Religionen-Weltanschauungen Gott ist tot?

Karl
Karl
Administrator

RE: Gott ist tot?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 14.10.2018, 08:14:05
Karl:
" Ich werde es unter „Literatur“ ausführlicher besprechen. "
Ich habe das Buch jetzt in einem Blog besprochen:

Screenshot 2018-10-14 11.35.14.png
Karl
teri
teri
Mitglied

RE: Gott ist tot?
geschrieben von teri
als Antwort auf Karl vom 14.10.2018, 14:21:20

Danke für den Tipp. Scheint wirklich eine spannende Lektüre zu sein. Bin gespannt, ob wir den Literaturgeschmack teilenZwinkern

 

teri
teri
Mitglied

RE: Gott ist tot?
geschrieben von teri
als Antwort auf teri vom 14.10.2018, 15:17:10

Das Thema Gott scheint faszinierender zu sein, als manche hier Postende zugeben möchten. Zwinkern
Doch wie begann dieser Gott oder Göttin in unser menschliches Bewußtsein einzudringen?

Der erste Satz der Genesis lautet: " Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde". Im Anfang war also nicht das Nichts, sondern Gott. Woraus er das Universum schuf, wird nicht erwähnt. Das ist der Ansatz der Religion.

Das Nichts hat der Mensch an den Anfang gesetzt - mit einer spitzfindigen Begründung. Der gewiefte Kirchenmann Augustinus, Bischof von Hippo in Numidien, hat erklärt: Die göttliche Schöpfung könne nur aus dem Nichts entstanden sein, denn alles andere wäre keine Schöpfung, sondern nur eine Umwandlung eines bereits bestehenden.

Auch Philosophen nähern sich auf leisen Sohlen dem Nichts.

Laotse schrieb in seinem unsterblichen Buch vom Sinn und Leben, dem Taoteking (4.Jahrh.vor u.Z.):

Dreißig Speichen umgeben eine Nabe:
In ihrem Nichts besteht des Wagens Werk.
Man höhlt Ton und bildet ihn zu Töpfen:
In ihrem Nichts besteht der Töpfer Werk.
Man gräbt Türen und Fenster, damit die Kammer werde:
In ihrem Nichts besteht der Kammer Werk.
Darum: Was ist, dient zum Besitz.
Was nicht ist, dient zum Werk.

Beim Graben von Türen und Fenstern muß Laotse wohl an die in den Löss hneingebauten Häuser am gelben Fluß gedacht haben.

Wie man sieht - Nichts ist doch etwas und darin liegt der Sinn, von dem Laotse sagt:
"Der Sinn, der sich aussprechen läßt, ist nicht der ewige Sinn."

Das erinnert an den Satz  von Ludwig Wittgenstein:
"Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen."

Für Mathematiker läßt sich das Nichts sogar anhand der Quanten beobachten...
Doch mathematisch bin ich eher eine Niete, darum philosophiere ich lieber.

LG
teri
 


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britti
britti
Mitglied

RE: Gott ist tot?
geschrieben von britti
als Antwort auf teri vom 14.10.2018, 15:43:09

@Karl

Zack, schon auf dem Kindle und 5% gelesen  Lachen

RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 14.10.2018, 15:43:09
Das Thema Gott scheint faszinierender zu sein, als manche hier Postende zugeben möchten. Zwinkern
[...]
Für Mathematiker läßt sich das Nichts sogar anhand der Quanten beobachten...
Doch mathematisch bin ich eher eine Niete, darum philosophiere ich lieber.

LG
teri
 
geschrieben von teri
Nun ja, für mich wäre das Thema schnell langweilig, wenn es nur um Gott gehen würde. Ich finde es interessant, wohin es sich gelegentlich entwickelt.

Ich würde gern wissen, was du mit Mathematikern und den Quanten meinst. Für die Physik gibt es jedenfalls kein Nichts, weil selbst ein Vakuum voller Quantenfluktuationen ist. Ein Nichts kann vielleicht vor dem Universum dagewesen sein, aber eine Aussage darüber ist sinnlos. Da mit dem Urknall nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit entstand, gibt es kein "vor dem Urknall".

det
teri
teri
Mitglied

RE: Gott ist tot?
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2018, 18:27:05
Ich würde gern wissen, was du mit Mathematikern und den Quanten meinst. Für die Physik gibt es jedenfalls kein Nichts, weil selbst ein Vakuum voller Quantenfluktuationen ist. Ein Nichts kann vielleicht vor dem Universum dagewesen sein, aber eine Aussage darüber ist sinnlos. Da mit dem Urknall nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit entstand, gibt es kein "vor dem Urknall".

det

Ich schrieb ja weiter oben:
Wie man sieht - Nichts ist doch etwas und darin liegt der Sinn, von dem Laotse sagt..........

