Religionen-Weltanschauungen Gott ist tot?
Materielles kann nicht ohne das Immaterielle existieren.ja Britta, sehe ich genau so. Ich denke mal, Laotse wollte damit nur deutlich machen, ohne das Immaterielle, wie Ideen, Kreativität, Motivation, Innovation usw. wäre das Rad doch nie entstanden. Womit man dann den Wert des Immateriellen, zumindest mit dem Wert des Materiellen gleichsetzen muss. Oftmals wird das Immaterielle ja auch als viel wertvoller betrachtet als das Materielle, z.B. an der Börse liegt der Marktwert von Unternehmen doch sehr häufig um ein vielfaches über dem Buchwert, eben weil das Immaterielle die Zukunft bestimmt.
Man kann das Immaterielle nicht nach den Regeln des Materiellen beweisen , weil es im Immateriellen
keine scharfen Regeln gibt wie im Materiellen, deshalb sind sie ja Gegensätze.
Für mich sind beide gleich wichtig. Das Eine formt das Andere und umgekehrt, weiter kann ich noch
nicht denken.
Damit kann man natürlich nicht die Entstehung des Universums erklären, aber man sollte die Bedeutung des Immateriellen, nicht einfach so beiseite schieben.
Pat
Beim Lesen deiner Bemerkung, Pat, ist mir gerade noch ein Gedanke gekommen, der vielleicht wichtig ist in diesem Zusammenhang. Eigentlich geht es doch genau um den Unterschied zwischen der idealistischen und materialistischen Sichtweise.
Du beschreibst hier die idealistische Sichtweise, die besagt, dass das geistige Prinzip das primäre ist, aus dem die Materie hervorgeht. Die materialistische Sichtweise wird von det beschrieben, der glaubt, dass es umgekehrt ist: nämlich dass die Materie das Primäre ist, das den Geist hervorbringt.
Ich habe einen Link gefunden, der die unterschiedlichen Sichtweisen gut beschreibt:
https://riecken.de/index.php/2008/03/materialismus-vs-idealismus/
Materialismus vs. Idealismus
Ich bin der Meinung, dass beide Sichtweisen ihre Berechtigung haben, hier gibt es kein Richtig oder Falsch, denn niemand weiß genau, ob der Geist zuerst da war oder die Materie. Deshalb kann auch niemand beweisen, ob es einen oder keinen Gott gibt, hier plädiere ich für Toleranz, die ganzen Streitigkeiten darüber sind völlig unnötig, eben wegen der fehlenden Beweislage.
Aber was Laotse und seinen Text angeht, den würde ich nach anderen Kategorien messen, nicht nach diesen Unterschieden.
Ich habe jetzt nochmal genauer darüber nachgedacht. Vielleicht ist damit einfach gemeint, dass ein Ding erst durch seine Benennung oder Bezeichnung als solches das wird, was es ist, damit wäre er sehr modern, denn das einspricht dem, was zum Teil heute in der Sprachphilosophie gelehrt wird.
Wichtig ist dabei vielleicht der Schlusssatz in dem Text, den teri eingestellt hatte, der lautet: "Was ist, dient zum Besitz. Was nicht ist, dient zum Werk", der Satz hat mich gerade mehr auf die Sprünge gebracht.
Ich verstehe das jetzt so: Das Nichtsein wird erst dann zum Sein, wenn es in Gebrauch genommen wird, und dazu braucht es die Benennung beispielsweise als Topf. Denn solange die Materie nur für sich allein existiert, ohne als ein bestimmtes Ding benannt und in Gebrauch genommen zu werden, besteht sie eigentlich aus Nichts.
Das würde auch vielleicht dem entsprechen, was du, teri, schreibst: „das Nichts ist Etwas - es zeigt uns die Bildhaftigkeit und den materiellen Nutzen erst in der Umwandlung.“
Habe ich das so richtig verstanden?
Aber vielleicht habe ich mich jetzt auch völlig verfranst, ich habe schon Knoten im Gehirn vom Darüber-Nachdenken.
