Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

benito
benito
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von benito
als Antwort auf benito vom 30.11.2016, 06:57:50
Korrektur!

Mein Text vom 30.11.2016 um 06:57 war natürlich nicht an "dito" gerichtet, sondern war die Antwort auf @dets letzten Beitrag.

lG benito
diego48
diego48
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von diego48
Die Frage nach Gottes Existenz lässt sich auch über das menschliche Grundverhalten betrachten.
Voraussetzung: Die irdische Evolution seit 4,5 Milliarden Jahren mit allen Lebewesen darin wird als richtig angesehen.
Dann haben die Hominiden die gleichen unbewussten Grundverhaltensstrukturen wie alle Tiere (Lebewesen) - aus denen wir entstanden. Bei uns kam nur das Bewusstsein hinzu.
Unbewusste Wesen haben offensichtlich keine Religionen, nur die einigermaßen bewussten Hominiden. These daher: Die Entstehung von Glauben und Religionen könnte mit dem Grundverhalten der Hominiden und der Bewusstseinsentwicklung zu tun haben.
((Das folgende ist nur sehr, sehr knapp skizziert))

Die wichtigste Facette des Grundverhaltens ist das Sicherheitsbedürfnis. Es sorgt dafür, dass entwickelte Lebewesen versuchen, Wissen über mögliche Bedrohungen zu sammeln. Denn: ein einziger Fehler und man ist zu Futter eines stärkeren Wesens geworden. Deshalb entstand während der Evolution auch die Neugier bei hochentwickelten Wesen, die sogar biochemisch (Hormone) gesteuert wird. Die unbewussten Tiere werden dadurch "gezwungen", Antworten auf mögliche Bedrohungen durch stärkere Wesen zu finden, um die eigene Sicherheit möglichst zu erhöhen. Unbekannte Ereignisse müssen möglichst auf ihr Gefahrenpotential hin untersucht werden.

Als das Bewusstsein der Hominiden ein hinreichendes Niveau erreichte, veränderte sich für unsere Ahnen der Charakter vieler Umgebungsmerkmale in der Natur, die für unbewusste Wesen weitgehend uninteressant sind: Sonnenbewegung, Mondbewegung, Mondform, Regen, Dürre, Fruchtbarkeit, Geburt, Tod etc.
Getreu dem Weltbild der Hominiden, das fast nur auf Wesen ausgerichtet ist, insbesondere Bedrohungen, versuchten sie bei zunehmendem Bewusstsein zu hinterfragen, wer denn diese Ereignisse macht. Es können doch nur unsichtbare, extrem starke und willkürlich handelnde Wesen, Dämonen, Geister oder Götter sein??!!
"Wesen" wie im Rest der Natur.
Es gab keine Chance, diese Ereignisse auf normale physikalische Phänomene zurückzuführen.
Die einzigen denkbaren Erklärungen waren Sonnengott, Mondgöttin, Fruchtbarkeitsgöttin, Todesgott, Donnergott etc.
Während hunderter von Generation war keinerlei denkbare Alternative möglich, außer vielleicht, einen Chef-Gott zu erfinden.
Richard Dawkins erfand für die Verfestigung solcher Vorstellungen den Begriff des Mems (Wikipedia).
Alle Religionen der Welt begannen mit solchen Vielgöttersystemen, in manchen Religionen bis heute. Exakt diese "Zuständigkeiten" der Götter. Man denke auch nur an die Versuchen von Echnaton (z.B.) einen Sonnengott einzuführen oder an die Bedeutung des Sonnengottes bei den mittelamerikanischen Religionen.
Diese Erklärung sagt zwar nichts direkt über die Existenz eines Gottes, aber sie zeigt, dass eine sehr glaubhafte irdische Religionsentstehung viel eher ein Aspekt des menschlichen Verhaltens und der Bewusstseinsentwicklung sein müsste. Ein Gott ist dafür real nicht erforderlich.
Man kann zur Existenz eines GOTTES eh nichts beweisen, man muss mit Wahrscheinlichkeiten operieren. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die obige Geschichte richtig sein dürfte, ist vermutlich um Zehnerpotenzen höher, als dass ein GOTT Religionen anstiftete.

