Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

benito
benito
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von benito
als Antwort auf dutchweepee vom 21.12.2016, 12:03:01
Eigentlich muss ich mich ja selbst an der Nase fassen, denn auch meine Texte zeigen nicht immer klar, dass ich keine absoluten Wahrheiten verzapfen will, sondern lediglich meine Überzeugung schildere.

Es ist kein Problem zu akzeptieren, dass ein anderer User eine andere Meinung hat. Man sucht ja schließlich Foren auf, um andere Menschen mit ihren Ansichten kennen zu lernen.
Die Probleme beginnen dort, wo Nichtgläubige Gläubige von oben herab behandeln wollen und über deren Glauben unqualifizierte Sprüche klopfen. Dabei mutieren Schilderungen der eigenen Position zu einer vorgeblich objektiven Wahrheitsverkündigung, die nach einem Angriff auf die Überzeugung des Diskussionspartners aussieht.

So macht man aus einer Diskussion einen Streit.
Ich will versuchen, diesen Fehler möglichst zu vermeiden.

lG benito
justus39
justus39
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.12.2016, 10:57:51
Ich finde die ganze Diskussion um "Einstein hat gesagt ...", "Planck hat gesagt ..." so lächerlich, daß es kaum in Worte zu fassen ist. Und wenn Einstein oder Planck oder weiß-der-Geier-wer an Gott geglaubt hat, was bedeutet das dann? Ist dadurch Gott bewiesen oder auch nur wahrscheinlicher?
det
geschrieben von det

Nein, Gott ist dadurch nicht bewiesen aber nach meiner Auffassung doch wahrscheinlicher.

Wenn gerade die Wissenschaftler, welche die Zusammenhänge und die Gesetzmäßigkeiten des Universums und des Lebens auf unserer Erde intensiv erforscht haben, an einen Gott glauben, dann ist das doch sehr nachdenkenswert.
Man hatte, sich doch gerade von den Naturwissenschaften erhofft, dass sie die Existenz eines Gottes glaubhaft ausschließen können.
Stattdessen finden aber gerade viele von ihnen am Ende aller Forschungen und Überlegungen immer mehr zu einen Gottglauben zurück.

justus
diego48
diego48
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von diego48
als Antwort auf justus39 vom 21.12.2016, 15:09:08
Offensichtlich gehen viele Schreiber dieses Forums nicht wirklich argumentativ auf "Thesen" ein. Statt dessen greifen sie Personen an und stellen Behauptungen ohne Begründungen auf. Schade.

Ich möchte nochmal den Kern meines Beitrags von vor 2 Tagen herausstellen:
Das Grundverhalten, von dem das Sicherheitsstreben eine Facette ist, lässt sich auf anerkannte chemo-physikalische Aspekte rückführen. Es ist m.E. sicher. Erläutere ich gerne.
Das Sicherheitsstreben hat, bei hinreichendem Bewusstsein, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei Hominiden die Entstehung von Glauben an Übernatürlichkeit und dann Religionen zur Folge. (Wurde hier von 1 Kommantator auch so gesehen).
Die Evolution der Religionen hat zufolge des Grundverhaltens all das zur Folge, was wir heute von Religionen wissen und wahrnehmen können, auch die gesamte Historie. (Gut begründbar, auf Wunsch).
Wenn das richtig ist (und ich argumentiere auf Wunsch gerne detaillierter), dann ist kein Gottwesen mit Offenbarungen oder Anweisungen erforderlich, um alle heutigen Religionen oder Religionsmerkmale glaubhaft erklären zu können.
Daher könnte es aus meiner Sicht uns Menschlein egal sein, ob es solch ein Überwesen gibt oder nicht und welche Zuständigkeiten es verfolgt.

Mir ist es gleich, ob jemand glaubt oder nicht und warum er das tut. So lang nicht missioniert wird.
Mich beeindruckt allerdings schon, dass die oben nur angedeutete Argumentation aufzeigen kann, dass alles Religiöse eine Zwangsläufigkeit des Grundverhaltens ist, ... seit das Bewusstsein ein bestimmtes Niveau erreichte.

Dass die mutmaßliche Geisteshaltung eines eventuellen Gottes aber - mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit- so ist, dass er sich nie und nimmer in das menschliche Leben einmischen dürfte, könnte jeder selbst durchdenken. (Auch hierzu gerne weitere Deatils).