Was war nun wirklich vor dem Urknall?

Brain Clegg zum Beispiel  stellt in seinem Buch "Vor dem Urknall" die auch heute noch entscheidende Frage, die von der Wissenschaft seit jeher tabuisiert werde: Was war vor dem Urknal?

Man habe diese Frage zu Unrecht in den Bereich der Religion abgeschoben. Er bezweifelt, ob es den Urknall überhaupt jemals gegeben hat. Die Indizienbeweise seien "zum Teil so dünn, daß sie selbst vor  Gericht kaum eine Chace hätten, standzuhalten." Eine solche wissenschaftliche Ansicht sei nur eine Ansammlung von Theorien, so Clegg.

Und Theorien sind sehr weit von dem entfernt, was wir (real) begreifen können. Ich glaube, wir können die Realität niemals erkennen wie sie unabhängig von uns ist, weil wir selbst ein Teil dieser Realität sind.

Nils Bohr pflegte zu sagen, daß niemand die Quantentheorie verstanden habe, dem nicht gleichzeitg schwindlig im Kopf wurde.

Wenn die Physiker am Ende sind, holen sie das Zauberwort Ur aus der Tasche. Urkraft, Urknall...

Theoretisch gesehen sind sowohl Gott als auch der Urknall unbewiesene Fakten, mehr nicht.

So -  mehr zum Thema Quantan sollte man, falls man sich nicht vor dem eigenen "Irrsinsfaktor" fürchtet, in einer anderen Forenrubrik diskutieren. Zwinkern
 

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RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 14.10.2018, 22:04:42
Ich würde gern wissen, was du mit Mathematikern und den Quanten meinst. Für die Physik gibt es jedenfalls kein Nichts, weil selbst ein Vakuum voller Quantenfluktuationen ist. Ein Nichts kann vielleicht vor dem Universum dagewesen sein, aber eine Aussage darüber ist sinnlos. Da mit dem Urknall nicht nur der Raum, sondern auch die Zeit entstand, gibt es kein "vor dem Urknall".

det

Ich schrieb ja weiter oben:
Wie man sieht - Nichts ist doch etwas und darin liegt der Sinn, von dem Laotse sagt..........

Was war nun wirklich vor dem Urknall?

Brain Clegg zum Beispiel  stellt in seinem Buch "Vor dem Urknall" die auch heute noch entscheidende Frage, die von der Wissenschaft seit jeher tabuisiert werde: Was war vor dem Urknal?

Man habe diese Frage zu Unrecht in den Bereich der Religion abgeschoben. Er bezweifelt, ob es den Urknall überhaupt jemals gegeben hat. Die Indizienbeweise seien "zum Teil so dünn, daß sie selbst vor  Gericht kaum eine Chace hätten, standzuhalten." Eine solche wissenschaftliche Ansicht sei nur eine Ansammlung von Theorien, so Clegg.

Und Theorien sind sehr weit von dem entfernt, was wir (real) begreifen können. Ich glaube, wir können die Realität niemals erkennen wie sie unabhängig von uns ist, weil wir selbst ein Teil dieser Realität sind.

Nils Bohr pflegte zu sagen, daß niemand die Quantentheorie verstanden habe, dem nicht gleichzeitg schwindlig im Kopf wurde.

Wenn die Physiker am Ende sind, holen sie das Zauberwort Ur aus der Tasche. Urkraft, Urknall...

Theoretisch gesehen sind sowohl Gott als auch der Urknall unbewiesene Fakten, mehr nicht.

So -  mehr zum Thema Quantan sollte man, falls man sich nicht vor dem eigenen "Irrsinsfaktor" fürchtet, in einer anderen Forenrubrik diskutieren. Zwinkern
 
geschrieben von teri
Ich muß dich enttäuschen Teri, aber da stecken etliche Fehler drin.

