Religionen-Weltanschauungen Gibt es die Hölle?

pilli
pilli
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von pilli
als Antwort auf hema vom 18.02.2010, 18:51:37
aber hallo hema,

was kocht denn da so heiß der hölle rache in deinem herzen? wen fürchtest du und watt hast du nur angestellt, die macht der sieben sonnenkreise zu gewinnen? ich würde bei drohender gefahr sehr schnell eine flöte schnitzen und die beim mondenschein wild hüpfend betanzen...nur die flöte kann dich sicher durch datt feuer leiten...

zu Anneliese Michel habe ich schon vor jahren in den klassischen foren des ST berichtet, mit welch grausamen riten die exorzisten aber auch die eltern ihr tödliches spiel mit der jungen frau trieben und jetzt willst du mich doch wohl nicht glauben lassen, der teufel habe mit ihrer stimme gesprochen ???

Fakten
Beim Besuch verschiedener Ärzte wurde eine Temporallappenepilepsie diagnostiziert und mit dem Antikonvulsivum Carbamazepin behandelt. Eine eingehende psychiatrische Untersuchung mit psychopathologischem Befund fand anscheinend nie statt. So ist unklar, ob sie zusätzlich noch an einer psychischen Krankheit litt (z. B. einer neuronalen Störung wie Trance- und Besessenheitszustand ICD 10 F 44.3). Sie starb 1976 an den Folgen von Unterernährung und Entkräftung. Bei der Obduktion wurde eine Lungenentzündung festgestellt. Eine pathologische Veränderung im Schläfenlappenbereich ließ sich nicht feststellen, allerdings ist dies kein Beweis dafür, dass sie keine Epilepsie hatte. In den letzten Monaten ihres Lebens war mit Genehmigung des Würzburger Bischofs Josef Stangl von Pater Arnold Renz († 1986) und Pfarrer Ernst Alt der Große Exorzismus nach dem Rituale Romanum durchgeführt worden. Schon mehrere Jahre lang hatte sie auffallend wenig gegessen und in den letzten Monaten schließlich jegliche Nahrungsaufnahme verweigert. Bei ihrem Tod wog sie nur noch 31 kg. Pfarrer Alt nahm daraufhin selbst mit der Staatsanwaltschaft in Aschaffenburg Kontakt auf.

Anneliese Michel brachte sich nach den Aussagen der Anwesenden schwere Verwundungen bei, darunter Blutergüsse im Bereich beider Augen. In den letzten Wochen ihres Lebens wurde sie zeitweise ans Bett gefesselt, um schlimmere Verletzungen zu verhindern. Darüber hinaus ist noch von abgebrochenen Zähnen und Wundmalen die Rede, die an Körperstellen aufgetreten waren, wie sie häufig mit Jesus Christus in Verbindung gebracht werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach beruhen sämtliche Verletzungen auf Selbstgeißelungen oder unkontrollierten Handlungen während spontaner Anfälle. Sie sind auf mehreren Fotos dokumentiert.

Befreundete Kommilitoninnen berichten, dass Anneliese schon im Studentinnenwohnheim einer Rosenkranzgebetsgruppe angehörte. Als sich ihr Zustand verschlimmerte, hätten diese das Herbeirufen eines Notarztes verhindert und stattdessen einen Exorzisten geholt, der sich als Annelieses Hausarzt ausgegeben habe; somit habe Anneliese schon in einem verhältnismäßig frühen Stadium ärztliche Hilfe gefehlt.

Aus Tonbandaufzeichnungen geht hervor, dass Anneliese Michel mit stark veränderter Stimme sprach und immer wieder spontane Schreie ausstieß. Sie benutzte grob unflätige Ausdrücke, welche die Exorzisten Dämonen zuschrieben. Auch menschliche Dämonen, die sich als Hitler oder Nero ausgegeben hätten, wollen die Priester bei dem Mädchen ausgemacht haben.