Ich wünsche mir, dass Behauptungen nicht einfach den Stil haben "... nach meiner Auffassung ist das so ....", sondern dass (auf Wunsch) dazu Begründungen zur Auffassung geliefert werden. Ich würde sehr gerne versuchen, nachzuvollziehen).

Nochmal: Ich finde es sehr schade, dass die sachliche Argumentation in diesem Forum hinter Angriffen und Behauptungen deutlich abfällt.
diego48

Anzeige

Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 21.12.2016, 15:09:08
[...]Nein, Gott ist dadurch nicht bewiesen aber nach meiner Auffassung doch wahrscheinlicher.

Wenn gerade die Wissenschaftler, welche die Zusammenhänge und die Gesetzmäßigkeiten des Universums und des Lebens auf unserer Erde intensiv erforscht haben, an einen Gott glauben, dann ist das doch sehr nachdenkenswert.
Man hatte, sich doch gerade von den Naturwissenschaften erhofft, dass sie die Existenz eines Gottes glaubhaft ausschließen können.
Stattdessen finden aber gerade viele von ihnen am Ende aller Forschungen und Überlegungen immer mehr zu einen Gottglauben zurück.[...]
Hmmm, wer ist "man hatte sich erhofft? ..." Ich persönlich finde den Gedanken unverständlich, daß die Naturwissenschaft die Existenz Gottes ausschließen könne und ich kenne von namhaften Wissenschaftlern keine diesbezüglichen Aussagen. Nach meinem Verständnis (und ich hielt das für allgemeinen Konsens) ist zum Beispiel die Aufgabe der Physik, die Natur, sprich ihre Abläufe und Gegebenheiten, möglichst genau zu erklären. Aber mehr eben nicht. Daß es dabei zu einer Rückwärtsanalyse bis hin zum Urknall kam, negiert immer noch keinen Gott. Warum auch? Das ist doch nicht die Zielsetzung. Ich habe eher den Eindruck, daß einige atheistische Wissenschaftler als böse Vorzeigeobjekte benutzt wurden, um den Naturwissenschaften ganz pauschal zu unterstellen, sie wollten Gott abschaffen.

Ich kann gut verstehen, wenn Wissenschaftler angesichts der Unerklärbarkeit zahlreicher Eigenschaften des Universums an so etwas wie "intelligent design" glauben. Es gibt aber auch den Gegenentwurf, daß es unendlich viele Universen gibt und nur wenige die notwendige Kombination der Ausgangsparameter besitzen, die überhaupt Leben ermöglicht. Das werden die Menschen wohl nie erforschen können, aber für mich ist es nicht unwahrscheinlicher als das "intelligent design", weil beides gleichermaßen unvorstellbar ist.

Es bleibt die Tatsache, daß es eine Frage des Glaubens und nicht des Wissens ist. Das muß jeder für sich entscheiden.

det
arno
arno
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.12.2016, 18:03:26
Moin, det,

nur weil es einen erdachten Gott gibt, funktioniert bei Menschen das
humane Denken nicht, bzw. wird und kann das humane Denken ausgeschaltet werden!

Die Viehzüchterreligionen Religionen haben genug Unheil über die Erde
verbreitet.
Sie sollen endlich verschwinden!
Den Religionsorganisationen müssen die Fleischtöpfe weggenommen werden!

Gruß arno
gerd54
gerd54
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von gerd54
als Antwort auf arno vom 24.12.2016, 14:03:37
Ich werde heute zu meinem Gott beten für Frieden auf der Welt. Mein Gott existiert und ist lebendig. Er ist voller Wunder und voller Liebe. Jeder Tag, der mir von Gott geschenkt wird ist ein wunderbarer Tag. Heute ganz besonders werde ich mich an die Geburt jesus Christus erinnern den Erlöser der für uns auf die Welt gekommen ist und gekreuzigt wurde.
Euch allen wünsche ich ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest.

Anzeige

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von Der-Waldler
Auf Einstein kann man sich bei der Frage nach Gott wirklich nicht berufen. Zwar tun das Christen und Juden ganz gern, aber an einen persönlich Gott glaubte Einstein sicherlich nicht, und selbst der ihm oft unterstellte Pantheismus ist durch Quellen nicht gesichert (sieht man von einem Hinweis auf Spinoza ab, der sich aber auch areligiös lesen lässt). Gesichert ist seine Ablehnung von christlichem und jüdischem Glauben für sich, wie z.B. in einem Brief von 1954 zu lesen ist. Siehe hier:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/einstein-brief-bei-ebay-die-bibel-ist-eine-sammlung-primitiver-legenden-1.1490997