1. Brian Clegg ist ein Wissenschaftsjournalist. Ob er qualifiziert ist, das anzuzweifeln, was die große Mehrheit der Astronomen und Kosmologen für das zur Zeit beste Modell für die Entstehung des Universums halten, das zweifele ich nun wieder an. Es gibt Phänomene wie zum Beispiel den kosmischen Mikrowellenhintergrund, die erst durch die Urknalltheorie erklärbar wurden.

2. Die am Thema arbeitenden Wissenschaftler haben die Frage, was vor dem Urknall gewesen sein, niemals in den Bereich der Religion abgeschoben. Das ist totaler Unsinn. Die Frage galt lange Zeit als nicht lösbar, aber mittlerweile haben Physiker erste Modelle entwickelt. 

3. Die pauschale Aussage "Und Theorien sind sehr weit von dem entfernt, was wir (real) begreifen können" ist sachlich falsch. Newtons Theorie der Gravitation zum Beispiel ist anschaulich und von jedermann nachvollziehbar. Sie hat Schwächen, die erst von Einstein aufgelöst wurden, aber für uns ist sie voll und ganz alltagstauglich. Als Theorie wird ein Modell erst dann bezeichnet, wenn sich daraus nachprüfbare Vorhersagen ableiten lassen.

4. Das mit der Vorsilbe "Ur" ist nicht richtig, zumindest nicht im Zusammenhang mit der Urknalltheorie. Die Urknalltheorie heißt im angloamerikanischen Sprachraum "Big Bang Theory", hat also mit "Ur" überhaupt nichts zu tun. "Big Bang Theory" war ursprünglich ein Spottname, den die Verfechter der Theorie vom statischen Universum dem von ihnen abgelehnten Modell gegeben haben. Nachdem sich zeigte, daß die Theorie vom statischen Universum überhaupt nicht mit den Meßwerten übereinstimmte und somit erledigt war, wurde der Spottname trotzdem beibehalten. Urknall heißt die Theorie nur im deutschen Sprachraum.

5. Die Aussage von Nils Bohr ist mittlerweile rund 100 Jahre her und heute gibt es einen Haufen von Physikern, denen die Quantentheorie keinen Schwindel bereitet. Alle elektronischen Geräte unseres Alltagslebens basieren auf der Quantentheorie. Es gab zur Zeit von Bohr Diskussionen um die Deutung der Aussagen aus der Quantentheorie, siehe Kopenhagener Deutung. Der Satz von Bohr basiert vermutlich darauf.

6. Gott und die Urknalltheorie so gleichzusetzen ist mehr als verwegen, es ist sogar schlimmer, als Äpfel und Birnen zu vergleichen. Die haben wenigstens die Gemeinsamkeit, daß sie beide unter "Obst" fallen. Aus der Theorie vom Urknall lassen sich überprüfbare Vorhersagen ableiten. Wie willst du das mit der Offenbarung eines Gottes machen? Das ist ein Vergleich, der nicht nur hinkt, sondern ohne Beine ist.

det
teri
teri
Mitglied

RE: Gott ist tot?
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.10.2018, 23:28:25
Ich muß dich enttäuschen Teri, aber da stecken etliche Fehler drin.geschrieben von mausschubser

Nun gut det, du willst es also punktuell genau wissen - also versuchen wir es.
(Ich gebe nur zu bedenken, daß das auch wieder Theorien bleiben, denn , um es mit Sir Karl Poppers Leitsatz zu argumentieren. Wissenschaftlich ist erst das belegt, was sich nicht widerlegen läßt.)

Die vielen Punkte von dir werden wir zwar nicht auf einmal und schnell aufarbeiten, aber fangen wir mal an:

Dein Argument:
2. Die am Thema arbeitenden Wissenschaftler haben die Frage, was vor dem Urknall gewesen sein, niemals in den Bereich der Religion abgeschoben. Das ist totaler Unsinn. Die Frage galt lange Zeit als nicht lösbar, aber mittlerweile haben Physiker erste Modelle entwickelt.

Frage:

1.Welche Modelle?

2. Wurden sie verifiziert?

3. Welche Physiker (Namen),

4. Lösung als Theorie oder bewiesene Realität?


Mal sehen, wie schlau du bist. Als Unsinn kann man schnell was abqualifizieren. Doch Beweise sehen anders aus.

