Religionen-Weltanschauungen Glauben oder Aberglauben

eleonore
eleonore
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von eleonore
als Antwort auf kobold vom 21.08.2007, 19:30:28
Die Hölle das sind die Anderen.
/Sartre/

passende link, höllisch.
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eleonore
hydelber
hydelber
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von hydelber
als Antwort auf felix vom 20.08.2007, 19:02:19
Ein Nachhall aus Walhalla : ... von Haller !

aus : Gedanken über Vernunft, Aberglauben und Unglauben

(An den Herrn Professor Stähelin - 1729)


Genug, es ist ein Gott; es ruft es die Natur,
der ganze Bau der Welt zeigt seiner Hände Spur.
Den unermeßnen Raum, in dessen lichten Höhen
sich tausend Welten drehn und tausend Sonnen stehen,
erfüllt der Gottheit Glanz. Daß Sterne sonder Zahl
mit immer gleichem Schritt und ewig hellem Strahl,
durch ein verdeckt Gesetz vermischt und nicht verwirret,
in eignen Kreisen gehn und nie ihr Lauf verirret,
macht ihres Schöpfers Hand; sein Will ist ihre Kraft,
Er teilt Bewegung, Ruh und jede Eigenschaft
nach Maß und Absicht aus. Kein Stein bedeckt die Erde,
wo Gottes Weisheit nicht in Wundern tätig werde;
kein Tier ist so gering, du weißts, o Stähelin!
Es zielt doch jeder Teil nach seinem Zwecke hin:

Ein unsichtbar Geflecht von zärtlichen Gefäßen,
nach mehr als Menschen Kunst gebildet und gemessen,
führt den bestimmten Saft in stetem Kreis-Lauf fort,
verschieden überall und stets an seinen Ort;
nichts stört des andern Tun, nichts fällt des andern Stelle,
nichts fehlt, nichts ist zu viel, nichts ruht, nichts läuft zu schnelle;
ja, in dem Samen schon, eh er das Leben haucht,
sind Gänge schon gehöhlt, die erst das Tier gebraucht;
der Mensch, vor dessen Wort sich soll die Erde bücken,
ist ein Zusammenhang von eitel Meister-Stücken;
in ihm vereinigt sich der Körper Kunst und Pracht,
kein Glied ist, das ihn nicht zum Herrn der Schöpfung macht.

Doch geh durchs weite Reich, das Gottes Hand gebauet,
wo hier in holder Pracht, vom Morgen-Rot betauet,
die junge Rose glüht und dort im Bauch der Welt
ein unreif Gold sich färbt und wächst zu künftgem Geld:
Du wirst im Raum der Luft und in des Meeres Gründen
Gott überall gebildt und nichts als Wunder finden.

*

Albrecht von Haller

(* 16. Oktober 1708 in Bern; † 12. Dezember 1777 in Bern)
war ein Schweizer Mediziner und praktischer Arzt, dessen Leistungen auf anatomischem
und bibliographischem Gebiet in der Geschichte der Medizin von nachhaltiger Bedeutung waren.
Er trat außerdem als Dichter und Literaturkritiker der Aufklärungsepoche hervor, bekannt vor allem
als „der Dichter des Gedichts Die Alpen“. Wegen des breiten Spektrums seiner Fähigkeiten galt er
als Universalgelehrter. Er war Schwiegersohn Hermann Friedrich Teichmeyers.

Albrecht von Haller studierte ab 1723 Naturwissenschaften und Medizin in Tübingen und promovierte 1727 in Leiden.
In England und Frankreich ließ er sich an angesehenen Lehranstalten und Spitälern weiter ausbilden
und kehrte 1728 in die Schweiz zurück, um an der Universität Basel Mathematik und Botanik zu studieren.
Ab 1729 arbeitete er als praktischer Arzt in Bern, erhielt 1734 die Stelle eines Stadtarztes
und wurde 1735 Leiter der Bibliothek.

1736 wechselte er an die Universität Göttingen auf den Lehrstuhl für Anatomie, Chirurgie und Botanik.
Er legte einen botanischen Garten an, man ernannte ihn zum Ehrendoktor und zum Großbritannischen Leibarzt
(1749 Erhebung in den Adelsstand). Haller lehnte jedoch Berufungen nach Utrecht und Oxford ab.

1747 übernahm er die Leitung der Göttingischen Zeitungen von gelehrten Sachen,
eine Berufung nach Berlin lehnte er ab. In diese Zeit fällt auch seine berühmt-berüchtigte querelle
mit dem französischen Kollegen La Mettrie (s. Lit.). 1751 gründete er die evangelisch-reformierte Gemeinde
in Göttingen zusammen mit 40 weiteren Personen. Haller kümmerte sich auch um den Bau der Kirche
der reformierten Gemeinde, die Bauarbeiten waren am 11. November 1753 abgeschlossen.
Den ersten Pfarrer der Kirche brachte Haller als Dozenten der Philosophie an der Universität Göttingen unter.
1753 wurde ihm die Stelle eines Rathausamtmanns zugesprochen, und er kehrte nach Bern zurück,
wurde 1754 Schulrat, 1755 Vorsteher des Waisenhauses. Nach Ablauf seiner Amtszeit,
wurde er 1758 Direktor der Salzbergwerke von Roche. Den ihm angebotenen Posten eines Kanzlers in Göttingen
lehnte er nach heftigem Widerstand seiner Familie ab. Seine letzten Jahre waren durch Krankheit geprägt.