Wie dem auch sei: Danke, teri, für diese Anregung, das war jetzt ein wirkliches Gehirntraining für mich. Und ich werde auch noch weiter darüber nachdenken, vielleicht kommen mir noch ganz andere Gedanken darüber, dieser Text ist eigentlich unerschöpflich.
dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen, sonst verstrickt man sich doch nur in Theorie, Ideologie,
Ich bin der Meinung, dass beide Sichtweisen ihre Berechtigung haben, hier gibt es kein Richtig oder Falsch, denn niemand weiß genau, ob der Geist zuerst da war oder die Materie. Deshalb kann auch niemand beweisen, ob es einen oder keinen Gott gibt, hier plädiere ich für Toleranz, die ganzen Streitigkeiten darüber sind völlig unnötig, eben wegen der fehlenden Beweislage.
Philosophie, Phrasen und Mythen usw. usw. Bevor der Mensch hier die allumfassende Antwort
gefunden hat, da hat uns die Sonne vielleicht schon verschluckt.
Der von mir beschriebene Zusammenhang, zwischen dem Immateriellen und dem Materiellen,
beschränkt sich natürlich auf all die Dinge, die der Mensch selber erschaffen hat. Hier lässt
sich das eine von dem anderen nicht trennen. Aber ob ein übersinnliches Wesen, all die Dinge
die das Universum beinhaltet, in gleicher Weise erschaffen hat, lässt sich daraus natürlich nicht
herleiten. Man kann es nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen.
Pat
.....dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen, sonst verstrickt man sich doch nur in Theorie, Ideologie, Philosophie, Phrasen und Mythen usw. usw. Bevor der Mensch hier die allumfassende Antwort gefunden hat, da hat uns die Sonne vielleicht schon verschluckt.Warum darf man sich bei einer philosophischen Diskussion nicht in Theorie, Ideologie, Philosophie, Phrasen und Mythen usw. verstricken?
Das Gestricke ist doch auch nur ein Werk das letztendlich ein Kleidungsstück o.ä. werden könnte?
Das wäre schon lustig, wenn ausgerechnet wir Oldies hier beim diskutieren eine All-umfassende Antwort auf eine - die Menschheit jahrtausende Jahre bewegende Frage - eine simple Antwort finden würden.
Wie dem auch sei: Danke, teri, für diese Anregung, das war jetzt ein wirkliches Gehirntraining für mich. Und ich werde auch noch weiter darüber nachdenken, vielleicht kommen mir noch ganz andere Gedanken darüber, dieser Text ist eigentlich unerschöpflich.geschrieben von marinaDanke, das Thema wäre tatsächlich unerschöpflich .....doch auch ich gönne mir nun eine kleine Denkpause.
Wünsche allen ein schönes Wochenende
lg
teri
och teri, wer will darf sich gerne verstricken, ich habe doch kein Verbot ausgesprochen ;-) aber ob daraus ein passendes Kleidungsstück wird ? da habe ich so meine Zweifel, nur die habe ich angesprochen. Bei manchen Themen kommt da vielleicht wenigstens ein Putz-oder Spüllappen raus, aber bei der Frage, lebt Gott, oder ist er schon tot ? da kommt man doch spätestens bei einem schon 12 km langen Schal in Zweifel, kann man diese Frage überhaupt beantworten? belasse ich es lieber bei meinem Glauben, oder gestehe.....dem ist eigentlich nichts hinzu zu fügen, sonst verstrickt man sich doch nur in Theorie, Ideologie, Philosophie, Phrasen und Mythen usw. usw. Bevor der Mensch hier die allumfassende Antwort gefunden hat, da hat uns die Sonne vielleicht schon verschluckt.Warum darf man sich bei einer philosophischen Diskussion nicht in Theorie, Ideologie, Philosophie, Phrasen und Mythen usw. verstricken?
Das Gestricke ist doch auch nur ein Werk das letztendlich ein Kleidungsstück o.ä. werden könnte?
