problem des Vaters, das dieser offensichtlich selbst empfunden hat, reagieren hätte können.
Schlagen, das die Würde des Kindes respektiert, ist in Ordnung?
Das wars? ...und so wichtig, dass es nochmals vor Vätern erzählt wird?
Dann überlege ich mir bloß, wie der Papst auf das Problem des Vaters, das dieser offensichtlich selbst empfunden hat, reagieren hätte können.
Schlagen, das die Würde des Kindes respektiert, ist in Ordnung?
Das wars? ...und so wichtig, dass es nochmals vor Vätern erzählt wird?
Re: Ich bin Franziskus-Fan!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Du verkennst die Situation, Mareike.
Es geht nicht um die Ansichten eines lieben, freundlichen Opas, der aus der Schatzkiste seines Lebens heraus plaudert, sondern um einen Jesuiten, der Kraft seines Amtes normative Aussagen macht.
Da finde ich weder Karnikelsager (die auch gegen die Würde von Tieren gerichtet ist), noch einen Faustschlag für Beleidigungen, noch das Kondomverbot, noch das versuchte Eingreifen in staatliche Lehrpläne, noch der Versuch Homossexuellen Menschenrechte zu verweigern, noch der Lob für würdevolles Schlagen von Kindern besonders prickelnd.
Es geht nicht um die Ansichten eines lieben, freundlichen Opas, der aus der Schatzkiste seines Lebens heraus plaudert, sondern um einen Jesuiten, der Kraft seines Amtes normative Aussagen macht.
Da finde ich weder Karnikelsager (die auch gegen die Würde von Tieren gerichtet ist), noch einen Faustschlag für Beleidigungen, noch das Kondomverbot, noch das versuchte Eingreifen in staatliche Lehrpläne, noch der Versuch Homossexuellen Menschenrechte zu verweigern, noch der Lob für würdevolles Schlagen von Kindern besonders prickelnd.
@ Mareike,
ich war solch ein hyperaktives Kind, immer in Bewegung, das Stillsitzen, welches oft, z. B. beim Kirchgang eingefordert wurde, war eine Folter.
Deshalb bin ich von meinem Vater nie geschlagen worden (er musste auf Geheiß der Mutter Abends eher widerwillig, aber aus religiösem Pflichtgefühl die Urteile der Mutter über "Vergehen des Tages" vollstrecken, nie ins Gesicht, immer nur auf den "würdevollen" Hosenboden). Die Unbeherrschte war meine Mutter, ich kann mich erinnern, dass ich um den Tisch laufend versuchte ihrem Rohrstock zu entkommen. Das war erst zu Ende als ich groß genug war, mich zu wehren, danach hatte ich ein sehr gutes Verhältnis auch zu meiner Mutter. Margit hat schlimmere Erfahrungen als ich, da ihr Vater wohl Kriegstraumata zu verarbeiten hatte und völlig unkontrolliert losprügeln konnte.
Wir haben unseren Sohn sehr bewusst ohne Schläge erzogen. Die Generation unserer Eltern ist meist mit wesentlich brutaleren Schlägen erzogen worden als wir oder die heutige Jugend. Der Gesellschaft hat die Veränderung sehr gut getan. Die Schläger von heute sind nämlich sehr oft die Geschlagenen von gestern (s. Linktipp), so dass insgesamt (trotz der selektiven Berichterstattung der Medien, die einen anderen Eindruck vermittelt) die Aggressivität in der Gesellschaft nachgelassen hat.
Karl
ich war solch ein hyperaktives Kind, immer in Bewegung, das Stillsitzen, welches oft, z. B. beim Kirchgang eingefordert wurde, war eine Folter.
Deshalb bin ich von meinem Vater nie geschlagen worden (er musste auf Geheiß der Mutter Abends eher widerwillig, aber aus religiösem Pflichtgefühl die Urteile der Mutter über "Vergehen des Tages" vollstrecken, nie ins Gesicht, immer nur auf den "würdevollen" Hosenboden). Die Unbeherrschte war meine Mutter, ich kann mich erinnern, dass ich um den Tisch laufend versuchte ihrem Rohrstock zu entkommen. Das war erst zu Ende als ich groß genug war, mich zu wehren, danach hatte ich ein sehr gutes Verhältnis auch zu meiner Mutter. Margit hat schlimmere Erfahrungen als ich, da ihr Vater wohl Kriegstraumata zu verarbeiten hatte und völlig unkontrolliert losprügeln konnte.
