Religionen-Weltanschauungen Gott - Mensch - Computer

digizar hat da unter 'Philosophie' eine interessanten Fragenkomplex aufgeworfen, der mir zu schade zum Vergessen scheint:

Der Mensch ist nach dem Bilde Gottes geschaffen.
Niemand weiss wie der wirklich ausgesehen hat, oder ob es ihn/sie überhaupt gibt.
Ebenbild? War sie Frau, war er Mann? Es muss also schon mal zwei Ebenbilder gegeben haben.
Demnach ist dieser Slogan doch eigentlich ... na was wohl. Sand in die Augen der Schäfchen gestreut.

Und nicht umsonst hat uns die Vorstellung 'Gott' auch ein Gehirn zum Nachdenken gegeben, und nicht nur ein 'Maul zum Futterfassen'.
Das denkende Gehirn tendiert zur Faulhait, was total ok ist, weil dadurch Forstschritt entsteht
Es steht nicht in der Bibel, dass der Mensch dumm noch arm sein muss.
Vielmehr steht darin, dass er sich die Erde untertan machen solle.
Und dafür hat er ein Hirn mitgekriegt, das ihm ermöglicht, anzuzweifelnde Fehlentscheidungen zu treffen. Um das auszuschliessen, darf er sich ein Mittel ausdenken, mit dem ihm das fehlerfrei zu erledigen gelingt.
Könnte der Computer sein/werden.
Noch unvorstellbar für Uneingeweihte, aber am Horizont sichtbar.

Es ist schon komisch (für mich), wie man sich einem unsichtbaren, ungreifbaren 'Gebilde Gott' einfach anvertrauen kann. Aber einem selbst geschaffenen 'Gebilde Computer' Widerstand entgegenbringt.
Das sieht (für mich) aus wie ein Vabancque- Spiel.
Das wäre aber wieder ein anderes Thema.

Religiöser Glaube braucht IMHO immer einen logischen Sprung - ich muss etwas annehmen, das sich grundsätzlich einer Beweisführung entzieht - danach kann ich wieder auf dem 'logischen Gleis' weiterfahren. Wenn ich einen persönlichen, allmächtigen und allgütigen Gott postuliere, dann ist es ja nur vernünftig, diesem auch im höchsten Maße zu vertrauen - was bei selbstgeschaffenen materiellen Gebilden erfahrungsgemäß häufig zu Unzukömmlichkeiten führt... . Das 'Gebilde Gott' verstehe ich in diesem Fall ja nicht als 'selbstgeschaffen' - und hier liegt auch IMHO der casus knackus: einerseits ist Alles was ich denke bzw. mir vorstelle 'selbstgeschaffen', also auch mein Bild von 'Gott', ich habe aber keinen Anhaltspunkt, ob diesem Bild in der äußeren Wirklichkeit etwas entspricht oder nicht - dieses Problem habe ich aber nicht nur bei diesem Bild, sondern bei vielen (zumindest bei religiösen/philosophischen)...
Für mich reduziert sich das dann auf die Frage "Inwiefern ist dieses Bild nützlich?" - und die Antwort darauf ist immer subjektiv...

() qilin

@qilin,
Mensch, Computer, Roboter, Kybernetiker, ???.

...
slash

Das Bild ist (für mich) wichtig, weil es "offene Weite" schafft.

Ob es auch nützlich ist?

Sicherheit finde ich wohl eher da, wo alles überschaubar ist, wo ich mich auskenne ...

Mareike

Inwiefern das Bild 'offene Weite' schafft, verstehe ich nicht ganz (muss jedoch zugeben, dass ich bei dem Begriff schon recht fixe Konnotationen habe )

Aber wenn das Bild für Dich wichtig ist, dann ist doch damit schon ausgesagt, dass es auch nützlich ist (?)
Etwas wirklich Unnützes wichtig zu finden, schiene mir doch ziemlich unlogisch...

"Sicherheit finde ich wohl eher da, wo alles überschaubar ist, wo ich mich auskenne ...
Hm, ja - ich vermute mal dass doch gerade die eigenen Bilder überschaubar und zum Auskennen sind...

() qilin

Ist nicht etwas daran, dem lieben Gott ins Handwerk pfuschen zu wollen?
Einmal ganz locker gesprochen.

Er schuf den Menschen nach seinem Ebenbild und der Mensch bemüht sich einen Roboter mit Ich-Qualitäten zu bauen.

Ich hoffe, dass ich hiermit nicht das Blut einiger in Wallung bringe.

Meli

Du beziehst Dich auf Digizar, ist mir auch verständlich.
Aber diesen Gedanken hatte ich bereits weit vorher. Auch wenn er nicht mit seinem Beitrag nicht auf mich eingegangen ist.
Das hat aber völlig andere Gründe.

