Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

Auf der Suche nach weiteren Informationen bzgl. der Existenz Gottes stieß ich auf den Ausdruck „Teleologie“. Diese weist auf die erstaunliche Gestaltung des Universums und der Erde hin und schlussfolgert, dass es für all dieses einen göttlichen Planer geben muss. Wäre z.B. die Sonne nur unwesentlich näher oder weiter entfernt von der Erde, wäre hier ein Leben nicht möglich. Oder würden die Elemente der Atmosphäre um nur wenige Prozente abweichen, würde alles Leben auf Erden absterben. Es wird auch in Frage gestellt ob sich ein einziges, komplexes Protein-Molekül per Zufall entwickelt haben könnte. Angesprochen wird auch die These von Ursache und Wirkung, dass alles Existierende eine Ursache, einen Verursacher haben muss. Wie sagt man im Volksmund? „Von Nichts kommt nichts“. Könnten nicht die Wunder in der Natur, ihre harmonische Übereinstimmung und ungeheure Vielfalt ein überzeugender Beweis für Gottes Existenz sein?

Es gibt Menschen die ihren Glauben aus den Überlieferungen alter Schriften (in der Christenheit die Bibel) erworben haben, andere wiederum vermuten in den Wundern der Natur einen göttlichen Schöpfer.
Die Bibel beinhaltet zweifelsohne viele gute Anregungen und moralische Gesetze, doch bei genauer Prüfung muss man zu der Erkenntnis gelangen, dass sie kein Diktat Gottes sein kann. Zu viele Ungereimtheiten sind insbesondere im AT festgehalten die eher einen Despoten aufzeigen als ein übermächtiges göttliches Wesen, das Himmel und Erde ins Dasein gerufen hat. Wie könnte sich ein solcher Schöpfergott für derartig banale Dinge wie Kriege, Kriegsbeute, Schlachtopfer, Speisevorschriften etc. interessieren bzw. sie sogar befürworten und initiieren? Lediglich die von Jesus vermittelte Lehre und sein enger Bezug zu seinem himmlischen Vater (Gott) könnten Menschen von der Existenz Gottes überzeugen, ein Gott der ein liebendes Interesse für seine Schöpfung und uns Menschen zeigt.

Sirona

Es bleibt die Feststellung -"Die welt ist gespalten durch Rechthaberei"
Ohne Realitätssinn wird sogar in diesem Faden versucht den Schöpfungsmythos der Bibel mit neuen Erkenntnissen der Physik wahrzureden.
Man hat den Eindruck daß sie noch nie von den vielfältigen Schöpfungsmythen die die verschiedenen Kuluturen urfunden haben gehört haben.
Deshalb dieser Link:
Schöpfungsmythen

lupus

Im Übrigen ist die Genesis keine Offenbarung Gottes, Moses hat diesen Bericht von weitaus älteren Schriften übernommen. Vielleicht von den Ägyptern oder den Sumerern?
Wie bekannt gab es bereits seit Urzeiten Menschen die den Himmel erforscht haben.

Sirona

So ähnlich sehe ich das auch.
Man datiert die Entstehung der fünf Bücher Moses auf 1450-1410 v.Chr.

Da ich annehme, dass Moses dabei Dokumente aus der Bibliothek des Pharaos zusammengetragen hat, dürften die Vorstellungen über die Entstehung der Welt und des Lebens auf der Erde fast viertausend Jahre alt sein. Zudem hat er sie in einer märchenhaften und naiven Art so niedergeschrieben, dass sie vom Volk auch verstanden werden.
Wenn man das alles berücksichtigt und etwas Phantasie besitzt, kann man das alte Testament durchaus mit Vergnügen lesen.

Ich weiß nicht, ob man im jüdischen Glauben die Thora wortwörtlich nimmt, uns wurde jedenfalls schon vor über 60 Jahren im Religionsunterricht erklärt, dass die fünf Bücher Moses den Vorstellungen der Zeit vor viertausend Jahren entsprechen und nur symbolisch zu verstehen sind.
Deshalb verstehe ich auch nicht, über was hier gestritten wird.

justus

weist auf die erstaunliche Gestaltung des Universums und der Erde hin und schlussfolgert, dass es für all dieses einen göttlichen Planer geben muss.

Und da dieser Planer so perfekt ist, kann er nicht aus Zufall entstanden sein, sondern es muss einen noch fähigeren Planer geben, der ihn produziert hat.
Dieser Planer wiederum...
Rekursivität bis ins Unendliche.