Im Gerichtsverfahren, das als der Aschaffenburger Exorzismus-Prozess weltweit bekannt wurde, beantragte die Staatsanwaltschaft am 19. April 1978 die Bestrafung der Angeklagten wegen „fahrlässiger Tötung durch Unterlassung“. Die Priester sollten eine Geldstrafe erhalten, für die Eltern wurde kein Strafmaß gefordert, da sie am Verlust der Tochter schon schwer genug zu tragen hätten. Richter Elmar Bohlender folgte diesem Antrag nicht, sondern verurteilte sowohl die Eltern als auch Pater Renz und Pfarrer Alt am 21. April 1978 zu je sechsmonatigen Haftstrafen, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Das Gericht warf ihnen vor, sie hätten für medizinische Hilfe sorgen und einen Arzt hinzuziehen müssen.

geschrieben von wikipedia



--
pilli

miriam
miriam
Mitglied

Re: Jean Paul Sartre: "Die Hölle, das sind die anderen"
geschrieben von miriam
Meine Antwort auf Hemas Frage ob es die Hölle gibt, fällt wahrscheinlich etwas anders aus als von ihr erwartet.

Denn ich assoziiere damit unweigerlich Jean Paul Sartres Satz "Die Hölle, das sind die anderen…" ("L’enfer, c’est les autres").

Der Satz stammt aus seinem berühmten Theaterstück "Geschlossene Gesellschaft" (Huis clos), – welches er im Jahre 1944 schrieb.

Die Hölle wird natürlich hier nur als Metapher benutzt – doch der Satz wurde missverstanden und veranlasste Sartre dazu, die eigentliche Absicht dieser Aussage zu erklären.

Sartre selber weist darauf hin, dass man darunter fälschlich verstanden hätte, dass unsere Verhältnisse zu den Mitmenschen "vergiftet" wären, dass unsere Zwischenmenschlichen Beziehungen "höllisch" wären (beides sind seine Ausdrücke).
Doch Sartre wollte damit etwas anderes ausdrücken: wenn unsere Verhältnisse zu den Mitmenschen verzerrt und belastet sind, dann schließen wir daraus, dass der andere nur die Hölle sein kann.

Warum? Weil paradoxerweise eben die anderen das sind, was in uns selbst das Wichtigste ist, um uns selber zu begreifen.
Wenn wir über uns nachdenken, wenn wir versuchen uns selber zu verstehen, nutzen wir das, was andere schon über uns wissen - oder denken zu wissen. Wir beurteilen uns mit den Mitteln über die eigentlich andere verfügen und dessen sie sich bedienen.
Mit welchen Mitteln wir auch versuchen über uns selber nachzudenken, das Urteil der anderen über uns wird es immer beeinflussen. Was wir über uns empfinden, wir nachempfinden dabei auch die Empfindungen der anderen.
Das bedeutet letztendlich für Sartre: wenn das Individuum ein schlechtes Verhältnis zu den anderen hat, wird es sich in diese Abhängigkeit zwangsläufig begeben, und das bezeichnet er als "die Hölle".

So gesehn sagt Sartre, gibt es eine Menge Menschen die sich in der Hölle befinden, da sie von den anderen, von deren Urteil, sich abhängig machen.

Miriam

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf hema vom 18.02.2010, 18:51:37
@hema,

ich werde dir berichten, wie es dort ist,wenn ich einen fremdenführer gefunden habe.
vergil hat leider keine zeit.

Anzeige

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 19.02.2010, 06:42:36
Interessanterweise sind die menschl. Vorstellungen über die Höllenqualen sehr viel konkreter als die Vorstellungen über die Herrlichkeit des Himmels....siehe diverse Literatur (Dante) und die vielen, vielen religösen Altarbilder. Sehr aufschlußreich sind die Vergehen, für die die Höllenstrafe stehen, sie sind vorwiegend sexueller Art (Dazu könnte man den untenstehenden Link anschauen.)

Auf jeden Fall eignen sich die Androhung von Höllenstrafen vorzüglich, um andere Menschen zu beherrschen, indem die immerwährende Bestrafung, von der man sich selbst bzw. andere fallweise loskaufen konnte, wie ein Damoklesschwert über dem Leben eines Gläubigen schwebt. Welche Vergehen eignen sich aber auch besser als diejenigen, die mit Liebe und Sex verbnden sind, um möglichst alle Menschen unter der Knute zu halten? Nützlicherweise wird auch die Belohnung für ein elendes, aber gottgefälliges Leben ins Jenseits verschoben.