Es mag sein, dass ich als Gesprächspartner nicht unbedingt als geeignet angesehen werde. Aber wenn Du schon Gedanken aufgreiftst, dann tue es bitte auch vollständig.
Es ist ein Akt der Fairnis.

Und um das vorweg zu nehmen. Ich bin nicht in meinem Selbstwert gekränkt. Aber ich möchte auch hier eine Beteiligung sehen, die nicht nur unter den "Geeigneten" abläuft.

Und ich nehme hier eine Rüge wegen eines Crosspostings selbstverständlich in Kauf.

Meli

Hallo Meli,

ich sehe den Zusammenhang nicht so ganz - ich weiß nicht ob digizar sich auf Dein Posting bezogen hat; ich hatte es zwar gelesen, aber als Glaubensaussage gesehen, und auf diesem Feld zu argumentieren ist immer problematisch...
Digizar hat von derselben Aussage (die er ja nicht unbedingt von Dir übernommen haben muss) konkrete und argumentierbare Aussagen abgeleitet - dazu Stellung zu nehmen ist unproblematisch.

Deine grundsätzliche 'Eignung als Gesprächspartner' will ich überhaupt nicht in Frage stellen

() qilin

Nun quilin,

in einer Diskussion kann nachgefragt werden, denn ich hatte eine klare Anfrage gemacht - postuliert durch Fragezeichen.

Du siehst also, dass Deine Vorstellung der "Glaubenszusage" nicht zutreffen war.
Auch hier kann nachgefragt werden. Dann wäre ich nicht in eine "Schublade" gefallen.

Mache einen solchen Denkfehler - ohne jegliche Überprüfung eines möglichen Sachzusammenhaltes und ohne Abklärung desselben - bei dem Roboter.
Die Folgen können evtl. unvorstellbar sein.

Meli

Nachträglich:

Selbstverständlich werden Ideen aus den Beiträgen anderer Teilnehmer geboren.
Ich hoffe doch, dass wir darüber nicht diskutieren müssen.

Hallo Meli,

Ist nicht etwas daran, dem lieben Gott ins Handwerk pfuschen zu wollen?
Einmal ganz locker gesprochen.

Er schuf den Menschen nach seinem Ebenbild und der Mensch bemüht sich einen Roboter mit Ich-Qualitäten zu bauen.

Ich hoffe, dass ich hiermit nicht das Blut einiger in Wallung bringe.

nicht als Glaubensaussage zu verstehen (auch wenn tatsächlich ein Fragezeichen darin vorkommt) fällt mir allerdings schwer...
Jedenfalls hätte ein Eingehen darauf noch weiter vom Threadthema abgelenkt als es sowieso schon der Fall war.
Einen 'Denkfehler' oder eine Verpflichtung zu einer Rückfrage sehe ich nicht.
In diesem Thread dagegen geht es ja offenbar um die Frage die Du meintest - Du kannst Dich einbringen, hast es ja auch schon -
wo liegt eigentlich das Problem? Dass Du den lieben Gott und sein Ebenbild als Erste erwähnt hast?

() qilin

Quilin,

ich denke Quilin, es fällt Dir m.M.n. (anstelle von IMHO) wahrscheinlich schwer zuzugeben, dass Du entweder Deinen eigenen Thread nicht entsprechend aufmerksam verfolgst, auf Fragezeichen nicht eingehst und dann entsprechende Schuldzuweisung machen machen musst.

Das ist kein guter Stil.

Schade, ich hatte Dich anders eingeschätzt.
Ich kann sehr gut leben, ohne mit Dir zu diskutieren.
So macht es nämlich keinerlei Spaß.

Meli

Inwiefern das Bild 'offene Weite' schafft, verstehe ich nicht ganz (muss jedoch zugeben, dass ich bei dem Begriff schon recht fixe Konnotationen habe )

Aber wenn das Bild für Dich wichtig ist, dann ist doch damit schon ausgesagt, dass es auch nützlich ist (?)
Etwas wirklich Unnützes wichtig zu finden, schiene mir doch ziemlich unlogisch...

"Sicherheit finde ich wohl eher da, wo alles überschaubar ist, wo ich mich auskenne ...
Hm, ja - ich vermute mal dass doch gerade die eigenen Bilder überschaubar und zum Auskennen sind...

() qilin

Mein "Gottesbild" ist eben kein festes Bild sondern es ist für mich das Offene, Unbestimmte, oder auch das Ganze ...
Es ist nicht nützlich, weil es kein Gut ist, worüber ich verfügen kann und es erfüllt auch kein Bedürfnis.

Es lässt Wünsche offen ...

"Gott" ist nicht überschaubar oder berechenbar.

Mareike