Ein Attika-Standbild Hallers steht an der Fassade des Hauptgebäudes der Berner Kantonalbank,
und ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt.
Sein Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.


von http://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_von_Haller
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hydelber
schorsch
schorsch
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von schorsch
als Antwort auf schorsch vom 22.08.2007, 08:43:50
Mensch eirene, bist du denn blind auf beiden Augen wenn es um das gewaltsame Bekehren der "Heiden" geht?
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schorsch

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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 22.08.2007, 17:04:11
Mich interessiert die heutige Kirche, und da gibt es so etwas nicht.
--
eirene
hema
hema
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von hema
als Antwort auf hydelber vom 22.08.2007, 12:57:41
Du wirst im Raum der Luft und in des Meeres Gründen
Gott überall gebildt und nichts als Wunder finden.


So ist es. Man muß nur hinschauen!


--
hema
felix
felix
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von felix
als Antwort auf felix vom 20.08.2007, 19:02:19
Der Begriff oder taucht ja immer dann auf, wenn man über den uns fremden Glauben urteilt.
Das, woran man selber glaubt, auch wenn es noch so absurd ist, wird nie als Aberglauben gesehen.

Nehmen wir beispielsweise die Verwandlung der Hostie in den Leib Christi. Da gibt es auch rein theologisch verschiedene Abstufungen.
Die einen glauben an eine tatsächliche Transformation in einen Teil des Körpers Christi ïm Moment, wo das Glöcklein läutet. Es gab auch Fälle, die so realistisch empfunden wurden, dass sogar Brechreiz aufkam.
Andere glauben mehr an eine Symbolhandlung. Die Hostie bedeutet den Leib Christi ist ihn aber nicht wirklich.
Oder das Abendmahl ist lediglich ein Ritual zur Erinnerung an das letzte Mahl mit den Jüngern und symbolisiert den Bund mit Gott.

Die unterschiedlichen Auffassungen erkennt man auch an Unterschieden in der Behandlung der Hostie. So wird die Hostie z.B. in einem speziellen Verfahren hergestellt. Nach der Verwandlung wurde sie vom Priester, ohne sie selber berühren zu müssen, auf die Zunge gelegt. Heute hat sich das gelockert.
Reformierte nehmen die rindenlosen Brotwürfelchen von Hand.

Bei der Verwandlung von Wein in das Blut Christe bemerkt man auch Unterschiede. Der Wein kommt in ein besonderes Gefäss. Vom verwandelten Wein darf nur der Priester trinken. Bei den Reformierten wandert der Kelch mit dem Wein von Hand zu Hand durch die Bankreihen. Wer will kann einen Schluck davon nehmen.
In der rkK reinigt der Priester am Schluss den Kelch mit einem Tuch. Es darf ja kein Blut von Christus im Becher verbleiben.

Ich habe an diesem Beispiel gezeigt, wie fliessend eine sakrale Handlung von Glauben zu Aberglauben oder magischem Ritual übergehen kann.

So ist es auch mit der Taufe, dem Beten, den Totenritualen, der Hochzeit, dem Glockengeläute, Weihrauch, der Segnung, etc.
--
felix

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf felix vom 23.08.2007, 02:04:55
ich habe diesen thread diagonal gelesen und frage mich ernsthaft, ob einige schon im 21ten jahrhundert angekommen sind.
schorsch
schorsch
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2007, 21:07:13
Die "heutige Kirche" basiert auf den Taten und Untaten der "alten Kirche". Somit ist in der neuen immer noch vieles, was früher falsch gemacht wurde, noch vorhanden. Es darf aber von den "echt Gläubigen" nicht als falsch erkannt werden. Solches wäre ein Verrat an Gott und der Bibel.

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schorsch
hema
hema
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von hema
als Antwort auf schorsch vom 23.08.2007, 08:49:30
Sonst müßten die "Beherrscher der Gläubigen" zugeben, dass Fehler gemacht wurden.

Gott liebt die Wahrheit mehr als heuchlerisches Tun.
Verrat an Gott und der Bibel wäre das nicht.
Nur Richtigstellung.


--
hema
felix
felix
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Re: Glauben oder Aberglauben
geschrieben von felix
als Antwort auf dutchweepee vom 23.08.2007, 02:47:15
Ich wüsste nicht in welchem ich mich sonst befände ... aber du meinst ja kaum mich mit deiner Frage!!!
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felix

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