Eine zweite Argumentation ist genauso mächtig:
Wenn ein GOTT existiert, so müsste er den gesamten Kosmos, alle Galaxien, Sterne, Sonnen- und Planetensysteme und damit die Entstehung aller Lebewesen angestoßen haben: indem er eine sehr intelligent angelegte, unbewusste, vollautomatisch ablaufende Evolution ausgedacht und gezündet hat, die all das zur Folge hat.
Ob sich solch ein ewiges, allmächtiges allwissendes, keine Fehler machendes und wahrscheinlich unendlich gerechtes Wesen für Opfer und Opferituale interessiert? Ob es jemals zornig sein kann, Städte im Feuer vernichten, Wasser als Sintflut schicken will, weil sich Hominiden so verhalten, wie GOTT die Wesen selbst angelegt hat?
Und das Jüngste Gericht? Schon vor dem Urknall muss Gott gewusst haben, dass Karl dem Nachbar die 50 Hühner geklaut hat, und als Folge der Nachbar verhungerte.
Kann sich solch ein Gott im Laufe der menschlichen Entwicklung einmischen, weil sich die Menschen so verhalten, wie sie angelegt sind? Will GOTT einen irdischen Sandkasten, indem ihm weit unterlegene Menschlein ihm täglich 5x versichern, wie groß er ist? Zu diesem Zweck soll er sie erfunden haben? Kann solch ein Gott ein paar hundert verschiedener Offenbarungsbotschaften an Einzelpersonen geschickt haben, wohl wissend, dass und wie sich darüber streiten, bekriegen und umbringen werden, weil jeder meint, die richtige Offenbarung zu haben?
Kann GOTT solch eine Geisteshaltung haben? Oder klingt das nicht eher nach einer Kindergeschichte ...?
Wie gesagt: die Existenz eines GOTTwesen ist weder in der einen noch in der anderen Richtung zu beweisen. Man kann sich aber die Frage stellen, ob ein GOTT so sein kann, wie ihn die heute existierenden Religionen beschreiben. Danach erscheint zumindest mir die Frage klarer zu sein, ob ein für uns relevanter GOTT existieren kann.
Mehr dazu: www.gesellschaftsevolution.de
Das Büchlein "Fataler Irrtum der Menschheit" gebe ich gerne auch kostenlos ab.
diego48
gerd54
gerd54
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von gerd54
als Antwort auf diego48 vom 19.12.2016, 18:09:26
Lieber Diego, ob es einen Gott gibt lässt sich nicht beweisen noch dementieren, da hast du völlig recht. Es ist eben eine Glaubensfrage. Wer denkt er wäre nun besonders weise, wenn er alle für dumm hält die an einen Gott glauben der sieht die Wunder dieser Erde nicht. Wer nicht glaubt wird nicht sehen. Wer glaubt sieht anders. So oder so. Ich akzeptiere beide Seiten auch wenn ich selbst ein sehr gläubiger Mensch bin durch die Wunder die ich erleben durfte. Oft prägt das Leben Glauben oder nicht glauben. Es ist aber peinlich immer zu behaupten man wüsste wie es ist.

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benito
benito
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von benito
als Antwort auf diego48 vom 19.12.2016, 18:09:26
Den langen Text zusammenfassend könnte man einfach feststellen: Man kann die Existenz Gottes weder beweisen noch widerlegen.

Da helfen weder die vielen Wenn und Aber noch Fragezeichen etc., weil sie lediglich Ausdruck des Ratens und Spekulierens sind. Diese Formulierungen sind von Wissenschaftlichkeit genau so weit entfernt, wie ich bleiben muss, wenn ich über meine Gotteserfahrungen schreibe. Denn diese können mich persönlich überzeugen, aber ich kann nicht von meinem persönlichen Erleben etwas allgemein Gültiges ableiten, sodass ich von wissenschaftlichen Beweisen sprechen könnte.

Daher ist der Glaube an Gott eben ein Glaube und keine Wissenschaft, aber auch der Atheismus ist kein Wissen sondern Glaube, denn auch er lässt sich nicht wissenschaftlich beweisen.

