Religionen-Weltanschauungen Gott ist tot?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Gott ist tot?
geschrieben von olga64
als Antwort auf teri vom 13.09.2018, 12:16:29
Aber mit solchen Pauschalaussagen über die buddh. Vorstellung von Karma tut man genaus das. Es gibt nicht nur einen modernen, aufgeklärten Buddh., sondern es gibt innerhalb der buddh. Schulen Unterschiede, die um ein Vielfaches größer sind als zum Beispiel der Unterschied zwischen kath. und protestantischem Christentum.

det

Ja, da hast du vollkommen Recht. Doch, um das Karma richtig zu verstehen, bedarf es etlicher Jahre Praxis und Lebenserfahrung. Solche Kenntnisse kann man nur in jeweiligen internen Gruppen diskutieren bzw. austauschen......

geschrieben von teri
Manchmal hilft es ja schon, einen Begriff (auch Karma) einfach zu definieren. Ann wird man auch darauf kommen, dass Karma nicht nur im Buddhismus, sondern auch im Hinduismus und Jainismus existent ist.
Karma bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung - physisch wie geistig - unweigerlich eine Folge hat (mich erinnert dies auch ein wenig an die 10 Gebote in der christlichen Religion, deren Nichteinhaltung auch eine Folge hat und die Einhaltung paradiesische Zustände verspricht, an die man nur glauben muss).

Zu Karma im buddhistischen Bereich habe ich eine witzige Sache gelesen: etwa die Hälfte der 250.000 buddhistischen Mönche in Thailand sind so dickwanstig wie eine Buddha-Statue. Aber diese Mönche futtern nicht aus purer Fresssucht oder gar aus Kummer, weil so viele Menschen auf der Welt hungern müssen.
Nein sie werden zur Völlerei gezwungen, weil es für das Karma vorteilhaft ist, wenn der Mensch gute Werke tut, also wenn er zum Beispiel einem Mönch,der mit Bettelschale auf der Strasse sitzt, eine Mahlzeit spendiert.
So halten esviele thailändische Buddhisten, wobei sie sich nicht lumpen lassen. Sie geben reichlich, üppige Menüs aus Schweine- und Hühnchenfleisch in Kokosmilch, dazu Reis und Chips und das alles muss der arme Mönch dann essen wegen des Karmas und auch, weil er sonst nichts anderes bekommt  - er ist ja von Beruf Bettelmönch. Seine SChlemmerei ist ein frommes Werk und zeigt sich intensiv an seiner Figur. Olga
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2018, 13:04:55

Hallo det, Schmickler hat nicht die Kirche als moralische Instanz empfohlen, ich bitte dich um genaues Lesen, so wie auch du andere darum bittest.
Und den Zusammenhang zwischen seiner Äußerung und meiner über das Karma verstehe ich nicht, tut mir leid.

RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2018, 19:33:47

Ich zitiere aus deinem Beitrag: " wer wieder Humanität und solidarisches Handeln lernen will, sich an seinen Pfarrer wenden möge." Ein Pfarrer ist nun mal offizieller Vertreter der Kirche und schon als Kinder haben wir das Prinzip gelernt "mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen". Die Vertreter der Kirche, insbesondere der kath. Kirche, sind nicht gerade die erste Wahl, um Menschen etwas über Humanität zu erzählen. Es muß nicht einmal der anhaltende Mißbrauchsskandal der kath. Kirche sein, die immer wieder vorgebrachte Lüge über die Wohltaten von Caritas und Diakonie reicht schon um zu zeigen, daß die Kirche resp. ihre Vertreter nicht als moralische Instanz geeignet sind. In solidarischem Handeln allerdings ist die kath. Kirche samt ihren Vertretern unschlagbar - jedenfalls was das Vertuschen von Straftaten betrifft.

Schmickler mag ja gern Kirchenkritiker sein, wer aber so eine Milchmädchenrechnung aufmacht, "dass die Veränderung weg von Religion und hin zu einer weitgehend säkularen Gesellschaft zu einer beispiellosen Verrohung geführt habe", den kann ich nicht ernst nehmen. Ich behaupte, daß die Gründe für die Verrohung zu vielfältig sind, als daß wir sie hier auf die Schnelle aufdröseln könnten. Vielleicht hat die Scheinheiligkeit der Amtskirchen ja erheblich dazu beigetragen?