Welche Methoden der schwarze Pädagogik eigenet sich denn auch besser miserable, irdische Zustände rechtzufertigen und Abhängige in Unfreiheit und Angst zu halten?

Von ganz "innig Glaubenden" wird doch auch vertreten, dass dieser liebende Gott auch schon auf Erden Menschen mit höllischen Qualen bestraft, so z.B. ein Herr Wagner, der offensichtlich mit Gottes Hilfe als Bischof von Linz verhindert wurde, und nun erklärt, die Strafe Gottes hätte die Menschen mit Voodoo-Vorstellungen erreicht (so wie auch in New Orleans das gottlose Treiben bestraft worden wäre) oder ein Herr Mix, seines Zeichen Bischof in Deutschland, mit seinen jüngsten Aussagen über den Kindesmißbrauch in klerikalen Einrichtungen.

Seitdem aber jüngst die kath. Kirche die Vorhölle abgeschafft hat, kann man auch die richtige Hölle, in der alle Folterungen, die sich ein menschl. Gehirn ausdenken kann, angewendet werden würde um auf Ewigkeit die unfolgsamen Menschen zu bestrafen, m.Meinung nach in das Reich der Wunschvorstellungen verweisen.
Medea
Medea
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.02.2010, 07:59:18
Es gibt das, was die Menschen sich gegenseitig
bereiten - besonders auch unter zwei Liebenden -
das kann dann schon die Hölle sein.

M.

Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 18.02.2010, 18:51:37
Hema

du stellst eine Frage ein und kannst sie weder selber beantworten,noch eine Diskussion damit auslösen-
weil nämlich noch keiner von uns "dort" war

berichten und darüber diskutieren könnten wir von jenen "Höllenqualen",die wir Menschen und Tieren anzutun in der Lage sind!

Doch,das ist ein sehr trauriges Kapitel!

Ich kann nur müde lächeln über deinen Eifer,uns immer wieder mit etwas zu konfrontieren,das man zwar glauben kann
---wenn man will---
das aber absolut keine Beweiskraft hat!

Stell dir nur mal das Gedränge da oben und da unten vor,

selbst,wenn in den Jahrhunderten nur Wenige im "Himmel" gelandet wären,müsste der schon längst wegen Überfüllung abgestürzt sein.....
oder ist er vielleicht schon geschlossen ??

Gudrun

Anzeige

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 19.02.2010, 08:26:03


Warum werden Menschen in der Hölle fast immer nackt dargestellt, die im Himmel aber bekleidet? Ist doch psychologisch interessant.

Zur Kulturgeschichte der Höllegeht es hier. Lesenswert!
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.02.2010, 09:19:10

Mart

...nackt in der Hölle...

nun,vielleicht,weil sonst die Brandgefahr (Kleidung)zu gross wäre?

Nette "Bestrafung" für untreue Männer kommt auch in einem Witzle
zum Ausdruck,in dem erzählt wird,dass die Herren der Schöpfung zur Strafe für ihr lustvolles Treiben zu Lebzeiten in der Hölle gezwungen werden,durch eine dicke Glaswand die schönsten,natürlich nackten jungen Mädchen anschauen zu müssen.......drankommen unmöglich



gudrun
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.02.2010, 09:19:10
@mart,

ich denke, diese nacktdarstellung soll auch symbolisieren, das dort auch die letzte würde genommen wird.
(wobei adam &eva auch immer nackt sind)

ich persönlich halte nichts von hölle oder himmel, aber wenn jemand es möchte, bittschön.

leider sind viele aspekte in viele religionen auf angstmacherei ausgerichtet.
gerade in mittelalter, wo irgend einfache mensch, weder lesens noch schreibens mächtig, konnte man mit diese vorstellungen wunderbar manipulieren.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Gibt es die Hölle?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hema vom 18.02.2010, 18:51:37
Liebe Hema, du solltest Gott im Herzen tragen....

....aber nicht wie eine Kampffahne vor dir her!

Anzeige