Wäre z.B. die Sonne nur unwesentlich näher oder weiter entfernt von der Erde, wäre hier ein Leben nicht möglich. Oder würden die Elemente der Atmosphäre um nur wenige Prozente abweichen, würde alles Leben auf Erden absterben.

Ja und? Dann wäre es halt so. Genauso wie auf vielen anderen Planeten des Universums.
Nicht das Sonnensystem wurde so konstruiert, damit Leben hier möglich ist, sondern
das Leben ist hier entstanden, weil es zufällig gerade hier möglich ist.
Die Teleologie verwechselt hier Ursache und Wirkung.
Wobei hier nur von Leben die Rede ist, wie wir es kennen/verstehen. Aber was ist eigentlich Leben grundsätzlich?

Es wird auch in Frage gestellt ob sich ein einziges, komplexes Protein-Molekül per Zufall entwickelt haben könnte.

Man nehme einen Klumpen feuchten Dreck von ausreichender Größe (z.B. 40000km Umfang), lasse ihn einige Milliarden Jahre in der Hitze einer Sonne köcheln und warte, bis sich aus den zufälligen chemischen Reaktionen etwas zusammenfindet, was zur Vermehrung fähig ist.

Angesprochen wird auch die These von Ursache und Wirkung, dass alles Existierende eine Ursache, einen Verursacher haben muss.

Z.B. den Urknall. Der weitere Ablauf war eine zwangsläufige Folge der Naturgesetze.
Für die Ursache des Urknalls haben wir noch keine Theorie. Aber ein personifizierter, menschenähnlicher Gott, wie ihn uns die theistischen Religionen weiß machen wollen, ist bei derart umfassender Betrachtung völlig unglaubwürdig.

Könnten nicht die Wunder in der Natur, ihre harmonische Übereinstimmung und ungeheure Vielfalt ein überzeugender Beweis für Gottes Existenz sein?

Nein. Eher im Gegenteil. Bei strikter Geltung der Naturgesetze bildet sich grundsätzlich etwas heraus, was wir als harmonisch empfinden. Nur ein deutlicher Bruch der Naturgesetze wäre Beweis für ein Wesen, das Macht über diese Naturgesetze hat.

Hallo Lupus,
zur Rechthaberei würde ich noch hinzufügen, "TOTALER EGOISMUS".

Wenn nämlich jemand meint, nur er hat die Wahrheit gepachtet, und das glauben ja alle Religionsangehörigen, trifft das genau zu.

Und auch die Tatsache, dass Religionen im Lauf der Geschichte unzählige Menschenleben gekostet haben, nützt da nichts.

Ich bin schulisch zwar nicht gebildet und wundere mich, dass gescheite Leute an diese Erzählungen aus grauer Vorzeit glauben, aber nicht sehen wollen, dass andere Menschen millionenfach vom Gegenteil überzeugt sind.

Wer hat nun Recht, die Christen oder die Moslems oder andere Religionen. Da müsste bei den Intelligenzbolzen doch etwas funken und sich heute, bei unserem Allgemeinwissen geistig etwas bewegen.

Aber so lange die ihren Geist nicht einschalten müssen noch viele Kriege und Anschläge über die Welt verteilt werden und in einigen tausend Jahren werden die Menschen sagen, "waren die im 21. Jahrhundert wirklich so dumm, um so etwas zu glauben". So ähnlich, wie wir heute über die alten Ägypter, Griechen und Römer denken.
Gruß - Franz

Man kann hier jedenfalls sehen, dass Sirona denkt, aber leider in die falsche Richtung. Eben nicht rational.
LG - Franz

quote=Sirona]Im Übrigen ist die Genesis keine Offenbarung Gottes, Moses hat diesen Bericht von weitaus älteren Schriften übernommen. Vielleicht von den Ägyptern oder den Sumerern?
Wie bekannt gab es bereits seit Urzeiten Menschen die den Himmel erforscht haben.[/quote]

Und ein Tiefgläubiger würde eben anmerken, "dann hat Gott den Menschen das in der Urzeit offenbart".

Und wie soll man da das Gegenteil beweisen. So ist die Vorgangsweise von gläubigen Menschen.

Franz

@ Grazfranz, ich freue mich dass Du mir wenigstens das Denken zugestehst.

Sirona

Gut gekontert.
Das ist Schlagfertigkeit, wie ich sie liebe.

Liebe Sirona,

es freut auch mich, wenn ich feststellen kann, dass Du dich auf dem Weg der Besserung befindest.
LG Franz