Wir haben unseren Sohn sehr bewusst ohne Schläge erzogen. Die Generation unserer Eltern ist meist mit wesentlich brutaleren Schlägen erzogen worden als wir oder die heutige Jugend. Der Gesellschaft hat die Veränderung sehr gut getan. Die Schläger von heute sind nämlich sehr oft die Geschlagenen von gestern (s. Linktipp), so dass insgesamt (trotz der selektiven Berichterstattung der Medien, die einen anderen Eindruck vermittelt) die Aggressivität in der Gesellschaft nachgelassen hat.
Karl
Phil,
ich verstehe, was du vermitteln willst.
Und ich habe selber in meiner eigene Erziehung, in der Erziehung der eigenen Kindern und in meinen Jahren als Lehrerin, die beglückende Erfahrung machen dürfen, dass man sogar weitestgehend ohne Bestrafen erziehen kann.
Statt von Erziehung sollte von Beziehung die Rede sein.
Schmunzeln muss ich beim Wort Mega Diskussionen.
Dies ist zZ das Dilemma in den Schulen.
Die meisten Lehrer haben keinen Bock auf Diskussionen.
Es wird nicht diskuttiert. Basta!
Und dann haben die Pädagogen ein Problem.
Denn viele Kids lassen sich nicht mehr einfach den Mund verbieten. Und manche Eltern auch nicht
Und dann nimmt alles seinen Lauf:
Erzieherische Einwirkungen un d Ordnungsmaßnahmen gem. § 53 Schulgesetz
Mareike
ich verstehe, was du vermitteln willst.
Und ich habe selber in meiner eigene Erziehung, in der Erziehung der eigenen Kindern und in meinen Jahren als Lehrerin, die beglückende Erfahrung machen dürfen, dass man sogar weitestgehend ohne Bestrafen erziehen kann.
Statt von Erziehung sollte von Beziehung die Rede sein.
Schmunzeln muss ich beim Wort Mega Diskussionen.
Dies ist zZ das Dilemma in den Schulen.
Die meisten Lehrer haben keinen Bock auf Diskussionen.
Es wird nicht diskuttiert. Basta!
Und dann haben die Pädagogen ein Problem.
Denn viele Kids lassen sich nicht mehr einfach den Mund verbieten. Und manche Eltern auch nicht
Und dann nimmt alles seinen Lauf:
Erzieherische Einwirkungen un d Ordnungsmaßnahmen gem. § 53 Schulgesetz
Mareike
Re: Ich bin kein Franziskus-Fan!
Ich bekam von meinem Vater ein einziges Mal eine "gescheuert" und das auf offener Straße, dass ich einen "doppelten Lurup" gedreht hatte. Da denke ich heute noch drann.
Es war der 17 Juni und meine Eltern warteten auf der Straße, "wo der Sohn wohl bleibt". Ich kam dann mit einem Kumpel und erzählten wir voller Freude und "Stolz", dass wir russische Panzer mit Steinen beworfen hatten. Mein Vater, ehemaliger Front-Offizier wusste was russische T34 konnten und verlor seine Fassung. Hinterher denke ich, zu Recht.
Es war der 17 Juni und meine Eltern warteten auf der Straße, "wo der Sohn wohl bleibt". Ich kam dann mit einem Kumpel und erzählten wir voller Freude und "Stolz", dass wir russische Panzer mit Steinen beworfen hatten. Mein Vater, ehemaliger Front-Offizier wusste was russische T34 konnten und verlor seine Fassung. Hinterher denke ich, zu Recht.
Hallo Karl,
aus vielen Gesprächen weiß ich dass das, was du schilderst, in den Nachkriegsjahren wohl die Regel war.
So kann ich so manche Reaktion bei diesem Thema verstehen.
Ich teile jedoch nicht deiner Ansicht, dass die Veränderung der Gesellschaft sehr gut getan hat.
Es hat eine Veränderung gegeben. Es wird nicht mehr in der Öffentlichkeit gezüchtigt, aber ...
Dieses aber sprengt den Rahmen dieses Threads.
Ich werde dieses Thema gesondert ansprechen in einem neuen Thread.
Nur fehlt mir im Moment die Zeit dafür.
Mareike
aus vielen Gesprächen weiß ich dass das, was du schilderst, in den Nachkriegsjahren wohl die Regel war.
So kann ich so manche Reaktion bei diesem Thema verstehen.
Ich teile jedoch nicht deiner Ansicht, dass die Veränderung der Gesellschaft sehr gut getan hat.
Es hat eine Veränderung gegeben. Es wird nicht mehr in der Öffentlichkeit gezüchtigt, aber ...
Dieses aber sprengt den Rahmen dieses Threads.
Ich werde dieses Thema gesondert ansprechen in einem neuen Thread.
Nur fehlt mir im Moment die Zeit dafür.
Mareike