Die Astrophysiker, die ich kenne (ich kenne einige, da ich in gewisser Weise vom Fach bin), schliessen aus einem Zustand (z.B. Entstehung der Welt), der bisher nicht erklärbar ist, KEINESFALLS, dass eine "intelligente Macht" dahinter stecken müsste. Ein solcher Schluss ist völlig unwissenschaftlich. Vielmehr sagen diese Forscher meistens, dass sie schlicht und einfach nicht wissen, wie die Welt entstanden ist. Punkt. Das bedeutet aber keinesfalls, das man sich das nicht irgendwann einmal ganz rational und naturwissenschaftlich wird erklären können. Und es bedeutet auch nicht, dass dann zwingend ein "Gott" dahinter stecken muss.

Die Frage nach Gott ist meiner Meinung nach allein eine Frage des persönlichen Glaubens. Entweder man glaubt an "ihn" oder eben nicht.

Schönen Gruss

Der Waldler
Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.12.2016, 17:07:30
Richard Feynman war zwar kein Astrophysiker, aber ich fand seine Aussagen sehr interessant.

[...]Despite the fact that I said that more than half of the scientists don’t believe in God, many scientists do believe in both science and God, in a perfectly consistent way. But this consistency, although possible, is not easy to attain, and I would like to try to discuss two things: Why it is not easy to attain, and whether it is worth attempting to attain it.
geschrieben von Auszug aus "Richard Feynman on Science vs. Religion "


Warum sollen Glaube und Wissenschaft nicht miteinander vereinbar sein? Beim einen geht es um reinen Glauben, beim anderen um möglichst exaktes Wissen. Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Um es noch ein wenig auszuführen: Ich kann gut verstehen, wenn Wissenschaftler angesichts der Unerklärbarkeit zahlreicher Eigenschaften des Universums an so etwas wie "intelligent design" glauben. Warum auch nicht? Es scheint nicht jeder akzeptieren zu können oder zu wollen, daß es Grenzen des Wissens gibt und vor allem, daß es Dinge gibt, die wir vermutlich nie werden erklären können. Dann bietet sich ein Gott an, um das Unerklärbare zu erkären. Wit brauchen an dieser Stelle nicht ironisch lächelnd auf die Vorfahren zu zeigen, die das völlig unerklärliche Gewitter mit einem Blitze schleudernden Gott erklärten. Streng genommen sind wir nicht viel weiter, da es immer unerklärliche Dinge geben wird.

Aber das ist wohl nicht der einzige mögliche Grund für Glauben. Ein Bekannter erzählte mir in einer vergleichbaren Diskussion, daß sein Glaube der "feste Anker" in einer Welt ist, die sonst nur im Fluß ist und in der es keine wirkliche Sicherheit gibt. Das kann ich ebenfalls gut verstehen, auch wenn ich gut ohne so einen sicheren Ankerplatz leben kann.

Die Diskussion um "x hat gesagt..." und "y hat gesagt ..." finde ich nur deswegen so unverständlich, weil ich mich frage, wieso ein persönlicher Glaube so einer Scheinobjektivität bedarf, die aus den Zitaten ableitbar sein soll. Glaube ist nunmal etwas ganz Persönliches und nicht objektivierbar und jeder sollte sich darüber im Klaren sein, daß diese ganz persönliche Gottesvorstellung nur zwischen seinen Ohren existiert. Dort ist sie real, weil etwas (nur für mich) zur Realität wird, wenn ich daran glaube. Aber sie ist eben nur dort real. Ein stabil in sich ruhender Glaube sollte doch keiner scheinbaren Bestätigung bedürfen.

Ich glaube aber, daß genau das einer der wichtigen Punkte bei so einer Diskussion ist. Es scheint leicht der Eindruck zu entstehen, Atheisten oder Agnostiker wollten den anderen etwas wegnehmen. Klar gibt es auch solche darunter, aber das darf man doch nicht verallgemeinern. Wenn ich sage, daß es mir als Agnostiker total egal ist, ob Gott existiert oder nicht, dann nehme ich doch niemandem etwas weg. Ich brauche für mein Leben und meine Welt- und Wertvostellungen keinen Gott und seine Existenz oder auch Nichtexistenz hat auf meine Vorstellungen keinerlei Einfluß. Doch wenn daraufhin jemand austickt, dann muß er sich fragen lassen, ob meine Gleichgültigkeit seinem Gott gegenüber tatsächlich seinen Glauben erschüttern kann. Denn wäre dem nicht so, dann gäbe es keinen Grund für irrationale Vorwürfe.