Schließlich sind die Atheisten wohl nicht gleichzeitig die besten Wissenschafter, wenn man sich die Zitate ansieht:

"Nicht die Sichtbare, vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche; sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann und jeder Geist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer so zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott. Zwischen Religion und Naturwissenschaft finden wir nirgends einen Widerspruch. Sie schließen sich nicht aus, wie manche glauben und fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Wohl den unmittelbarsten Beweis für die Verträglichkeit von Religion und Naturwissenschaft auch bei gründlich-kritischer Betrachtung bildet die historische Tatsache, daß gerade die größten Naturforscher aller Zeiten, Männer wie Kepler, Newton, Leibniz von tiefer Religiosität durchdrungen waren."
Max Planck (1858 - 1947), Nobelpreisträger für Physik und Begründer der Quantentheorie

"Das strahlende Bild des Nazareners hat einen überwältigenden Eindruck auf mich gemacht. Es gibt nur eine Stelle in der Welt, wo wir kein Dunkel sehen. Das ist die Person Jesu Christi. In ihm hat sich Gott am deutlichsten vor uns hingestellt. Jedem tiefen Naturforscher muß eine Art religiösen Gefühls naheliegen, weil er sich nicht vorzustellen vermag, daß die ungemein feinen Zusammenhänge, die er erschaut, von ihm zum erstenmal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft. - Die gängige Vorstellung, ich sei Atheist, beruht auf einem großen Irrtum. Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat sie kaum begriffen. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft. Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind. Nicht Gott ist relativ, und nicht das Sein, sondern unser Denken."
Albert Einstein (1879-1955) Begründer der Relativitätstheorie, Nobelpreis 1921

"Die moderne Entwicklung hat die früheren Hindernisse einer Harmonie von Naturwissenschaft und religiöser Weltauffassung beseitigt. Die heutige naturwissenschaftliche Erkenntnis liefert keinen Einwand mehr gegen einen Schöpfergott." Pascal Jordan (1902-1980) deutscher Physiker, einer der begründer der Quantenmechanik

Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
Werner Heisenberg (1901-1976), deutscher Physiker

Religiöse Menschen befinden sich also in guter Gesellschaft.
lG benito
Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf diego48 vom 19.12.2016, 18:09:26
Eine gute Zusammenstellung.
Kürzer: Da Lebewesen nach Sicherheit streben, musste der Urmensch, der noch keine Ahnung von Naturwissenschaften hatte, hinter den unverständlichen Ereignissen ein denkendes Wesen postulieren, das er durch Befolgung seiner mutmaßlichen Regeln beeinflussen konnte.

Zur Entstehung religiöser Regeln habe ich selbst mal einen Artikel verfasst.

Zu
Will GOTT einen irdischen Sandkasten, indem ihm weit unterlegene Menschlein ihm täglich 5x versichern, wie groß er ist? Zu diesem Zweck soll er sie erfunden haben?
Dann wäre er ein ziemlich eitler Fatzke.
Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf gerd54 vom 19.12.2016, 21:06:52
Ich finde die Frage, ob Gott objektiv existiert, auch total sinnlos, weil sie eben nicht zu beantworten ist. Für mich ist es klar, daß Gott für einen Gläubigen subjektiv existiert, denn durch den Glauben an ihn wird er ja existent - zumindest für den Gläubigen. Sollte ein Schöpfergott existieren, dann wäre er in Wissen und Möglichkeiten so weit jenseits aller menschlichen Vorstellungskraft, daß ein Versuch, seine Existenz oder Nichtexistenz auf Grund menschlicher Logik zu beweisen, ein Kinderspiel bleiben muß.
Interessanter wäre für mich die Frage, warum Menschen sich Götter schaffen, aber das ist hier nicht das Thema. Genauso interessant ist für mich die Theodizee, die die Frage auswirft, wie denn dieser Gott beschaffen ist, den die Menschen sich vorstellen:

Wenn Gott sowohl gütig wie auch allmächtig sein sollte, warum erlöst er uns dann nicht vom ganzen Leid? Leibniz formulierte es als die Theodizee:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,

Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,

Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,

Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?
geschrieben von Theodizee


det

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benito
benito
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von benito
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.12.2016, 21:21:54
Eine gute Zusammenstellung.
Kürzer: Da Lebewesen nach Sicherheit streben, musste der Urmensch, der noch keine Ahnung von Naturwissenschaften hatte, hinter den unverständlichen Ereignissen ein denkendes Wesen postulieren, das er durch Befolgung seiner mutmaßlichen Regeln beeinflussen konnte.