Das wäre schon lustig, wenn ausgerechnet wir Oldies hier beim diskutieren eine All-umfassende Antwort auf eine - die Menschheit jahrtausende Jahre bewegende Frage - eine simple Antwort finden würden.
mir die Ungewissheit ein und toleriere beide Ansichten, letzteres finde ich am besten
Pat
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hi WoSchi,Das freut mich, lieber Ded -
und Danke für die Blumen und das Gedicht. Morgenstern liebe ich, seit mir in der 7. Klasse mein Deutschlehrer einen Gedichtband in die Hand drückte mit dem Kommentar, das würde zu meinem seltsamen Humor passen. Die Monty Pythons gabs ja leider noch nicht.
det
nur ... hast Du die Frage noch nicht beantwortet, wie viele Engelchen denn nun auf den besagten Stecknadelkopf passen? :-)
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hi WoSchi,
Ohje, so eine Frage ist für einen Nichtchristen natürlich ein Problem. Aber ich will es versuchen: es sind imaginäre Wesen also dürften unendlich viele auf eine Nadelspitze passen. Anders als von der logischen Seite kann ich das nicht angehen.
det
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hi Clematis,
ich sehe es nicht unbedingt als Materialismus, wenn ich versuche, bei einer nichtrationalen Sicht trotzdem noch die Füße auf dem Boden zu behalten. Aber wir müssen das nicht gleich sehen, sonst wäre es langweilig.
det
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hi Clematis,Guten Abend Det,.
ich sehe es nicht unbedingt als Materialismus, wenn ich versuche, bei einer nichtrationalen Sicht trotzdem noch die Füße auf dem Boden zu behalten. Aber wir müssen das nicht gleich sehen, sonst wäre es langweilig.
det
mit meiner Bemerkung warst nicht nur Du gemeint, das mag so aussehen.
Die Füße auf dem Boden hab ich allemal, das Geistige anerkennen und dabei schweben ist grundsätzlich ungesund.
Ich bin zu sehr enttäuscht vom Gerechtigkeitsempfinden einiger Leute hier, so dass ich mich für meine Seelenruhe ganz gern still halte. Mir gehts gut dabei, das ist mir wichtig.
Aber persönlich hab ich nie jemand angesprochen.
Clematis
Ich habe diesen Laotse Spruch im Zusammenhang mit der Entstehung der Welt und unserer menschlichen Sichtweise im Kreislauf des Lebens zu beschreiben versucht....Zum Ursprung der Natur möchte ich nur noch kurz hinzufügen, daß aus wissenschaftlicher Sicht natürlich bereits etwas da war, obwohl ich hier philosophisch knapp nur Geist schreibe. Damit meine ich das bereits Erklärliche und das noch Unerklärliche.
Ich schrieb, das Nichts ist Etwas - es zeigt uns die Bildhaftigkeit und den materiellen Nutzen erst in der Umwandlung.
Dreißig Speichen gehören zu einer Nabe,
doch erst durch das Nichts in der Mitte kann man sie verwenden; (Laotse)
Es ist demnach nicht nur das Sichtbare (Materie) wichtig, sondern auch das Unsichtbare (Geist und Wille), das ich als Ursprung der Natur sehe. Mit den Kräften dieser "Natur" entsteht dann der ewige Kreislauf des Lebens. Und dieser pulsiert - (ewig?) um die Schöpfung am Leben zu erhalten.
Dazu möchte ich Goethes Gedanken zur "Weltseele" zitieren:
Es soll sich regen, schaffend handeln,
Erst sich gestalten, dann verwandeln;
Nur scheinbar stehts Momente still.
Das Ewige regt sich fort in allem:
Denn alles muß in Nichts verfallen,
Wenn es im Sein beharren will
Erwähnenswert hierzu sind u.a. auch die Ansichten aus der Evoluntionsbiologie, der Chemie und der Physik. Doch auch diese können den "Geist" (Gott/universelle Intelligenz) bisher weder nachweislich bejahen noch verneinen.
Deshalb möchte ich meine philosophischen Gedankengänge zu diesem Thema hier mit Goethes "Faust" beenden:
... Als Faust sich endlich mit dem Geist verbunden fühlt, bekommt er von diesem eine kalte Dusche verpaßt.
Faust: Der du die weite Welt umschweifst,
Geschäftiger Geist, wie nah fühl ich mich dir!
Geist: Du gleichst dem Geiste, den du begreifst,
Nicht mir!
So - und nun weiß ich, daß ich nichts weiß
(me)