Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied32 vom 28.12.2016, 17:14:44
tl;dr

Tut mir Leid, grazfranz, aber die kaputte Zitierung macht den Text ganz schwer lesbar und das ist mir gerade zu anstrengend.

Was du auch sagen magst, ich finde Formulierungen wie
Interessant ist nur, dass Gläubige diese einfachen und logischen Erkenntnisse nicht sehen wollen und falls sie gebildet sind dann mit ihren wissenschaftlichen Behauptungen einen Gott anerkennen. Es ist für sie einfach schön, in solchen Märchenwelten zu leben und sie glauben, ein Atheist hat nicht gleiche Empfindungen, was die Natur und das Leben anbelangt. (Hervorhebung von mir)
geschrieben von grazfranz
respektlos gegenüber den Gläubigen und du wirst mich nicht vom Gegenteil überzeugen können. Klar, man kann mit vorwerfen, daß ich über einen Aspekt des Mahayana-Buddhismus Ähnliches geäußert hätte. Es paßt aber nicht besonders, denn meine nicht so respektvolle Äußerung bezog sich keineswegs auf alle Anhänger des Mahayana, sondern auf einen kleinen Bruchteil, nämlich diejenigen, die sich Erleuchtung allein aus dem Betrachten eines Symbols erhoffen. An diesem Punkt wird auch das deutlich, was ich mit Pauschalurteilen meinte. Du sprichst immer nur davon daß "Gläubige dies und das nicht sehen wollten" und das ist gleich in doppelter Hinsicht ein Pauschal- und Vorurteil, denn erstens unterstellst du in schwarz-weiß-Manier allen Gläubigen das und zweitens unterstellst du, daß sie es "nicht sehen wollen". Die Idee, daß sie es sehr wohl sehen, dem aber kein Gewicht beimessen, die scheint dir nicht zu kommen - schade eigentlich.

Über den Buddhismus kommen wir noch zu einem zweiten Phänomen, das mich nachdenklich in Bezug auf den Glauben machte. Der Theravada-Buddhismus war ursprünglich eine mehr philosophische Weltsicht ohne viel religiös-mystisches Drumherum. Es begann aber auch ziemlich schnell eine Legendenbildung um übernatürliche Ereignisse, die meiner Meinung nach wenig bis gar nichts mit dem Ursprung zu tun hatte. Es scheint so zu sein, daß eine Mehrheit der Menschen aus irgendeinem Grund Legenden, Mystik und Übernatürlichen sucht. Dann sollte man das auch respektieren und sich nicht hinstellen und erzählen, daß sie die mangelnde Logik in ihrem Suchen nicht sehen wollten. Sie werden das nicht aus langeweile suchen, sondern weil etwas in ihnen mehr als Logik braucht.

Anderes Thema: Ich kenne ein paar Leute, die heute wahrscheinlich nur noch Kraft ihres Glaubens leben, denn er hat ihnen den Ausstieg aus einer Hölle von Drogen und Alkohol ermöglicht. Wirst du denen auch erzählen, daß daß sie die mangelnde Logik in ihrem Suchen nicht sehen wollten? Die werden dich je nach Temperament wirklich auslachen oder zum Teufel wünschen, denn ihr Glauben hat ihnen in letzter Sekunde genug Kraft gegeben, ihren Ars.. noch einmal aus dem Sumpf zu ziehen. Vor denen habe ich großen Respekt, denn sie haben etwas erreicht, was die überwiegende Zahl der Betroffenen nicht schafft. Und wenn es ihr Glaube war, der sie das hat erreichen lassen - sei's drum. Wen geht das etwas an?

Ich habe in den letzten Tagen dieses thread erlebt, daß mir als bekennendem Agnostiker viele Gläubige näher stehen als die Atheisten, die unbedingt die Gläubigen von den logischen Fehlern ihrer falschen und irrationalen Märchenwelt überzeugen wollen. Ich arbeite ehrenamtlich für einen Ableger der Diakonie und dort ist es nie ein Thema, wer an was glaubt oder nicht glaubt. Natürlich sprechen wir auch mal über solche Theman, aber jeden läßt den anderen so sein, wie er ist, und deswegen fühle ich, der Ungläubige, mich unter den vielen Gläubigen pudelwohl.

det
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.12.2016, 09:39:25

Ich habe in den letzten Tagen dieses thread erlebt, daß mir als bekennendem Agnostiker viele Gläubige näher stehen als die Atheisten, die unbedingt die Gläubigen von den logischen Fehlern ihrer falschen und irrationalen Märchenwelt überzeugen wollen.

det
geschrieben von det


Hallo, det.

Genauso geht es mir auch, und daher habe ich mich aus diesem Thread auch zurückgezogen. Wenn mir als Agnostiker mehrfach vorgeworfen wird, ich wolle mein Gottesbild retten oder schönreden, wird es absurd. Und wenn mir als Naturwissenschaftler vorgeworfen wird, ich sei nicht auf der Höhe der Wissenschaft und blicke nicht über meinen Tellerrand, dann ist das eine Unverschämtheit, da dieser User mich gar nicht kennt und nicht weiss, wo ich wissenschaftlich stehe.