Zur Entstehung religiöser Regeln habe ich selbst mal einen Artikel verfasst.

Zu
Will GOTT einen irdischen Sandkasten, indem ihm weit unterlegene Menschlein ihm täglich 5x versichern, wie groß er ist? Zu diesem Zweck soll er sie erfunden haben?
Dann wäre er ein ziemlich eitler Fatzke.


Ich finde, dass die Naturwissenschafter, die ich oben zitiert habe, einen ausreichenden Abstand von den Urmenschen hatten und dass sie im Wissen um die Natur bereits ausreichende Fortschritte gemacht hatten, und doch bekannten sie sich öffentlich zu ihrem Glauben an Gott.

Oder haben wir hier lauter unbekannte Genies, die diese Wissenschafter geistig meilenweit überragen, sodass sie berechtigt sind, ihnen anzudichten, dass sie Gott "gebraucht hätten", um die Welt verstehen zu können?

lG benito
benito
benito
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von benito
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.12.2016, 21:28:06
Da Gott der Schöpfer unseres Kosmos ist, ist es wohl sicher, dass wir im Vergleich mit ihm sehr schlecht abschneiden.
Das ist ja der Grund, warum er uns die göttliche Offenbarung schenkte.

Soviel offenbarte er uns, dass wir uns auf den Weg zu ihm machen können, wenn uns daran etwas liegt.
Ob wir das tun oder nicht ist unsere Entscheidung.

Ihm vorzuwerfen, dass er uns nicht als Merionetten geschaffen hat, die nur das Gute tun können, wodurch dann auch das Böse aus der Welt verbannt wäre, bedeutet ja, ihm vorzuwerfen, dass wir in unserem Leben nicht nur ein Programm abspulen, das nur das Gute zulässt, sondern die freie Entscheidung fällen können, auch das Böse zu wählen.

Das Gute ist ja nur Gut, solange die Entscheidung zum Bösen ebenfalls möglich ist.
Als nur das Gute tuende Wesen wären wir also auch nicht in der Lage, irgendwelche Verdienste zu erwerben, wir wären Vollziehende eines vorgegebenen Programmes ohne Entscheidungsmöglichkeit.

Für so ein Menschenleben sage ich herzlichen Dank, ich verzichte!

lG benito
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf benito vom 20.12.2016, 09:25:39
...Da Gott der Schöpfer unseres Kosmos ist, ist es wohl sicher, dass wir im Vergleich mit ihm sehr schlecht abschneiden.

Wer hat Dir denn den Schwachsinn beigebracht, dass irgendwelche "Götter" den Kosmos erfunden haben? Vieles ist so ätzend dumm, was hier behauptet wird!
Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 20.12.2016, 10:36:54
...Da Gott der Schöpfer unseres Kosmos ist, ist es wohl sicher, dass wir im Vergleich mit ihm sehr schlecht abschneiden.

Wer hat Dir denn den Schwachsinn beigebracht, dass irgendwelche "Götter" den Kosmos erfunden haben? Vieles ist so ätzend dumm, was hier behauptet wird!
Vergiß es einfach. Es gibt Beiträge, die lohnen die Mühe einer Antwort nicht. Mit Fanatikern kannst du nicht diskutieren, weil sie unfähig sind, ihren eigenen Glauben kritisch zu hinterfragen. Ich ignoriere ihn einfach, das ist eine simple, aber effektive Methode.

Die Hochnäsigkeit (um das passendere aber unfreundliche Wort "Arroganz" zu vermeiden), mit der er regelmäßig über Atheisten spricht, die ist doch deutlich genug. Dabei schafft er es nicht einmal, den so einfachen Unterschied zwischen Atheisten und Agnostikern zu begreifen.

Wenn benito schreibt, dann kannst du dir einen Becher Popcorn und 'ne Cola holen, denn gleich wird wieder auf dem Bildschirm gewütet.
(Okay, das war jetzt gemein, fällt aber unter Psychohygiene.)



det

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