Den Rest über Karma streiche bitte aus dem Protokoll, ich hatte eine Aussage von dir falsch in Erinnerung.

det


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RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2018, 20:04:42

"Die immer wieder vorgebrachte Lüge über die Wohltaten von Caritas und Diakonie"  war von mir, nicht von Schmickler.
Und damit ist für mich unsere Diskussion beendet. ich hätte vorher wissen müssen und wusste es ja auch, wie sinnlos sie wieder ist.

Nie wieder, versprochen!

teri
teri
Mitglied

RE: Gott ist tot?
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2018, 11:40:36
@marina
Aber unterschätz mir bitte nicht die Leute in einer bayerischen Dorfkirche.Lächeln  Das, was ich geschrieben habe, ist heute ziemlich gängiges Allgemeingut in den Kirchen, ich glaube nicht, dass irgend jemand noch an die Existenz von Himmel und Hölle im wahrsten Sinne des Wortes glaubt (außer Hema natürlich Lächeln).


Ach ja, seufzMond

Die christliche Führung ist leider keine bayrische Dorfkirche. Natürlich gibt es viele Christen, aber auch Andersgläubige und Athesiten, die empathisch und hilfreich sind.

Ich glaube, daß die Religionen keine lokale sondern eine globale Einschätzung verdienen. Beginnend beim Papst, den Kardinälen, Bischöfen und dann erst abwärts zu den Priestern usw., welche aber keinen Einfluß auf die Handhabung der "Geschäftsführung" haben. Und die Frauen sowieso nicht, weil sie in diesem Corps nur Hilfsdienste erledigen dürfen, ansonsten keine gültige "Stimme" besitzen.

Erwähnenswert ist auch die Überlegung, wieviel die r.k.Kirche seit ihrer Gründung und in Kooperation mit den politischen Machthabern (vor der Säkularisierung) den Menschen gestohlen hat (Ausbeutung, Enteignung, Verfolgung, Mord und Totschlag) und monetär nichts zurückerstattete,  verliert man schnell die rosarote Brille.

Die Inquisition gibt es ja noch immer, nur nennt sie sich jetzt anders, ist allerdings mit den gleichen Statuten gültig - im moment "schlummernd". Sie wurde nie abgeschaft!

Die vielen Hilfsorganisationen werden letztendlich nicht allein von der Kirche (die mit Steuergeldern finanziert wird), sondern auch von Spendern aller Kategorien, sogar Atheisten,  gefördert.

Tut mir leid, aber es gibt leider immer noch sehr viele Menschen, die an ein angedrohtes "Jüngstes Gericht"  mit harter Bestrafung glauben...und auch an die "Erbsünde".
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2018, 21:04:21
"Die immer wieder vorgebrachte Lüge über die Wohltaten von Caritas und Diakonie"  war von mir, nicht von Schmickler.
[...]
 
Ich habe nicht behauptet, daß sie von Schmickler sei. Sie ist ein Beispiel dafür, daß die Amtskirchen sich mit etwas schmücken, das nicht einmal finanzieren und das sie auch noch zu Machtmißbrauch benutzen. Und solange der Pfarrer, an den sich die Menschen wenden sollen, ein Vertreter einer dieser Organisationen ist, da ist er für mich niemand, der Humanität vermitteln kann.

Evangelische wie auch katholische Kirche bekommen vom Staat Aufgaben übertragen, wie zum Bespiel die Verwaltung von Kindergärten. Diese Aufgaben werden weiterhin vom Staat bezahlt, die Kirchen selbst finanzieren nur einen winzigen Bruchteil. Trotzdem benutzen sie diese Aufgaben um ihre religiösen Ansichten zu verbreiten und sie zwingen die Beschäftigten dazu, Mitglieder der Kirche zu sein. Solche Beispiele ließen sich noch endlos fortsetzen, doch es reicht vermutlich.