Gruß und einen schönen Tag - ich gehe jetzt lieber ein Sonnenbad nehmen, vielleicht fällt mir dann noch allerhand mehr ein Zwinkern

teri
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf teri vom 15.10.2018, 11:03:14
Ich muß dich enttäuschen Teri, aber da stecken etliche Fehler drin.geschrieben von mausschubser

Nun gut det, du willst es also punktuell genau wissen - also versuchen wir es.
(Ich gebe nur zu bedenken, daß das auch wieder Theorien bleiben, denn , um es mit Sir Karl Poppers Leitsatz zu argumentieren. Wissenschaftlich ist erst das belegt, was sich nicht widerlegen läßt.)

Die vielen Punkte von dir werden wir zwar nicht auf einmal und schnell aufarbeiten, aber fangen wir mal an:

Dein Argument:
2. Die am Thema arbeitenden Wissenschaftler haben die Frage, was vor dem Urknall gewesen sein, niemals in den Bereich der Religion abgeschoben. Das ist totaler Unsinn. Die Frage galt lange Zeit als nicht lösbar, aber mittlerweile haben Physiker erste Modelle entwickelt.

Frage:

1.Welche Modelle?

2. Wurden sie verifiziert?

3. Welche Physiker (Namen),

4. Lösung als Theorie oder bewiesene Realität?


Mal sehen, wie schlau du bist. Als Unsinn kann man schnell was abqualifizieren. Doch Beweise sehen anders aus.

Gruß und einen schönen Tag - ich gehe jetzt lieber ein Sonnenbad nehmen, vielleicht fällt mir dann noch allerhand mehr ein Zwinkern

teri
geschrieben von teri
Was hat das mit "schlau sein" zu tun? Es ist eine Frage persönlicher Interessen und ich habe mich lange mit populärwissenschaftlicher Astronomie und Kosmologie beschäftigt. Dazu gehört dann twangsläufig auch die Physik.

Die Stichworte für die Fragen 1 - 3 lauten "Martin Bojowald" und "Lisa Randall". Näheres dazu verrät dir deine bevorzugte Suchmaschine. Ich suche nicht gern für andere Texte im Internet, die mit etwas Geduld und den richtigen Stichworten leicht zu finden sind.

Frage 4 verstehe ich nicht so ganz. In den Naturwissenschaften gibt es keine "bewiesene Realität", sondern nur Theorien, die überprüfbare Vorhersagen liefern, bzw. noch nicht falsifiziert wurden.

det
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2018, 12:40:32
Nun gut det, du willst es also punktuell genau wissen - also versuchen wir es.
(Ich gebe nur zu bedenken, daß das auch wieder Theorien bleiben, denn , um es mit Sir Karl Poppers Leitsatz zu argumentieren. Wissenschaftlich ist erst das belegt, was sich nicht widerlegen läßt.)

Die vielen Punkte von dir werden wir zwar nicht auf einmal und schnell aufarbeiten, aber fangen wir mal an:

Dein Argument:
2. Die am Thema arbeitenden Wissenschaftler haben die Frage, was vor dem Urknall gewesen sein, niemals in den Bereich der Religion abgeschoben. Das ist totaler Unsinn. Die Frage galt lange Zeit als nicht lösbar, aber mittlerweile haben Physiker erste Modelle entwickelt.

Frage:

1.Welche Modelle?

2. Wurden sie verifiziert?

3. Welche Physiker (Namen),

4. Lösung als Theorie oder bewiesene Realität?


Mal sehen, wie schlau du bist. Als Unsinn kann man schnell was abqualifizieren. Doch Beweise sehen anders aus.

Gruß und einen schönen Tag - ich gehe jetzt lieber ein Sonnenbad nehmen, vielleicht fällt mir dann noch allerhand mehr ein Zwinkern

teri
geschrieben von teri
 
Was hat das mit "schlau sein" zu tun? Es ist eine Frage persönlicher Interessen und ich habe mich lange mit populärwissenschaftlicher Astronomie und Kosmologie beschäftigt. Dazu gehört dann zwangsläufig auch die Physik.

Die Stichworte für die Fragen 1 - 3 lauten "Martin Bojowald" und "Lisa Randall". Näheres dazu verrät dir deine bevorzugte Suchmaschine. Ich suche nicht gern für andere Texte im Internet, die mit etwas Geduld und den richtigen Stichworten leicht zu finden sind.

Frage 4 verstehe ich nicht so ganz. In den Naturwissenschaften gibt es keine "bewiesene Realität", sondern nur Theorien, die überprüfbare Vorhersagen liefern, bzw. noch nicht falsifiziert wurden.

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