det
gerd54
gerd54
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von gerd54
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.12.2016, 21:09:42
Als gläubiger Christ weiss ich das es wunderschön ist zu glauben. Es gibt eine Zukunft für uns alle, ein Leben nach dem Tod auf dieser Welt, ganz nah bei Gott. Es ist nicht einfach zu glauben wenn man die Welt und das Universum nur real betrachtet. Real aber ist das Leben das voller wunder ist, wenn man sie nur sehen will oder sieht. Ich durfte erfahren obwohl ich meinen Glauben längst verloren hatte, wie wunderbar die Liebe Gottes ist. Von einem auf dem anderen Tag hat sich alles verändert und mein Blickwinkel war auf einmal völlig verändert. Die Wertevorstellung der Menschen ist für mich neu erschaffen worden. Nichts hat mehr an Bedeutung was Geld und Gut betrifft. Die wahren Dinge die Naturwissenschaftler kaum messen können oder wollen stehen für mich seitdem im Vordergrund. Es ist Liebe und Nähe, Geborgenheit und Zufriedenheit und die Gewissheit auf eine wundervolle Zukunft.
Jeder Weg in "mein Kloster" (Kloster Martental) ist ein Gang den ich gerne mache weil ich dort Kraft tanke und weil mich dort frei mache von dummen und quälenden Gedanken. Ein Marienbild dort ist mir so sehr vertraut und ich bekomme dort die Antworten nach denen ich solange gesucht habe. Es hat mit Wissenschaft nichts zu tun aber es heilt die wichtigen Elemente inunserm ich. Meine Seele freut sich und mein Herz lacht denke ich an all die schönen Dinge die ich erleben darf und die andere nicht erleben können. Sei es sie wurden nie geboren ... sei es sie durften nie einen Blick in das wirkliche Leben haben. Ein schönes Weihnachtsfest
ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.12.2016, 17:07:30
Die Frage, ob Gott existiert oder nicht, ist letztlich natürlich eine persönliche Glaubenssache und einen Beweis wird es da wohl nie geben, da eine Antwort für diese Frage in ein Gebiet außerhalb unserer Dimension reicht, wozu unser Gehirn nicht geschaffen ist, das zu begreifen. Aus einer esoterischen Schrift konnte ich jedenfalls diese für mich zufriedenstellende Antwort entnehmen, welche mich vor einem weiteren unsinnigen Nachdenken darüber befreite. Das heißt aber nicht, dass ich nicht doch eine Antwort finden wollte und begann deshalb das Problem auf einer anderen Ebene zu überdenken, welche folgende war.

Uns wurde von gläubigen Lehrern doch beigebracht, dass Gott ein mit unendlicher Liebe zu uns ausgestattetes Geistwesen und zudem allwissend und allmächtig sei. Daraufhin stellte ich mir die Frage, wenn dem nun so wäre, warum hat er dann eine Erde geschaffen, auf welcher sich die Bewohner gegenseitig auffressen müssen, um ihr Überleben zu sichern. Nicht genug aber damit. Für mich sind auch Pflanzen in gewisser Weise lebende Wesen und auch die sind für unseren Verzehr geschaffen und müssen sich gegenseitig Licht und Wasser wegnehmen, um besser gedeihen zu können. Somit auch eine nicht gerade humane Art zu existieren. Unter diesem Aspekt betrachtet kann doch Gott kein liebendes Wesen sondern müsste ein bösartiger Geist sein. Das alleine genügte mir, Gott von meiner Existenzliste zu streichen und ich kann, entgegen anderslautender Behauptungen anführen, ich lebe sehr gut mit dieser Wahrheit.

Was hier nun mit der Allmacht und Allwissenheit noch einzubeziehen ist, könnte ich mir mit meinem Denkapparat vorstellen, dass ich, wenn ich mit all diesen behaupteten göttlichen Eigenschaften gesegnet wär, eine Welt mit Bewohnern geschaffen hätte, welche diesen Beschwerlichkeiten nicht unterworfen wären. Es bedarf da wohl keiner langen Überlegung, um einige brauchbare Vorschläge zu präsentieren, welche eine wesentlich humanere Lebensart garantieren würden.

Nun liebe Gläubige, ich wäre neugierig darauf, wie ihr das seht und was ihr da gegen meine Sicht der Dinge einzuwenden hättet.

MlG - Grazfranz

Anzeige