An die sollen sich die Menschen in Fragen der Humanität wenden? Nicht wirklich, oder?

det

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schorsch
schorsch
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RE: Gott ist tot?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf teri vom 13.09.2018, 21:05:23
............Und die Frauen sowieso nicht, weil sie in diesem Corps nur Hilfsdienste erledigen dürfen, ansonsten keine gültige "Stimme" besitzen.

..........
Ich bin ja schon froh und dankbar, dass jene Frauen, die sich "erfrechen", ihre Stimme in der Kirche zu erheben, nicht mehr als Hexen verschrien werden - und auf dem Scheiterhaufen enden!
RE: Gott ist tot?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 14.09.2018, 08:47:05

Ich bin evangelisch, da gibt es jetzt mehr weibliche Pfarrerinnen als Pfarrer. Ich weiß, jetzt kommen wieder die Argumente, dass die beiden Kirchen sich so unähnlich nicht sind. Stimmt, es gibt auch die Ökumene. Aber nicht die Auswüchse von Pädophilie und anderen Missständen, weil es auch kein Zölibat gibt, im Übrigen ist die Ev. Kirche eine sogenannte "Demokratisch Verfasste Kirche" ohne Papst, und ohne einen, der die Richtung vorgibt.

Diese Unterschiede sind für mich sehr bedeutend trotz Ökumene, und wenn ich katholisch wäre, wäre ich wahrscheinlich schon längst aus der Kirche ausgetreten, weil das, was da an Schweinereien vorgefallen ist, für mich viel zu gravierend wäre. Dies nur noch zur Richtigstellung!

 

teri
teri
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RE: Gott ist tot?
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.09.2018, 10:23:20
....Stimmt, es gibt auch die Ökumene.....
Nur - weil du die Ökumene erwähnst, möchte ich hier kurz anfügen, daß es zwar eine evtl. mögliche Annäherung der Abrahamitischen Religionen gibt, doch das bedeutet - falls es überhaupt gelingt - wieder einmal nur, daß dieser grausame, monotheistische, patriarchale Gott weierhin dominant bleibt. Die Frau - in ihren Bestrebenungen nach Egalität - könnte dann ja anders dämonisiert werden.... denn sie hat weiterhin keinen Status als "Mensch-Gott".

Hier nur ein kleiner Auszug aus Wikipedia:

Abrahamitische Ökumene

Der Begriff „Abrahamitische Ökumene“ ist eine Erfindung der christlichen Theologen Hans Küng und Karl-Josef Kuschel. Sie wollen damit die Notwendigkeit eines Dialogs im Sinne einer Ausweitung der innerchristlichen Ökumene auf die drei abrahamitischen Religionen betonen.

Die Abrahamitische Ökumene nach Küng und Kuschel greift die Gemeinsamkeiten von Judentum, Christentum und Islam auf.

Sie sehen ihre Wurzeln in dem Gott, der mit Abraham einen Bund geschlossen habe. Das Judentum ist die älteste Religion, die sich darauf begründet. In direkter Folge des Judentums steht das Christentum. Auch die christlichen Kirchen berufen sich auf den einen Gott JHWH. 600 n. Chr. empfing nach islamischer Auffassung Mohammed durch den einen Gott, der hier Allah genannt wird, den Islam. Insofern haben alle drei Religionen trotz ihrer unterschiedlichen Ausprägung gemeinsame Wurzeln.

Für Küng ist die Abrahamitische Ökumene ein Schritt auf das noch weiter gefasste Ziel, das er in seinem Projekt Weltethos entwickelt: Ein gemeinsamer ethischer Minimalkonsens aller Kirchen, Religionen und Kulturen.
 
teri
teri
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RE: Gott ist tot?
geschrieben von teri
als Antwort auf teri vom 15.09.2018, 08:39:57

Das bedeutet:

Der patriarchale Gott bleibt!

Die Kriege gehen weiter, die Verwüstung der Umwelt durch Macht- und Geldgier erfährt eine Fortsetzung, die "Frau" wird weiterhin diskriminiert.....

...kann es sein, daß die Scheiterhaufen bald wieder brennen?

Daumen runter

 


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