Ich glaube nicht an Gott bzw. ich lasse das seriöserweise offen, weil es weder Pro noch Contra Beweise gibt. Aber ich glaube an die Macht der Toleranz des Menschen und an die Macht seriöser Argumente. Und beides geht hier langsam vor die Hunde und zwar interessanterweise NICHT durch die Gläubigen...

Schönen Gruss

DW
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von hobbyradler
...Anderes Thema: Ich kenne ein paar Leute, die heute wahrscheinlich nur noch Kraft ihres Glaubens leben, denn er hat ihnen den Ausstieg aus einer Hölle von Drogen und Alkohol ermöglicht. ...
geschrieben von det

Das widerspricht meiner Erfahrung. Menschen die Zuflucht in Drogen, damit ist selbstverständlich auch Alkohol gemeint, suchen, sind sicherlich weniger unter Gläubigen zu finden. Unter denen die ich als Gläubige einschätze befand bzw. befindet sich kein Suchtkranker. Allerdings entzieht es sich meiner Kenntnis, ob Menschen in ihrer Suchtphase zu Gläubigen werden. Vielleicht hat ihnen ihr natürlicher Verstand den Weg zur Therapie geöffnet.

Wer sich auf Dauer der Drogensucht/krankheit entziehen kann, hat auf alle Fälle Hochachtung verdient und ist mental sicherlich stärker als zu Beginn der Sucht. Mit Glauben hat das wohl nichts zu tun.

Ciao
Hobbyradler

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Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 29.12.2016, 11:55:10
[...]Das widerspricht meiner Erfahrung.[...]
Das Progrsamm der Anonymen Alkoholiker, der seit ca. 80 Jahren erfolgreichsten Selbsthilfegruppe in der Arbeit gegen die Sucht, beruht genau auf diesem Prinzip, nämlich dem Vertrauen auf eine "Höhere Macht". Aber natürlich habe ich keine Zweifel, daß du das alles viel besser weißt.

det, sich belustigt abwendend
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von Gerdd
"Unser Kopf ist rund, damit unser Denken die Richtung wechseln kann"
Francis Picabia (1879-1953), franz. Schriftsteller
arno
arno
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.12.2016, 12:13:40
[...]Das widerspricht meiner Erfahrung.[...]
geschrieben von det
Das Progrsamm der Anonymen Alkoholiker, der seit ca. 80 Jahren erfolgreichsten Selbsthilfegruppe in der Arbeit gegen die Sucht, beruht genau auf diesem Prinzip, nämlich dem Vertrauen auf eine "Höhere Macht". Aber natürlich habe ich keine Zweifel, daß du das alles viel besser weißt.

det, sich belustigt abwendend


Moin, det,

Religion kann eine Hilfe und kann die Ursache von psychischen Erkrankungen sein.

Gruß arno

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ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.12.2016, 09:39:25
det,
entschuldige, aber ich will auf diese deine Zeilen nicht eingehen, weil Du da von einer Sache in die andere fällst und wenn ich das alles aufgreifen würde, würden wir uns im Kreis drehen. Mir geht es nicht um die Diffamierung von Gläubigen, sondern nur um eine sachliche Diskussion bezüglich meiner hier anfangs vorgebrachten Meinung.

Mein Einstieg in dieses Thema beinhaltete die Feststellung, dass so ein liebendes Geistwesen, wie man uns Gott anpreisen will, unsere Welt nicht geschaffen haben kann, wo einer den anderen auffressen muss, um zu überleben.

Schon alleine aus dieser logischen Überlegung ist für mich Gott ein Wesen aus der menschlichen Märchenwelt, welches man im Altertum erfunden hat und viele Menschen sind bis heute nicht in der Lage, diese Ansicht anzunehmen. Anstatt dessen begeben sich hier Gläubige, und auch Du, auf die Ebene der Wissenschaft, mit welcher man so ein Geistwesen natürlich nie wird finden oder beweisen können.
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von Gerdd


Was sagt mir der Vogel?
Vielleicht: Man geht gemeinsam an einen Heuhaufen und ißt gemeinsam, damit man nicht verhungert und dann an den anderen Heuhaufen, um nochmal zu essen, damit man satt wird.

=> jeder Heuhaufen bietet was Eßbares!
=> im wirklichen Leben sollte man so miteinander auskommen bzw. weiterkommen

hzl Gerdd
ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf Gerdd vom 29.12.2016, 12:43:38
Schön langsam habe ich den Eindruck, dass dieses Thema von den Meisten nur mehr ins Lächerliche gezogen wird.

Ich kann mir das nur damit erklären, weil niemand dazu bereit ist, es ernst zu nehmen.

Franz
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.12.2016, 12:13:40
, sich belustigt abwendend
geschrieben von det

Ich kannte die 12 Punkte dieser Anonymen Alkoholiker nicht. Deshalb habe ich nun einiges darüber gelesen. In der Tat hast du recht, dass der Gründer der AA, von Gott zur Abgabe der eigenen Verantwortung und zur Beseitigung der eigenen Mängel gesprochen hat. Das Programm stammt offensichtlich aus den 30er Jahren. Real sieht das anders aus.
Auch geht es bei den AA "lediglich" um Alkoholsucht. Oder auch um andere Drogen?



Wie das so im Leben ist, jeder sucht sich die Bestätigung seiner Meinung.

Ciao
Hobbyradler

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